Steuern sparen durch Eigenverantwortung

Gerade die Behörden mit ihren Mitarbeitern sind Hauptverantwortlich, denn sie sind diejenigen, die im direkten Kontakt mit den Bürgern stehen und auch per Werbung immer wieder betonen, dass der Bürgerservice im Vordergrund stehe. Also als Bürger diesen Service klar und deutlich einfordern, damit die Behörden per Feedback miterleben, dass dies gewünscht ist. Und Extrembeispiele wie beim Parkieren mit den Reifen knapp auf den weissen Begrenzungstreifen als hohe Busse zu ahnden, ist eben kein Bürgerservice mehr, sondern reine Beamtenabzocke, auch wenn dies vor dem Bundesgericht gerade noch knapp durchgeht.

Behörden haben Vorgaben, Budgets, und Umstände die sie nicht ändern können wie z.B. wieviele Leute z.B. an einem Ort wohnen. Die Vorgaben und Budgets etc. machen die Chefs, nicht die Leute am Schalter. Der Chef der Behörden ist am Ende die Regierung und der Chef der Regierung sind die Parlamente und der Chef der Parlamente ist das Volk bzw. die Bürger da dieses diese wählt. Somit sind die Verantwortlichen klar.

Der Typ/die Dame am Schalter würden das vielleicht schon gerne aber er hat keine Zeit und kein Budget dafür. Was willst du machen wenn du alleine am Schalter sitzt, 50 Leute anstehen, gleichzeitig das Telefon alle 3 Minuten läutet weil wieder einer was wissen will? Wen lässt du warten? Denjenigen am Telefon? Denjenigen in der Schlange? Was sagst du denen die motzen das es zu lange geht? Du kannst es gar nicht allen recht machen. Ich denke viele wissen selber das der Service nicht optimal ist aber die Hände sind gebunden wenn du nicht beinflussen kannst wieviele Leute dir jeden Tag die Hütte einrennen. Denke die meisten machen den Job auch nicht weil sie ihn wahnsinnig geil finden sondern weil man halt irgendwas machen muss um Geld zu verdienen.

Du weisst schon das die Städte/Kantone Einnahmen aus Bussen fix in ihren Budgets drin haben welche erreicht werden müssen damit sonst nicht genug Geld da ist? Wenn das nicht erreicht wird bekommen die Polizisten eins aufs Dach. Klar das ist Abzocke genau so wie Geschwindigkeitsbussen und Radars auch. Aber die Dame die beim Steueramt den ganzen Tag Telefone abnimmt und blöde Fragen beantwortet will eben auch irgendwo wohnen und etwas zu essen und braucht daher auch einen Lohn und der Lohn muss irgendwie bezahlt werden. Wenn die Leute nicht wegen jedem Scheiss anrufen würden, dann bräuchte es die Dame da nicht, somit müsste der Staat ihr den Lohn nicht zahlen und dann bräuchte es auch weniger Einnahmen. Aber wenn halt immer mehr staatliche „Dienstleistungen“ konsumiert werden, dann steigen auch die Kosten und dann braucht es mehr Einnahmen. Die Einnahmen des Staates stammen aus Steuern, Gebühren, Abgaben, Bussen.

Seit wann ist Werbung wahrheitsgetreu? Werbung hat den Zweck Leute zu beinflussen etwas zu tun oder nicht zu tun.

Das ist immer eine Frage der Wunschliste der Politiker, aber keinesfalls ein Grund die Leute mit Bussen-Katalogen über den Tisch zu ziehen. Auch Bussen-Kataloge sollten einer Abstimmung mit den Bürgern unterliegen. Sind es jetzt die Behörden oder die Bürger, die bestimmen wie man leben will? Wenn die Behörden zu wenig Geld zu haben glauben, dann bitte mit den Bürgern besprechen und nicht von Hinten-Durch-Das-Auge-In-Die-Brust einen Dolchstoss versetzen und erst noch billige Ausreden verwenden.

Wünsche besinnliche Festtage ohne Behördenterror und ein christliches Miteinander, smile…

Interessanter Ansatz der nicht ohne Risiko ist :slight_smile: Das direktdemokratische System in der Schweiz hat zwar Vorteile, aber auch einige Nachteile bzw. systembedingte Schwachstellen. Es wäre ein perfektes System wenn alle Menschen intelligent und selbst-denkend wären. In der Realität ist das aber eine Minderheit, nur wenige verstehen überhaupt noch kritisches Denken, die allermeisten Menschen verhalten sich wie Schafe. Sie denken und glauben das was man ihnen vorgibt.

