Wie populär Kryptowährungen sind, muss ich hier sicher niemandem erzählen. Die Performance von Bitcoin usw. spricht auch für sich. Nur kann mir jemand stichhaltig erklären, warum aus eurer sachlichen / fachlichen Sicht, das ein gutes Investment ist?
Egal, wie viel ich darüber lese, bei mir bleibt der Eindruck bestehen, es ist ein Zock. Ein Zock auf einen „welterschütternden Währungsschock“, 3. Weltkrieg whatever.
Übliche Argumente, die ich höre sind: Es ist dezentral, keine Kontrolle der Banken/Staaten, digital (schnell, weltweit verfügbar) und die weiteren Blockchain-Features. Jeder schwafelt davon, dass man Bitcoin etc. in die Asset Allocation nehmen soll. Aber ich verstehe nicht, wozu bzw. welchen Wert die Dinger haben sollen.
Ich zweifle daran, dass ich irgendwann mal (Achtung, etwas sarkastisch gemeint) zum Bäcker gehen kann und für 0.0001 Bitcoin ein Laib Brot bekomme.
Sie verschlingen Unmengen an Energie (wieviel mittlerweile? 2% der weltweiten Energieproduktion?) und ermöglichen primär die Bezahlung illegaler Sachen wie Drogenhandel und Kinderpornografie sowie Lösegeldzahlungen von Ransomware, was Milliardenschäden verursacht.
Cryptowährungen haben keinen inhärenten Wert. Es gehört mir nicht ein Anteil einer Firma, wo ich z. B. von deren Gewinn profitieren kann. Es ist einfach Fantasiegeld.
Wer damit gambeln will: klar, nur zu, solange man mit einem Totalverlust leben kann. Seine Vorsorgegelder aber dort zu investieren grenzt für mich an Wahnsinn.
Aber vielleicht bin ich auch nur das fleischgewordene Meme „Old Man Yells At Cloud“, und es werden alle um mich herum reich während ich allen erzähle wie schwachsinnig Cryptos sind. Wir werden es sehen.
Die Performance ist temporär und nur so hoch weil das Ganze momentan megamässig gehypted wird. Würde mich davon nicht beindrucken lassen. Hochmut kommt vor dem Fall. Gem. selbsternannten Cryptoexperten müsste Bitcoin z.B. ja schon längst über 100k USD sein.
Es gibt keine sachliche und fachliche Begründung warum Cryptowährungen ein gutes Investment sein sollten.
Ich denke man muss die Idee von der Umsetzung unterscheiden. Die Idee dass es eine Währung gibt wo niemand ausser man selber Zugriff darauf hat und keine zentrale Instanz die Kontrolle darüber hat ist etwas vom genialsten was in den letzten Jahrzehnten aufgekommen ist. In der Umsetzung scheitert das Ganze aber fatal. Denn eine dezentrale Währung wo man nur selber darüber die Kontrolle hat und keine andere Instanz darüber die Kontrolle hat gibt es in der Realität nicht.
In der Realität sind Cryptowährungen nutzloser Blödsinn wo sich Banken, Versicherung, selbsternannte Cryptoexperten/Trader was auch immer sich eine goldene Nase daran verdienen den Leuten diesen nutzlosen Schrott anzudrehen. Die meisten wirklich relevanten Investment Experten, unter anderem Warren Buffet, etc. halten Cryptowährungen für totalen Schrott.
Aber es ist halt irgendwie wie Tiktok, Instagram etc. es wird total gehyped und jeder findet man müsse es haben da man sonst ja nicht überleben kann. Die breiten Masse agiert wie Mutanten und und fressen alles was einem wiederholt eingetrichtert wird.
Genau das ist es auch.
