(Positive) Erfahrungen mit Finanzberatern - wer ist zu empfehlen?

Hallo zusammen

Ich bin neu hier im Forum und begeistert von dem Austausch. Gerade wenns um die eigenen Finanzen geht, sind die Erfahrungswerte und Meinungen anderer, die in der gleichen Situation sind oder waren wirklich wertvoll.

Kurz zu mir - ich habe die vergangenen 5 Jahre den Beraterservice eines CH/FL-Lebensversicherers geleitet, kenne die Branche von ihrer guten als auch schlechten Seite. Mein Hauptanliegen war und ist es immer noch, jedem einzelnen (Endkunden) zu finanzieller Zufriedenheit zu verhelfen - ohne selbst beraten zu müssen. Um mein Wissen und meine Zeit zielgerichteter einzusetzen, bin ich unter die Gründer gegangen. Dafür habe ich die erste - rein auf objektive Bewertungen ausgelegte - Plattform für Finanzberater (confederia.ch) mitgegründet.

Ich hoffe, damit hier im Forum die richtige Zielgruppe anzusprechen :slightly_smiling_face: Menschen, die sich genauso wie ich dafür einsetzen, dass sich Transparenz in der Finanzbranche durchsetzt.

Ich hoffe auch, dass meine Bitte hier wohlwollend aufgenommen wird - nämlich den eigenen Berater auf confederia.ch zu bewerten. Über Feedback zum Portal und Tipps zu Features, sowie zu unserem Bewertungsprozess würde ich mich auch freuen.

Wie kannst du deinen Berater bewerten?
Da es tausende Schweizer (Finanz-)Berater gibt, ist es ein ziemlicher Akt, alle vorab aufzulisten. Wenn du deinen Berater nicht auf Anhieb findest, kannst du ihn gerne einladen. Wir legen parallel ein Profil für ihn an, geben dir im Anschluss eine kurze Rückmeldung und schon kannst du ihn, ohne dich selbst anmelden zu müssen, bewerten.

Die meisten Erfahrungsberichte im Internet sind negativ. Ich wäre wirklich dankbar, wenn du als Leser vor allem Berater bewertest, mit denen du zufrieden bist. Dadurch hilfst du anderen, bessere Entscheidungen zu treffen. Die besten Finanzberater verdienen Anerkennung, und wer besserungswürdig ist, sollte die Chance bekommen, sich zu verbessern.

Uns ist wichtig, dass sich Feedback geben auch lohnt - zu jedem Punkt, der mit :-1: bewertet wurde, geben wir einen neutralen und objektiven Hinweis - also Feedback zum Feedback.
Was fragen wir ab?
Wir stellen je 5 Fragen zu den Themen Beratungsqualität, Service und Transparenz, die mit :+1: oder :-1:bewertet werden können. Daraus wird am Ende das Rating berechnet. Der Berater wird informiert, sieht das Rating aber erst nach seiner Anmeldung.

Gerne bin ich auch offen, über meine persönlichen Erfahrungen in der Branche zu sprechen.

Vielen Dank im Voraus und beste Grüsse
Chris von Confederia

Mit dieser Frage habe ich mich schon sehr lange auseinandergesetzt und bis heute keinen Berater gefunden, der so quasi Tips gibt die dann auch zu einem Erfolg führen. Es wird alles auf dem Markt geboten von der schönsten Theorie bis zum Geheimtip.

Was bleibt sind ein paar wichtige Verhaltens- und Bewertungsregeln wie sie an Finanzhochschulen gelehrt werden und auch in guten Strategien wie dem norwegischen Staatsfond oder Pensionskassen umgesetzt werden. Dabei schneiden nur langfristig orientierte Anlagenstrategien mit breit gestreuter Risikoverteilung gut ab. Diese schlagen dann langfristig auch unter Schwankungen meist alle anderen Anlagestrategien.

Die Provisions-Banker leben logischerweise vom Geld ihrer Kunden und wenn nicht genügend abgezweigt werden kann, können sie auch die Paläste und hohen Gehälter nicht bezahlen. Trotzdem sind sie in dem Sinne gut, dass etablierte Standardprodukte die sich bewährt haben , eben bei jeder Bank und Berater gekauft werden können und man nur noch die (in der Schweiz) hohen Gebühren vergleichen sollte.