Weder noch. Der Bürger glaubt zwar er hätte was zu sagen, doch alleine kann er nichts bestimmen, es bestimmt die Mehrheit und da ist eben die Schwachstelle. Wenn ein grosser Teil der Bevölkerung eben gar nicht mehr selber denkt, ignorant, teilweise fast dumm und naiv sich verhält, und sich somit leicht manipulieren bzw. in der Entscheidungsfindung beinflussen lässt, dann entscheiden eben nicht mehr die Bürger, sondern die Meinungsführer bzw. diejenigen die den öffentlichen Diskurs kontrollieren da man so die dumme breite Masse relativ einfach kontrollieren kann. Das funktioniert nicht immer, manchmal passieren „Unfälle“ wenn z.B. die Meinungsführer denken der Sieg ist bereits im trockenen oder das Thema zu wenig wichtig erscheint und damit nicht genug Geld investiert wird. Aber im Grossen und Ganzen funktioniert es so. Da gibt es ja auch genügend Theorie dahinter wie z.B. Agenda Setting Theorie (wo eben meist nicht nur die Agenda sondern auch gleich noch mitgegeben wird was man zu denken hat, denn die meisten Medien berichten mit einem Bias und nicht neutral), oder Illusory Truth Effect, etc.

Sprich, wenn du den Bussen-Katalog zur Abstimmung freigibst könnte genau das Gegenteil pasieren was du eigentlich willst. Am Ende hast du noch mehr und noch höhere Bussen.

Gutes Beispiel war ja die Abstimmung über die Nationalstrassen welche abgelehnt wurde. Es ist ja erwiesen dass mehr Strassen auch zu mehr Verkehr führen ich denke das ist unbestritten. Weshalb wurde das abgelehnt? Ich denke viele Leute haben das abgelehnt weil man nicht will das immer noch mehr Leute kommen wenn die Infrastruktur noch mehr ausgebaut wird. Wenn es auf einmal mehr Platz hat, kommen halt einfach immer noch mehr und noch mehr Leute.

In den Medien wird das jetzt aber so dargestellt als grüne Welle im Sinne die Leute wollen mehr Umweltschutz und da sind Autos böse etc. und generell sollte man Mobilität sowieso einschränken etc. Sprich, es wird jetzt geschaut wie man da noch mehr für den Umweltschutz tun könnte und da man das immer und immer wieder predigt vonwegen Umweltschutz, Umweltschutz und nochmals Umweltschutz, wird das irgendwann halt auch geglaubt dass das alle wollen, was wiederum nochmehr Leute dazu bewegt noch mehr Umweltschutz zu fordern, schliesslich will man ja zu den Guten gehören und wenn man nicht noch mehr Umweltschutz fordert ist man ja schon fast ein weisser, privilegieter, alter, gewalttätiger, rechtsextremer Mann bzw. Matcho dem eine mindere Intelligenz zugeschrieben wird. Und wer will das schon sein?

Niemand, und daher fordert man dann schön auch was alle anderen (scheinbar) auch fordern, man will ja dazugehörden und dann fordert man eben mehr Umweltschutz, läuft mit Fridays for Future T-Shirts herum und schreibt seine (offensichtlichen) Pronomen hinter seinen Namen und (schon fast sektenartig) sonstigen Unsinn etc. Im Sinne von seht her was für ein guter Mensch ich doch bin (Moral Grandstanding / Virtue Signaling). Den meisten Menschen geht es aber dabei aber nicht tatsächlich um die Sache selber sondern einfach ums dazugehören, man will zu den Guten gehören, und es geht darum den eigenen sozialen Status zu verbessern, nicht um die Sache selber. Daher gibt es ja auch viele die schon fast fanatische Umweltschützer sind und alles verbieten und besteuert wollen aber dann selber trotzdem Kinder haben und deswegen ja schliesslich auch ein Auto brauchen und dann halt trotzdem nach Mexico in die Ferien fliegen :wink:

Die gleichen Leute die sektenartig Umweltschutz predigen oder sich Pronomen hinter den Namen schreiben oder Gendersterchen verwenden etc. oder sonst jeden Scheiss mitmachen was grad angesagt ist um sein Ego aufzuwerten, würden auch die Verbrennung von rothaarigen Hexen fordern wenn man damit sein persönliches soziales Ansehen steigern könnte. Die Leute sind gleich wie seit jeher, nur die Themen ändern sich mit der Zeit :wink:

So funktioniert eben öffentliche Meinungsbildung.

