Liebe Leserinnen,
hier stelle ich meine Strategie äusserst umfangreich vor.
Ich versuche alles Wichtige in einen Beitrag zu quetschen.
Ich bin ein sehr rationaler Mensch.
Ich habe oft erlebt in anderen Foren, dass die Leute sagen, sie würden Aktien anhand fundamentaler Kriterien kaufen, aber wenn dann bei konkreten Aktien nachgefragt wurde,
kamen emotionale Argumente (die Aktie sei stark gestiegen, habe eine grossartige Zukunft vor sich, aber es wurden keine Berechnungen oder konkrete Schätzungen angestellt).
Ich bin davon überzeugt, dass meine Strategie ausserordentlich gute Renditen einfahren wird.
Wieso?
Weil ich glaube, dass eine unglaublich klare und einfache Logik dahinter steckt.
Zunächst mal hier die genauen Regeln, nach denen ich derzeit Aktien kaufe und verkaufe.
Man darf dies aber gern überspringen, da es nicht leicht verständlich ist.
Dank der schönen Funktion „Details ausblenden“ in diesem Forum ist dieser Abschnitt mit meinen Regeln schön eingeklappt.
Es ist eine astreinte Value-Investing-Strategie, die ich hier entwickelt habe.
Vollständige Regeln
Aktien-Strategie 2.1.0 ENTWURF 5
Gültig vom 1.März bis 30.April 2021
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Aktien-Auswahl
Ich kaufe stark unterbewertete schweizer Aktien, die unterhalb folgender
Grenzwerte gehandelt werden:
Eigenkapitalrendite in % durch 10 ergibt das maximale KBV einer Aktie
beim Erstkauf. (zB 12 % EKR = KBV 1,2)Die Eigenkapitalrendite wird durch den Value Calculator berechnet.
Zudem muss die Kurs-Prognose im Value Calculator
mindestens 16 % p.a. ergeben nach Eingabe gemäss Ziffer 2.
Es werden keine Bankaktien, Biotech-Firmen oder
Beteiligungs-Gesellschaften gekauft. -
Bewertung und Eingabe in Value Calculator
Die Bewertung der Aktie erfolgt über die Eingabe der Daten
aus den Geschäftsberichten für den Zeitraum 31.12.2015 bis 31.12.2020.Bei Unternehmen, deren Geschäftsjahr zu einem anderen Zeitpunkt endet,
werden die naheliegendsten Daten zugeordnet.Bei Kapitalerhöhungen und Aktienrückkäufen wird in Value Calculator
einfach ohne Umrechnung der damalige Buchwert pro Aktie und der aktuellste
Buchwert pro Aktie eingegeben, trotz unterschiedlicher Anzahl Aktien.Bei Aktiensplits oder Reverse Splits wird der frühere Buchwert pro Aktie sowie
alle zwischenzeitlich ausbezahlten Dividenden auf die aktuelle Anzahl Aktien
umgerechnet vor Eingabe im Value Calculator.Als Ziel-KBV wird das Verkaufs-KBV gemäss Verkaufskriterien eingegeben.
Es wird angenommen, dass für 0,1 KBV-Stufen 1 Jahr benötigt wird
(zB 0,7 auf 1,5 = 8 Jahre), jedoch höchstens 10 Jahre bis zum Ziel-KBV.
Die Eigenkapitalrendite wird auf 20 % begrenzt. -
Übergeordnete Kaufvoraussetzungen
Der Kaufzeitpunkt im 1.Halbjahr ist möglichst kurz nach dem Dividendenabschlag.
Vor jedem Kauf und Nachkauf wird anhand der aktuellen Nachrichten überprüft,
ob eine konkrete Konkursgefahr bekannt ist.
Eine konkrete Konkursgefahr würde zum Verkauf dieser Aktie führen.Kauf eines neuen Unternehmens (derzeit nicht im Depot) ist nur möglich,
wenn die Aktien-Quote vor dem Kauf unter 75 % beträgt.Nachkäufe sind davon nicht betroffen und werden immer durchgeführt.
Im Depot halte ich maximal 8 verschiedene Aktien.
Die Aktien-Quote wird immer so weit erhöht, wie es nach den vorliegenden Regeln
möglich ist, dh nur so wenig Cash halten, wie die Regeln es vorgeben. -
Kaufsummen und Nachkäufe
Beim ersten Kauf werden Aktien im Wert von rund 1’000 CHF gekauft.