Tips zu Aktien etc. von Beratern einer Bank sind meiner Meinung nach nur sehr kurz brauchbar, weil der Markt i.d.R. sehr dynamisch ist. Zudem findet man auch bei etablierten Banken kaum mehr wirklich seriöse Beratung Beispiel gefällig? UBS-Research verkommt zu einem Witz – Inside Paradeplatz

Man kommt um eine eigene Meinungsbildung und eine an Finanzhochschulen gelehrte Strategie nicht mehr herum, da hilft alles nichts.

Da bin ich bei dir - das eigene Wissen sollte ausreichend fundiert sein, sodass man im Gespräch mit dem Berater keinen Bären aufgebunden bekommt. Dafür eignet sich ja zum Beispiel das Forum hier.

Aus meiner Sicht sollte ein Berater auch nicht verkaufen (auch wenn er das gewissermassen muss), sondern beraten und langfristig begleiten. Wie schwierig das ist, wissen wir aus anderen Beiträgen, siehe Kommentar von AlephOne im 2. Abschnitt

In der Realität wird trotzdem auf den (Finanz-)Berater gesetzt. Zwischen 2006 und 2019 haben sich im Schnitt 670 neue (gebundene und ungebundene) Versicherungsvermittler pro Jahr bei der Finma registriert. Ende 2022 waren es insgesamt ca. 17000. Jeder von ihnen möchte oder hat Kunden beraten. Jeder einzelne Kunde hat somit eine (hoffentlich) positive Erfahrung gemacht.

Solange sich Endkunden von (Finanz-)Beratern beraten lassen, sollten die besten von ihnen hervorstechen.

Langfristig sehe ich den Vermittler auch zu einem Berater werden, weil der Zugang zu Finanzprodukten für den Endkunden immer leichter wird. Eine individuell zugeschnittene Analyse, sowie die Unterstützung beim Erreichen der finanziellen Ziele durch den Berater hat langfristig einen viel höheren Wert für beide Parteien.

An Hochschulen wird erstaunlicherweise wenig über Anlagen gelehrt, zumindest aus meiner Erfahrung eines Finanz-Studiums an einer Uni. Ich glaube dass das auch der springende Punkt ist, es gibt ausser Diversifikation nicht viel mehr zu wissen. Oftmals wird das Anlegen viel zu kompliziert dargestellt, die Grundlagen reichen völlig aus.

Für institutionelle und vermögende Investoren ist sicherlich das „Endowment Model“ (z.B. von David Swensen) ein spannendes Thema.

Wenn ich einen Super Tipp hätte, dann würde ich ihn für mich behalten. Wieso sollte ein Berater (eigentlich nur ein Verkäufer im Dienste seiner Bank) einen brauchbaren Tipp an Kunden weitergeben? Wenn es Leute gibt (dann aber bestimmt kein Berater), die solche Tipps verlässlich finden können, dann haben sie einen eigenen (Hedge)-Fonds und verdienen sich dumm und dämlich am Kapital (natürlich nicht ihr eigenes) mit Performancegebühren von 20% und Management Fee von 2%.

Research von Banken kann interessant sein, wenn man Berichte mehrerer Analysten vergleichen und sich daraus eine Meinung bilden und deren Annahmen einsehen kann. Die meisten Privatanleger werden allerdings keinen Zugang dazu haben, deshalb sind einzelne Berichte sinnlos. Zudem bietet der Zugang zu Analysten Vorteile, damit man gewisse Informationen als erstes erhält (Stichwort Pre-Close Calls). Wie gesagt eher für instutionelle Kunden.

Ich bin neugierig, was ist das für eine Strategie? Im Studium wurden Strategien nicht wirklich behandelt.

Eine gute Strategie für mich als Basis lehnt sich an den Mathematiker Andreas Beck an, der aktuell den Global One anbietet und früher sehr lange erfolgreich grössere Fonds gemanangt hatte und zudem seine Strategie sich auch bei den meisten Profis wiederfindet.