Sprich, am Ende hast du höhere Bussen, noch mehr Bussen, und gleich noch ein paar zusätzliche Radargeräte im Budget nächstes Jahr, und Tempo 80 auf der Autobahn :slight_smile:

Danke das wünsch ich dir natürlich auch.

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Das ist für mich ein sehr seltsames Demokratieverständnis. Der Staat sind die Bürger und sonst niemand und wenn es so sein sollte, dass sie etwas wollten das irgendjemand als unvernünftig einstuft, dann hätte das trotzdem so zu sein. Prof. Fuest vom IFO-Institut sagt auch immer wenn etwas ökonomisch aus dem Ruder läuft, „Wenn das politisch so gewollt ist, dann bitte macht das, ich sage euch als Ökonom nur was es euch kostet“.

Und Recht hat er, denn der Staat besteht aus Bürger und die haben das Sagen. Dass eine Minderheit glaubt, sie wüssten wie die Mehrheit zu leben hat, sehen wir nun in Deutschland mit den Grünen und dem Zusammenbruch der Wirtschaft.

Ok, damit hab ich alles gesagt, was mir wichtig war. Besten Dank für die interessante Diskussion in der Hoffnung auf weitere Themen.

Ja aber:

  • Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung ist apolitisch, naiv, denkt unkritisch/unreflektiert, oder die kognitiven Ressourcen/Fähigkeiten sind beschränkt um es etwas milde zu formulieren :slight_smile: Sprich, Schafe/Lemminge.
  • Deswegen kann relativ einfach eine kleine elitäre Minderheit an Meinungsführern (die Medien spielen da eine grosse Rollle) diese grössere Masse beinflussen und somit die politische Debatte steuern, dabei werden oft Konzepte wie Angst, Schuldgefühle/Schuldinduktion, Emotionale Erpressung, Gaslighting, Verunsicherung, Zweifel, sozialer Druck, Gruppendynamik, falsche Dringlichkeit, Abhängigkeit erzeugen, Drohung, Überforderung, etc. angewendet. Und es funktioniert. Da gibt es ja zahlreiche Beispiele dafür aus der Vergangenheit.

Somit haben wir ja im Prinziip die von dir beschriebene Situation in Deutschland auch schon in der Schweiz, nur nicht ganz so offensichtlich.

Und das ist eben nicht ganz unproblematisch, denn damit ist eben eine Direktdemokratie nicht mehr nur eine Diktatur der Mehrheit über die Minderheit, sondern eben eine Diktatur einer Minderheit (indirekt über die Mehrheit) über die Mehrheit, denn viele Bürger wären selbst gar nie auf gewisse Ideen gekommen wenn man sie nicht quasi darauf eingestimmt hätte.

Ok also wenn morgen in einer Volksabstimmung entschieden würde das alle Menschen mit blauen Augen in der Schweiz ins Gefängnis müssen weil man im 21. Jahrhundert keine blauen Augen zu haben hat, dann würdest du sagen muss das eben so sein?

Ja… was soll dann sonst Demokratie sein? Dass einer meint er sei der einzige der moralisch auf der Höhe sei, aber alle anderen nicht?
Bei echter Demokratie gilt noch, dass andere Meinungen trotzdem frei geäussert werden dürfen, was leider aktuell durch Grüne und Sozis versucht wird zu unterdrücken. Weil dank Medien gerade die Grünen in Europa dominant geworden sind, bricht ja auch das Wirtschaftssystem zusammen.

Aber da wir ja in einem Börsenforum sind, wissen wir dass wir dem Unsinn der Grünen viel an sehr hohen Gewinnen zu verdanken haben indem man dies als Shortseller versteht zu nutzen, nicht?

Also, wenn wir Einwanderung und Naivität abschaffen, lösen sich alle Probleme? Klingt fast zu einfach, um wahr zu sein.

Das ist ein Strohmann-Argument, weder die eine noch die andere Aussage hat so jemand gemacht. Zudem gibt es in der Regel ja nicht einfach ein Knopf den man drücken muss und dann lösen sich alle Probleme aber das ist ja auch nicht nötig, man darf ja auch anfangen das eine oder das andere Problem zu lösen anstatt zu versuchen alle auf einmal. Ebenfalls gibt es oftmals eine Spannweite zwischen etwas abschaffen und stark regulieren. Und „Naivität“ abschaffen wird schwierig aber schön wäre es :slight_smile:

Du fasst das Ganze etwas zu kurz und einfach zusammen. Bist du denn nicht einverstanden mit einzelnen Punkten bzw. was sind denn deine Lösungen?