Es ist ein Zock. Wird für illegales Zeugs verwendet und selbst da ist wohl Bargeld immer noch einfacher da anonymer, aber wohl für die bereits genannten Sachen im Internet ist es wohl relativ beliebt. Aber wie auch erwähnt wurde bereits haben Cryptowährungen keinen intrinsischen Wert und sind für die Wirtschaft komplett nutzlos (z.B. kein Eigenkapital wo eine Firma damit arbeiten/investieren kann, etc.). Im Prinzip ist es wie früher wo Investment Banker irgendwelchen Deppen irgendwelche Ramschpapiere verkauft haben, heute passiert es einfach und von selbst da durch den Hype die Leute das Zeugs selber kaufen gehen.
Das ist völliger Unfug. Es stimmt zwar dass Staaten und Banken keine physische Kontrolle über dein Wallet haben, allerdings muss man ja Cryptowährungen ja in der Steuererklärung angeben und die Staaten wissen also darüber Bescheid das man diese Währungen hat. Will der Staat von dir deine Bitcoins, kann er sie dir nicht direkt wegnehmen, er kann dir aber eine Busse in Landeswährung ausstellen die höher ist als der Betrag in Bitcoin und schon rückst du die Bitcoins freiwillig raus. Speziell wenn du bei nicht-bezahlen dieser Busse im Gefängnis landest.
Sprich, die Staaten haben also doch die de-facto Kontrolle über Cryptowährungen und das Argument ist nur theoretisch. In der Praxis hält es nicht Stand. Zudem wird die Regulierung von Cryptowährungen weiter zunehmen. Lustigerweise wird das auch noch von den meisten Leuten befürwortet ohne zu verstehen dass sie damit das Grab dieser Währungen schaufeln.
Denn sind einmal Cryptowährungen in den meisten Ländern genau so reguliert wie Fiat-Währung, dann haben die Cryptowährungen ja keinerlei Vorteile mehr gegenüber Fiat-Währung, im Gegenteil, dann haben sie eigentlich dann nur noch Nachteile. Wieso sollte dann noch irgendjemand Cryptowährungen wollen wenn sie keinerlei Vorteile mehr haben?
Es gibt also nur zwei Wege wie man mit Cryptowährungen umgehen kann.
1.) So wie ursprünglich die Idee war bzw. gedacht war. Es gibt keinerlei staatliche Regulierung, Kontrolle, man kann völlig anonym Cryptowährungen kaufen/verkaufen, handeln, etc. Das wäre der absolute Top-Fall, denn so könnte tatsächlich niemand mehr gezwungen werden Geld für etwas zu zahlen was er nicht zahlen will. Jeder hätte die vollständige Kontrolle über sein eigenes Geld und niemand könnte einem das wegnehmen. Diese Variante würde aber nur funktionieren wenn das Ganze völlständig anonym wäre, sprich auch der Staat und auch sonst niemand wüsste wer wo was und wieviel Cryptowährungen hat. Sprich, kein KYC, nirgendwo, freier Handel, etc. Keinerlei Regulierung, etc.
2.) Staaten fürchten um ihre Macht und Herrschaft über die Währung und regulieren Cryptowährungen zu Tode. Natürlich mit dem Argument dass das alles ganz Böse ist und die Schafe (Bürger) sagen schön ja und amen dazu und lassen sich einmal mehr bevormunden. Wenn Cryptos ähnlich/gleich reguliert sind einmal wie Fiat-Währung, gibt es keinerlei Vorteile mehr gegenüber Fiat. Sobald die Leute das merken will es keiner mehr haben und dann kollabiert das Ganze und das ganze Kartenhaus bricht zusammen. Viele werden dann ihr ganzes oder einen grossen Teil des Vermögens verlieren, andere werden froh sein dass sie nichts oder nur wenig in Cryptos investiert haben.
Es gibt keine andere Möglichkeiten. Und im Moment rasen wir mit vollem Schub voraus in Richtung Variante 2 zu. Und mit Variante 2 ist Crypto unbrauchbar.
