Bin seit Jahren bei VIAC drin im Global 100 welcher auch gut läuft. Jetzt wo Bitcoin als Alternative angelegt werden kann, habe ich mich für eine eigene Strategie entschieden. Es fällt mir schwer von all den Fonds eine passende kombi zu finden. Wie geht ihr das vor?
Schweiz 40%
USA 40%
Bitcoin 5%
10% Schwellenländer
Wenn du bei Viac bist würde ich einfach einen MSCI World nachbauen. Bei Viac must du mindestens 40% CHF haben, daher würde ich die Aufteilung folgendermassen machen:
40% MSCI World ex CH, hedged (bin zwar kein Fan von hedging aber bei Viac must du ja mindesten 40% CHF haben
50% MSCI World ex CH, in USD
9% MSCI Em. Markets
Die 5% BTC würde ich wohl bei „ MSCI World ex CH, in USD“ abziehen.
Du kannst noch überlegen ob du ein paar wenige % in die Schweiz investieren willst
Ich würde keine Cryptowährungen (und auch sonst keine Währungen und Rohstoffe) in der dritten Säule halten. In der dritten Säule gibt es -anders als beim freien Vermögen - eine Kapitalgewinnsteuer. Du bezahlt Steuern auf das, was du rausnimmst. Im freien Vermögen bezahlst du jedoch Einkommenssteuer auf Dividenden und Zinsen. Ich würde also tendenziell reine Kapitalgewinn-Investitionen in das freie Vermögen schieben, Investitionen die Dividenden oder Zinsen abwerfen, eher in die Säule 3a. Zumindest soweit man das selber steuern kann.
Das wäre eine sehr diversifizierende Variante, ob du beim 3a Bitcoin haben willst oder nicht musst du selber entscheiden. Jedoch finde ich die Ansicht von @fittim nachvollziehbar und mache ich auch so
Ich möchte bei VIAC ein zweites Portfolio erstellen und wollte für dieses ebenfalls eine eigene Strategie erstellen. Beim ersten Portfolio verfolge ich die Schweiz 100 Strategie. Da ich ausserhalb der 3. Säule bereits den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF bespare, wollte ich eine Mischung von Schweiz und Welt abbilden. Zudem wollte ich im zweiten Portfolio bei VIAC Bitcoin und Gold aufnehmen. Die eigene Strategie habe ich wie folgt vorgesehen:
20 % Swisscanto SMI (SPI 20)
10% Swisscanto SPI Extra
5 % Swisscanto Europe ex CH
15 % Swisscanto US - IPF
5 % Swisscanto World ex CH - IPF
5 % Swisscanto Emerging Markets
10 % Swisscanto Gold
5 % iShares Bitcoin Trust
25 % Liquidität
Da ich weiter kein 3a Konto habe, dachte ich, ich lasse die Liquidität bei diesem Portfolio bei 25 %. Denkt ihr die erstellte Strategie macht Sinn oder würdet ihr etwas anpassen? Was mich hellhörig gemacht hat, ist der Hinweis betreffend der Steuern von @fittim. Leider konnte ich dazu nichts im Internet finden. Kommt das bei der Auszahlung der Säule 3a zum Zug? Vielen Dank!
Ja, das hatte mich auch verdutzt.
Er meint die Kapitalauszahlungssteuer, die beim beziehen der 3a (oder FZK) oder bei der Kapitaliseriung der PKs fällig werden.
Es handelt sich dabei aber nicht um eine Kapitalgewinnsteuer. Es wird vom Kapital ein Abschlag genommen, weil vorher noch nie Steuer auf die eingezahlten Kapitalien erhoben worden sind.
Die Kapitalauszahlungssteuer ist auch fällig, wenn keine Kapitalgewinne erzielt worden sind. (bsp: Einzahlung 31.12., Auszahlung am 1.1. des Foglejahres)
Es ist egal, wie das Vermögen zustandegekommen ist: Ob Zinsen, Kurssteigerungen oder Dividenden - Es werden Kapitalauszahlungssteuer irgendwann mal fällig.
Ich denke da geht es vorallem darum, dass jeder ja im Prinzip ein Gesamtportfolio hat wo all seine Vermögenswerde zusammenkommen, d.h. Bankkonten, Depots, 3a, Pensionskasse, etc.
Jetzt kann man ja festlegen wo man gesammthaft seine Vermögenswerte investiert haben möchte im Sinne von Regionen, Branchen, Assetklassen etc. wo genau diese Werte liegen spielt ja nicht so wirklich eine Rolle und da ist man ja relativ flexibel. Wenn jetzt jemand sagen wir im Gesamtportfolio die Schweiz nicht wirklich stark gewichten möchte aber trotzdem Schweiz drin haben möchte, dann macht es z.B. keinen Sinn bei einem Broker z.B. 20% in einen Schweiz ETF zu stecken und 80% in World, wenn man weiss das man in der Pensionskasse schon sehr viel Schweiz drin hat. Dann spart man sich eben im Depot die Schweiz Position komplett und geht 100% in World und spart sich so noch Gebühren für die zweite Position und das Gesamtportfolio wird kosteneffizienter.