Diese Strategie (hier nur ein paar Grundzüge) ist eigentlich sehr einfach und lautet im Prinzip wie folgt:

  • Kaufe möglichst die ganze Welt (MSCI-ETF), denn Unternehmen produzieren immer irgendwo auch in den grössten Kriesen.
  • Halte ca. 20 Prozent in Cash oder Anleihen flüssig um bei Einbrüchen nachzukaufen z.B. bei -10% und -20%
  • Bilde nach Erholung der Kurse wieder Cash von ca. 20%.
  • These: Einbrüche / Krisen sind von niemanden genau vorhersehbar, erholen sich aber immer wieder (S&P 500 seit 1929 als Beispiel)
  • Einzelaktien sind immer das grösste Risiko, denn bei jedem Kurs haben die Profis schon längst alle Daten umgesetzt, d.h. man ist als Aussenstehender immer zu spät und muss zoken.

Diese Strategie ist in Grundzügen auch im Norwegischen Staatsfond sichtbar. Die durchschnittliche Rendite über mehrere Jahre lässt sich auf ca. 8% festlegen und dies seit sehr langer Zeit.

Modelldiskussion könnte sicher auch noch interessant sein

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Hinzufügen möchte ich noch:

  1. Sinkende Kurse benutzen, um das was man bereits besitzt nachzukaufen (weil man hat sich ja mal dafür entschieden)

  2. Aktien nicht kaufen, um auf hohe oder überhaupt Kursgewinne zu spekulieren, Aktien hält man am Besten nach dem Kauf. Dabei ist es natürlich auch wichtig, was zu kaufen das eine Dividende abwirft, dann kann man Titel auch behalten wenn es mal etwas stürmisch an den Börsen zu und her geht.

  3. Nichts kaufen was Cathie Wood empfiehlt :grinning:

  4. Sich am Besten an Leuten orientieren, die mit ihren Investments alt geworden sind, z.B. an Warren Buffet.

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Ich kann zwar das Business Model verstehen und könnte mir vorstellen dass das durchaus funktionieren könnte, allerdings denke ich nicht dass ein solches Portal für die Endkunden einen echten Mehrwert liefert.

Das Problem ist ja dass ein normaler 0815 Mensch ja gar nicht die Qualität seines Beraters beurteilen kann. Es ist ja nicht so dass man einen Staubsauger kauft der einem angedreht wird und dann zu Hause merkt man dann relativ schnell dass das Ding völliger Schrott ist und man nun das Geld zum Fenster herausgeworfen hat. Das sieht man ja auch hier in diesem Forum an Erfahrungsberichten wieviele Leute schon auf solche Berater hereingefallen sind und dann jahrelang irgendwelche komischen Versicherungen etc. hatten ohne zu wissen was das für ein Müll ist. Nur wenige welche sich dann zufällig anfangen zu interessieren und sich in die Materie einzuarbeiten merken dann irgendwann das sie völlig verarscht wurden. 95% oder noch mehr wird das nie merken, sonst würde diese Firmen ja nicht mehr existieren können. Von den 5% die es merken liest man dann negative Kommentare im Internet, von den 95% anderen liest man nichts. Wenn jetzt diese 95% anfangen positive Kommentare abzugeben, dann gute Nacht.

Wie soll das ein 0815 Nutzer beurteilen können bzw. wenn er es könnte würde es ja nicht soviele Leute geben die jehrlang über den Tisch gezogen werden.

Somit wird es wohl darauf hinauslaufen dass jeder Berater der nett, zuvorkommend, charismatisch ist, als guter Berater angesehen wird unabhängig davon ob die eigentliche Beratung gut oder schlecht war, denn dieser Aspekt kann der normale Anwender ja nicht beurteilen wie wir gesehen haben.

Somit wird in diesem Portal wohl jeder Berater der nett, zuvorkommend und charismatisch auftritt eine positive Bewertung erhalten unabhängig davon ob er ein guter Berater ist oder nicht. Gewinnen werden also die, welche sich die Platform zum Nutzen machen, d.h. Kunden oder Menschen in ihren Umfeld dazu auffordern nach jedem Gespräch eine positive Bewertung abzugeben. Sie könnten sogar Goodies anbieten für positive Bewertungen. Auf Fiverr und Upwork etc. kann man sogar Bewertungen kaufen, d.h. man bezahlt irgendwie 100 CHF und dann loggen sich 1000 Leute aus aller Welt via VPN mit Schweizer IPs auf dem Portal ein und legen da positive Bewertungen ab.