Wenn die Fundamentaldaten immer noch für einen Kauf sprechen,
und die Aktie seit dem ersten Kauf um mindestens 1/3 günstiger geworden ist,
wird für rund 1’000 CHF nachgekauft.Wenn eine Aktie unterhalb des bisherigen durchschnittlichen Kaufpreises liegt,
und seit dem letzten Nachkauf mindestens 1 Jahr vergangen ist,
wird für den aktuellen Kurs ein Nachkauf im Umfang von etwa 1’000 CHF ausgeführt. -
Verkaufskriterien
Der Verkauf der Aktie erfolgt, sobald eine der folgenden Bedinungen
erfüllt ist:
a. Die Prognose des Value Calculator ist auf unter 12 % p.a. gesunken;
b. KBV, dass der in Value Calculator errechneten
mehrjährigen Eigenkapitalrendite in % durch 5 entspricht, wurde erreicht,
(zB 12 % EKR = Verkauf bei KBV 2,4);
c. Eine Aktie ist nach einer Haltedauer von über 8 Monaten
seit dem letzten Nachkauf und bezogen auf den
durchschnittlichen Einkaufspreis um mindestens 40 % p.a. gestiegen
oder in weniger als 8 Monaten um mindestens 25 %.
Nach einem Verkauf gemäss Buchstabe c wird die Aktie wieder gekauft,
wenn sie um 20 % seit dem Verkauf günstiger wurde und immer noch kaufenswert ist.
Hier gibts noch eine detailierte
Erklärung zu den Regeln
Value Calculator ist eine von mir selbst entwickelte Software.
Ich gebe früheren Buchwert und damaliges Jahr ein,
und das aktuelle Jahr und den aktuellen Buchwert,
plus die ausbezahlte Dividende (pro Aktie) im selben Zeitraum,
und ein paar weitere Details.
Daraus errechnet mir das Tool die Eigenkapitalrendite im Durchschnitt des Berechnungszeitraums und gibt mir eine Prognose zur Aktie.
Ich gebe dazu eine Ziel-Bewertung ein, die realistisch erreicht werden müsste
und die Dauer in Jahren, wobei sich diese Zahlen aus den Regeln ergeben.
Beispielsweise hätte ein Unternehmen
einen Buchwert pro Aktie von 10, zahlt keine Dividende (der Einfachheit halber),
und vor 5 Jahren war der Buchwert pro Aktie bei 50.
Es gab zwischenzeitlich einen Aktiensplit von 1 zu 10.
Daher rechne ich vor Eingabe in das Programm den Buchwert vom 31.12.2015 durch 10,
um ihn auf die heutige Anzahl Aktien umzurechnen, ich gebe also 5 ein.
Damit stieg der Buchwert vom 31.12.2015 bis 31.12.2020 von 5 auf 10,
was einer jährlichen Eigenkapitalrendite von 14,87 % entspricht.
Gemäss meinen Regeln (Ziffer 1) darf diese Aktie daher zu maximal einem KBV von 1,487 gekauft werden, was jedoch auf 1,5 gerundet wird.
Der Verkauf gemäss Ziffer 5 der Regeln würde bei KBV 3,0 erfolgen.
Der Punkt ist: Eine höhere Eigenkapitalrendite führt zu höheren erlaubten Bewertungen.
Und zwischen Kauf und Verkauf liegt ein Faktor von 2,0, was auch eine Margin of Safety beinhaltet.
Nehmen wir an, der Aktienkurs liegt heute bei 12 CHF, was einem KBV von 1,2 entspräche.
Wir haben bisher also einen Buchwert von 10, einen Aktienkurs von 12,
eine EKR von 14,9%.
Gemäss meinen Regeln (Ziffer 2) gebe ich in meine Software ein,
dass das Ziel-KBV bei 3,0 liegt (Ziffer 5), bei dem verkauft wird.
Die Differenz zwischen 3,0 (Verkaufs-KBV) und 1,2 (aktuelles KBV) beträgt 1,8.
Damit gebe ich in mein Programm an, dass es voraussichtlich 18 Jahre dauern wird,
bis das Ziel-KBV erreicht wird.
Allerdings wird das gemäss Regeln auf maximal 10 Jahre begrenzt,
weil es bei grösseren Differenz erfahrungsgemäss viel schneller geht.
Dies ist nur ein Erfahrungswert, der mal viel tiefer, mal viel höher sein wird.
Aber mit diesem fixen Wert (der auf jahrelangen Erfahrungen basiert) halte ich auch hier gefühlsmässige Schätzungen raus, sondern schätze immer auf dieselbe Art und Weise.