Ich möchte einmal mehr erwähnen dass ich ein absoluter Fan der Idee bin und wenn wir in Richtung Variante 1 gehen würden, wäre ich der erste und der lauteste Befürworter von Cryptowährungen hier und generell. Da aber Variante 1 völlig unrealistisch ist und das niemals passieren wird das die Staaten die Kontrolle über Währungen aus der Hand geben werden, ist das eine Story ähnlich dem Weihnachtsmann und daher braucht man da auch nicht darauf zu hoffen.
Variante 2 ist praktisch gesetzt und da ist auch klar was mit dem ganzen passieren wird.
Also ich kenne niemand der etwas von Investments versteht der das sagt. Diejenigen die das sagen sind entweder selbsternannte Experten oder Leute/Firmen die daran verdienen das du Cryptos kaufst.
Ja das würde auch absolut keinen Sinn machen. Im Moment kosten die Transaktionen ja sogar mehr als Kreditkartengebühren und selbst wenn dem nicht so wäre, wieso sollte jemand mit Cryptowährungen irgendwas zahlen wollen wenn es keinerlei Vorteile gegenüber Fiat-Währung gibt. Und die Tür vonwegen deflationärer Währung mach ich jetzt erstmal gar nicht erst auf Wenn dem so wäre dann würde ja erst recht niemand damit zahlen wollen.
Sprich, ich glaube du bist mir deiner Haltung schon ganz gut unterwegs. Lass dir von Hypes und Leuten die dir was verkaufen wollen nicht einfach was aufschwatzen
Ganz wichtig, ganz viel aus verschiedenen Quellen lesen und Dir selber eine Meinung bilden. Wichtig, nicht alle Kryptos unter einen Hut stecken oder als gleich anschauen.
Zu wohl jeder Aussage hier gibt es Gegenargumente.
wird für Drogenhandel etc. genutzt: Werden Dollar, Euro etc. auch und Drogenhandel gibt es schon viel länger und da wurde die Droge auch bezahlt.
Stromverbrauch; Und was kosten die ganzen Banken, Server, Filialen, Produktion und Transport von Bargeld,…?
wird für Betrügereien genutzt: Wie viele Dollar/Euro/was auch immer Millionäre betrügen seit vielen Jahren ohne je Kryptos gehabt zu haben?
keinen Nutzen: Wenn jemand Geld aus Europa nach irgendwo Afrika senden will und die Banken, Geldinstitute etc. dafür horrende Gebühren verlangen, sieht der Nutzen anders aus.
Mit Lightning gibt es einen 2. Layer zu Bitcoin, wo man Kleinstbeträge zu praktisch 0 Gebühren und das innert Sekunden versenden kann. Wie viele Gebühren zahlt ein Ladengeschäft bei Kreditkartenzahlung?
In der Schweiz mit der wohl besten Fiat-Währung der Welt sieht es anders aus als z.B. in Argentinien, Türkei etc. wo sie krass hohe Inflation haben.
Schlussendlich weis man eh nicht, wie es in 10 Jahren aussieht und auch wenn Bitcoin immer stärker reguliert wird, kann es immer noch grossen Nutzen bringen, auch wenn man damit keine Drogen, Waffen etc. kaufen will
Aber eben, viel zum Thema lesen und eigene Meinung bilden und immer daran denken, nicht jede Krypto-Währung ist gleich. So wie viele Aktienkurse/Firmen sind schon eingebrochen sind und deswegen nicht einfach alle Aktien/Firmen schlecht sind und wer CS-Aktien zum falschen Zeitpunkt gekauft hat, hat auch riesige Verluste gemacht.