Somit werden da vorallem diejenigen Berater positiv in Erscheinung treten welche sich die Platform am besten zu Nutzen machen, d.h. aktive Aufforderungen für positive Bewertungen, positive Bewertungen kaufen oder auch selbst wenn es echte Bewertungen sind, werden sie aufgrund von Verkaufstalent / Nettigkeit / Charisma abgegeben nicht aufgrund der Beratungsqualität („Ja der Berater war immer super nett, zuvorkommend und freundlich und hat mir immer einen Kaffee offeriert“).

Das öffnet ja gerade Tür und Tor für Missbrauch. Ich würde hier schauen dass man sich mindestens mit Email Addresse und Schweizer Mobile Nummer anmelden muss, das kann man nicht so einfach tausendfach duplizieren. Ansonsten musst du damit rechnen das die Platform mit Fake Kommentaren geflutet wird im Auftrag von Beratern die sich Bewertungen kaufen oder sonst erschleichen.

Somit hat das Null praktischen Nutzen für die Endkunden und ich würde Endkunden auch nicht empfehlen solche Portale für die Entscheidungsfindung zu nutzen. Nur weil ein Berater da eine gute Bewertung hat heisst das noch lange nicht dass es ein guter Berater ist.

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Eigenverantwortung und Eigenkompetenz ist ein Muss:
Finde das angestossene Thema insofern gut, dass dadurch auch wieder einmal auf die Eigenverantwortung eingegangen wird, weil diese aus verschiedenen Komfortgründen an der Garderobe abgegeben wird mit der irrigen Meinung dass Fremde sich schon ernsthaft um das eigene Glück kümmern würden.
Die Eigenverantwortung vermehrt einem Leistungsanbieter zu übertragen, ist zur Selbstverständlichkeit geworden, sei es bei Ferienreisen, Gesundheit etc. und eben auch Vermögensfragen. Neben vielen quasi Navigationssystemen mit regelbasierten Anlagestrategien wird nun auch noch die künstliche Intelligenz dazukommen.

Zu glauben dass alle die über mein Vermögen entscheidend mitinvolviert sind nur das Beste wollen ist mehr als Blauäugig will heissen eine ausgesprochene Dummheit. Eine weitere Dummheit zeigt eine Umfrage über Bankkunden, die bei jeder Gebührenerhöhung keinerlei Reaktion zeigten Konkurrenzbanken zu evaluieren. Sogar der Präsident der Nationalbank Jordan, hat öffentlich im SRF mitgeteilt dass er nicht verstehe wehalb Kunden sich nicht um Zinsgünstigere Banken kümmern.

Auch ich habe Jahre geschlafen indem ich meinem Broker die gewaltig gesalzenen Rechnungen bei Aktienkäufen problemlos bezahlte. Nun habe ich endlich bei einem weltweit bekannten Broker ein Konto eröffnet und nach dem Kauf von Aktien an allen Ecken und Enden nach der Gebühr dafür gesucht. Habe nichts gefunden, weil es diese horrenden Gebühren einfach so nicht gibt. Da schaut man schon ein wenig seltsam die alten Gebührenrechnungen an die Schweizer Broker schamlos ausstellen.

Eben Eigenverantwortung und Kompetenzaufbau wäre schon früher am Platz gewesen.

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@AlephOne Danke für deine ausführliche Einschätzung. Ich merke du stehst dem Thema Bewertungen und Beratung sehr kritisch gegenüber - da sind wir auf der gleichen Seite. Das Ziel ist es, die Plattform für den Endkunden so sicher und informativ wie möglich zu gestalten.

Dem stimme ich nur bedingt zu. Ein 0815 Mensch kann anfangen zu hinterfragen, wenn ihm objektiv aufgezeigt wird, was hätte besprochen werden sollen und was erwartet werden darf. Nicht immer ist Fachwissen auf der Seiten des Endkunden der entscheidende Faktor.
Ich kann einschätzen, ob das Menü im Restaurant gut gekocht wurde, ohne ein Sternekoch zu sein. Ich kann einschätzen, ob das Auto eine gute Qualität hat, ohne ein Automobilingenieur zu sein. Wenn mir dann jemand objektive Fragen zum Produkt oder zur Dienstleistung stellt, kann ich diese anhand meines Empfindens bewerten. Habe ich obendrein Fachwissen, umso besser.