Jetzt rechnet mein Programm, wie sich der Buchwert entwickeln würde,
wenn er sich jährlich um die 14,869835% (5.Wurzel aus 2, weil Verdopplung in 5 Jahren) weiter entwickeln würde.
Das wird dann bis ins Jahr 2030 weiter gerechnet, weil ja in 10 Jahren das Ziel-KBV erreicht sein sollte.
Dann weiss man also den Buchwert im Jahr 2030, falls es gleich weiter gehen würde, wie bisher.
(Ja, in der Realität wird sich der Buchwert viel besser oder schlechter entwickeln, aber man muss das als grobe und bestmögliche Schätzung ansehen).
Mein Programm sagt, dass in 10 Jahren der Buchwert pro Aktie bei 40 stehen wird.
Ergibt auch Sinn: Alle 5 Jahre eine Verdoppelung wären 20 in 2025 und 40 in 2030.
Jetzt muss der Kurs aber nicht nur mit dem Buchwert mithalten,
sondern zugleich die Bewertung von KBV 1,2 auf 3,0 erhöhen.
Das heisst, der Aktienkurs zum 31.12.2030 wäre bei 120 CHF.
Da Aktienkurse erheblich schwanken können, setzt mein Programm den Aktienkurs auf den Bereich 80 bis 160 CHF per 12.2020.
Wenn der Kurs aber von heute bei 12 CHF auf 120 CHF bis zum 31.12.2020 steigen würde,
wären das 25,9% p.a. in der Kursentwicklung (obwohl die EKR nur 14,9% beträgt).
Damit ist eine Kurs-Prognose möglich, die natürlich nie 100% stimmen wird, aber mit der Bandbreite von Faktor 2 (zB in obigem Beispiel 80 bis 160) eine Trefferquote von 80% erreichen sollte.
Hier im nachfolgenden eingeklappten Abschnitt erfolgt ein ungefilterter Output meines Programms Value Calculator, wo das obige Beispiel eingegeben wurde.
Die Rechnung wurde im vorherigen Abschnitt erläutert.
Voller Output meiner Software Value Calculator
Value Calculator 1.0.15
Analyse vom 01.Dezember 2020
Modifikationen:
Eigenkapitalrendite begrenzt auf 20 %.
Ausgangswerte:
10 Jahre bis KBV 3
Buchwert pro Aktie 2015: 5
Buchwert pro Aktie 2020: 10
Total Dividende ausbezahlt 01.2016 - 12.2020:
0
Aktuelles KBV ist 1.2 bei
Kurs 11.7 - 12.3
EKR: 14.9 %
Langfrist-KGV: 8.1
Kauf-Limit
KBV: 1.5
Kurs: 15
Verkaufs-Limit
KBV: 3
Kurs: 30
PROGNOSE:
Faktor 10.0 in den nächsten 10 Jahren.
25.9 % p.a.
Aus 10’000 werden in 10 Jahren 100’000
Buchwert im Jahr 2030: 40
Gesamte Dividende bis 2030: 0 (0/Jahr)
Jährliche Kursprognose:
Aktienkurs
Jahr Buchwert 80%-Bereich KBV
12.2021 11.49 10.07 20 1.3
12.2022 13.2 12.68 25 1.4
12.2023 15.16 15.96 32 1.6
12.2024 17.41 20 40 1.7
12.2025 20 25 51 1.9
12.2026 23 32 64 2.1
12.2027 26 40 80 2.3
12.2028 30 50 101 2.5
12.2029 35 64 127 2.7
12.2030 40 80 160 3
Annahmen dieser Prognose:
Die Entwicklung vom aktuellen KBV 1.2 bis zum Ziel-KBV 3 wird 10 Jahre dauern.
In diesem Zeitraum entwickelt sich der Buchwert von aktuell 10 auf 40
(zu 80% zwischen 32 und 48).
Daher würde der Aktienkurs in 10 Jahren bei etwa 120 stehen
(zu 80% zwischen 80 und 160).
Fazit:
Die Aktie ist extrem unterbewertet und bringt eine Traumrendite.
KAUFEN
(Günstig und hohe Rendite erwartet).
Mein reales Depot
-
3 Swiss Life
-
29 Züblin Immobilien
-
14 TX Group
-
11 Helvetia
-
4’088 Cash
Ja, ihr seht richtig, ich besitze nur ein Anlage-Vermögen von 8’000 CHF.
Warum ist das so?
Ich habe aus diversen Gründen nochmals neu begonnen.
Und ich komme aus der Unterschicht.
Mein strategisches Ziel
Ich versuche auf lange Sicht 21,5% p.a. zu erwirtschaften mit meinem gesamten Depot,
und glaube, dass dies mit obigen Regeln möglich ist.
