Wie geht es weiter mit Bitcoin

Interessante Aussage für mich, der noch nie wirklich zu Bitcoin den Glauben gefunden hat. Der Grund ist ganz einfach dass es keinen echten handelbaren Sachwert hinter Bitcoin gibt. Man kauft von dem begrenzten Speicher einen Anteil und zahlt sein Erspartes auf eine Konto in der Hoffnung dass der Miner nicht zu den Insolventen gehören möge wie schon viele bereits.

Dass da viele eine goldene Nase verdient haben und evtl. auch noch werden, macht schon etwas nervös wenn man selber nicht dabei ist.

Deshalb würde mich interessieren, ob neben dem Kursauf und -ab plus dem Emittentenrisiko etc. auch ein Argument für ein mündelsicheres Anlegen vorhanden ist. Also die seriöse Frage ob das was für Junge ist, um auf das Alter zu sparen oder einfach nur DIE Gelegenheit dieses Medium zu reiten so lange der Spass läuft?

In der Hoffnungs das es später wieder jemand gibt der dir das Ganze wieder abkauft für einen höheren Preis. Denn wie du schon sagtest einen intrinsischen Wert gibt es ja nicht.

Da würde ich mir nicht allzu grosse Gedanken machen. FOMO ist ja einer der Haupttreiber dieses Markts und damit spielen ja auch die ganzen YouTuber und sonstige Leute die einem Bitcoin andrehen wollen. Sie müssen ja weil wenn die Leute das Interesse an Bitcoin verlieren sind ihre Coins nichts mehr wert, daher haben sie ja alles Interesse daran weitere Käufer zu konvertieren. Und wie macht man das am besten? FOMO.

Nun ist es jedoch so dass 90% des Bitcoin Angebots sich auf die Top 1% Wallets konzentriert. Es gibt auch Berichte die von 98% bzw. sogar 99% reden. Wenn man das nun rechnet mit je nach dem von wieviel hundert Millionen Bitcoin Usern im Moment man ausgeht und das alles hochrechnet (vieles ist halt nicht genau bekannt und kann man nur schätzen), dann kommt man auf etwa 0.00125% bis 0.00625% der globalen Weltbevölkerung die je nach dem 90% bis 99% des Bitcoin Angebots besitzen. Im Vergleich: Ca. 1% der Weltbevölkerung gehören ca. 40-50% des weltweiten Vermögens und wir reden hier schon völliger ungleichen Verteilung des Vermögens.

So und jetzt kannst du dir ja selber ein Bild machen ob diese ganzen FOMO Geschichten gerechtfertigt sind. Wenn wir schon bei 1% und 40-50% von einem grossen Problem reden, was ist dann 0.00625% und 90-99%? Was ist das für ein Markt wo 99.99375% der Weltbevölkerung praktisch ausgeschlossen ist? Das ist kein Markt, sondern eine Illusion.

Wir erleben vorher den 3., den 4., den 5. und den 6. Weltkrieg bevor das passiert. Daher ist es in Richtung Regulierung auch noch sehr ruhig. Ich glaube das ist den Regulatoren und Zentralbanken auch bewusst dass diese Suppe nicht so heiss ist wie sie gekocht wird. Die Wirtschaft macht Geld damit, mehr als das es im Moment schadet von daher lässt man es mal ein bisschen laufen und sieht zu.

Also fürs Alter sparen würde ich damit eher nicht. Fürs Alter würde ich eher in ordentliche Anlagen anlegen. Aber ich kann nur allen Jungen empfehlen, wenn ihr richtig Geld verdienen wollt, macht doch ein Business welches auf diesem Geschäftsmodell beruht. Das ist momentan krass was man für Gebühren dafür verlangen kann 1% pro Transaktion gewisse Apps sogar 2.5% pro Transaktion etc. Und die Leute zahlen es. Mit FOMO lässt sich viel Geld verdienen. Und FOMO ist genau das was den Bitcoin Preis seit jeher steigen lässt. Man soll kaufen solange es nicht zu spät ist.

Ein paar Beispiele sind die Tulpenmanie, Dotcom-Blase oder Gamestop. Immer das selbe Muster, immer das selbe Vorgehen und immer das selbe Resultat. Menschen verlieren alles und jammern dann darüber. Irgendwann wird sich auch Bitcoin hier einreihen.

Das eher. Nicht das ich es empfehlen würde aber es ist sicher schläuer das Geld in Bitcoin zu stecken als Lotto oder Euromillions zu spielen. Aber eben halt nur mit Geld welches man wirklich nicht mehr benötigt und nicht mit Geld welches im Alter benötigt wird.

Auch Leuten die eher wenig Geld haben würde ich auch eher empfehlen die Finger von Bitcoin zu lassen. Wenn man z.B. nur 500 oder 1000 CHF investieren kann pro Monat würde ich das eher in ETF stecken, statt davon nochmals was für Bitcoin abzuzwacken. Wenn man 3-4000 CHF im Monat sparen kann oder mehr und dann vielleicht 300-500 CHF im Monat davon in Bitcoin steckt, so what. Da kommt es dann auch nicht so drauf an wenn es dann mal weg ist. Denn wie es auch mit Aktien, tollen Hedge Funds, etc. immer ist, werden auch hier 90% den richtigen Moment für den Ausstieg verpassen :slight_smile: Es ist immer das gleiche Spiel. Im Nachhinein ist man dann wie immer klüger.