Ich persönlich finde, dass du grosse gesellschaftliche Probleme, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, zu stark vereinfachst. Die angesprochen Probleme gibt es. Ich finde es auch gut, wenn wir (oder andere) uns diesen Problemen bewusst sind und Lösungen suchen. Nehmen wir deine Gedanken und Schlussfolgerungen zu Menschen, die im Wahlprozess „die falschen Entscheidungen“ treffen. Statt eine grosse Gruppe von Menschen, die eine andere Wahrnehmung und andere Begründungen zu grösseren Entscheidungen haben als naiv zu bezeichnen, könnte man in den direkten Austausch gehen oder Bildung dazu fördern. Ich habe beispielsweise bei den Nationalstrassen auch mit ‚Nein‘ gewählt und das nicht, weil ich Angst vor mehr Einwanderung habe. Weitere Gedanken, die mir beim Lesen deiner Antworten kamen, sind z.B. auch: Klar, gibt es „dumme“ oder „naive“ Menschen. Die gab es auch schon immer und wird es immer geben. Sei es aus biologischen oder erzieherischen Gründen. Kritisches Denken kann auch gelehrt und gelernt werden. Aber genau diese Menschen können auch oft selbstloser sein als die „rationalen“ Menschen. So glaube ich, dass weder du noch ich Lust haben in der Pflege uns um alte fremde Menschen zu kümmern oder aktiv losrennen und unser Leben riskieren, um fremden Menschen das Leben zu retten. Wenn der freiwillige Feuerwehrmann dann eben eine Schwäche mit Zahlen oder bürokratischen Prozessen hat und bei den Behörden anruft, weil er nichts kapiert: Ja und? Er leistet dafür woanders was für die Gesellschaft und wenn nicht: Das ist nicht gross änderbar. Auch wenn du z.B. eine neue hohe Gebühr einführen würdest. Dann gäbe es vielleicht viel mehr Fehler und genauso Aufwand danach. Was jedoch nicht heisst, dass das Problem der „effizienteren Nutzung bzw. Vermeidung der Verschwendung von Steuergeldern“ unberücksichtigt bleiben sollte.
Das wären meine ersten Gedanken zu einigen angesprochenen Themen.
Again: Ich finde sehr viele deiner Beiträge super und schätze es, dass du dir die Mühe machst vielen hier zu antworten und somit zu helfen. Auf mich wirkst du in einigen Themen sehr pessimistisch und zu wenig offen/neugierig. Was genauso dein Recht ist, wir sind tatsächlich alle sehr verschieden.

Diese Wahrnehmung beruht wohl vorallem darauf dass es halt schwierig ist in einem Beitrag der in ein paar Minuten geschrieben wird eben nicht alle Details mitberücksichtigt werden können. Es ist mir schon klar das auf viele Dinge viele Faktoren einen Einfluss haben, aber ich versuche mich aus Zeit und auch Platzgründen auf das Wesentliche zu beschränken.

Es geht mir nicht um „falsche Entscheidungen“ oder „andere Wahrnehmungen“. Es gibt einige Leute und auch Politiker auf der anderen Seite des Spektrums die ich sehr respektiere auch wenn sie eine komplett andere Meinung haben. Diese Meinung ist eben infolge fundierten Denkprozessen entstanden und nicht einfach aus Mitläufertum, Naivität, Faulheit oder Dummheit. Die Argumentation ist koheränt und nachvollziehbar. Auch wenn ich halt hier finde, dass es eben Grenzen geben sollte was eine Mehrheit einer Minderheit aufzwingen kann.

Zudem ging es mir auch gar nicht darum diese Leute zu kritisieren in erster Linie (in zweiter Linie schon). Die gibt es ja sowieso wie du schon richtig sagst und das können wir auch nicht ändern. Es ging mir oben primär darum, dass es eben erwiesen ist dass es einen grossen Teil der Bevölkerung gibt die nicht mehr kritischen Denken können, das sagen ja auch Unversitäten und Arbeitgeber, etc. Zudem wissen wir auch das es ein Teil gibt mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten. Weiterhin wissen wir ja auch dass viele Leute leicht beeinflussbar sind, speziall wenn Konzepte im Spiel sind wie: Autoritätsbias, Angst und Unsicherheit, Wunsch nach Zugehörigkeit (speziell zu den Guten), Emotionen, Gruppenzwang, etc. Diese Probleme gibt es aber in allen Bevölkerungsschichten, auch bei Akademikern, von daher hat es mich etwas verwundert das du jetzt nur die Pflege und den Feuerwehrmann angesprochen hast. Und wir wissen ja seit langem das diese Konzepte funktionieren und auch angewendet wurden und werden.

