Truewealth oder VIAC Invest für freies Vermögen - wo hat man mehr Transparenz?

Ich habe früher die Plattform Truewealth genutzt, um etwas in ETF’s zu investieren.
Bei VIAC bin ich schon länger Kunde mit dem 3a Angebot und eigentlich sehr zufrieden.
Seit Ende 2024 bietet VIAC mit dem Produkt „Invest“ auch die Möglichkeit, Anlagen im freien Vermögen über die Plattform zu tätigen. VIAC bietet dem Kunden hierzu die Möglichkeit, aus insgesamt 15 vorgegebenen Strategien auszuwählen. Alternativ kann auch eine eigene Strategie zusammengestellt werden.

Ich habe nun versucht, etwas die Unterschiede rauszufinden, welche diese beiden Anbieter haben. Preislich werden sie sich wohl so ziemlich die Stange halten, wobei VIAC Invest bis Ende 2025 keine Vermögenswerwaltungsgebühren verrechnet, aber da ja Investieren eine eher langfristige Angelegenheit ist, lasse ich dies mal ausser Acht. Mich interessieren mehr die verwendeten Instrumente und da sehe ich zwischen den beiden Anbietern doch einen beachtlichen Unterschied:

VIAC investiert nicht direkt in ETF’s, sondern setzt auf eigenes aufgelegte Fonds, welche dann wiederum in ETF’s investieren. Schauen wir uns z.B. den Titel VIAC Equity North America, ISIN CH1336969063 an, stellen wir fest, dass dieser zu 96.02% den in den ETF UBS Equity US (ISIN CH1390275233) und zu 3.96% in den UBS Equity Canada (ISIN CH1390275118) investiert. Der Schweizer Fonds von VIAC Invest beinhaltet zu 100% den UBS Equity Switzerland Total Market.

Bei Truewealth hingegen werden direkt ETF’s gekauft und ins Depot eingebucht, beispielsweise UBS, aber auch iShares, Vanaguard oder Xtrackers Produkte.

Ich weiss jetzt nicht, welche Variante die bessere ist. Gefühlt habe ich bei Truewealth etwas mehr Transparent und sehe jederzeit, wie viel ich in welche Titel (also ETF’s) investiert habe.
Bei VIAC Invest hingegen sehe ich nur die VIAC- Titel, also ihre eigenen Fonds, welche je nach gewählter Strategie gekauft werden. Ich kann dann über die Titelliste auf der VIAC Webseite zwar sehen, welche ETF wirklich dahinter stehen, aber das Ganze geht halt noch über einen Umweg.
Bei Truewealth hingegen sehe ich auf einen Blick den effektiven Titel / ETF.

Für die Deklarierung in der Steuererklärung könne VIAC ein Vorteil sein, denn man hat viel weniger Titel, da in einem VIAC- Titel ja mehrere ETF enthalten sein können. Wobei ja auch Truewealth einem einen Steuerauszug zur Verfügung stellt und das manuelle Abtippen der einzelnen ETF’s überflüssig ist. Dieses Steuerverzeichnis, welches die richtigen Barcodes für die Steuererklärung enthält, stellt Truewealth einem kostenlos zum Download zur Verfügung.
VIAC bietet ebenfalls ein solches Steuerverzeichnis an.

Was meint ihr, welcher Anbieter bietet mehr Transparenz? Braucht man diese Transparenz überhaupt, wenn man sich für einen Robo- Advisor entscheidet? Ansonsten könnte man ja ein Depot irgendwo führen und einfach selber seine ETF’s auswählen, dann weiss man welche Titel man hat und wie die gewichtet sind.
Gerade aber für Einsteiger und solche, welche sich wenig mit dem Thema befassen, kann aber ein solcher Robo- Advisor eine gute Alternative sein. Ich sage immer: Besser mit einem Robo investieren als überhaupt nicht!

Weitere Punkte sind natürlich die US- Quellsteuern, welche man bei VIAC Invest verliert, dafür fällt der Währungswechsel dort weg, da die VIAC-eigenen Fonds mit Domizil Schweiz (Regiobank Solothurn) sind, wobei die Titel, welche Truewealth kauft, oftmals in Irland oder Luxemburg domiziliert sind.