Ja das ist alles klar und richtig, das Argument war auch nicht in Richtung Bitcoin oder was auch immer wird nur für illegale Aktivitäten verwendet und darum ist es Böse. Was ich sagen wollte ist dass Cryptowährungen als Zahlungsmittel jetzt schon eine Niche ist (im illegalen Sektor) und wenn die Regulierungen anziehen (was garantiert der Fall sein wird), dann sind Cryptowährungen selbst in diesem Sektor nicht mehr revelant, da Bargeld wieder attraktiver wird. Wenn alles KYC behaftet ist und traceable, dann stellen Cryptos ein zu grosses Risiko dar welches Bargeld nicht hat, auch wenn Bargeld viel mühsamer ist.
Somit fällt selbst dieser Verwendungszweck weg. Für den regulären Gebrauch wird sich das nie durchsetzen selbst mit Lightning etc. nicht. Es ist für 99% der Bevölkerung zu mühsam und zu kompliziert und auch für die Geschäfte viel zu kompliziert. Zudem ist es für die Geschäfte auch zu riskant, wer will schon eine Währung akzeptieren wenn sie morgen schon nichts mehr wert haben könnte? Du kannst ja auch heute schon in den meisten Geschäften nur in CHF zahlen, nicht in EUR, USD, oder sonst was. Die Geschäfte wollen das nicht und die Kunden auch nicht. Und wenn du trotzdem in EUR bezahlen kannst weil es an touristischen Orten ist, bezahlst du einfach einen völlig überrissenen Umtauschkurs.
Der Use Case mit Afrika ist eine absolute Niche, die allermeisten Menschen verschicken kein Geld nach Afrika. Für den grossen Handel mit Währungen weltweit ist der Handel jetzt schon günstig innerhalb der Institute zum Interbank Kurs wieso sollte da irgendjemand das mit Cryptowährungen machen wollen?
Selbst in El Salvador wo Bitcoin offizielle Währung wurde, ist er nicht beliebt, die Adoption ist sehr niedrig. Die Leute wollen USD und keine Pseudo-Währung und zudem ist das Handling zu kompliziert.
Das heisst aber nicht das sie Technologie nicht interssant ist. Wenn sich die Technologie durchsetzt, dann wird das innerhalb der Länder sein als CBDC. Die EU wird einen digitalen Euro bringen, die USA einen digitalen Dollar, die Schweiz einen digitalen Franken. Regulation die selbe wie beim regulären Fiat. Sprich, die Technologie wird weiterhin verwendet aber unter den gleichen Spielregeln wie die bisherigen Währungen.
Irgendwann wird man vielleicht ein Wallet haben mit DEUR, DCHF, DUSD drauf und kann damit in Läden zahlen, als Konkurrent zu Mastercard und Visa, vermutlich zu viel günstigeren Preisen, vielleicht wird es in Apps wie Twint integriert in der Schweiz, wer weiss. Aber dass das kommen wird denke ich schon.
Sprich, es gibt schlicht und einfach keinen Anwendungsfall für Cryptowährung, mit zunehmender Regulierung noch weniger. Praktisch niemand will das, die User nicht, die Geschäfte nicht, die Staaten schon gar nicht da es für sie ein Kontrollverlust bedeuten würde. Und etwas das niemand will setzt sich auch nicht durch. CBDC werden diesen Markt komplett übernehmen. Und sobald die Leute das merken bricht das Kartenhaus zusammen und die meisten Cryptos verschwinden. Bitcoin wird es vermutlich immer geben aber zunehmend an Bedeutung verlieren. Etherum und ähnliche Technologien sind für Smart Contracts interessant aber nicht als Zahlungsmittel.
Das hier die Nutzung von Bitcoin so krass als gar nicht vorhanden angesehen wird möchte ich aber mal kurz aufgreifen.
Mit der aktuellen Welt der Währungen ist grade ein Währungstausch und die daraus sich ergebenden Kosten und Zeitlichen Verzögerungen ein riesen Use Case für viele der Krypto (zB.XRP) Währungen und auch von Bitcoin. Wobei ich auch nur Bitcoin als relevant erachte da als einziges wirklich nachweisbar dezentral.
