Säule 3a oder lieber freie Vorsorge

Hallo zusammen. Ich stelle mir die letzte Zeit öfters die Frage ob die Säule 3a wirklich so sinnvoll ist wenn ich dieses Geld auch einfach in mein ETF Depot einzahlen kann. Ist die Steuerersparnis wirklich so gross? Ich hab mal gelesen das wenn man nicht ein riesiges Einkommen hat, sagen wir so 60-70k lohnt sich das nicht wirklich.

Wieso die 7256 und alles was sonst noch über bleibt in mein ETF Depot? Bei der Saxo Bank sind ja auch die Gebühren viel niedriger. Auf 30 Jahre aus macht das ja ne menge unterschied.

Wie handhabt ihr das? Ich bin bei Frankly und Viac investiert und dieses Jahr würde ich zum ersten mal den vollen Betrag schaffen. Für mich ist das relativ viel Geld aber ich schaffes es.

Ich hadere einfach sehr mit mir warum in die 3a und nicht selber. Zudem es ja noch blockiert ist.

Steuerersparnis hängt wie du schon schreibst vom Einkommen und Kanton ab. Aber da kannst du gut 1000 oder mehr pro Jahr einsparen. Ob du das mit Gebührenreduktion rausholst?
Das es blockiert ist (auch nicht komplett, für Eigenheim z.B. verfügbar) kannst du auch als positiven Punkt ansehen. So kommst du nicht auf die Idee, in 5 Jahren dann Depot aufzulösen um teures Auto zu kaufen :slight_smile:

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Es kommt auf den Wohnort bzw. -kanton an. In Zürich spart man bei einem Bruttoeinkommen von 70k ca. CHF 1’700 bzw. 18% des 3a-Beitrags. Das lohnt sich meiner Meinung nach. In Kantonen mit deutlich tieferen Steuern lohnt es sich womöglich erst ab einem grösseren Einkommen.

Die höheren Gebühren bei Frankly, Viac und finpension kann man oft durch das Wegfallen der Dividenden- und Vermögenssteuern kompensieren. Die Details hängen natürlich wiederum von deinem Grenzsteuersatz ab.

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Habe früher in der Westschweiz gewohnt :scream: . Da war die >30% Initialrendite über Steuerrückerstattung unschlagbar. Dazu die Vermögenssteuerfreiheit (0,5% p.a.) über die vielen Jahre lohnt sich das.

Das ist ja der Sinn von 3a. Man kann nicht alles haben. Ich könnte dem 3a jederzeit über den WEF den Stecker ziehen. Ist aber unumkehrbar….

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Nicht vergessen sollte man auch, das 3a am schluss nochmal (spezialsatz) beim bezug besteuert wird. Wenn du nun eine sehr gute Performance hattest kann das schnell mal einiges mehr sein als die ursprüngliche ersparnis.

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Der Betrag der Kapitalbezugssteuer in Franken könnte höher sein als die Einkommenssteuerersparnis in Franken, aber die Beträge in Franken zu vergleichen macht keinen Sinn, denn du konntest dank der Einkommenssteuerersparnis mehr investieren (der Effekt der ursprünglichen Steuerersparnis wächst über die Jahre als Teil deines Portfolios).

Du stehst mit 3a besser da solange der Steuersatz beim Kapitalbezug tiefer ist als der Grenzsteuersatz der Einkommenssteuer bei der Einzahlung. Angenommen, dass die Nettoperformance bei 3a gleich (oder besser) ist, was bei einer identischen Anlagestrategie oft der Fall ist bei den günstigsten 3a-Anbietern wie VIAC, finpension oder TrueWealth, da in der Säule 3a keine Dividenden- oder Vermögenssteuern anfallen.

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Ein sehr guter punkt, danke. Ja das dürfte vermutlich die mehrbesteuerung mehr als wettmachen über die jahre.

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Ich kann hier leider keine wissenschaftlich fundierte Aussage machen. Aber für mich spricht einiges dafür, in 3a zu investieren, auch wenn man ein Einkommen >60-70k im Jahr hat.

Zum einen ist es der psychologische Effekt: Das Geld ist zweckgebunden investiert / zurückgestellt und man kommt nicht auf die Idee, es plötzlich für etwas anderes zu verwenden, damit eine Investition im Hochrisikobereich zu tätigen oder es sonst für etwas auszugeben. Eine Ausnahme bildet natürlich der Vorbezug für Wohneigentum, der ja möglich ist.

Zum anderen ist aus meiner Sicht der steuerliche Aspekt nicht ausser Acht zu lassen: Das 3a Guthaben wird beim Bezug zu einem reduzierten Satz besteuert. Über all die Jahre hat man aber einiges an Einkommenssteuern gespart.

Wichtig ist, dass man mehrere 3a Portfolios führt, um die Steuerlast bei der Auszahlung senken zu können. Beim Bezug ist dann darauf zu achten, dass die einzelnen Portfolios / Konten verteilt auf verschiedenen (Steuer-) Jahre bezogen werden um einer möglichen Steuerprogression entgegenzuwirken.