Bezüglich Bitcoin finde ich die Meinung von Matt Levine spannend.

Er schreibt bei Bloomberg (Paywall, [1]) folgendes:

Der erwähnte Text

I feel like the basic story of Bitcoin over the last five years or so has been “more people — normal people, exchange-traded funds, corporate treasuries, institutional investors, etc. — are going to become comfortable with Bitcoin, so they will buy it, so its price will go up.” That story has played out, more types of investors have come around on Bitcoin, and its price has gone up.

How does that story end? What happens when everyone is comfortable with Bitcoin and owns some? The other day, I mentioned a Bloomberg article with the headline “Crypto Surge Lures Final Holdouts,” and while I’m not sure I would take “final” literally, it’s plausible that we’re more than halfway from Bitcoin’s foundation to maximal adoption and respectability. What happens if we get there? Possible answers include:

  1. Widespread adoption of Bitcoin will make it increasingly valuable, people who allocate 1% or 2% of their portfolio to Bitcoin will say “you know what really this should be 10%,” they’ll keep buying Bitcoin and it will keep going up. Bitcoin will be something like the stock market, an index of global economic growth that keeps going up as the economy grows.
  2. Widespread adoption of Bitcoin will make it stable: People who buy Bitcoin thinking “this is a stable store of value in an uncertain world” will be correct, and if they ever need to sell some Bitcoin to pay expenses, they’ll find a ready buyer who wants to save money in the form of Bitcoin. And the price of Bitcoin will stay stable at, you know, pick a number, $100,000 or more, say. Bitcoin will be something like cash, or gold, a reliable store of value and a small portion of most people’s financial assets.
  3. Widespread adoption of Bitcoin will cause a collapse: The only reason to buy Bitcoin now at $100,000 is because you think that, in a month, some institutional-investor holdout will capitulate and decide to buy Bitcoin, and you’ll be able to sell it to them at $110,000. But once there’s no one left to capitulate, there’ll be no demand for Bitcoin, and its price will collapse.

Ich persönlich glaube an die 3. Option, den Crash und das faktische Ende von Bitcoin als Investitionsobjekt. Die Frage ist aber, wann das eintritt. Nächstes Jahr? In fünf Jahren? In 50 Jahren? Nach meinem Tod? Ich weiss es nicht. Aber viele werden den Absprung verpassen und viel Geld verlieren - so wie das immer ist mit einem Ponzi-Schema [2].


[1] Denselben Text ohne Paywall gibt es hier
[2] Für mich ist Bitcoin ein Ponzi Scheme, da bin ich nicht alleine, siehe

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Kann mich der Argumentation vollumfänglich identifizieren. Klar wenn man den Bitcoin-Trade als Spassfaktor mit Gewinnpotenzial sieht, dann weiss man ja dass man spielt und das ist dann ja auch den Spass wert.
Lehrreich sind solche Trades auf jeden Fall als Übung für Chartanalyse und Studium der Psychologie eines Marktes, der immer mit einer Story angetrieben wird - und Hand aufs Herz, es gibt schon einige Millionäre die da sehr erfolgreich gezockt haben.

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Wie kommst du auf diese Zahlen?

  • Wer besitzt die meisten Bitcoins? Die größten Bitcoin Wallets halten hauptsächlich Krypto-Börsen wie Binance und Bitfinex. Diese werden jedoch für Kunden verwahrt. Satoshi Nakamoto besitzt schätzungsweise zwischen 600.000 und 1,1 Millionen Bitcoins, die jedoch seit den frühen Tagen nicht bewegt wurden.
  • Kontrollieren Wale die Bitcoin Verteilung? Wale und Mega-Wale halten zusammen etwa 40% der gesamten Bitcoin-Umlaufmenge. Allerdings sind viele der großen Bestände in den Wallets von Krypto-Börsen und somit im Besitz vieler verschiedener Nutzer.

Naja die Zahlen werden ja in dem von dir geposteten Artikel ja gar nicht angezweifelt sondern bestätigt, zusammen auch noch gleich mit ein paar weiteren Referenzen die das auch so sagen mit ähnlichen Zahlen.

Der Artikel kritisiert ja lediglich die Interpretation und merkt an das gewisse Faktoren dabei berücksichtigt werden sollten. Und da gebe ich dem Autor in gewissen Punkten durchaus recht. Ich hab ja selber erwähnt das viele Faktoren nicht genau bekannt sind und man deshalb Annahmen treffen muss. Und genau das macht der Autor am Ende ja auch. Die Methodologie ist alles andere als fundiert, auch er trifft viele Annahmen, büschelt sich Kategorien zu recht, klammert einfach mal gewisse Dinge aus, etc. Es ist mir schon klar dass Bitcoin Seiten das aus ihrem Blickwinkel darstellen.

Aber am Ende ändert sich an der Kernaussage ja nichts, selbst wenn die effektiven Zahlen plus/minus in die eine oder andere Richtung gehen.

Es kam irgendwie so rüber als würdest du aussagen wollen, dass 1 Wallet = 1 Eigentümer ist. Dem ist ja nicht so.

Darum steht ja Wallet und nicht Eigentümer :slight_smile: