Ja, das ist wirklich wichtig.
Das mag vielleicht wirklich nicht einfach sein, aber wenn du wirklich was an deiner finanziellen Situation ändern willst, dann kannst du nicht erwarten dass das einfach so passiert, sondern du musst definitiv was ändern. Du must entscheiden ob du weiterhin Paycheck zu Paycheck leben willst und wenn mal etwas ist du sofort pleite bist, oder ob du finanziell dich verbessern willst. Das muss aber quasi zum Habit werden.
Hier wiedermal zwei Buchempfehlungen: „Atomic Habits“ und „The Richest Man of Babylon“
Ich hab früher auch Paycheck zu Paycheck gelebt und hatte eigentlich obwohl sich mein Lohn über die Jahre gesteigert hatte nie mehr Geld und Ende Monat war alles weg. Schöne Autos, fast jeden Tag im Restaurant essen, viel unterwegs, super Lifestyle. Und es war nicht einfach das zu ändern. Auch heute noch würde ich lieber jeden Tag im Restaurant essen tue ich aber nicht weil es zu teuer ist. Gut in letzter Zeit fällt es mir relativ leicht einerseits weil ich kein Bock habe jedesmal mich ausweisen zu müssen und zweitens fühle ich mich auch vom Gastro Präsidenten Platzer verarscht, er ist obwohl er gegen diesen Unsinn ist nicht standhaft geblieben und ist sobald der Bundesrat mit Geldbündel gewedelt hat sofort unter den Tisch gekrochen, was dazu führt dass ich wohl auch wenn der Spuck vorbei ist nicht mehr gross Lust haben werden ins Restaurant zu gehen, ausser vielleicht in die Walliserkanne wenn ich mal im Wallis bin. Aber das ist ein anderes Thema.
Auch andere Sachen habe ich deutlich eingeschränkt. Dein erstes Ziel ist im Moment nicht mehr Geld zu erwirtschaften (das kommt erst später) sondern mehr Geld zu sparen.
Wichtigste Devise: Pay yourself first. Sprich, definiere einen Betrag den du definitiv sparen möchtest jeden Monat und lege das als allererstes auf die Seite. Direkt abbuchen vom Konto auf ein Konto wo du unterwegs keinen Zugriff hast. Sollte mindestens 10% deines Gehalts sein, wenn möglich mehr.
Danach lerne mit dem restlichen Geld auszukommen. Da gibt es viel Sparpotential. Siehe dazu auch den Thread Minimalismus Extrem, wo seid ihr Extrem? - #6 von AlephOne
Da gibt es einiges zu sparen, z.B. günstiger Einkaufen als bei Coop und Migros, Abonnements/Zeitungen, etc die man hat aber nicht unbedingt braucht kündigen. Wenn man ein Inventar macht mit allen Subscriptions die man hat und das mal auf einer Liste sieht wird einem schlecht. In der Regel kann man mind. die Hälfte davon kündigen. Günstigeres Internet und Handy Abo, etc. Neuster Clou auch z.B. Kleider günstiger kaufen bei Shein oder sonst wo online bestellen statt in teuren Läden in der Schweiz, oder zumindest einmal im Jahr oder so nach Deutschland gehen und da alles einkaufen was man braucht.
Du wirst vielleicht staunen was man dadurch alles herausholen kann. Du darfst natürlich auch gewisse Schwächen haben und must jetzt nicht alles komplett aufgeben und ein trostloses Leben führen. Sondern definiere einfach was dir wichtig ist und mach das und nicht einfach alles. Ein gewisser Verzicht muss schon da sein wenn du was ändern willst.
Wenn du damit dann jeden Monat mehr Geld sparen kannst dann folgende Priorität:
1.) Notreserven (3-6 Monatsgehälter auf ein Sparkonto legen, wo man im Alltag keinen Zugriff hat). Das wird nicht angerührt nur richtigen in Notfällen.
(1b.) Wenn du Schwierigkeiten hast die Steuern zu bezahlen dann auch so ein Konto für die Steuern aufmachen und jeden Monat direkt Geld darauf überweisen.
2.) 3a Konto oder Fondskonto etc. (Finpension etc) - keine Versicherung.
3.) Investments bei einem Broker
Erst Notreserven auffüllen, schauen das die Steuern immer bezahlt werden können, schauen das 3a immer bezahlt werden kann, und erst dann regelmässig Investments tätigen.
Zum Thema Versicherungen. Nimm dir mal einen Samstag oder Sonntag oder so Zeit, kannst ja machen wenn es regnet. Und dann mach dich mal wirklich schlau und lege mal fest was du wirklich brauchst. Eine Versicherung ist dazu da dich für hohe Zahlungen abzusichern die du auf gar keinen Fall selber tätigen oder stemmen könntest. z.B. eine Operation die 250’000 CHF kostet möchte man i.d.R. nicht selber zahlen.
Dann wird da rauskommen, Haftpflicht, vielleicht Hausrat vielleicht auch nicht, Krankenkasse, ggf. Auto falls du eines Hast etc. Wegen 3000 CHF unvorhergesehen Kosten brauchst du keine Versicherung das wirst du zukünftig mit den Notreserven zahlen können wenn nötig.