Nehmen wir mal PayPal und eine Zahlung aus der Schweiz für eine Order in den USA oder in Deutschland. Dafür fallen dort aktuell Gebühren an, da im Hintergrund PayPal einen Kredit in Euro aufnehmen muss für die direkte Bezahlung am Bestellort in Euro und dann über mehrere Tage per Banken deine Franken den Weg in die Eurozone nach Deutschland gefunden haben, dafür zahlt man entsprechende Gebühren zusätzlich zu der Wechselkursthematik.
Mit Krypto (ich nehme mal Bitcoin) entfällt dieser Part bzw. werden die Kosten extremst geringer, da jetzt direkt zum Kauf in der Schweiz vom Schweizer Franken in Bitcoin und von Bitcoin direkt in Euro getauscht werden kann. Dies senkt die Wechselkursgebühren (es fallen jedoch weiterhin für beide Vorgänge Gebühren an) aber der zeitliche Versatz ist fast minimiert, bzw. je nach technischer Lösung ggf. Echtzeit und im Nachgang entsteht bei den Banken keine weiteren Vorgänge.
Und darauf der nächste Schritt wenn auch alle parallel mit Bitcoin bezahlen könnten / würden, gäb es nur noch die reinen Transaktionskosten, also gar keine Gebühren (Transaktionskosten + Verwaltungs und Vorgangskosten) mehr.
Und das ist jetzt nicht so abwegig, siehe El Salvador, dort hat es das Land komplett aus der Verschuldung gehievt und viele viele Dinge ermöglicht. Hier muss aber fairer Weise gesagt werden das es die Verdienste der dortigen Regierung sind und Bitcoin nur ein Vehikel darstellt. Man sollte es somit als technische Möglichkeit und noch nicht als wirklich bewährt ansehen.
@Allgemein
Zur primären Frage warum wollen es alle reinmischen? Weil es eine Grundperformance sicherstellt und die Gefahr das ein Investment über Nacht komplett wertlos wird nicht mehr gegeben ist. So sehe ich das realistisch gesehen. Dennoch bleibt es ein hochspekulatives Asset udn sollte entsprechend so grade als Investition auch gesehen werden. Minimalstes Risiko aber gerne Performance mitnehmen. Also sagen viele 5-10% maximal am Gesamtinvestment. Und meine Güte niemand wird schimpfen wenn dieses Asset dann irgendwann 60-70% deiner Gesamtinvestition ausmacht oder? Und umgekehrt ich irre mich und viele Dinge entwickeln sich komplett umgekehrt, dann hast Du Minus 30% bis 40% oder wenn man sich sehr spät erst kümmert, Minuns 60% - 80% Wertverlust von deinem 5-10 % igen Anteil. Also überschaubares Risiko.
Wie AlephOne schon korrekt anführte währe Bargeld eine gute Möglichkeit, jedoch sehe ich in der Schweiz und EU massive Bemühungen dieses ganz abzuschaffen, da grössere Scheine eingekürzt werden, damit Bargeld nur noch für Kleinstmengenzahlung benutzt werden kann und dort wäre grade hier in der Schweiz TWINT die bessere weil bequemere Alternative, kann schwerer verloren/geklaut werden, fälschungssicherer.
Und CBDC halte ich für Quatsch und gefährlich, da es dies ja schon in Funktion vorhanden und Digital vorhanden ist, der Unterschied wird eigentlich nur, das jedes Konto(mindestens eins) demnächst dann nicht mehr bei einer Bank sondern direkt beim Staat eröffnet werden muss und dieser hätte direkten Zugriff und Einsicht. Wäre ein Horror.
Das Argument von Bitcoin-Fans: BTC könnte als Zahlungsmittel benutzt werden, aus Anlagesicht ist BTC aber wie Gold. Du bezahlst auch nicht mit Gold - aber du könntest theoretisch.
