Diskussion zur Strategie von Zen-Investor (Value Investing)

krass. bei gewissen amerikanischen titel hab ich 2.5% spreads. somit starte ich direkt mit dem kauf der aktie mit -2.5% performance hahahaha

@ZEN-INVESTOR wofür wolltest du die 10 titel?

Lieber FaBe,
liebe Rudelisten,

so, nach 10 Monaten Pause schreibe ich hier wieder mal.

Ich schreibe hier, wie es mit meinem Depot (real und Wikifolio) weiter ging,
und was sich an meinen Plänen und meiner Strategie inzwischen geändert hat.

Änderungen an der Strategie oder meinem Vorgehen:

  1. Im letzten Dezember kündigte ich hier an, 10’000 pro Jahr auf mein Aktienkonto zu legen. Inzwischen musste ich einsehen, dass dies zu hoch gegriffen war und ich habe es auf 4’000 pro Jahr (1’000 pro Quartal) reduziert, weil ich das so gut wie immer garantieren kann.
    1’000 pro Monat (10 Monate pro Jahr) wären auch möglich, würde aber sehr starke Einschränkungen und Diszplin von mir fordern.

  2. Mein Rendite-Ziel von 21,5% p.a. (Faktor 7/10 Jahre) hatte ich mal 12,2% p.a. (Faktor 10 auf 20 Jahre) gesenkt und inzwischen auf 17,5% p.a. (Faktor 5 auf 10 Jahre) wieder erhöht.

Zu den von mir empfohlenen Aktien:

Rieter habe ich für 125 CHF in meinem realen Depot verkauft,
ich hatte sie für 98,90 gekauft.

Der Verkaufsgrund lag darin, dass der Verlust 2020 grösser war, als der Gewinn der letzten 3 Jahre vorher.
Daher wird es nach meinen Regeln plötzlich nicht mehr als Kaufkandidat angesehen bzw. aufgrund der tieferen Prognose war ein sofortiger Verkauf nötig.

Klar ist sie direkt nach meinem Verkauf mitte März noch auf 235 CHF gestiegen.
Aber das kann man nie wissen und ich handle nach reinen Fundamental-Gesichtspunkten.

Seit mitte August sinkt der Aktienkurs wieder, inzwischen auf 198 CHF.

Klar, vielleicht war das ein einmaliges Verlustjahr.
Aber ich verstehe nicht, wieso der Aktienkurs sich verdoppelt, nachdem es so einen heftigen Verlust gab.
Meine Verkaufsentscheidung war richtig.

Ich hatte am 16.Dezember 2020 noch folgenden weiteren Aktien empfohlen:

Swiss Life
Helvetia
TX Group
Züblin
Feintool
BVZ Holding
Valora

Heute würde ich Valora und BVZ Holding verkaufen, zum aktuellen Preis oder leicht darüber.
In meinem Wikifolio ist für Valora ein Verkaufspreis von 230 vorgesehen.
BVZ habe ich nicht im Wikifolio, weil Wikifolio sowas nicht kennt.
Auch Feintool ist bald ein Verkaufskandidat wegen meiner strengeren Anforderungen.

So, wie haben sich die oben genannten Aktien nun in den letzten 10 Monaten (17.Dezember 2020 bis 4.Oktober 2021) entwickelt?

BVZ Holding
825 auf 740
-10,3%

Züblin
27 auf 26,60
-1,5%

Feintool
55 auf 59,50
+8,2%

Helvetia
90 auf 102
+13%

Swiss Life
410 auf 470
+14,6%

Valora
155 auf 181,40
+17%

TX Group
74,40 auf 151,60
+104%

Rieter
96,10 auf 198,20
+106%

Es ist ja auch nicht so, dass ich jetzt diese Aktien nachträglich ausgewählt hätte, sondern ich hatte diese letzten Dezember hier empfohlen.
Dazu käme noch die Dividende.

So, welche Aktien empfehle ich aus heutiger Sicht denn?
12.2025 760 610 1’220 1.2

Die Angaben des künftigen Kurses und künftigen Buchwertes
beziehen sich immer auf einen wahrscheinlichen Bereich, der mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50% eintreffen wird.
Beim Kurs wurde ein -33% bis +33% vom theoretischen Kurs genommen,
beim Buchwert ein Bereich von -10% bis +10%.
Beides trifft in mehr als 50% der Fälle zu.

Swiss Life
Kurs 04.10.2021: 470,20
Kursziel 31.12.2023: 436-870
Kursziel 31.12.2025: 610-1’220
Buchwert/Aktie 31.12.2020: 539,23
Buchwert-Ziel 31.12.2023: 594-726
Buchwert-Ziel 31.12.2025: 695-835

Helvetia
Kurs 04.10.2021: 102,20
Kursziel 31.12.2023: 93-186
Kursziel 31.12.2025: 126-251
Buchwert/Aktie 31.12.2020: 121,30
Buchwert-Ziel 31.12.2023: 127-155
Buchwert-Ziel 31.12.2025: 140-172

Züblin Immobilien
Kurs 04.10.2021: 26,60
Kursziel 31.03.2024: 27-53
Kursziel 31.03.2026: 41-81
Buchwert/Aktie 31.03.2021: 40,33
Buchwert-Ziel 31.03.2024: 46-56
Buchwert-Ziel 31.03.2026: 54-66
(Geschäftsjahr endet am 31.März)

Irgendwie finde ich gar nicht mehr Aktien, die ich jetzt noch kaufen würden.
Das liegt einerseits an den strengeren Regeln (tiefere Limits),
andererseits auch an allgemein zu stark gestiegenen Kursen.

Ich habe hier für 3 Aktien 12 Prongnose-Daten (Jeweils Kursziel und Buchwert-Ziel für 2 verschiedene Jahre) angegeben, und es müssten über 50%, also mindestens 6 von 12, innerhalb des vorhergesagten Bereichs eintreffen.