Eine weitere Alternative wäre Finpension mit ihrem ETF-Sparplan. Den Inhalt kann man aber wohl auch wieder nicht mit VIAC Invest und Truewealth vergleichen, denn scheinbar werden dort direkt Swisscanto Anlagefonds gekauft. Diese Swisscanto- Dinger sind nach meinem Verständnis dann weider vollwertige ETF, wie diese von USB, welche in den Fonds von VIAC Invest enthalten sind. Somit wäre also Finpension eher vergleichbar mit Truewealth, wobei Truewealth einfach Titel verschiedener Anbieter kauft, auch solche welche ihr Domizil nicht in der Schweiz haben und Swisscanto ist Zürcher Kantonalbank.

Was ist Eure Meinung dazu?

Wenn wir von einer Anlagesumme bis zu 500k ausgehen, dann ist VIAC etwas günstiger, auch ohne den aktuellen Rabatt. Bei VIAC liegen die Gesamtgebühren bei den globalen Standardstrategien ab 2026 zwischen 0.46% und 0.49%, bei TrueWealth je nach Strategie um die 0.63%.

Bei VIAC fällt beim Kauf und Verkauf keine Stempelsteuer an, da Schweizer Anlagefonds benutzt werden. Bei TrueWealth kommt bei jeder Transaktion die Stempelsteuer dazu (0.075% für Schweizer ETFs, 0.15% für ausländische ETFs). Und wie du auch angedeutet hast, verliert man bei VIAC auf US-Dividenden 30% Quellensteuern, bei TrueWealth nur 15%.

Kleine Korrektur, die UBS-Fonds sind nicht ETFs.

Die Factsheets der VIAC-Fonds sind aus meiner Sicht informativ genug, so dass der ‚Umweg‘ via UBS-Fonds eigentlich ignoriert werden kann. Ein potentieller Nachteil ist, dass es etwas umständlich ist zu sehen, wie hoch die Gebühren von VIAC sind (inkl. eigene Fonds, aber ohne UBS-Gebühren). Aber das ist eigentlich auch egal, wichtig sind die Gesamtgebühren und diese sieht man gut.

Der grösste Unterschied ist für mich wohl, dass man bei TrueWealth die Strategie feiner definieren kann, aber ein paar Länder fehlen komplett (Kanada, Dänemark, Schweden, Norwegen, ev. mehr). Bei VIAC ist es etwas einfacher, dafür gibt es z.B. keinen Schweizer Real Estate-Fonds.

Bei beiden finde ich schlecht, dass es bei einer individuellen Strategie keinen Welt-Fonds gibt, d.h. man müsste selbst die Anteile ausrechnen (und vielleicht einmal im Jahr anpassen). Bei VIAC ist das wenigstens etwas einfacher, da die Welt mit weniger Fonds abgedeckt werden kann.

Bei VIAC bin ich von den ‚Global‘ Standardstrategien nicht überzeugt, da je nach Strategie 33-40% des Aktienanteils in Schweizer Aktien investiert werden, was ich ziemlich viel finde. Insbesondere, da der Schweizer Aktienmarkt sehr konzentriert ist. Also bei VIAC würde ich auf jeden Fall zu einer individuellen Strategie raten.

Wenn du dir bereits so viele Gedanken machst und daran interessiert bist noch etwas mehr zu lernen, so ist die Investition in ETFs direkt bei einem Broker vermutlich langfristig die bessere Wahl. Aber ich gebe dir sicher recht, dass es besser ist mit einem Robo-Advisor zu investieren als gar nicht.

Mir ist die Einfachheit von VIAC Invest sympathisch und die effektiven Gebühren sind noch knapp im akzeptablen Bereich. Wenn der Schweizer Aktienanteil etwas kleiner wäre, wäre eine Standardstrategie von VIAC Invest wohl meine Empfehlung für Leute, welche nicht selber bei einem Broker investieren möchten und lieber alles delegieren möchten.

Aber für Leute, die am Thema interessiert sind und möglicherweise etwas mehr Kontrolle haben möchten, wird ein Broker immer erste Wahl sein.

Wenn du dich bei einem Broker noch nicht wohl fühlst, könntest du natürlich mit VIAC beginnen und dann vielleicht etwas später zusätzlich bei einem Broker investieren. Dort mit einem kleinen Betrag beginnen bis du dich wohl fühlst und dann möglicherweise komplett wechseln.

finpension ist näher bei TrueWealth, ja. Mit 0.39% + Fondsgebühren allerdings etwas günstiger (zumindest bis 500k). Meines Wissens setzt finpension keine Swisscanto-Fonds ein, sondern hauptsächlich ETFs und ein paar wenige UBS Indexfonds.