Verschiedene Quellen raten zu einer sogenannten “Fünf- Kontenregel”. also das führen von 5 Portfolios. So kann man ab 60. jedes Jahr bis 65 ein Portfolio auflösen.

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Danke für die vielen Antworten und sorry wenn ich nicht jedem antworte. Aber ihr habt mich überzeugt😁

Das bringt aber nichts, wenn man nur ein paar Tausend drauf hat. Ich würde erst bei 20-25k ein weiteres Konto eröffnen.

Jaa das mit den seperaten Konten weiss ich. Ich investiere momentan in 2 bis ich die 30k erreiche. Also irgendwo hab ich das so aufgeschnappt das man 30k pro Depot einzahlen sollte. Danach eröffne ich neue.

Es geht nicht um 30k pro Depot sondern max. 5 Konten. Wenn du in den ersten 5 Jahren 5 Depots erstellst und dann die nächsten 40 Jahre jeweils auf die 5 Depots die Einzahlung verteilst, passt das auch. Du kannst max. 5 Jahre vor Pensionierung 3a Konten auflösen. Wenn du 10 Konten mit 30k hast, musst du dann halt 2 Konten pro Jahr auflösen.

Achsoo wieder was gelernt. Also 2 Konten pro Jahr würden dann keinen Sinn machen aufzulösen? Was wäre dann am besten. Jetzt 5 Konten eröffnen und alle gleichmässig zu besparen?

Du kannst auch jetzt einfach 1 Konto eröffnen und in x Jahren 2. Konto und x Jahre später dann 3. Konto.
Ob du 1 Konto oder 2 Konten im gleichen Jahr auflöst, macht dann keinen Unterschied. Zahlst dann auf den Gesamtbetrag die extra Steuern. Hängt aber auch vom Kanton ab, wird nicht in allen gleich versteuert und in 30 Jahren kann es wieder anders aussehen :slight_smile:

Ich würde möglichst bald auf 5 Konten aufteilen, weil

A: niemand weiss, ob bei 30k man nochmals in der Lage ist oder will, 4 weitere zu besparen

B: mit 30k und weiteren 30Jahren bis zu Pension, aus 30k dann auch 120K und mehr werden können wenn es weiterhin so läuft wie bis anhin an der Börse. Das sind K-Bezugssteuern von rund CHF5500.- (Kanton Luzern , verheiratet, röhmisch kath.)
Gleiches Bsp. mit den 30k auf 5 Konten verteilt, je NUR CHF 6K, bezahlst du durch den gestaffelten Bezug letzten Endes rund CH 2230.-, somit CHF 3270.- Steuern gespart.
Bei grösseren Beträgen verstärkt sich der Effekt.

C: Weiter bleibt man flexibler, falls man allfällige Auszahlungen im gleichen Jahr beziehen muss ( Freizügigkeitskonten, PK Auszahlung, Andere Regelung bis in 30 Jahren)

Man kann die Berechnung simpel durchspielen mit dem Steuerrechner des jeweiligen Kantons

Ich halte das für übertrieben. Die grösste Steuereinsparung beim Bezug bekommst du nach der Verteiliung auf 2 Jahre. Bei 3 Jahren ist die Steuerersparnis schon nicht mehr so viel. Wer es auf die Spitze treibt, kann es ja auf 6 Jahre machen (60,61,62,63,64,65 = 6 Bezüge, wenn man nicht gerade zu Silvester Geburtstag hat, schafft man das :wink: )

Wenn man es also extrem treiben will, muss dann aber auch bis zu 5 Jahre auf seine Kröten warten bzw. muss man früher aus der Säule 3a raus. Man verliert die Steuerfreiheit also anteilig früher.

Pensionskassenkapitalbezüge werden übrigens für das Jahr draufgerechnet.

Ich würde erst ab 30k ein neues Konto aufmachen, überall gleichzeitig einzahlen wäre mir zu kompliziert da musst du nacher 5 Belege einreichen jedes Jahr und 5 Überweisungen machen. Warum kompliziert wenn es auch einfach geht.

30k ist glaube ich ein guter schwellwert und gegen Ende der Karriere kann man auch etwas mehr einzahlen. Am Schluss einfach dort die Einzahlung machen wo am wenigsten drauf ist. Und wenn du am Schluss aufgrund was auch immer nur 4 Konten hast. So what.

Pro Jahr fülle ich eins von den 5 Konten mit dem max. Betrag. Im Folgejahr dann das nächste, usw. Sind alle 5 bedient, gehts wieder von vorne los. Pro Jahr bereits auf 5 Konten zu verteilen wäre mir auch zu aufwändig, mal abgesehen von den 5 Steuerauszügen.

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sind somit steuerbescheinigungen immer einzeln pro portfolio? z.B. bei Finpension oder Viac? Könnten die Anbieter ja auch anders lösen ?!

Am besten mit 60 für ein Jahr in ein Land auswandern welches keine Kapitalbezüge besteuert. Dann alle 3a und PK Konten auf einmal auszahlen lassen. Steuer in der Schweiz wird fällig jedoch kann man die Kapitalertragssteuer aus dem Wohnsitz im Ausland zurückfordern.