2024 kann die erste Hälfte der Prognose überprüft werden,
2026 der Rest.
Wenn 7 oder 8 von 12 genannten Prognose-Daten innerhalb des vorher gesagten Bereiches liegen, hatte ich Recht, dass ich über 50% korrekt vorher sagen konnte.
Und ja, dafür ist ein halt (besonders beim Kurs, weil Aktienkurse nun mal stark schwanken) ein relativ grosser Unsicherheits-Bereich erforderlich.

Übrigens habe ich vergessen, wofür ich die 10 Titel von dir wissen wollte.
Aber ich vermute, ich wollte später zeigen, dass meine Auswahl deine Auswahl geschlagen hätte.

Wow, an diesem Text habe ich am 4.Oktober 2021 von 22:45 bis 23:55 Uhr gearbeitet.

Hallo,

hier mal eine weitere Ergänzung.

Heute will ich anhand des Beispiels von TX Group mal zeigen, wie meine Strategie in der Praxis funktioniert.

Das schrieb ich im Dezember 2020.
Damals lag der Aktienkurs bei 75,40 CHF.
Die Zitate stammten aus dem ersten Beitrag dieses Themas.

Ich zitiere hier aus weiteren Beiträgen:

Bei einem Aktienkurs von 75,40 CHF im Dezember 2020 bezeichntete ich also TX Group als „unglaublich unterbewertet“.

Die Aktie ist übrigens 2018, 2019 und 2020 hauptsächlich gesunken.

Heute steht der Kurs bei 151,20 CHF und damit 100,5% höher als vor 10 Monaten.

Jetzt kann man das natürlich als Einzelfall oder als Zufall abtun.
Aber: Ich schrieb nur bei dieser Aktie von extremer Unterbewertung,
und sie sei weniger als der halbe Buchwert wert an der Börse.

In meinem Wikifolio, das man hier findet:

Da zeigen sich folgende Käufe und Verkäufe von TX Group:

25.03.19 - 99,95 - Kauf von TX Group
27.08.19 - 99,93 - Kauf von TX Group um Positionsgrösse anzupassen
12.03.20 - 79,14 - Kauf von weiteren Aktien, Positionsgrösse wird verdoppelt
04.10.21 - 150,84 - Verkauf mit 70,7% Gewinn

Nach den ersten beiden Käufen (der zweite nur der Vergrösserung der Positionsgrösse, also kein klassischer Nachkauf) lag also der Einkaufspreis bei 99,94 CHF pro Aktie.
Dieser wurde durch den 3.Kauf erheblich gesenkt, auf ca. 88 CHF.

Und jetzt kommt das Geile an dieser Sache:

Seit meinem Erstkauf im März 2019 stieg TX Group bis zu meinem Verkauf um rund 50% (von 100 auf 150).
Ich habe aber 70% Gewinn damit erzielt.

Und das durch einen Nachkauf.
Dadurch hatte TX Group halt das doppelte Gewicht im Wikifolio.
Aber bei einem Anstieg hob es das gesamte Depot entsprechend stark nach oben.

Das zeigt, wie genial die Nachkaufstrategie ist.
Ich konnte im März 2019 nicht wissen, dass 1 Jahr später die Corona-Krise für abstürzende Börsen sorgen würde.

Trotzdem konnte ich voraus planen und sagen:
„Wenn die Aktie um 20% gesunken ist, kaufe ich nach.“

Ob und wann es 20% abwärts gehen würde, musste ich dazu nicht wissen.
Ich hatte einfach im Voraus die entsprechenden Kaufaufträge (Limit) eingegeben.

Ohne Nachkäufe hätte jemand beispielsweise
10 Aktien von TX Group im Jahr 2019 für total 1’000 CHF gekauft.
Und hätte heute rund 50% Gewinn drauf.
Einsatz: 1’000
Gewinn: 500
Rendite: 50%

Jemand der aber für rund 1’000 CHF nachgekauft hätte bei -20%,
bei dem sähe die Rechnung so aus:
Er hätte im März 2020 12 Aktien zu 80 CHF dazu gekauft,
und dazu 960 CHF einsetzen müssen.
Beim Anstieg auf 150 wären die ersten Aktien total 1’500 Wert,
die neu gekauften Aktien (12 Stück) 12*150=1’800.

Dann sähe die Übersicht so aus:

Einsatz: 1’960
Gewinn: 1’340
Rendite: 68,4%
Gesamt-Wert: 3’300

Man hätte also doppelt so viel Kapital (aber nur für einen Teil der Zeit) gebunden gehabt.
Aber die Rendite wäre 68,4% statt 50% gewesen.
Und der Gesamtgewinn wäre 1’340 (statt 500) gewesen.

Und das ist kein theoretisches Beispiel, dass ich mir nachträglich erschaffen habe, sondern das sind reale Entscheidungen, die im Wikifolio bewiesen sind aus den Jahren 2019, 2020 und 2021.

Inzwischen habe ich die Regeln dahin gehend angepasst,
dass der erste Nachkauf erst bei -30% statt findet.
(Es finden ständig minimale Verbesserungen an den Regeln statt).
Dadurch muss auch weniger Cash für Nachkäufe vorhanden sein.

Ich hoffe, diese Beispiele konnten zeigen, wie meine Strategie in der Praxis aussieht.

Auf Sicht von 1 Jahr hat mein Wikifolio übrigens auch den DAX und den EuroStoxx 50 geschlagen, sogar den NASDAQ.
Alles gemäss Vergleichsgrafiken, die man im Wikifolio auswählen kann.

Sogar das Wikifolio von Fabe habe ich geschlagen, der hat aber seit März nichts mehr daran gemacht.

Hier dran gearbeitet von 04:35-05:05 Uhr.