Bei den ‚Global‘ Standardstrategien hat finpension gar kein Schweizer Home Bias. Bei den Schweizer Standardstrategien gibt es dafür mit 50% einen hohen Anteil Schweizer Aktien. Ich bevorzuge etwas im Bereich von 10-15% für SMI oder SPI oder 15-20% falls auch signifikant in kleinere Schweizer Firmen investiert wird. Aber das ist eine persönliche Präferenz. Home Bias ist nicht zwingend, aber das Konzentrationsrisiko würde ich beachten.

Richtig, ob selbst über einen Broker oder via RoboAdvisor: hauptsache es wird investiert

Die „fehlende“ Transparenz bei VIAC wäre für mich völlig vernachlässigbar - und wird spätestens mit den unglaublich tiefen Gebühren wieder wettgemacht. True Wealth hat kürzlich mit dem lancierten „Looktrough“ nochmals mehr Transparenz geschaffen: alle Einzeltitel eines ETF ersichtlich

Diese Form von Transparenz ist genial - aber für mich: völlig irrelevant

Ich bin bei Findependent und damit sehr zufrieden, da die Auswahlmöglichkeit der Anlagestrategien überschaubarer und simpler ist. Zugegeben - für manche ein Manko; für mich persönlich aber einfacher zu entscheiden.

Rein aus Gebühren-Sicht finde ich VIAC sehr interessant, auch steuerlich - mitsamt allen Vor- und Nachteilen.

Letztendlich ist es aber vermutlich auch eine Frage der Sympathie. Bei mir fiel diese auf Findependent. Hätte ich diese Option nicht, wäre ich wohl bei True Wealth auch zufrieden. Und bei VIAC ebenso. Oder mit Selma. Ich glaube wir haben in der Schweiz ein paar echt coole Alternativen mit diesen RoboAdvisors und wir machen wohl mit keinem von denen etwas „falsch“.

Ich muss mich letztendlich wohl fühlen mit meinem Anbieter. Und die Gebühren sollen fair sein. In Deutschland habe ich mal interessehalber nach RoboAdvisors gesucht und dabei Anbieter gefunden, welche bis zu 1% Gebühren verlangen - also rund 2-4x mehr als mit unsere Anbietern.

Das erachte ich als komplett falsch. Roboadvisor sind im Prinzip ähnlich wie Bauernfänger die zwar legal sind und auch oft offen und transparent sind mit den Gebühren aber im Prinzip auf die Inkompetenz der Leute setzen und damit Geld verdienen. Man weiss es gibt genügend Leute die schmeissen allem und jedem Geld hinterher, unkritisch, ohne sich zu informieren, solange die Werbung gut klingt.

Typisches Beispiel hier:

Robos machen üblicherweise auch das Portfolio unnötig kompliziert mit einer Auswahl an Produkten. Irgendwie muss es ja kompliziert aussehen sonst merken die Bauern ja das man auf den Leim gekrochen ist.

Am Ende verliert man mit Roboadvisorn sofern man im üblichem Rahmen investiert oftmals 6-stellige Beträge auf den Anlagehorizont hinausgesehen im Vergleich dazu wenn man nicht über den Robo investiert hätte (bei gleicher Strategie). Einfach die Gebührendifferenz macht auf Dauer einiges aus. Es gibt heute gute Produkte mit Sparplänen wo man genau so einfach einrichten kann wie ein Robo und dann monatlich Geld überweisen kann und es wird automatisch investiert wie bei einem Robo. Ein solcher 1 ETF Sparplan finde ich da um Welten besser als jeden Robo auf dem Markt und es ist genau so einfach wenn nicht sogar einfacher, auch wenn man sich gar nicht mit dem Thema befasst.

Und betreffend nicht mit dem Thema befassen, das ist im Prinzip tragisch. Die Finanzen mögen zwar uninteressant sein für die meisten, dennoch eines der wichtigsten Themen die einem das Leben lang begleiten und da ist es wohl nicht zu viel verlangt sich etwas damit zu beschäftigen, Robo hin oder her. Einfach nur schon aus Verantwortung sich selber gegenüber, seiner Familie gegenüber und auch der Gesellschaft gegenüber.

Ist zwar inhaltlich nicht falsch dennoch ein blöder Spruch. Mir scheint du willst einfach einen Robo verwenden, hast aber mal gehört dass das keine gute Idee ist und jetzt suchst du aber Bestätigung für dein Vorhaben. Und alles was dafür sprichst hebst du bevor, wie z.B. diesen Spruch, und alles was dagegen spricht wird unter den Teppich gewischt. Das ist ein erklärbares Phänomen, siehe: Bestätigungsfehler – Wikipedia.