Ob das Argument Sinn macht, sei dahingestellt, muss man selbst wissen …
Ich würde an deiner Stelle BTC wie folgt behandeln:
Bitcoin hat den jetzigen Wert ausschliesslich aufgrund Angebot und Nachfrage
Die Nachfrage besteht ausschliesslich aufgrund Hoffnung von anderen Investoren
Sobald die Hoffnung verblasst, lässt auch die Nachfrage nach
Die Nachfrage kann noch 50 Jahre anhalten oder heute abflachen/abstürzen
In anderen Worten: Ein „Investment“ in Bitcoin ist für mich eine Wette darauf, dass ich den Bitcoin verkaufe, bevor die Nachfrage zusammenbricht, da ja sonst kein Wert dahintersteht.
Zusammengefasst: Für mich ist Bitcoin ein Glücksspiel und kein Investment.
Bitcoin hat seinen jetzigen Wert von Bitcoin Fans, Verstehern und Spekulanten und ist somit Resultat von Angebot und Nachfrage, aus gutem Grund und weil laut dessen eigener technischer Dokumentation dies auch so vorgesehen ist, das Bitcoin als Wertespeicher fungieren soll und ist dieser Funktion trotz krasser Volatilität nachgekommen und hat es bislang bestätigt einer zu sein.
Sprich was das hier mit Hoffnung zu tuen haben soll sehe ich daher nicht, sondern „normaler“ Handel/Markt.Normal in Anführungsstrichen weil halt ein unregulierter Markt.
Für die kompletten anderen Krypto Werte bin ich mit Dir derselben Meinung, obschon auch ETH eine gewisse „Marktakzeptanz“ aufweist, jedoch keine Unabhängigkeit besitzt und daher nicht als Wertespeicher zu gebrauchen ist, weil jederzeit dadurch beeinflussbar/veränderbar.
Durch diesen Wertespeicher könnten im anstehenden Kräftemessen um die Weltwährung US Dollar vs BRICS, der Bitcoin die Funktion zum Abhärten der Währungen (Inflationssenkung) einnehmen, weil ja nicht alle Gold kaufen können. Welches stand jetzt sehr wahrscheinlich überzeichnet ist. Und Ferraris oder Gemälde werden sich die Zentralbanken ganz sicher nicht in Ihre Tresore stellen wollen.
Und daher sehe ich auch Deine Einschätzung von dem Ausblick auf die kommenden 50 Jahre anderes.
Mit jeder(vielen) Fiat-Währungen ist es schlussendlich auch die Hoffnung, dass man für einen Euro auch in 10 Jahren noch möglichst viel bekommt wobei man eigentlich schon weis, dass er weniger Wert sein wird wenn es Euro überhaupt noch gibt.
Und wer in eine Aktie investiert hofft auch, dass die vergangenen Daten in Zukunft weiter gelten oder sich positiv ändern.
Bei einer Aktie „hoffst“ du auf eine stetige Nachfrage aufgrund der Erfolge der dahinterstehenden Firma (ausser es handelt sich um ein Meme Stock). Zur Erinnerung: Als Aktien-Besitzer gehört dir ein Teil einer Firma. Bei Bitcoin fehlt das IMHO gänzlich - der Wert existiert alleinig dadurch, dass die Masse weiter investiert und den Bitcoin benutzt (=weiter kauft und anhäuft). Wenn du nun davon ausgehst, dass das während deiner Investitionszeit immer der Fall sein wird, dann go for it. Mir persönlich ist das Risiko zu hoch.
Bei Aktie hofft man auf steigende Nachfrage, weil die Firma erfolgreich wirtschaftet. Wenn Sie das nicht tut, sinkt die Nachfrage und Kurs sinkt. Sonst wäre ja z.B. die CS gar nicht soweit gekommen. Oder wenn eine Pharma-Firma viel Geld investiert um neues Medikament zu entwickeln und nie auf den Markt kann damit, kann das auch das Ende sein. Tönt einfach oft, dass Aktien sicher sind und BTC unsicher, weil kein Wert dahinter steckt.