Vieles wurde ja bereits schon erwähnt. Aber beim überfliegen deiner Texte sind mir dennoch einige Dinge aufgefallen. Du kannst diesen Rat annehmen oder verwerfen, mir ist es im Grunde egal, es ist dein Geld und du kannst damit machen was du willst und ich möchte auch nicht eine grosse Diskussion hier starten.

Deine Strategie und Renditevorstellungen entbehren jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Du berufst dich auf „fundamentale Kriterien“, beziehst jedoch gerade mal zwei Parameter (RoE, P/B ratio) in deiner Entscheidungsfindung ein. Sonst keinerlei weiteren Analysen und Kennzahlen, keine Macro Fundamentals, etc. Das hat doch nichts mit Fundamentalanalyse zu tun wenn man gerade mal zwei Parameter anschaut, die zudem auch noch seltsam gewählt sind (eher veraltete Value Methodik).

Dann schreibst du:

Im Depot halte ich maximal 8 verschiedene Aktien.

Das ist viel zu wenig und du widersprichst auch hier völlig der Portfoliotheorie. Dieses Portfolio ist völlig ineffizient und du gehst ein viel zu hohes Risiko ein welches nicht durch eine entsprechende Rendite gedeckt ist.

Vor jedem Kauf und Nachkauf wird anhand der aktuellen Nachrichten überprüft,
ob eine konkrete Konkursgefahr bekannt ist.
Eine konkrete Konkursgefahr würde zum Verkauf dieser Aktie führen.

Auch das widerspricht der Kapitalmarkttheorie, siehe z.B. Informationseffizienz der Kapitalmärkte von Fama. Informationseffiziente Märkte sind nicht prognostizierbar und das gilt vor allem für die Large Caps an denen du scheinbar vor allem interessiert bist. Sprich, sobald eine Konkursgefahr überhaupt entsteht, ist das bereits im Preis abgebildet und du bist zu spät.

Beim ersten Kauf werden Aktien im Wert von rund 1’000 CHF gekauft.

Deine Beträge sind viel zu klein für den Aktienhandel. Würde mich interessieren bei welchem Broker du bist, aber bei diesen Beträgen fressen dir über kurz oder lang die Gebühren ja alle Gewinne weg.

Ich möchte nicht arrogant rüber kommen aber ich schreibe hier einfach was Tatsache ist. Ich empfehle dir das unterstehende, wohlwollend gemeinte Fazit zu Herzen nehmen. Aber natürlich musst du das am Ende selbst wissen.

Fazit:

  • Deine bisherigen Gewinne basieren zu 100% rein auf Glück.
  • Deine Vorstellungen bzgl. wie das Ganze funktioniert und mögliche Renditen etc. sind völlig weltfremd und unrealistisch.
  • Dir fehlt offenbar sowohl das Fachwissen wie auch das Kapital um in diesem Bereich erfolgreich investieren zu können.
  • Durch die Gewinne die du gemacht hast, leidest du nun an hoffnungsloser und destruktiver Selbstüberschätzung.
  • Du hast jetzt in den Jahren der Corona Krise Gewinne gemacht und das war nun wirklich alles andere als schwierig. Jeder der im Tal der Krise investiert hat, hat jetzt 40%+ Gewinne gemacht, das ist keine Kunst. Du wirst das aber nicht auf Dauer in der Art und Weise weiterführen können.
  • Wenn du denkst ich läge hier komplett falsch und du weisst es besser und könnest mehr als der Grossteil der professionellen Anleger die keine solchen Renditen erziehen, dann sind wir wieder beim Thema hoffnungsloser Selbstüberschätzung.
  • Bei diesem Kenntnisstand und Kapital, empfehle ich dir einen kostengünstigen Broker zu suchen und da in einen World ETF zu investieren mit tiefer TER. Alles andere macht keinen Sinn.
2 „Gefällt mir“

Hallo AlephOne,

darf ich raten? Du bist männlich und zwischen 25 und 35 Jahren alt?

Wenn es dir so egal ist, dann frage ich mich, wieso du dann so einen langen Text schreibst.
Wer so viel schreibt und dazu noch „ist mir egal, was du damit machst“, meint häufig das Gegenteil.

Wie kannst du so etwas behaupten? Du kannst doch gar nicht wissen, ob es jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrt.

Es gab über 100 wissenschaftliche Studien, die heraus fanden, dass man selbst mit einer einzigen und einfachen Kennzahl den Markt schlagen kann.

Warren Buffett selbst schaut auch nicht auf Macro Fundamentals (was auch immer das sein soll). Also er schaut nicht auf die allgemeine Börsenstimmung, sondern nur, ob er ein gutes Unternehmen zu einem guten Preis kaufen kann.

„eher veraltete Value Methodik“ erwähnst du, während du weiter unten die Effizienzmarkthypothese herbei zitierst.
Gemäss Effizienzmarkthypothese gibt es aber keine veraltete Value Methodik, weil ja alle Infos im Preis inbegriffen sein sollen.

Warren Buffett sagt dazu:

Mag sein, dass du es anders siehst, aber Warren Buffett ist ein Meister auf seinem Gebiet.
Und viele erfolgreiche Value Investoren haben ein hochkonzentriertes Portfolio.

Das stimmt so nicht und darum geht es auch nicht.
Ich behalte kein Unternehmen, dass in Richtung Pleite läuft.

Meine Einschätzung zum Konkurs-Risiko kann anders als der Rest vom Markt sein.

Es tut mir leid, aber nichts davon ist wahr.