Und da gibt es eben Akteure die das wissen und gezielt versuchen die Meinung der Leute zu steuern. Eine grosse Rolle spielen hier die Medien die quasi das Overton-Fenster vorgeben und letzter Zeit auch immer mehr eingeschränkt wird, aber auch der Staat (es sollte im Abstimmungsbüchlein eben z.B. keine Empfehlung des Bundesrates/Parlaments geben dürfen wenn man schon weiss das es einen Autoritätsbias gibt). Nicht umsonst versuchen ja immer mehr Staaten zum Beispiel soziale Medien zu regulieren und zu kontrollieren, damit eben bloss der Meinungskooridor nicht grösser wird und die Leute eben weiterhin nur zwischen Pest und Cholera wählen. In diesem Sinne kann man eben folgern, es gibt eine grössere Gruppe von Menschen die ihre Stimme, kurz zusammengefast eben aus Naivität/Dummheit/Faulhaut an jemand anders delegieren (siehe oben).

Am Ende ist es dann eben doch eine kleine mächtige/elitäre Minderheit, die eben alle Entscheidungen trifft da sie die breite Masse im Griff hat. Das hat dann eben halt nicht mehr so viel mit Demokratie zu tun bzw. ist dann halt fast schon nahe an einer Scheindemokratie. In dem Sinne ist es eigentlich eher eine Systemkritik.

Ja die machen einfach ihren Job wie du und ich auch :slight_smile: Das ist ja schon auch die Idee das jeder etwas tut was er kann.

Da sagen aber etliche Studien etwas anderes. Gebühren und Lenkungsabgaben funktionieren. Es gibt diverse Bereiche wo es massive Rückgänge gibt sobald eine Gebühr für etwas erhoben wird, auch wenn sie klein ist. z.B. im Flugzeug, wenn das Essen gratis ist, praktisch alle nehmen es, wenn es etwas kostet, nur ein paar wenige. Plastiksäcke, ich hab die Zahlen für die Schweiz nicht aber in anderen Ländern Rückgänge bis zu 90% sobald sie etwas kosten. Daher glaube ich auch das eine Konsultationspauschale beim Arzt sehr viel bringen würde.

Naja das Steueramt (es ging ja Ursprünglich um Anruf beim Steueramt) kontrolliert die Steuererklärung und nimmt korrekturen (meist zu ihren Gunsten) vor. Zudem finde ich halt geht es in den meisten Fällen eben nicht darum dass der Feuerwehrman oder wer auch immer nicht könnte, sondern es ist einfach einfacher und bequemer anzurufen und jemand anderen die Information suchen zu lassen, als selbst danach suchen zu müssen. Und da sind wir dann halt doch bei der Kritik am Menschen.

Unser System ist im Prinzip ein System des kollektiven Leidens bzw. System der Kollektivstrafe wenn man so sagen will. Der Staat als Akteuer hat nur Einkommen aus Steuern, Gebühren, Abgaben etc. muss aber für all seine Angestellten Löhne zahlen, d.h. muss diese aus Steuern zahlen. Sprich, jede „Dienstleistung“ die jemand in Anspruch nimmt müssen dann durch alle Bürger bezahlt werden. Es ist nicht so wie in der Privatwirtschaft das wenn du einen Kaffee trinken gehst und den dann bezahlst, hast du etwas bekommen und du hast etwas dafür bezahlt. Beim Staat bekommt einer etwas und alle müssen dafür zahlen.

Da gibt es meines Erachtens eben schon eine moralische Pflicht eines Jeden, alles dafür zu tun, anderen nicht zur Last zu fallen und da eben solche Dienstleistungen eben nicht als Freiluft Party-Buffet anzuschauen wo jeder sich frei nach Lust und Laune bedienen darf (wird eben oft leider so gesehen), sondern eben solche Dienstleistungen nur dann in Anspruch nimmt wenn es unbedingt nötig ist. Und meistens ist es eben nicht unbedingt nötig.