Alles was nicht gebraucht wird kündigen. Das was noch übrig bleibt, mach dich schlau auf Comparis und weitere Seiten, Moneyland etc. was die günstigsten Versicherungen sind in dem Bereich und wechsle. Schaue auch darauf möglichst Pakete zu vermeiden, die Versicherer packen da Zeugs rein was du ggf. gar nicht willst. Am besten eine Versicherung wo du online genau alles zusammenstellen kannst wie du es willst. Habe mit Smile Direct gute Erfahrungen gemacht. Da kannst du bei jedem Punkt eine höheren Selbstbehalt wählen oder so (Kleinigkeiten kannst du in Zukunft durch Notreserven selbst zahlen, die Versicherung wird nur für grössere Schäden benötigt) oder Punkte ganz abwählen so das die Versicherung massiv günstiger wird als anfänglich vorgeschlagen.
Dann hast du deine Versicherungen selbst im Griff und bist nicht auf irgendwelche Verkäufer angewiesen die einfach nur auf deren Profit aus sind.
Wenn du all das mal im Griff hast und kontinuierlich alle obigen Punkte erreichst und immer noch jeden Monat etwas auf die Seite legen kannst, kannst du dir ja mal überlegen was du tun könntest um dein Gehalt zu erhöhen. ggf. Weiterbildung machen, aufsteigen, mehr Verantwortung übernehmen, Beruf wechseln, etc.
Ja klar, das VZ ist keine Charity Organisation, was hast du erwartet? Die Mädels die dich beraten haben auch Löhne die bezahlt werden wollen
Ja auch das ist nicht verwunderlich. An Frankly, VIAC und Finpension verdienen sie nichts. Sie wollen dir natürlich irgend eine teure am besten 3a Versicherungslösung andrehen wo sie viel Geld damit verdienen. Es ist aber ziemlich klar und unbestritten, das im Moment VIAC und Finpension die besten 3a Lösungen auf dem Markt sind. Frankly ist auch nicht schlecht aber denke ich nicht ganz so gut wie die anderen beiden.
Auch hier klar, wenn du nicht wechselst, verdienen sie nichts. Allerdings muss ich sagen, ist „zufrieden sein“ tatsächlich nicht wirklich ein Argument. Hattest du denn schon so viele Fälle die sie abgewickelt haben so dass du wirklich gesehen hast wie sie diese Fälle abwickeln etc.? Oder hast du einfach immer pünktlich die Rechnung bezahlt und nie etwas von ihnen gehört? Kenne tatsächlich Leute die sowas schon gesagt haben, ja sie wären mega zufrieden mit der Versicherung. Und dann fragst du sie ja wieso was heisst das? Wie oft hast du sie denn schon gebraucht? Ja noch nie bisher zum Glück. Ja wie kannst du dann wissen ob du zufrieden bist? Nur weil du die Rechnungen bezahlen konntest und ansonsten nichts gehört hast? Das ist strange.
Und selbst wenn man schon Fälle gehabt hat. Im Endeffekt bringt es nichts wenn Versicherung A doppelt so teuer ist wie eine andere die das genau Gleiche offeriert. Dann ist es verschwendetes Geld wenn man dann einfach mehr zahlt nur weil man zufrieden ist. Schliesslich sind auch wir keine Charity Organisation, genau so wie die Firmen nicht mit denen wir zusammenarbeiten.
Ja klar typische Verkäufertaktik. Erstmal Honig um den Mund schmieren, viel Aufwand betreiben und dann am Schluss noch erwähnen wie hoch die Rechnung ist. Damit man dann auch wirklich ein extrem schlechtes Gewissen hat wenn man die armen Damen jetzt etliche Stunden hat arbeiten lassen, da kann man ja jetzt nicht mehr Nein sagen ohne unanständig zu sein oder?
Habe es ja schon mehrmals erwähnt ich halte von solchen Dienstleistungen rein gar nichts.
Ich höre mittlerweile fast schon ohne zu übertreiben im Wochentakt (gut es hat ja ein neues Jahr angefangen und es haben viele Versicherungswechsel stattgefunden - liegt vielleicht auch ein bisschen daher) von Personen die Ärger hatten mit Verkäufer/Vermittler/Berater-Firmen, entweder hat der Versicherungswechsel nicht geklappt und man sitzt auf Zusatzkosten/Aufwand, oder es wurden teure Versicherungen angedreht (gerade im 3a Bereich) aus denen man fast nicht mehr rauskommt - die Leute es dann aber nach ein paar Jahren schwer bereuen das sie die Versicherung jemals abgeschlossen haben, Leute die sich über den Tisch gezogen fühlen etc.
Aber ja, manchmal kann man predigen soviel man will, irgendwann müssen die Leute dann halt eben tatsächlich ihre Erfahrungen selbst machen und dann eben in den sauren Apfel beissen und mit den Konsequenzen leben.