Aber gerade bei den Finanzen ist es wichtig, dass der Endkunde nicht alles glaubt, was er hört, sondern kritisch hinterfragt. Dafür muss ihm jemand zeigen, wie das richtig geht. Das machen wir mit unseren Fragen und dem entsprechenden Feedback, das wir dem Kunden geben.

Ich weiss nicht, woher Du diese Zahl nimmst, aber es wäre fantastisch, wenn 95% der Nutzer positive Erfahrungen gemacht hätten :sunglasses:

Der Service (nett, zuvorkommend, charismatisch) macht nur ein Drittel der Bewertung aus. Die anderen Bereiche drehen sich um die tatsächliche Leistung - und diese kann objektiv bewertet werden. Der nette Berater mit der inhaltlich schlechten Beratung bekommt eine dementsprechend negative Bewertung.

Technisch möglich - das Problem gibt es aber überall, wo Bewertungen abgegeben werden.
Ganz ohne Anmeldung bzw. Authentifizierung ist die Bewertung nicht möglich. Der Kunde muss seine Mailadresse angeben. Die Angabe einer Telefonnummer ist eine gute Ergänzung, das bringt mich auch auf eine Idee - Danke.

Bewertungen, die nicht plausibel erscheinen - müssen vom Kunden und Berater nachgewiesen werden. Bei Missbrauch wird die Bewertung gelöscht und der Berater gesperrt - da machen wir kurzen Prozess.

Neben der Bewertungsabgabe dient die Plattform auch als Informationsquelle. Unter anderem worauf man bei einer Beratung achten muss, was einen guten Berater ausmacht usw.

Hast du weitere praktische Tipps? Was müsste aus deiner Sicht gegeben sein, um einen echten praktischen Nutzen für den Endkunden zu erzielen?

Danke.

Ich finde diese Vergleiche schwierig. Im Restaurant merkst du ob dir das Essen schmeckt oder nicht. Beim Auto merkst du relativ rasch ob es anfängt auseinanderzufallen oder ob du damit dauernd in die Garage musst weil immer wiedermal was kaputt ist und du dauernd auf der Autobahn hängen bleibst und den Pannen-Service rufen musst.

Beim Finanzberater hast du keinen objektiven Parameter der dir sagt wie gut die Beratung war und du siehst den Impact von guter oder schlechter Beratung nicht und schon gar nicht unmittelbar. Du merkst zum Beispiel ja nicht ob du über die Jahre viel zu viel Geld für eine Versicherung bezahlst du die du anderweitig viel günstiger bekommen hättest. Wenn dich der Banker oder Berater abzockt und dir einfach das Stangenprodukt anbietet welches der Sales Manager grad gesagt hat muss an den Mann gebracht werden, dann gehst du als Endkunde davon ja nicht gleich bankrott oder hast Schmerzen. Du hast dann einfach ein Produkt an welchem die Bank oder ein Berater mehr verdient als du und du weisst nicht das du mit einem anderen Produkt viel besser gefahren wärst.

Das Resultat einer guten oder schlechten Beratung ist für den Laien nicht sichtbar bzw. objektiv messbar wie dies z.B. beim Restaurant oder beim Auto der Fall ist.

Das habe ich ja nicht gesagt. Ich habe gesagt dass 95% nicht wissen ob sie gute oder schlechte Erfahrungen gemacht haben, weil eben das objektive Resultant für sie nicht sichtbar ist. Wenn es das wäre würde ein Grossteil dieser Menschen das Angebot gar nicht erst in Anspruch nehmen.

Und wenn man keine objektiven Parameter hat dann nimmt man eben andere um seinen Eindruck festzulegen. Du weisst ja wie die Menschen sind, da zählt dann eben nicht „er hat mir das für mich bestmögliche Produkt verkauft“, sondern „er war immer super freundlich, hat sich um mich gekümmert, hat mir stets einen Kaffee angeboten“ etc. all dies sind zwar aus beziehungstechnischer Sicht wichtig, aber sie sind völlig irrelevant um die eigentliche Leistung des Beraters zu beurteilen.