Ich weiss nicht was schlimmer ist, wenn jemand sich gar nicht informiert und aus Unwissenheit einen Blödsinn macht oder wenn jemand sich zwar informiert und dann den Blödsinn trotzdem macht. Wie auch immer solange es immer wieder Leute gibt die auf Abzockerei bzw. Angebote mit völlig überrissenen Preisen hereinfallen oder sich da sogar wissentlich hineinbegeben, wird es auch immer solche Angebote geben. Man trägt in dem Simme auch zum Unglück anderer bei auch wenn natürlich am Ende die Schuld bei jedem selbst liegt.

Du hast dir die Top Antwort im Prinzip selbst gegeben. Und es ist genau so einfach mit den Sparplan Angeboten und meinetwegen auch ohne Sparplan, aber um Welten günstiger.

im Prinzip also wie jeder Dienstleister, z. Bsp. der Automechaniker, der Sanitärinstallateur oder der Zimmermann auf dem Bau?

Natürlich sind RoboAdvisors nicht Mutter Teresa und bieten ihr Know-How und fachliche Kompetenz kostenlos an. Ich befasse mich mit Kursentwicklungen von Aktien, ETF’s, auch Anleihen… aber wenns um meine Vorsorge geht, bin ich vorsichtig (entspricht auch meinem Naturell). Ich weiss dass ich bei der aktuellen Situation in welcher ein S&P 500 bei rund -10% liegt hin und her überlegen würde, ob ich nun umschichten oder meine Strategie ändern soll. Was ja völliger Quatsch ist… dennoch: die Gedanken und die unruhigen Nächte wären da. Da lohnt sich für mich beispielsweise ein simpler RoboAdvisor welcher breit diversifiziert mit günstigen ETF’s für mich die Wahl übernimmt.

Die entstehende Gebühr dabei ist es mir wert - auch wenn inzwischen mit Saxo tolle Broker mit Null-Gebühren-Strategie vorhanden sind bei Sparplänen. Dank dem RoboAdvisor habe ich im Prinzip eine Erst-Meinung und meine bescheidene Meinung ist dabei lediglich ein Benchmark für mich.

Nicht ganz, vieles was die genannten Berufe machen kann man nicht einfach so selber machen und es ist auch nicht so wichtig für das Leben das man sich mit diesen Themen ein bisschen auskennt. Ich würde Robos vergleichen mit

  • Mike Shivas Telefon Hotline wo man 4.50 CHF pro Minute bezahlt für den Hokuspokus.
  • Ein Staubsaugerverkäufer an der Haustür der dir den gleichen Staubsauger den es im Laden gibt für 200 CHF verkauft für läpische 1000 CHF für seine excellente Beratung und Jahresabo auf 40 Jahre für weitere 1500 CHF pro Jahr das er dir jedes Jahr einen neuen Staubsauger bringt gratis und franko geliefert.
  • Für extra 500 Franken im Monat gibts noch ein bisschen Weihwasser und Sprühgerät womit man den Staubsauger vor gebraucht einsprühen kann jeweils um die Saugkraft noch mehr zu erhöhen.
  • Oder ein Autoverkäufer der dir extra irgendwelche kompliziert klingende Dinge auf die Rechnung setzt und 1000 CHF dafür verrechnet die Arbeit aber eigentlich unnötig gewesen wäre und zudem in 5 Minuten erledigt war.

Und wenn der Robo 10% taucht machst du dir diese Gedanken nicht?

Naja ein Broker mit 1 Mal World ETF sei es Invesco oder Vanguard macht ja das gleiche einfach für einen Bruchteil des Preises. Umschichtung macht der Markt von selber und ist nicht nur S&P 500 drin. Und die Anzahl der Positionen in einem Welt ETF sind ja mehr als ausreichend für eine gute Diversifizierung. Und wenn man unbedingt 40% Schweiz möchte wie das viele Robos bei Default machen kauft man halt noch einen zweiten ETF dazu wenn es unbedingt sein muss.

Das ist irgendwie wie der Brite der für 260 Euro Schweizer Alpenluft verkauft abgefüllt in einem Glas. :slight_smile: Und natürlich gibt es auch da wieder Leute die das kaufen. Da kommt mir das Zitat von Einstein in den Sinn. :see_no_evil_monkey: :hear_no_evil_monkey: :speak_no_evil_monkey:

Das positive an der Story ist aber ja eigentlich das es gut ist zu wissen für diejenigen die an Unternehmertum interessiert sind, dass es den Leuten in der Schweiz und teils auch anderen Ländern nach wie vor so gut geht das sie das Geld regelrecht jedem und allem hinterherwerfen solange die Werbung gut klingt. :slight_smile:

Für junge Leute ist ein günstiger Sparplan mit einem Welt-ETF eine gute Idee und inzwischen auch einfach umzusetzen.

Für etwas ältere Leute ist je nach individueller Situation 100% in einem Welt-ETF nicht mehr optimal. Da ist ein ausgewogeneres Portfolio eher angebracht und da wird es mit den meisten Brokern komplizierter.

Die Broker könnten es einfacher machen. Z.B. M1 bietet in den USA intelligentes Auto-Invest basierend auf einer strategischen Allokation an und das ganze kostenlos. Trading 212 geht meines Wissens auch in diese Richtung. Es wäre schön, wenn IBKR, Neon, Saxo und Swissquote sowas auch anbieten würden, inkl. Auszahlungsplan.

Auch mit einer solchen Vereinfachung ist es immer noch schwieriger ein ausgewogenes Portfolio zu definieren. Zumindest aus meiner Sicht ist die strategische Allokation für Aktien einfacher als für andere Anlageklassen, insbesondere in der Schweiz. Einfach VWRL + AGGS finde ich z.B. nicht optimal. Ein Robo-Advisor kann hier helfen, da auf Grund eines Risikofragebogens ein gesamtes Portfolio vorgeschlagen wird. Ob diese empfohlenen Portfolios wirklich gut sind, wäre noch eine Frage, aber grundsätzlich könnten Robo-Advisor hier gegenüber den meisten Brokern einen Mehrwert bieten. Im Vergleich zu klassischer Vermögensverwaltung bei einer Bank ist die Preis/Leistung von Robo-Advisors immerhin schon ein grosser Fortschritt.

Ich denke 0.25% p.a. (inkl. Broker-Kosten) ist akzeptabel für einen Robo-Advisor, sofern der Portfolio-Vorschlag vernünftig ist und auch ein Auszahlungsplan möglich ist. Inkl. Fondsgebühren sollte man 0.5% p.a. nie überschreiten.

Selber anlegen bleibt natürlich günstiger und ich werde daher aktuell auch keinen Robo-Advisor einsetzen, aber ich finde gut, dass es Robo-Adivsor auch in der Schweiz gibt und die Preise sind langsam (knapp) im akzeptablen Rahmen. Im hohen Alter würde ich auch selber zu einem Robo-Advisor wechseln, ausser Broker bieten bis dann intelligente Auszahlungspläne an.

Richtig, da mache ich mir die Gedanken nicht, weil: ich weiss dass eine gute strategische Anlagestrategie wie ich sie mir wünsche, ich sie eben nicht persönlich für mich zusammenzustellen weiss. Ja, wir alle könnten mehr Bildung in dieses Thema reinstecken… aber es macht halt schon einen Unterschied ob ich mir nebenbei das Thema aneigne, oder ausgebildete Profis (wie z. Bsp. auch ein Sanitärinstallateur) eine passable Gewichtung der Anlageklassen mit ihren jahrelangen Erfahrungen dies für mich übernehmen.

Nein, ein World-ETF, sei es der MSCI oder der FTSE, ist für mich keine breite Diversifizierung. Klar, es ist eine Diversifizierung innerhalb den Unternehmensaktien - ich möchte aber gerne breiter aufgestellt sein mit Anleihen, Rohstoffen, Immobilien. Und das macht der RoboAdvisor für mich mit den dafür geeigneten Produkten.

Ich bin nebenbei auch bei Saxo und wenn ich da schlicht mal MSCI eintippe, dann kriege ich geschätzt 150 Treffer. Ich bin schon überfordert wenn ich eine Tüte Milch brauche und in die Migros reinlaufe, weil mir da rund 25 Anbieter ihre unterschiedlichen Milch-Angebote vor den Latz knallen.

Und PS: man könnte sich auch nebenbei aneignen wie ein Verbrennermotor funktioniert und die nächste Reparatur am Auto selber erledigen. Ich finde den Vergleich zwischen den Berufsgruppen und einem RoboAdvisor durchaus vergleichbar.

Die Alternative wäre: ich starte selbst mit ETF’s, denke dass ich richtig unterwegs bin, und bei Rücksetzern komme ich dann aber immer wieder ins Grübeln rein ob meine Zusammenstellung nun doch nicht so passend ist. Ich zahle bei einem RoboAdvisor nicht nur die Dienstleistung, sondern auch die Sicherheit dank der dahinterstehenden Strategie und ich zahle damit auch für einen ruhigeren Schlaf. Das ist es mir wert.