Ich glaube, du hast das gesagt, was ich gesagt habe, nur anders. Zumindest wollte ich genau das zum Ausdruck bringen, was du jetzt gesagt hast. Nur eben noch ergänzend, dass bei Bitcoin der Faktor einer zukünftig erfolgreichen oder nicht erfolgreichen Firma fehlt und darin sehe ich ein Risiko.
Und viele andere sehen darin (dass dahinter keine Firma steht) gerade den Vorteil
Warum steigt man in eine Aktie ein: Weil es bisher gut lief oder/und für die Zukunft vielversprechend ist.
Warum kann man in Bitcoin investieren: Weil das dezentrale Netzwerk viele Jahr schon stabil läuft und für die Zukunft vielversprechend ist.
Also auch bei Aktien die Hoffnung, dass es positiv weiter läuft und nicht zu einem Absturz kommt.
Es gab in der urgeschichtlichen Vergangenheit ein Volk, das Muscheln als Zahlungsmittel verwendete. Obwohl jeder Muscheln hätte sammeln können, müssen die wohl sehr ehrlich gewesen sein und nur gekennzeichnete Muscheln verwendet haben. Und so (ähnlich) ist auch unser Fiatgeldsystem, d.h. es ist auf Vertrauen aufgebaut, wobei der Staat die Organisation etc. hat.
Seit aber Geld gedruckt wird, d.h. keine Golddeckung mehr hat, wollen alle Reichen nur noch Sachwerte und keine Papierschnitzel mit einer Zahl drauf.
Die EZB hat eine richtige Orgie mit Gelddrucken veranstaltet, womit der Kaufkraftverlust für alle Bürger gewaltig angewachsen ist. Bei der Einführung des Euro war der Erst-Kurs an der Börse so um die CHF 3 - 3,50 (soviel ich mich noch erinnere). Nun liegt er unter einem Fränkli, d.h. die EU-Bürger haben über 80% ihres Ersparten an Kaufkraft verloren.
Gleiche (kriminelle) Vorgehensweise haben auch die USA eingeführt seit der Loslösung von der Golddeckung. Alle Handelspartner die von der USA in Dollars bezahlt wurden und diese als Währungsreserver beiseite legten haben ebenfalls praktisch alles verloren. D.h. wollten sie (seit 1971) ihre verkauften Waren quasi wieder zurückkaufen mit den gleichen Dollars die sie erhalten haben, müssten sie nun das 20-igfache bezahlen.
Es gilt eben, dass ein Geldsystem nur so lange funktioniert egal ob Muschel, Geldscheine oder Kryptos, solange das Vertrauen der Teilnehmer dies möglich macht. Einzige Absicherung ist und bleibt immer nur der Sachwert, weil dieser generell gesehen trotz Inflation seine Kaufkraft beibehält. Dass der Euro wegen den Schuldenorgien die neue Lira geworden ist, wundert niemand.
Dank Schuldenverbot in der Schweiz, geniesst der CHF sogar ein ähnlich hohes Vertrauen wie Gold. An diesem Image sollten wir Sorge tragen, da der Wohlstand der Schweiz mit davon abhängt und das Schuldenmachen der Politiker weiter verbieten.
Wollte einfach nur spontan zum diskutierten Thema meine Ansicht über Zahlungsmittel und Vertrauensbasis aufzeigen. Wahrheit bleibt, dass die Kryptos aufgrund des Vertrauens der Teilnehmer existieren, genauso wie die Muscheln in der Vergangenheit. Und die Frage sei erlaubt, ob die Ehrlichkeit (siehe diverse Crash-Meldungen von Kryptobörsen) immer noch so hoch gehalten wird wie bei diesem Muschel-Volk.
Wie auch immer, ein tragisches Beispiel wie Politiker die Bürger ruinieren… oder muss man sagen, wenn Wähler bei der Wahl die Wirklichkeit nicht kennen, werden sie eben nach der Wahl von der Wirklichkeit aufgeklärt.
Dann würd ich mir als erstes mal darüber Gedanken machen
Das kann man ja schon nicht wirklich so vergleichen.
Zumindest ist die Existenz der meisten Fiat-Währungen gesichert. Hier muss man natürlich auch nicth von den Exoten ausgehen genau so wenig wie man im Crypto Bereich von Exoten ausgehen sollte. Nehmen wir mal lediglich die etablierten Währungen.
Die Fiat-Währungen sind von Staaten, oftmals sogar von mehreren Staaten etabliert und die Bürger werden auch noch mit Garantie dazu gezwungen sein ihr Steuern auch in Zukunft in dieser Fiat Währung zu bezahlen und 99% der Finanztransaktionen der Firman, täglichen Geschäfte werden wohl auch in Zukunft mit Fiat-Währungen abgewickelt selbst wenn CBDC etabliert werden. Das Medium spielt weniger eine Rolle sondern der Fakt das auch in Zukunft der allergrösste Teil der Vermögen und Transaktionen in Fiat abgewickelt werden, gibt den Fiat Währung eine gewisse Existenz-Garantie. Klar die Kurse können schwanken aber von den etablierten Währungen werden die wenigsten verschwinden und die wenigsten für illegal erklärt werden.
Bei Bitcoin weiss man das nicht. Niemand muss seine Steuern oder Rechnungen in Bitcoin zahlen, praktisch keine Staaten stützen ihn und auch in Geschäften ist Bitcoin praktisch irrelevant. Das ist ein massiver Unterschied.
Wird sich das in Zukunft ändern für Fiat oder Crypto? Beides Nein. Das ist aber nur der eine Aspekt.
Dann zum Prinzip Hoffnung. Hinter Aktien steht wenigstens ein Wert. Ein Anteil einer Firma, die meisten Firmen haben in der Regel nicht nichts wert. Sie besitzen Vermögen, Anlagen, IP, produzieren etwas im Markt Dienstleistungen oder Ware die Wertschöpfung und Jobs generieren. Eine Firma verschwinden also in der Regel nicht einfach so. Sie produziert oder beitet etwas an was jemand anders braucht, sonst würde niemand dafür bezahlen. Selbst bei Gold kann man ja sogar noch sagen das man es für etwas verwenden kann im schlimmsten Fall, Zähne, Industrie, Schmuck, Elektronik, etc.
Was steckt hinter Bitcoin? Einfach nichts, wirklich nichts, heisse Luft. Keinen Wert gar nichts. Somit kann man das schon nicht einfach vergleichen als wäre es in beiden Fällen einfach das Prinzip Hoffnung.
Hinter den meisten Anlagen steckt irgend ein Wert. Fiat Währungen haben ein massives Backing, Bitcoin hat null wert, schafft null Wertschöpfung, macht nichts, bringt nichts, kann für nichts gebraucht werden und wird auch von niemanden gestützt und funktioniert ausschliesslich und allein auf der Hoffnung das irgendwann irgendwer mal noch mehr bezahlt dafür als man selbst bezahlt hat. Etwas anderes kann man damit nicht machen.
Was für ein Wert stand denn z.B. bei Aktien wie Kodak, CS, Deutsche Bank,…?
Bei CS war es am Schluss sicher zu einem grossen Teil auch eine Sache vom Vertrauen was gefehlt hat.
Und bei Bitcoin steckt auch ein Wert drin. Die ganze Energie welche eingesetzt wurde, um dem dezentralen Netzwerk das Vertrauen zu bringen, dass alles korrekt in der Blockchain steht und nicht einfach von jemand geändert werden kann.
Aber ja, man kann alles so sehen, wie man will