Anhand von welchen Parametern? Wie will der Beratene wissen ob er schlecht beraten wurde? Wenn du dir grad eine Lebensversicherung hast andrehen lassen obwohl du diese nicht brauchst, sie null Sinn macht in deinem Kontext und lediglich dem Berater eine gute Provision einbringt, woher weisst du dass du schlecht beraten wurdest? Wenn du das wüsstest hättest du die Versicherung ja nicht abgeschlossen?

Auch wenn du eine brauchbare Versicherung abgeschlossen hast aber der Berater dir die teuerste angedreht hat weil das für ihn die meiste Provision abwirft bzw. weil seine Firma mit der Versicherung einen Deal hat, woher weisst du das als Enduser? Wenn du es wüsstest hättest du ja direkt bei der günstig Online-Versicherung abgeschlossen statt bei der teuren vom Berater.

Mailadressen kann man unlimitiert gratis generieren.

Wie findest du das raus? Mit ChatGPT kann man perfekt formulierte und individuelle Bewertungen generieren ohne Aufwand. Email addressen gibt es wie Sand am Meer und Kundennamen kann man auch gleich schweizerisch klingend von ChatGPT generieren lassen ohne Aufwand. Klar merkst du dass dann wenn einer plötzlich 1000 5 Sterne Bewertungen holt aber man kann ja auch etwas unterschwellig bescheissen, ab und zu mal eine 4.5 Sterne Bewertung einmischen, etc. dann merkst du das kaum mehr. Zudem, hast du dann ein Team welches jede einzelne Bewertung reviewed und die Kommentarmuster auswertet?

Das ist sicherlich nicht schlecht.

Am besten kurze und einfach verständliche Tipps. z.B. das man in der Schweiz meistens überversichert ist, doppelt und dreifach versichert, die PK schon gute Leistungen anbietet, und man deshalb nicht noch weiss ich was für zusätzliche Versicherungen braucht.

Auch das man halt neutrale Vergleichsportale verwenden sollte und die Versicherung wählen die die Leistung anbietet die man auch wirklich braucht zum günstigsten Preis. Da reicht dann halt auch die Online Versicherung wo man das meiste ausschliessen kann statt der teureren Mega Firma mit Filialen überall und fetten Provisionen.

Halt einfach solche Sachen. Vieles was z.B. in einem Forum wie diesem hier besprochen wird auch bzgl. investieren und so weiter. Das was dem Endkunden echten Nutzen und Mehrwert bringt und nicht irgendwelchen Firmen. Aber damit verdient man halt nix :wink:

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Guten Tag zusammen

Worin besteht denn der genaue Unterschied zu Finfinder.ch?

Diese Plattform ist bereits mehr oder weniger genau das, was du versuchst, auf die Beine zustellen?
Zudem ist die Plattform in der Branche bereits ziemlich anerkannt.

Fairerweise muss gesagt werden, dass sich darauf eher mittel bis komplexere Anfragen befinden als welche, ein Versicherungsberater mit einem VBV beantworten könnte.
Siehst du die Lücke speziell auf Versicherungen und deren richtige Anwendung?

Freue mich auf einen spannenden Austausch.

Hallo @Kyu97 Danke für deine Nachfrage.

Ich finde die Seite von FinFinder.ch gut und verstehe auch deren Value. Sie war uns auch früh während des Erstellens unserer Plattform bekannt.

Um das Ziel zu beschreiben, muss ich etwas ausholen:
In meiner Zeit bei der Versicherung (im Service) habe ich die Berater „beraten“ und geschult. Da reichte das Niveau von Quer- und Neueinsteiger bis zur absoluten Koryphäe. Nicht selten hatte ich aber auch direkten Kontakt mit deren Kunden; meistens wenn eine Anfrage „eskaliert“ wurde. Über die Zeit wuchs mein Frust dahingehend, dass ich dem Kunden meist erst dann helfen konnte, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen war, sprich eine Kündigung ausgesprochen worden war. Das Resultat war dann der Totalverlust der geleisteten Prämien (+ die Zeit, in der Rendite hätte erzielt werden können) auf Kundenseite, sowie ein Storno auf Beraterseite. Somit haben beide verloren, der Kunde sein Geld und seine Zeit, der Berater etwas Geld und seinen Ruf.