Da aber eben Eigenverantwortung bei vielen nicht funktioniert bzw. wäre ev. die Gebühr eine Idee. Sprich, wenn jeder Anruf einfach 30 CHF kosten würde pauschal, würden wohl automatisch 80-90% weniger Leute anrufen. Jetzt kannst du dir ausrechnen wieviele Vollzeitstellen man damit sparen könnte. Sprich, jeder müsste etwas weniger Steuern zahlen.

Gleiches Prinzip könnte man auch anwenden in anderen Bereichen wo viele Kosten der Allgemeinheit auferlegt werden. Beispielsweise Konsultationspauschale beim Arzt.

Pessimistisch ja klar, mit einigen Themen habe ich mich schon länger beschäftigt und bin eben zu dieser Erkenntnis gekommen. Optimisus welcher rein auf dem Prinzip Hoffnung beruht ist halt in gewisser Massen eine Realitätsverzerrung und eher etwas für die Kirche. Zu wenig offen/neugierig? Zum Beispiel?

Die Systemkritik finde ich nachvollziehbar und wichtig. Wir sind auch gleicher Meinung, dass der Fokus bei solcher Kritik bei den Entscheidungsträgern liegt, anstatt auf Menschen/gesamtes Volk. Ich denke neben Faulheit, Naivität und ähnliches, gibt es auch Faktoren wie: „Es betrifft mich nicht, also egal“ oder keine Zeit haben, sich intensiv mit diesen Problemen auseinanderzusetzen zu dürfen.
Ebenfalls bin ich genauso enttäuscht von Menschen, die nur nachplappern was ihre Eltern oder ihr Umfeld ihnen weitergeben. Mir fallen dann weniger die Umweltschützer ein, sondern mehr die Rassisten. Deshalb hoffe ich, dass du auch Systeme kritisierst, die potenziell keine persönlichen Privilegien bieten oder bei deren Hinterfragung persönliche Privilegien verloren gehen könnten.
Sonst habe ich grad nichts mehr Hinzuzufügen. Deine Argumentationen in Bezug auf die verschiedenen Punkte sind schlüssig und überzeugend. Insbesondere der Aspekt der mangelnden Eigenverantwortung.

Ja gut das ist ja oft genau die gleiche Sorte von Menschen. Die Muster sind die selben die Eigenschaften welche Personen dazu verleiten solche Gruppierungen zu joinen die selben. Das Thema ist weniger relevant, mit 16 sind sie Punk, mit 20 Klimakleber, mit 25 Neonazis, und mit 40 bei den Zeugen Jehovas. Die wenigsten handeln hier aus tatsächlicher tiefer innerer Überzeugung.

Sie suchen nach Zugehörigkeit, Anerkennung und Akzeptanz in ihrem Umfeld. Infolge starkem Konformitätsdruck werden sie zu Mitläufern, je nach dem an welche Personen sie geraten. Oftmals geht es auch um Selbstwertkompensation, d.h. Leute mit geringem Selbstbewusstsein die in der Gemeinschaft dann eine bedeutungsvolle Identität erhalten und etwas vermeintlich wichtiges tun. Leute die ihrer Auffassung nach selbst Unrecht erfahren haben sind anfälliger auf radikale Ideologien/Gruppierungen. Das demonstrative zur Schau stellen von moralischer Überlegenheit (gerade in sozialen Median) führt dann auch zu einem vermeintlich besseren sozialen Status und wiederum Anerkennung. Weitere Gründe haben wir ja bereits besprochen.

Was meinst du damit? Welche Systeme zum Beispiel und was für Privilegien?

Ja, innerhalb dieser verschiedenen Gruppen oder moralisierten Gruppen ist es wichtiger sich dem Narrativ der Gruppe anzunähern, statt die Fakten zu betrachten und zu bewerten. Weil diese Gruppe dir dein Sicherheitsbedürfnis gibt und Teil deiner Sicherheitsrealität ist. Das festzustellen, zu hinterfragen und zu durchdenken und dann bestenfalls loszulassen kann Angst machen. Kann aber auch frei machen. Solche Erkenntnisse hatten Platon, Sokrates etc. auch schon erkannt und erzählt.

Mit meinem take zu Privilegien wollte ich ansprechen, dass es viele unterschiedliche strukturelle Ungerechtigkeiten gibt und wir uns auch mit unseren eigenen problematischen Verhaltensweisen konfrontieren sollten. Also auch unsere Fragilität beiseite stellen und unvoreingenommen zuhören, unsere unbewussten Vorurteile ansehen und kritisch über die Systeme nachdenken, deren Teil wir nunmal sind. Auch nicht zu sagen „wir sollten uns mit wichtigeren Themen befassen“, nur weil es unangenehm ist oder einen selber nicht betrifft. Stattdessen sich auch mal zu solidarisieren.