Jetzt mal ein paar Fakten für dich:

  • Meine bisherigen Gewinne basieren auf Wissen und Können, nicht auf Glück.
  • Mein Fachwissen bezüglich Unternehmensanalyse und Verständnis der Kapitalmärkte scheint grösser als deins zu sein.
  • Dass mir das Kapital fehlt, da kann ich nichts dafür. Ich muss das Beste aus meiner realen Situation machen.
  • Wie kommst du darauf, ich hätte nur in der Corona-Krise Gewinne erzielt? Ich bin seit ende 2012, also seit 9 Jahren, mit realem Geld an der Börse.
  • Die Beauptung, jeder, der „im Tal der Krise“ investiert habe, hätte über 40% Gewinne erzielt, ist schlicht gelogen.
    Erstens habe ich nicht im Tal der Krise investieren können, weil ein Familienmitglied genau dann mein Geld brauchte.
    Zweitens geht es nicht darum, ob andere auch eine gute Rendite erzielt haben. Dieses dumme Argument höre ich jetzt nach Corona, weil es ja so einfach war, in der schnellen Erholung Gewinne zu erzielen.
    Aber direkt vor Corona gab es das gleiche Argument: „Wir sind seit X Jahren in einem Bullenmarkt, da gewinnt jeder.“
  • Ich leide nicht an Selbstüberschätzung. Ich tracke mich selbst sehr genau, analysiere frühere Prognosen von mir und lerne daraus.
  • Der Grossteil der professionellen Anleger ist an Richtlinien des Fonds oÄ gebunden und muss zB stets 100% in Aktien investiert sein. Sie kaufen häufig grosse bekannte Aktien. Wenn diese abstürzen hat es keine Konsequenzen für den Fonds-Manager, denn jeder war darin investiert. Ich bin viel unabhängiger und habe so einen klaren Vorteil ggü den institutionellen Anlegern.
  • Alle grossen Anleger, die systematisch Value Investing betreiben, schlagen den Markt dauerhaft.
  • Wenn du recht hättest, hätte auch Warren Buffett, David Einhorn, Joel Greenblatt, Walter Schloss, Benjamin Graham, Mohnish Pabrai und viele Andere schlicht nur Glück gehabt.
    Zufälligerweise gehen aber alle nach der gleichen philosophie vor, nämlich dass die Qualität und der Preis des Unternehmens im Vergleich zum inneren Wert zählt und keiner von denen glaubt an Effizienzmarkthypothese oder Portfoliotheorie.
  • Ich schlage den World ETF bei Weitem und dauerhaft.

Ich hatte genau die gleiche Diskussion mit jemandem im Tim Schäfer Blog.

Es war mühsam und der Typ trat genau so überheblich wie du auf,
behauptete falsche Sachen (die Effizienzmarkthypothese sei wissenschaftlich unzweifelhaft bewiesen) und tat mein Können als Glück und Zufall ab.

So leid es mir tut, aber du hast nicht Recht.

Sonst musst du mir mal diese Frage beantworten:

Wenn die Effizienzmarkthypothese stimmen würde und man ein gut diversifiziertes Portfolio haben sollte und niemand den Markt schlagen kann, wie ist es dann erklärbar, dass

Warren Buffett
David Einhorn
Joel Greenblatt
Walter Schloss
Benjamin Graham
Mohnish Pabrai
Bill Ackman
John Marks Templeton
Seth Klarmann
Ken Fisher

alle den Markt über Jahrzehnte geschlagen haben und dabei meist den grössten Teil des Vermögens in wenigen Aktien investiert hatten (Walter Schloss ist glaube ich eine Ausnahme)?

Frage 2:

Wieso investieren denn viele Fonds und viele grosse Anleger (3-stelliges Millionenvermögen oder höher) mittels Value Investing und Stock Picking (Auswahl einzelner Aktien),
wenn doch jeder Anfänger die Effizienzmarkthypothese kennt?

Bevor du hier noch mehr falsche Behauptungen und Beleidigungen (ich würde an Selbstüberschätzung leiden) aufstellst, und dies arrogant als Tatsachen zu verkaufen versuchst, würde ich doch gerne eine klare Antwort auf diese 2 Fragen haben.

Ich hab mir schon gedacht, dass du so reagierst. Schade. Aber man soll ja immer ans Gute im Menschen glauben und ich habe es wenigstens versucht dir einen Impuls zu geben :wink:

Du bist der neue Warren Buffet, du liegst richtig, alle anderen liegen falsch. Scheiss auf die Wissenschaft, du weisst alles besser. Du denkst du bist besser als 90% aller professionellen Anleger die z.T. jahrelang die Thematik studiert und auch professionell ausgeübt haben, weil du irgendwo ein Value Investing Buch oder Blog Post gelesen hast. Du bist sogar besser als all die Hedge Fund Manager die praktisch machen können was sie wollen. Die meisten von denen sind ein paar Jahre erfolgreich wenn sie Glück haben und dann verschwinden die Fonds plötzlich vom Markt. Aber du bist besser als all die und schaffst es ohne jegliches Fachwissen oder Qualifikation, mit zwei Kennzahlen, alle zu schlagen und das auch noch nachhaltig.

Du könntest sicherlich auch eine Herzoperation besser durchführen als der Chef-Herzchirurg im Unispital der das seit 30 Jahren macht. So ganz ohne den wissenschaftlichen Bullshit. Also kurz gesagt, eigentlich ist die gesamte Menschheit strohdumm, nur du nicht. Wenn du darin keine Selbstüberschätzung siehst, dann fehlt dir offenbar auch die Fähigkeit zur Selbstreflextion. Es verwundert mich zudem auch nicht, dass du (wie du selbst sagt) solche Diskussionen auch anderenorts im Leben hast. Vermutlich sogar auch zu ganz anderen Themen.

Unter diesen Gesichtspunkten ist eine Diskussion mit dir reine Zeitverschwendung.