Oftmals kann direkt nach dem Abschluss, wenn die Beratung noch gut in Erinnerung beim Kunden ist, angesetzt und entscheidende Fragen gestellt werden - welche die Erwartungshaltung des Kunden unterstützen oder ihn nachdenklich machen und ihn nachfragen lassen. Desto sicherer der Kunde dann mit dem Abschluss ist und auch die sich daraus ergebenden Konsequenzen und Folgen versteht, umso eher wird er an seiner Entscheidung festhalten und langfristig vorsorgen, sparen etc. Umso unwahrscheinlicher ist auch ein Storno auf Seiten des Beraters, sowie dessen Rufverlust. Das, weil der Kunde zuerst dem Berater Feedback gibt, bevor ein vermeintlich besserer, neuer Berater dem Kunden wieder einen Floh ins Ohr setzt, oder ein Familienmitglied / Bekannter ohne Finanzbackground meint, alles besser zu wissen.

Zurück zu unserer Lösung. Ich habe gemerkt, dass die Kunden meist die Police behalten wollten, nachdem ich sie neutral aufgeklärt hatte - ohne dabei den Vermittler schlecht aussehen zu lassen. Das funktionierte oft mit einfachen Fragen - wie wir sie im Feedbackprozess stellen.

Im Optimalfall findet ein Suchender seinen passenden Berater auf Confederia (wie bei FinFinder). Unser Ziel ist es vorrangig, dass Kunden, die beraten wurden, in ihrer Entscheidung bestärkt werden oder aber beim Berater nachfragen, und wenn dies dann nicht zufriedenstellend ist, die Police noch rechtzeitig zu widerrufen.

FinFinder stützt sich auf den Prozess vor der Beratung - die Vermittlung eines Beraters. Wir stützen uns auf den Part nach der Beratung - der aus unserer Sicht weitaus umfangreicher und entscheidender für die finanzielle Zukunft des Kunden ist.

Dabei gibt es die Herausforderung, die jede Plattform zu Beginn hat. Sie ist ein two-sided market mit einer hard side - dem Berater. Der Berater braucht einen Anreiz, sich zu registrieren. Aus meiner Sicht liegt der auf der Hand - Kunden, die tatsächlich vom Produkt und deren Nutzen für sich überzeugt sind, kündigen nicht (kein Storno) und werden diesen Berater weiterempfehlen. Digitale Mund-zu-Mund-Propaganda kann im Internet mehr Leute als offline erreichen.

Viele Berater fürchten aber negatives Feedback - wobei wir da schon vorgesorgt haben, ohne die Bewertung zu verfälschen.
Offiziell wird kaum ein Berater zugeben wollen, wie viele Stornos er hat, aber ich kenne die Zahlen und sie sind höher als man denkt.

Folglich beginnen wir mit der Kundenseite - um Beratern zu zeigen, dass Kunden sie bewerten und ihnen Feedback geben wollen.

Vielleicht hast du noch einen Gedanken dazu - ich würde mich freuen. Danke fürs bis hierhin lesen.

Und wie sieht es mit swiss life select beratern aus?

Wie genau meinst du das?

Was Ihr davon haltet. Ob dies genügend gute Berater sind. Oder ob die einem nur was aufschwatzen wollen.

Persönlich wurde ich noch nicht von einem Berater der Swiss Life Select beraten.
Lass dir zu Beginn eines Gespräches eine Auskunft über die Erfahrung und Qualifikationen des Beraters geben. Die Swiss Life Select ist eine 100%ige Tochter der Swiss Life, hat aber den Status einer gebundenen Versicherungsvermittlerin. Die Berater haben somit nicht die komplette Bandbreite an Anbietern zu Auswahl, sondern sind auf einige wenige Anbieter beschränkt. Das ist kein zwingender Nachteil, aber eine Einschränkung.

Übersicht der Partner der SLS
Adressen und Übersicht der Partner der SLS nach Sparte

Lass dir in jedem Fall erklären, warum der Berater seine Empfehlungen ausgesprochen hat und warum der jeweilige Tarif am besten zu deiner Situation passt. Wenn du dir dann noch immer unsicher bist, kannst du sicherlich auch hier im Forum nach einer Meinung fragen.
Du willst ja nichts aufgeschwatzt bekommen, sondern eine sinnvolle Absicherung bzw. Vorsorge haben.

Such sonst mal in dem Forum nach der Firma, das wurde denke ich schon ein paar Mal besprochen.