Durch weitere Einzahlungen werde ich es auf Dauer schaffen, 1 Million zu erreichen,
auch wenn das noch fast 2 Jahrzehnte dauern wird.
Ich möchte mir dann keine teuren Autos oder eine Villa leisten,
sondern werde den Rest meines Lebens sehr bescheiden leben.
Das ist mein Schicksal.
Aber ich werde vielleicht mal eine Weltreise machen.
Oder ich gründe dann in 10 oder 20 Jahren eine Stiftung mit einem von mir
definierten Zweck.
Müsste ich nicht Milliardär sein?
Kurze Antwort:
Nein, nicht unbedingt. Ich habe eine ausserordentliche Strategie, mit der nach meiner Einschätzung 21,5% p.a. zu schaffen sein müssten.
Aber wer klein anfängt, der wird trotz so hoher Rendite bei einem kleinen Vermögen bleiben.
Lange Antwort wenn man die Details aufklickt:
Berechnung wieso ich trotz 21,5% nie Milliardär werden kann
Nehmen wir an, ich habe 8’000 CHF Anlage-Vermögen per ende Dezember 2020, so wie dies bei mir der Fall ist, und ich würde nie mehr Geld einbezahlen.
Bei rund 21,5% p.a. komme ich auf Faktor 7 in 10 Jahren.
Auf 20 Jahre wäre es Faktor 49 (7 mal 7), auf 30 Jahre Faktor 343 (7 hoch 3).
Das bedeutet, wer beispielsweise mit 8’000 CHF beginnt und nie mehr etwas einzahlt,
hätte
- nach 10 Jahren 56’000 CHF
- nach 20 Jahren 392’000 CHF
- nach 30 Jahren 2,74 Mio CHF
- nach 40 Jahren 19,2 Mio CHF
- nach 50 Jahren 134 Mio CHF
- nach 60 Jahren 941 Mio CHF
** Also selbst wenn meine behauptete, und von mir für realistisch befundene reale Rendite 21,5% p.a. beträgt, womit ich ein aussergewöhnlich guter Investor wäre, wäre ich nach 60 Jahren immer noch nicht Milliardär. **
Darum ist es dumm von Leuten in Foren, mir vorzuwerfen, wenn mein System so gut wäre, wäre ich längst Milliardär.
Nein, aufgrund des geringen Startkapitals würde das selbst bei meiner erwarteten Rendite 60 Jahre dauern.
Und bitte keine Fragen, wieso ich mein Einkommen nicht vergrössern kann.
Es ist auch nicht so, dass die 8’000 Anlage-Vermögen auf ewig so klein bleiben.
Sondern ich zahle immer ein wenig mehr ein.
Mein reales Gesamt-Vermögen beträgt rund 15’000 CHF, wovon 8’000 per ende Jahr im Aktien-Depot sein werden, der Rest verteilt sich auf Geld zu Hause, Geld auf einem Durchlauf-Konto, Geld in Wohnungs-Depot (Mietkaution), etc.
Ich komme nun mal aus der untersten Unterschicht.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ich aus der Unterschicht komme,
und möglicherweise ein aussergewöhnlich gutes System zum investieren entwickelt habe.
So nach dem Motto: Den Kopf dazu hast du, aber die Kohle nicht.
Meine Internet-Präsenz
Ich hoffe, es ist hier erlaubt, externe Links zu setzen.
Ich habe ein Forum und ein Wikifolio.
Der Schluss
Das waren jetzt sehr viele Informationen, die auch viel Angriffsfläche bieten.
Ich bitte euch jedoch, euch nicht provoziert zu führen, und auch zu bedenken, dass dieser Artikel jetzt 50 Minuten harte Arbeit war.
Auch wenn ich arrogant rüber komme, und es intuitiv unglaubwürdig erscheint, dass irgendein Typ eine ausserordentlich gute Strategie entwickelt haben sollte, und zugleich nur ein Vermögen von 15’000 bzw. ein Anlage-Vermögen von 8’000 besitzt, so entspricht es doch der Wahrheit und meine Strategie wird seit 8 Jahren entwickelt und verfeinert.
Ich bin zu mir selbst sehr ehrlich und ich weiss, dass meine Strategie funktioniert.
Aber es tut mir so weh, dass ich es nicht auf Anhieb beweisen kann.
Dieser Text wurde am 1.Dezember 2020 von 18:56 bis 19:46 Uhr geschrieben.
Ich bin der ZEN-INVESTOR und ich habe gesprochen.
Ich liebe euch alle.