Als Beispiel (falls du das brauchst): „Mir ist Hautfarbe egal“, ist zwar nett gemeint aber macht den Diskurs dazu unsichtbar. Und es impliziert auch, dass jegliche Bemühungen zu Anti-Rassismus obsolet seien. Zeigt für mich auch ein naives Weltbild, wo Hautfarbe keine Rolle spielt. Diese Verweigerungshaltung führt auch dazu, dass man Rassismus gegenüber nicht sensibilisiert wird, also ihn nicht sieht, ihn nicht erkennt und ihn letztlich nicht thematisiert.

Welche Privilegien denn? Und welche strukturellen Ungerechtigkeiten gibt es denn in der Schweiz? Ich finde in der Schweiz gibt es keine strukturelle Ungerechtigkeiten, systematische Diskriminierung oder ähnliches. Wichtig hier zu erwähnen ist wohl, dass ich absolut für Chancengleichheit bin, d.h. jeder sollte die gleichen Möglichkeiten haben etwas zu tun oder zu erreichen. Und das halte ich für Gegeben in der Schweiz. Ich bin aber wehement gegen ein System der Ergebnisgleichheit, d.h. das am Schluss unter dem Strich alle gleichviel haben. Da gibt es aber einige die nach Aussen Chancengleichheit fordern, aber Ergebnisgleichheit meinen. Zwischen Chance und Ergebis braucht es Eigeninitiative, Eigenverantwortung, und eine Eigenleistung. Und das finde ich absolut zentral und wichtig.

Da stimme ich zu.

Ich finde halt schon das man sich vorallem mit Themen beschäftigen sollte die eine grosse Mehrheit der Bevölkerung effektiv betrifft. Wir haben nur endliche Resourcen und da kann es eben nicht sein das praktisch nicht-existstente Probleme hochstilisiert werden und Resourcen investiert werden für Dinge die praktisch irrelevant sind für den allergrösten Teil der Bevölkerung und auch für die Betroffenen mit dem richtigen Umgang eben jetzt auch nicht ein wahnsinnig grosses Problem darstellen.

Ich finde Solidarität dort wichtig wo es wirklich angebracht ist. Zum Beispiel eine Umweltkatastrophe im Dorf, etc.

Allerdings wird in letzter Zeit eben in der Bevölkerung sehr viel Solidarität erzwungen für viele Dinge die im Prinzip ein Non-Problem sind bzw. nur ein Problem im Kopf von ein paar wenigen Menschen in der Bevölkerung. Für diese Gruppe mag das Problem zwar real sein, aber für den Grossteil der Bevölkerung ist das Problem schlicht und weg inexistent. Und da habe ich eben das Gefühl das momentan viel zu viel „Accommodation“ betrieben wird um ja niemandem seine Gefühle zu verletzen. Und das in so extremen Ausmass das es eben schon lange nicht mehr gesund ist und grundsätzlich eben die Solidarität unter den Menschen in Frage stellt.

Ich will ja nicht sagen das es Rassismus nicht gibt, natürlich gibt es das und auch in der Schweiz, aber auch hier bin in der Meinung, in der Schweiz existiert kein systematischer struktureller Rassismus. Ansonsten bitte aufzeigen wo es in der Schweiz systematischen strukturellen Rassismus oder generell Disrkiminierung gibt. Lasse mich gerne überzeugen mit Argumenten.

Für 99.9% der Schweizer Bevölkerung würde ich sagen ist die Hautfarbe von jemanden ja tatsächlich völlig irrelevant und das ist ja eigentlich auch genau das was man möchte oder? Zumindest diejenigen mit denen ich kenne oder rede wollen einfach als gleich angesehen werden und das eben die Hauptfarbe gar kein Thema mehr ist, ist ja genau Ausdruck dessen. Man will ja genau nicht als Opfer oder Ungleich angesehen werden.

Klar es gibt immer Einzelpersonen die das anders sehen mit der Hautfarbe oder Nationalität etc. aber damit muss man finde ich einfach umgehen können. Diese Personen disqualifizieren sich am Ende ja auch einfach selbst also kann man da gut auch drüber stehen. Ich bin auch völlig gegen eine Rassismusstrafnorm da ich sie als völlig kontraproduktuv erachte. Unfreundliche Menschen gibt es immer und auch Beleidigungen. Die einen werden als Zahnstocher, die anderen als Fettsack, wieder andere als Brillenschlange, und wieder andere wegen der Hautfarbe oder so beleidigt. Ist das gut? Nein. Aber so what? Da kann man auch einfach drüber stehen.