Lieber AlephOne,

ich hatte dir folgende 2 Fragen gestellst, auf die du nicht eingehst in deiner Antwort:

Frage 1:

Wenn die Effizienzmarkthypothese stimmen würde und man ein gut diversifiziertes Portfolio haben sollte und niemand den Markt schlagen kann, wie ist es dann erklärbar, dass

Warren Buffett
David Einhorn
Joel Greenblatt
Walter Schloss
Benjamin Graham
Mohnish Pabrai
Bill Ackman
John Marks Templeton
Seth Klarmann
Ken Fisher

alle den Markt über Jahrzehnte geschlagen haben und dabei meist den grössten Teil des Vermögens in wenigen Aktien investiert hatten (Walter Schloss ist glaube ich eine Ausnahme)?

Frage 2:

Wieso investieren denn viele Fonds und viele grosse Anleger (3-stelliges Millionenvermögen oder höher) mittels Value Investing und Stock Picking (Auswahl einzelner Aktien),
wenn doch jeder Anfänger die Effizienzmarkthypothese kennt?

Deine einzige Reaktion auf diese beiden Fragen sind erneute Beleidigungen und Unterstellungen.

Beispielsweise die Aussage

Im Gegensatz zu dir bin ich bisher sachlich geblieben und bin bei der Wahrheit geblieben, während du hetzerisch, diktatorisch, beleidigend, herablassend und respektlos schreibst.

Alleine obiger Satz ist schon wieder eine Provokation von dir.
Es ist vor allem extrem manipulativ.

Du kritisierst mich und schreibst „schade, aber man soll ja ans Gute im Menschen glauben“.

Diese Aussage suggeriert, dass du mir helfen möchtest, und dein Glaube ans Gute im Menschen mal wieder nicht erfüllt wurde, also dass ich kein guter Mensch bin.

Diese Art der manipulativen Kommunikation ist extrem destruktiv, schädlich, respektlos und herablassend.

Dein ganzes Posting ist eine Ansammlung ironischer Beleidigungen, bzw. du wirfst mir Sachen vor, die ich weder geschrieben noch gemeint habe.

Beispiel:

Ich habe nie eine unwissenschaftliche Behauptung aufgestellt.
Für die Beweise, dass man eben Aktienmärkte teilweise auf 8 oder 15 Jahre voraussagen kann und damit die Märkte eben nicht vollständig effizient sind, hat Robert Shiller sogar den Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften gewonnen.

Ich stütze mich teilweise auf seinen Forschungen.

Auch Thorsten Hens ist ein angesehener Wissenschaftlicher und Professor für Verhaltensökonomik an der Universität Zürich.
Auch er bestreitet, dass die Effizienzmarkthypothese immer stimmt und behauptet, dass man den Markt deutlich schlagen kann.

Also nein, meine Meinung ist nicht „Scheiss auf die Wissenschaft“, sondern ganz im Gegenteil: Für die Wissenschaft.

Aber die Effizienzmarkthypothese ist eine falsche Hypothese, die zumindest teilweise widerlegt wurde.
Sie mag in 80% der Fälle stimmen, aber es gibt da diese Ecke von 20%, wo es Ineffizienzen im Markt gibt.

Diese kann man ausnutzen.

Nein. Ich denke, ich bin 90% besser als alle professionellen Anleger, weil rund 80% oder 90% (bin nicht mehr sicher) schlechter als der Markt performen, wie verschiedene Studien ergaben.
Und ich performe bisher gleich gut oder besser als der Markt.
Solange dies der Fall ist, schlage ich mindestens 80% der professionellen Anleger.

Wie gesagt: Es gibt wissenschaftliche Studien, die nachgewiesen haben, dass man alleine schon durch Auswahl von Aktien mit einem KBV unter 1 oder oder 0,5 den Markt dauerhaft schlägt.
Das wurde in zahlreichen Märkten und Jahrzehnten nachgewiesen.

Alleine damit ist die Effizienzmarkthypothese umgestossen und eine Überrendite ist möglich.

Nein, ich könnte keine Herzoperation durchführen.

Aber es gibt Dinge, wo es möglich ist, Profis zu schlagen.
Und bei der Börse ist es nun mal so.
Unter Anderem, weil die Profis zahlreiche Vorschriften haben, wie zB dass sie stets zu 100% in Aktien investiert sein müssen.
Oder auch, dass sie lieber in grosse, stark gestiegene Aktien (die nachweislich im Durchschnitt danach eine unterdurchschnittliche Performance liefern, irgendwann nach ein paar Jahren) investieren, weil sie sich dann im Verlustfall nicht rechtfertigen müssen.

Wenn ein Fondsmanager hingegen in kleine Aktien investiert, und diese stürzen ab, wird es schwierig, sich zu rechtfertigen.

  1. Robert Shiller hat den Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaften erhalten für den Nachweis, dass die Aktienmärkte prognostizierbar sind.

  2. Wie kommst du darauf, dass ich an Large Caps interessiert sei?

TX Group ist mit 1,5 Milliarden wohl kein LargeCap.
Züblin Immobilien auch nicht, die ich auch oben erwähnt hatte und real besitze. Ebenso wenig wie BVZ Holding, Valora, usw.

Ich habe fast nur Small- und Midcaps und du behauptest, ich wäre vor allem an LargeCaps interessiert.

Auch da wieder. Woher willst du wissen, dass ich „ohne jegliches Fachwissen oder Qualifikation“ bin?

Woher willst du wissen, dass du mehr Fachwissen als ich hast?

Es ist kaum zu glauben, wie arrogant du hier schreibst.

Deine Worte greifen mich in meiner Ehre an.
Ist es das, was du bezweckst?

Zudem: Wenn du Recht hättest, wäre das ein unehrenhaftes Verhalten meinerseits. Willst du mir sowas unterstellen?

Weil es keinen Sinn macht über gewisse Sachen zu diskutieren die Tatsachen sind. Ich diskutiere genau so wenig mit Leuten darüber ob die Erde rund ist oder nicht. Du kannst nicht mit ein paar statistischen Ausreissern bzw. Leuten die Glück und/oder ein Ausnahmetalent gehabt haben, etwas generalisieren was in 95% der Fälle nicht zutrifft. Und die absolute Mehrheit dieser Fonds die du erwähnst sind nicht erfolgreich bzw. schlagen ihren Benchmark längerfristig nicht. Warum es so viele Fonds gibt die das machen? Weil damit die Fond Manager hohe Gebühren kassieren können welche sie mit dem aktiven Management begründen. Die Banken verdienen wesentlich weniger an passiven Fonds.

Du wirst hysterisch. Ich wollte dich nicht provozieren und auch nicht beleidigen. Ich wollte dir einen Impuls bzw. einen gut gemeinten Rat geben. Was du daraus machst ist deine Sache. So wie es aussieht hälst du davon nichts. Okay, zur Kenntnis genommen.

Weil du sonst nicht das schreiben würdest was du schreibst.

Und wieder wirst du hysterisch mit abstrusen Theorien wer wem was unterstellen will etc. Ich will dir gar nichts unterstellen. Du hast hier öffentlich deine Meinung kundgetan und hast eine Antwort bekommen nicht nur von mir sondern auch schon von anderen die sich kritisch geäussert haben. Damit must du rechnen. Ich hab dir einen gut Ratschlag gegeben, dieser interessiert dich nicht. Fine. Niemand muss irgendwem irgendetwas beweisen. Du kannst denken, glauben, und machen was du willst. Und wenn du denkst du bist der neue Warren Buffet. Fine.

Du kannst hier ja gerne weiterhin deine Updates veröffentlichen. Wir werden ja sehen in 20 Jahren was deine durchschnittliche Jahresperformance ist, bzw. ob dein Wikifolio in 2-3 Jahren plötzlich verschwindet wie so viele zuvor. Bin gespannt. Und wenn du in 20 Jahren dann tatsächlich besser bist als die gängigen Indizes, dann Rolle ich persönlich den Teppich vor dir aus, gehe in die Knie und bitte den neuen Börsenguru um Vergebung.

Wir können die Diskussion hier wirklich beenden. Es bringt nichts. Alles Gute und viel Glück mit deiner Strategie

Frage: Was ist, wenn alle aufgelisteten „statistischen Ausreisser“ in 40 Jahren immer noch genau gleich erfolgreich sind?
Das geht natürlich aufgrund deren Alters nicht.

Aber genau deine Argumentation, dass das zufällige Ausreisser wären, also Warren Buffett und weitere bekannte Investoren, gab es schon vor 40 Jahren.
Auch damals hiess es: „Jaja, der Warren Buffett, Walter Schloss, etc. sind zufällige Ausreisser, die hatten einfach lange Glück.“

Die Antwort von Warren Buffett, wo er mit statistischen Argumenten diese Behauptung widerlegt, ist hier zu finden:

the superinvestors of graham-and-doddsville

Wenn du vernünftig wärst, würdest du das lesen und zur Einsicht kommen, dass es kein Glück ist.
Aber ich kann dir deine Reaktion schon vorher sagen: Du wirst dumm drumrum schwatzen und wieder irgendwas in die Richtung behaupten, dass dies gar nichts beweise.

Ich habe doch gar keine Fonds erwähnt. Kannst du mir mal diejenigen Fonds von meiner Liste aufzählen, die den Benchmark nicht schlagen auf lange Sicht?

Dein ganzer Schreibstil ist provokativ, herablassend, entwürdigend, unmenschlich und erniedrigend.

Du bezeichnest mich als hysterisch, ziehst mich ins Lächerliche („Herzchirurg“).
Bei allem Respekt, aber ich bin nicht hysterisch.

Auf die Frage, wieso du an meiner Qualifikation zweifelst, schreibst du:

Das ist wieder so eine versteckte Beleidigung.
Es klingt klug, ist aber eigentlich eine absolut inhaltsleere Aussage.

Dann kann ich auch sagen, du bist ein Triebtäter oder ein Mörder.
Sonst würdest du nicht das schreiben, was du schreibst.

Merkst du was?

Deine ganzen Beiträge sind gleich aufgebaut:
Du verpackst in sachlich wirkende, aber eigentlich extrem verletzende, beleidigende Aussagen deine Meinung.

Da hier nur „…“ von mir zitierst hast, ist es nicht nachvollziehbar, worauf du dich beziehst.

Aber du beschimpfst mich schon wieder als hysterisch, statt sachlich zu sagen, wo ich falsch liege.

Und du schreibst, du wolltest mir gar nichts unterstellen.

Doch! Wer Dinge schreibt wie
„Du bist der neue Warren Buffet, du liegst richtig, alle anderen liegen falsch.“
„Du könntest sicherlich auch eine Herzoperation besser durchführen als der Chef-Herzchirurg im Unispital der das seit 30 Jahren macht. So ganz ohne den wissenschaftlichen Bullshit. Also kurz gesagt, eigentlich ist die gesamte Menschheit strohdumm, nur du nicht.“

Also wer so was schreibt, unterstellt mir sehr wohl etwas.

„Es verwundert mich zudem auch nicht, dass du (wie du selbst sagt) solche Diskussionen auch anderenorts im Leben hast. Vermutlich sogar auch zu ganz anderen Themen.“

Auch das ist eine respektlose und angriffige Unterstellung.
„Vermutlich sogar auch zu ganz anderen Themen.“

Was willst du damit sagen?

Ich mache dir einen Vorschlag:

Du schreibst noch einmal, ich wäre hysterisch, oder ich sei „ohne jegliche Qualifikation und Fachwissen“ und wir sehen uns vor Gericht wieder.

Mal schauen, ob du dann immer noch so grossspurig auftrittst.

Deine Äusserungen grenzen an (strafrechtliche) Beschimpfungen und Verleumdungen und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso du das tust.

Ich finde einfach, du überschreitest hier klar eine Grenze.

Da ich mein Wikifolio bekannt machen will, ist es durchaus rufschädigend, wenn du behauptest, ich wäre ohne jegliches Fachwissen.

Kannst du also einmal bitte auf meine Fragen normal eingehen,
ohne diesen herablassenden Ton im Stil von „Ich meine es gut mit dir, ich glaube an das Gute im Menschen, aber du denkst, du bist der nächste Warren Buffett und kannst Herzoperationen durchführen, besser als jeder erfahrene Herzchirurg.“

Muss dieser gehässige Ton sein?

Du schreibst auch in jedem einzelnen Beitrag Dinge wie:

Auch das stufe ich als gezielte Provokation ein.
Du beleidigst mich als unfähig, hysterisch, usw. und schreibst dazu, dass du gar nicht diskutieren willst.

Also auf eine Diskussion mit mir hast du keine Lust, aber deine Lust reicht gerade noch so, um mich als „ohne jegliches Fachwissen oder Qualifikation“ oder auch als hysterisch zu bezeichnen?
Oder als mich selbstüberschätzend?

Auch hier verdrehst du auf manipulative Weise wieder den Sinn meiner Antworten.
Ich habe nichts gegen Kritik, solange sie sachlich geäussert wird und den Tatsachen entspricht. Beides ist bei dir nicht der Fall.

Deine Ratschläge sind auch nicht gut. Deine Ratschläge sind bis jetzt einfach Blödsinn. Nämlich, ich solle einen Welt-ETF kaufen.

Vor allem habe ich dir viel bessere Ratschläge gegeben:
Nämlich, dass du dich mal fragst, wieso Robert Shiller den Nobelpreis gewonnen hat im Jahr 2013.
Oder ich habe Studien erwähnt, die beweisen, dass alleine der Kauf von extrem niedrig bewerteten Aktien nachweislich und dauerhaft eine Überrendite erzeugt.
Du fragst nicht mal nach der Quelle, es interessiert dich schlichtweg nicht.

Kannst du also bitte einmal vernünftigt antworten?
Du machst hier alles kaputt, in dem du mich provozierst und versuchst ins Lächerliche zu ziehen.

Lieber AlephOne,

kannst du mir jetzt mal sagen, ob folgende Aussagen stimmen bzw. zeigen, dass ich Ahnung habe, oder das Gegenteil?
Mir wäre es lieb, wenn du alle falschen oder unsinnigen Aussagen zitierst. Du musst es nicht begründen, nimm einfach ins Zitat alle der folgenden Aussagen, die schlecht sind oder die zeigen, wie wenig Ahnung ich habe.

Die Portfolio-Theorie von Markowitz von 1959 ist so modern wie ein Auto von 1959. Das Credo war: Keiner schlägt den Markt. Bis Fama und Fench entdeckt haben, es gibt doch viele Faktoren, mit denen man den Markt schlagen kann, wie Value, Moment, usw.

Wenn man gleichgewichtet anlegt ist man besser,
als wenn man nach Markowitz anlegt.

Hatte der Buffett einfach 60 Jahre lang Glück? Das ist dann irgendwann nicht mehr wahrscheinlich.
Was der gemacht hat, kann man heute erklären, eben mit Quality, Low Beta, und eben mit solchen Faktoren, die eben aus der Effizienzmarkthypothese nicht heraus kommen. Weil die stecken bleibt und sagt keiner schlägt den Markt.

Wenn ich ein zufälliger Anleger wäre, müsste ich damit verlieren. Aber wenn ich das systematisch mache und wenn ich das ruhig mache, so wie Buffett oder Andere, dann kann natürlich ich langfristig gewinnen.

MSCI World schlagen ist total einfach.
Entweder kannst du den S&P 500 kaufen, der ist immer besser als der MSCI World, weil Amerika ist das Zentrum des Kapitalismus.

Du kannst natürlich sagen, dann nehme ich halt 10% Kapital auf, investiere also110% in den MSCI World, dann schlägst du den auch.

Ich will damit nur sagen, dieser heilige Markt, den man nicht schlagen kann, den kann man ganz einfach schlagen. Natürlich kann man den auch geschickter schlagen, dadurch dass man zB Stock-Picking macht, oder dadurch dass man wie Andreas Beck in Krisen zulegt und solche Dinge.

In den schlechten Zeiten gibt es Übertreibungen, dann steigt die Attraktivität für die Zukunft, also muss man dort stärker investieren.

Die Mathematiker, die das Risiko-Management machen, die benutzen immer die Volatilität als Risikomass. Und die Volatilität ist sehr kontrazyklisch, das heisst, in den Krisen schiesst die Volatilität hoch, und dann sagen alle Risikomanagement-Systeme „jetzt raus“.

Hallo zusammen,

offenbar gibt es hier noch Verständnisprobleme und ich muss ein paar Details meiner Strategie, und welche Gedanken dahinter stecken, genauer erklären.

Hier möchte ich jetzt mal Fragen beantworten wie

„Warum investierst du nicht in einen ETF?“

„Wieso beschränkst du dich auf 2 Kennzahlen?“

„Weshalb sollte dein System funktionieren?“

„Wenn dein System so gut funktioniert, wieso übernimmt es nicht jeder auf der Welt?“

„Wo sind die von dir erwähnten wissenschaftlichen Studien?“

„Wie sahen deine internen Kursprogrosen für TX Group im Jahr 2019 und 2020 aus und wie hoch war die Trefferquote im Vergleich zum realen Kurs?“

„Wozu veröffentlichst du hier deine Strategie und deine Prognosen hier gratis und ohne Gegenleistung?“

„Was sagst du dazu, dass niemand den Markt schlagen kann?“

„Welche anderen schwierigen Diskussionen führst du im Leben, wo es zu Streit kommt und wie enden die Diskussionen?“

So, ich werde nun in einzelnen Antworten alle diese Fragen zu beantworten versuchen.

