Gebundene Vorsorge 3a Umwandeln oder Rückkaufen

Hallo zusammen

Ich habe mir im 2003 eine gebundene Vorsorge Lösung 3a der Generali von einem Berater aufschwatzen lassen. Seit da zahle ich jährlich 5300CHF ein.

Ich bin mir bewusst, dass die Versicherungsleistung welche ich erhalte einen gewissen Wert hat, aber ich benötige diese gar nicht.

Wenn ich bis zur Pension weiter die 5300CHF jährlich einzahle, dann habe ich total 206700CHF eingezahlt. Die mindest garantierte Summe im Erlebensfall beläuft sich aber nur auf 137000CHF. Dazu kommt dann noch die Performance dieses Fonds, da es sich aber um ein Garantiefond handelt, ist die Performance miserabel. Aktuell nur 0.9%.

Aus diesem Grund möchte ich aus diesem Vertrag aussteigen. Ich habe nun 2 Möglichkeiten:

  • Rückkauf, ich erhalte 50000CHF und muss diese auf eine andere 3a Lösung einzahlen.
  • Umwandlung, damit wird meine Lösung bei der Generali eingefrohren zum Wert von 75000CHF. Ich bin von weiteren Zahlungen befreit und habe keine Versicherungsleistung mehr. Bei der Pension wird dieser Betrag dann ausbezahlt, mit etwas Glück vielleicht etwas mehr, je nach Zinssatz, aber garantiert nicht weniger.

Ich habe noch eine 2. 3a Lösung bei der VIAC welche in letzter Zeit sehr gut performt hat. Ich weiss aber nicht, ob es aktuell eine gute Idee ist, den Rückkauf zu tätigen und die 50000CHF zur VIAC zu verschieben.

Was würdet ihr mir empfehlen?

Gruss
Michael

Zur Pensionierung sind es dann noch etwa 20 Jahre? Nach der maximalen Einzahlungssumme und dem Beginn in 2003 würde ich das so einschätzen.

Es kommt dann noch darauf an welche Inflation man erwartet. CHF 75’000 bei einer Inflation von 2% p. a. wären in 20 Jahren noch CHF 50’070 wert. Dazu noch die verpasste Rendite einer Investition bei VIAC, da kann man sicher mehr als 0% annehmen.

Das ist korrekt, bis zu Pensionierung sind es noch ca. 20 Jahre.

Wenn ich dich richtig verstehe, würdest du den Rückkauf vornehmen und die 50000CHF an die VIAC überweisen? Aber ist denn aktuell ein guter Zeitpunkt dafür? Oder platz das ganze kurz nachder Ueberweisung und ich starte mit einem grossen Verlust?

Das kann dir leider keiner sagen und wenn doch ist diese Aussage höchst unseriös.
Nichts für ungut aber wer kann in die Zukunft sehen?
Das schöne an einem langen Anlagehorizont ist ja gerade, dass dich kurzfristige Schwankungen nicht zu interessieren brauchen…

Blockzitat Wenn ich dich richtig verstehe, würdest du den Rückkauf vornehmen …

Ich würde mir an deiner Stelle erst überlegen was die Parameter sind die Einflusss auf die Entscheidung haben und dann verschiedene Szenarien durchdenken.

Variablen sind die Erwartung der Inflation; danach richtet sich was die 75k in 20 Jahren wert sein werden gegenüber den 50k die du sonst anderweitig ab heute investieren könntest.

Wenn du mit einer Deflation rechnest solltest du besser die 75k in 20 Jahren nehmen, oder vielleicht sogar den Vertrag weiterführen. Ich halte das Szenario einer moderaten Inflation aber für wahrscheinlicher. Die EZB hat ein Inflationsziel um 2%, die SNB zwischen 0-2% - aber kein Minus-/oder Deflationsziel.

Nächste Variable in der Rechnung wäre die Rendite der Anlagen bei VIAC. Da kommt es darauf an was man wählt, gibt dort auch unterschiedliche Produkte zur Auswahl. Was bekommt man dort im Moment für eine festverzinsliche Anlage (weiss ich gerade nicht)?

Wenn du einen Grossteil bei VIAC in volatilere Anlagen (z .B. Aktien-ETFs) investieren möchtest, wird die Prognose schon schwieriger. Bei einem Anlagehorizont der grösser als 13 Jahre ist sollte man nicht mit einer negativen Rendite rechnen müssen. Dazu gibt es Backtests mit historischen Daten die eine Wahrscheinlichkeit von unter 1% für einen negativen Verlauf zeigen (z. B. in G. Kommer, souverän investieren) und bei dir sind es ja noch wesentlich mehr als 13 Jahre. Und bei diesen Tests waren auch Szenarien dabei, bei denen direkt nach dem Kauf eine starke Korrektur eintrat. Unter der Annahme, dass sich das auch in Zukunft so entwickeln wird, ist die Chance sehr hoch keinen Verlust zu haben und stattdessen eine - für Aktien - durchschnittliche Rendite einzufahren.

Die Frage ist jetzt, welches Szenario hältst du für wahrscheinlich?

Wie sieht es aus, wenn du anstatt die 5300 jährlich, zum Beispiel auf CHF200 pro Monat runtergehst, oder ist dies laut Vertrag nicht möglich?
Dann würdest du die „Strafgebühr“ wegen Auflösung umgehen und es läuft einfach weiter.
Gleichzeitig hättest du dann mehr Geld für VIAC zur Verfügung.

/edit: Gerade gesehen, dass du komplett aussteigen möchtest, daher ist meine Lösung vermutlich nicht geeignet.

Danke vielmals für die Infos. Ich denke auch, dass die wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dank der langen Laufzeit eine positive Rendite zu erreichen.

Das werde ich gerne noch abklären, aber ich denke das kommt wahrscheinlich der Umwandlung nahe.

Hallo Michael,

Ich bin etwas spät zu der Diskussion eingetroffen, ich kann dir allerdings ein Angebot machen.
Ich arbeite seit längerem in der Finanzbranche und helfe Kunden dabei Einsparnisse bei den Versicherungen und Steuern zu machen. Aufgrund deiner Beschreibung sehe ich eindeutig Verbesserungpotenzial und ich kann im Voraus anmerken, dass bei deinem Anlagehorizont ab 2003, eindeutig eine Fehlentscheidung bei der Anlagewahl getroffen wurde.

Wenn du Interesse hast, kann ich dir zeigen wie du ohne Kosten deine Vorsorgelösung wechseln kannst und welche Möglichkeiten es zu Auswahl gibt.

Freundliche Grüsse
Advisor-1

Wir sollten nicht vergessen: in der Lage steckt Michael gerade deshalb, weil er auf einen Berater gehört hat.

Das würde mich auch interessieren; vielleicht könntest du das hier posten?

Zum Punkt 1: Ich nehme jetzt mal an, dass der Berater von der Generali angestellt war. Ist deswegen verständlich, dass der Berater ihm die Generali Lösung empfohlen hat, auch wenn diese nicht vorteilhaft (in meinen Augen sogar fahrlässig) war. Wir arbeiten auf einer anderen Grundlage. Wir haben keine eigenen Produkte sondern helfen Kunden dabei die beste Möglichkeit auszusuchen. Das heisst wir können unabhängig die einzelnen Lösungen vergleichen und dann Kunden die Offerten bringen die am besten passen (meistens die günstigste / renditestärkste Lösung).

Zum Punkt 2: Ich bin leider nur ein Berater, deswegen kenne ich den genauen Ablauf des Wechsel von der Vorsorgelösung zu einer anderen nicht. (Ich habe allerdings schon mehrere Kunden gehabt, denen die Generali Vorsorge nicht gut gefallen hat, insbesondere die fehlende Transparenz). Ich kann dir aber auch anbieten, dass wir gemeinsam eine Analyse durchführen und dann der Innendienst kontrolliert was am besten passt und was man machen kann. Bei Interesse melde dich doch bei mir :wink:

Wie lange machst du den Job denn schon und was kannst du selbst ohne den Innendienst?

Ich bin kein Berater, habe das aber schon mehrmals gemacht. Interessante 3a Lösungen gibt es ja noch nicht so lange. Früher waren das oft an Lebensversicherungen gebunde Sparlösungen oder Konten bei Banken mit tiefen Zinsen. Ich hatte zum Glück keine Versicherungslösung, aber eine bei einer Bank.

Welche Anbieter für 3a Lösungen habt ihr im Portfolio?

Besten Dank für dein Angebot, aber leider kommt das zu spät. Ich habe gerade gestern bei der Generali gekündigt. Bezüglich Berater, das war ein angestelter der AWD, der behauptete genau so wie du auch, dass sie unabhängig verschiedene Produkte haben und mir natürlich nur das Beste empfehlen.

Aus diesem Grunde würde ich keine solche Beratung mehr machen. Versicherung und Vorsorge trennt man besser als das man dies in einem Kombiprodukt hat.

Eine 3a Lösung bei der Bank wechselt man super einfach, bei einer Versicherung eben nicht…

Gruss
Michael

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Was würdest du denn für eine 3a Vorsorgelösung empfehlen? Langer Anlagehorizont, auf das Geld nicht angewiesen, kein Immobilienkauf geplant, hohe Volatilität ist kein Problem, Ziel maximale Rendite, das damit verbundene Risiko ist bekannt und akzeptiert.

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Kann ich gut nachvollziehen. Ich wünsche dir bei deiner neuen Lösung viel Glück. Hoffentlich läuft es diesmal :wink:

Grundsätzlich sehr interessante Angaben - ich nehme an mit sehr langem Anlagehorizont meinst du bis zur Rente (für Immobilie möchtest du die 3A nicht verwenden) - wie viele Jahre sind das für dich noch?

Genau bis zur Rente. Sagen wir mal ungefähr 25-30 Jahre. Genau für Immobilien brauche ich die 3A nicht weder auszahlen noch indirekte Amortisation.

Ich bin schon so gespannt was der Innendienst vorschlagen wird …

Perfekt :+1: - machen wir doch einen gemeinsamen Termin für eine Analyse. Anhand dessen kann dir dann der Innendienst mit unseren Experten die besten & renditestärkste Offerten vorbereiten. Du darfst dich gerne direkt an mich wenden unter 076 495 31 13.

Freundliche Grüsse
Fynn Wünsch