Ich halte es für äusserst kontraproduktiv wenn man immer mehr Menschen und Gruppierungen in eine Opferrolle steckt. Wenn immer mehr Leute sich als Opfer von irgendwas sehen ist das eine Katastrophe für das Selbstwertgefühl und da wundert es mich auch nicht wenn immer mehr zum Psychiater gehen müssen. Stattdessen sollte Resilienz gelehrt werden. Die Rassisten disqualifizieren sich ja selber da sie von den meisten Menschen als Idioten angeschaut werden. Das Thema erledigt sich so ja selber.

Findest du das diesen Themen nicht genügend Beachtung geschenkt wird bzw. sie nicht genügend thematisiert werden? Ich finde viele Themen haben gegenüber ihrer tatsächlichen Relevanz eine überproportional grosse Bühne, in einigen Bereichen sogar Indoktrinations-Charakter. Für die meisten Menschen sind diese Themen schlicht nicht relevant, gerade für Betroffene nicht. Ich bin z.B. in einem sehr internationalen Umfeld tätig, in meinem persönlichen Umfeld gibt es viele Menschen mit ausländischen Hintergrund und da sind natürlich solche Themen auch immer wiedermal ein Thema. Und die meisten fühlen sich hier in der Schweiz überhaupt nicht diskriminiert oder rassistisch behandelt. Die einzigen die diese Themen immer wieder hochstilisieren sind in der Regel Leute die gar nicht betroffen sind: fanatische Aktivisten, politische Parteien, etc.

Ich finde also nicht dass solche Themen zu wenig thematisiert werden. Ganz im Gegenteil, ich finde es ist fast schon eine Art Inquisition im Gange. Es wird immer mehr verboten und man darf sich ja kaum mehr legal zu irgendwas äussern. Jeder der nicht mitspielt oder anders denkt wird verfolgt und auf dem digitalen Scheiterhaufen verbrannt. Firmen müssen ihre Texte mittlerweile durch etliche Approval Gremien schicken bevor es veröffentlich werden darf um möglichen Shitstorms und rechtlichen Konsequenzen vorzubeugen. Immer weniger Dinge dürfen überhaupt noch gesagt werden. In den Medien, sozialen Medien, Netflix etc. wird einem gesagt was man nun gut zu finden hat. Es gibt ja praktisch keine Serie mehr wo nicht mindestens ein wenn nicht mehrere „so hat es zu sein“ Themen indokriniert werden.

Es soll doch einfach jeder denken und sagen dürfen was er will. Und die Menschen müssen aufhören sich als Opfer zu sehen oder gekränkt und empört zu sein wegen jedem Mist. Ein typisches Beispiel aus jüngster Zeit ist Sanija Ameti. Ich bin jetzt wirklich absolut alles andere als ein Fan von ihr aber wie man hier mit ihr umgegangen ist wegen einem Stück Papier ist einfach eine Frechheit sondergleichen. Wenn sich jemand wegen ein Stück Papier in seinen religiösen Gefühlen verletzt fühlt (und es ja zudem nichtmal absichtlich war) ist das grundsätzlich sein Problem. Und selbst wenn es absichtlich war hat sie ja niemand wegen der Religion diskriminiert sondern die Religion direkt kritisiert und das müsste ja im 21. Jahrhundert möglich sein. Deal with it und arbeite an der eigenen Resilienz und Selbstwertgefühl. Das deswegen jemand so krass attackiert wird, seinen Job verliert und versucht wird auch noch die politische Karriere zu vernichten, ist eigentlich eine Schande für dieses Land aber es ist leider sinnbildlich dafür wie momentan mit Leuten umgegangen wird.

Ich finde das alles extrem kontraproduktiv für den Diskurs. Da ist es kein Wunder wenn immer mehr Leute die Faust im Sack machen, vieles in den Untergrund sich verschiebt, viel mehr Hass und Groll auftritt, sich immer mehr Leute bevormundet und unterdrückt fühlen, und sich die Fronten auch immer mehr verhärten und sich die Leute eben aus dem Diskurs zurückziehen. Das was wir im Moment machen ist eben schlicht keine gesunde Grundlage für eine Diskussion.