Und aus dieser Sicht macht die Aussage eben schon Sinn. Klar bei der Auszahlung von 3a zahlt man so oder so Kapitalbezugssteuer aber man kann im Gesamtportfolio eben trotzdem die Kosten optimieren.
In der 3. Säule zahle ich keine Steuern auf Dividenden im regulären Vermögen schon. Wenn ich jetzt also im Gesamtportfolio sagen wir einen Teil Crypto haben will, dann macht es tatsächlich keinen Sinn diese in 3a anzusiedeln.
Nur ein Beispiel aber wenn ich insgesamt sagen wir 500 CHF in Crypto haben will und 1500 CHF in Aktien ETF (also zusammen 2000 CHF), und 600 CHF von den 2000 CHF in 3a gehen muss dann kann man ja entweder z.B. 200 CHF in 3a in Crypto (ist nur ein Beispiel, normalerweise ist das ja begrenzt) und 400 CHF in Aktien ETF, und im regulären Vermögen auch wieder sagen wir 300 CHF in Crypto und 1100 CHF in Aktien investieren.
Das macht aber keinen Sinn, denn so bezahlst du für einen Betrag von 1100 CHF Aktien ETF pro Monat dann immer Steuern auf Dividenden. Wenn du möglichst viele Dividenden-haltige Positionen in die 3a schieben würdest und möglichst viele Positionen die keine Dividenden zahlen im freien Vermögen hast, dann sparst du so ingesamt Steuern weil dadurch dass du dann 600 CHF Aktien ETF in 3a hast, und im freien Vermögen 500 CHF Crypto und nur 900 CHF Aktien ETF statt 1100 CHF wie zuvor, bezahlst du weniger Steuern auf Dividenden.
Wo du was genau hast spielt ja aus Sicht des Gesamtportfolios keine Rolle aber durch optimale Allokation kannst du Steuern sparen.
Ja, ich meinte die Kapitalbezugssteuer, wie z.B. hier beschrieben: Kapitalbezug Pensionskasse: Steuern | VZ VermögensZentrum
Allerdings zahlst du natürlich Steuern auf das gesamte Kapital, das du von der dritten Säule beziehst. Im Moment ist es so: Wertschriften, Rohstoffe, Devisen, Cryptos, … werden verkauft. Du bekommst das Geld in CHF ausbezahlt. Darauf wird die Steuer erhoben. Somit, wenn deine Cryptos durch die Decke gehen, zahlst du mehr Steuern, als wenn sie verlieren. Du bezahlst also auch auf den Kapitalgewinn Steuern. Das ist im freien Vermögen nicht der Fall. Dort bezahlst du nur Steuern auf Erträgen (Dividenden und Zinsen). Wenn deine Cryptos an Wert gewinnen, ist das im freien Vermögen dem Fiskus egal.
Nein. Immer noch nicht.
Denn die Steuern zahlt man auch, wenn man keinen Gewinn macht. Und auch dann, wenn man Verlust macht.
Natürlich erwartet man, auf lange Sicht Kapitalgewinne zu machen. Aber die Steuern sind immer deutlich niedriger als der Steuerabzug bei der Einzahlung.
Bei der Einzahlung von 5000 CHF kann spart bei Grenzssteursatz von 30% 1500 Franken. Angenommen, deine Cryptowährung macht 100% in einem Jahr, dann zahlst du es aus und zahlst auf die 10k CHF grade mal 1%.
Kapitalgewinnsteuer (Beispiel Frankreich) hätte 30% auf 5000 Franken Gewinn bedeutet.
Anderes Szenario: Deine cryptos machen 400% „Gewinn“ in 10 Jahren. Zahlst aus.
Kapitalbezugssteuer 3% auf 25000 Franken = 750 Franken.
Kapitalgewinnsteuer wären dagegen 20k * 30 % = 6k.
Letztes Szenario: Deine cryptos stürzen ab. 500 Franken Restwert. Du beziehst, bedeutet weniger als 5 Franken Steuern.
Kapitalgewinnsteuer = 0 Franken.
Ich finde, es gibt Gründe, gerade die Schweiz im Portfolio gering zu halten. Es ähnelt ein bisschen dem Klumpenrisiko.
Denn wenn es der Schweiz mal schlecht geht, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass man seinen Job verliert. Da will man nicht auch seine Vorsorgekapitalien im Sinkflug haben.
Natürlich sind Schweizer Unternehmen auch durchaus International tätig, was die Chose etwas relativiert.
Ja das sehe ich auch so ich finde den Home Bias eigentlich unnötig da ich nicht sehe das die Schweiz in der hinsicht besser ist als andere Länder. Aber eben genau dann macht es ja in vielen Fällen keinen Sinn extra noch einen Schweiz ETF zu haben wenn man zum Beispiel weiss das zum Teil die Pensionskassen schon sehr viel Schweiz im Portfolio habe, in dem Sinne ist die Schweiz ja sowieso schon zu stark übergewichtet und dann braucht man nicht noch zusätzlich einen ETF dafür und kann sich die Kosten sparen. 1 ETF kaufen ist eigentlich praktisch immer günstiger als 2 ETFs kaufen.
Erinnert mich auch den Fall meiner Eltern. Die haben ein abbezahltes Haus, und mit de übrigen Kapital, wofür sie keine Verwendung hatten, hatte der Bankster einen Immobilienfonds angedreht. Ich wurde ein paar Jahre später gebeten, zu einem Termin mitzukommen und habe das dann kritisiert. Die Banksterin konnte da kein Klumpenrisiko und so sehen (in Wirklichkeit schon, aber die wollte das nicht zugegeben).
Ein paar Jahre später erzählte mir meine Mutter noch, das die Banksterin gekündet hatte und jetzt als Selbstständige eine Esoterikberatungsgeschäft aufgebaut hat.
Ich musste da so extrem laut lachen. Ich meine, das muss doch wie ein Schlag ins Gesicht der ehemaligen Kunden sein. Denn auf welcher Basis wohl die Beratung vorher denn schon erfolgt, wenn so eine „Beraterin“ genauso gut auch Esoterikberatung macht?
Ja natürlich ist die Steuer nicht so hoch wie normale Kapitalgewinnsteuern im Ausland oder wie wenn man es als Einkommen versteuern müsste. Aber im freien Vermögen (ausserhalb der gebunden Vorsorge) versteuert man die Kapitalgewinne gar nicht. Wenn ich 10’000 in die 3a einzahle und am Schluss 10’000 rausnehme (kein Kapitalgewinn) zahle ich weniger Steuern, als wenn ich 10’000 einzahle und 20’000 rausnehme (Kapitalgewinn).
Ich will nur sagen: Wenn man ausser der Säule 3a noch im freien Vermögen investiert, lieber Anlagen, welche hohe Kapitalgewinne abwerfen, diese ausserhalb der Säule halten. Dividendenlastige Anlage eher in die Säule 3a schieben. Wenn du natürlich hohe Verluste auf den Cryptos erwartest, dann diese eher in der 3. Säule halten, dann zahlst du beim Bezug weniger Steuern
Aber grundsätzlich steuertechnisch: Sicher zuerst die Säule 3a ausreizen. Wenn man nicht genug Geld übrig hat, ausserhalb der Säule 3a zu investieren, machen meine Überlegungen selbstverständlich keinen Sinn.
Ja gut so unterschiedlich ist das Business ja nicht. In beiden Fällen geht es darum naive Leute abzuzocken und die eigenen Taschen zu füllen - und in beiden Fällen geht es nicht wirklich darum um Leuten bei irgendwas zu helfen … von dem her …
Man muss der Dame aber zu Gute halten in vielen Fällen kommen sie ja vorgeschrieben was und in welchem Umfang sie den Leuten anzudrehen haben. Wenn diese Zielvorgaben nicht erreicht werden gibt es ein schlechtes Rating und keinen Bonus. Bei mehreren schlechten Ratings gibts irgendwann die Kündigung.
Ja, so sehe ich es auch.
Dividendenerträge gerne im 3a. Privatvermögen möglichst über low-/zero-Dividend. Solche ETFs gibt es leider nicht. (darüber hatte ich ja mal ein eigenen thread aufgemacht).
Nicht zu vergessen die Befreiung der Vermögenssteuern auf 3a. Das erscheint vielen - besonders jungen - noch weit weg, aber es macht einiges aus. Denn diese Steuer fällt jedes Jahr erneut an.
Danke für die interessanten Hinweise/Diskussionen. Ich denke, den Hinweis betreffend den Steuern habe ich verstanden. Bitcoin, Gold somit im freien Vermögen, da keine Steuern auf Gewinne; ETF in der Säule 3a, da keine Steuern auf Dividenden (im freien Vermögen jedoch schon).
Bei der Auswahl ist wohl weniger doch besser. Bei den Positionen habe ich mich an die Strategie von VIAC Global 100 gehalten und lediglich die Zuteilungen angepasst. Da ich im ersten Portfolio bei VIAC bereits die Strategie Schweiz 100 fahre, kann ich beim zweiten Portfolio das klassische 70/30 Weltportfolio wählen. Bspw. mit den von @ElBarto genannten ETF:
50 % Swisscanto World ex CH - CH0117044948
20 % Swisscanto World ex CH hedged - CH0296590281
29 % Swisscanto Emerging Markets - CH0117044971
1 % Liquidität (meines Wissen obligatorisch)
Mal schauen, ob dies so abgebildet werden kann. Meines Wissens gibt es da teilweise Beschränkungen in der maximalen Höhe der einzelnen Positionen.
Edit: Mit der oben erwähnten Zuteilung geht das nicht (40 % CHF). Müsste dann wohl eher ein 80/20 sein.