Somit werden hoffentlich die wichtigsten Fragen mit Warum, wieso, weshalb, wenn, wo, wie, wozu, was, welche beantortet.

Stay tuned.

Warum investierst du nicht in einen ETF?

Weil ich aus der Logik heraus her und aus der Lebenserfahrung (Value Investoren schlagen seit 100 Jahren systematisch den Markt) überzeugt bin, den Markt deutlich schlagen zu können auf lange Sicht.

Wieso beschränkst du dich auf 2 Kennzahlen?

Weshalb sollte dein System funktionieren?

Diese beiden Fragen versuche ich gemeinsam zu beantworten.

Stell dir vor, es gibt einen Fahrrad-Händler in deinem Dorf.
Das Geschäft wurde im Jahr 2010 gegründet.
Inzwischen gibt es 3 Filialen davon.
Die Firma ist Zweirad AG.

Im Jahr 2015 wurde für die Eröffnung der 2. und 3.Filiale ein Bankkredit von 500’000 aufgenommen,
der über 10 Jahre abgebaut wird. Heute betragen die Schulden noch 240’000.

Die Vermögenswerte (inklusive neue und gebrauchte Fahrräder und Werkzeugen, Fahrzeuge um Fahrräder abzuholen, Cash-Bestand, etc) beläuft sich auf 1,24 Millionen per 31.12.2021.

Das Eigenkapital beläuft sich somit auf genau 1 Million zum 31.12.2021.
(Wir nehmen an, es wäre jetzt schon das Jahr 2022, so dass die definitiven Zahlen von 2021 vorliegen).

Das Eigenkapital hat sich entwickelt:

31.12.2010 - 85’900
31.12.2015 - 262’144
31.12.2020 - 800’000
31.12.2021 - 1’000’000

Der Eigentümer zahlt sich keinerlei Dividende aus, es wird alles reinvestiert ins Geschäft oder als Reserve auf der Bank gelagert.

Das Unternehmen ging an die Börse per 1.Januar 2018.
Es wurden dazu keine neuen Aktien ausgegeben, sondern der Eigentümer gab einen Teil seiner Aktien her.

Das Unternehmen ist in 10’000 Aktien geteilt.

Der erste Börsenkurs am 3.Januar 2018 war bei 100.
Im Laufe von 2018 sank der Kurs (analog zum Index) immer weiter,
und endete ende 2018 bei 50.
2019 stieg der Kurs wieder, bis auf 80.
Im Corona-Crash stürzte die Aktie von 90 auf 30 auf.
Als sich im Frühling 2020 herum sprach, dass Fahrad-fahren wieder mehr in Mode kommt (weil die Leute den öV meiden), stieg der Kurs von März bis Dezember 2020 von 30 auf 45.
Im Jahr 2021 stieg der Kurs kontinuierlich weiter, von 45 auf 60 bis ende Jahr.

So, jetzt kennen wir die wichtigsten Details dieses Unternehmens.

Wie würde ich dieses Unternehmen nun bewerten, wenn die Kennzahlen per 31.12.2021 vorliegen?

Ich würde folgende Kennzahlen errechnen:

25% Eigenkapitalrendite im Durchschnitt der letzten 5 Jahre
25% Gewinnsteigerung pro Jahr über die letzten 5 Jahre
100 Buchwert pro Aktie per 31.12.2021
60 Aktienkurs per 31.12.2021
0,6 KBV
20 Gewinn pro Aktie (Differenz des jährl. EK durch Aktienzahl)
3,0 KGV 2021

Wenn es für jemanden unklar ist, wo die Zahlen her kommen (zB „Wie kommst du auf den Buchwert pro Aktie?“), einfach fragen.
Diese Zahlen hier basieren auf den weiter oben genannten Eigenkapita-Werten und Aktienkursen.

Wenn ich jetzt meine eigene Aktie und Firma analysieren würde im Frühling 2022, würde ich so vorgehen:

Bei 25% Eigenkapitalrendite gehe ich von einem fairen Mindest-KBV von 3,75 auf. Dies basiert auf der aus langjährigen Erfahrungen entwickelte Formel Verkaufs-KBV = EKR mal 0,15.
Dieses faire mindest-KBV ist also auch mein Verkaufsziel einer Aktie.

Der Kaufkurs ist nur halb so hoch. Einerseits als Margin of Safety, wobei die auch im Verkaufs-KBV schon enthalten ist.
Andererseits aber auch, damit es eine gewisse Differenz zwischen Kauf und Verkauf gibt (sonst wird es zu teuer mit den Gebühren, wenn ich zB nach 10% Steigerung schon verkaufen müsste).

Das heisst für mich: Kaufen würde ich so eine Aktie bis höchstens KBV 1,875 (EKR mal 0,075), verkaufen ab KBV 3,75 (EKR mal 0,15).

KBV 1,875 = Buchwert pro Aktie mal 1,875 = 100 * 1,875 = 187,50.
KBV 3,75 = Buchwert pro Aktie mal 3,75 = 100 * 3,75 = 375

Ich würde also sagen, diese Aktie ist beim derzeitigen Kurs von 60 massiv unterbewertet und ich würde so viel davon kaufen, wie ich könnte.

Ok, das war jetzt etwas viel Theorie.

Jetzt könnte man natürlich Zusatzfragen stellen wie beispielsweise:

Wieso erhöhst du das zulässige Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), wenn sich die Eigenkapitalrendite (EKR) erhöht?

Oder auch:

Wäre es nicht sinnvoll, weitere Kennzahlen wie die Verschuldung, das Wachstum, die Anzahl Mitarbeiter oder die Hobbys der Mitarbeiter mit einzubeziehen?

Zu diesen beiden Fragen kann ich dies festhalten:

Ich habe damals im Stock Screener von Google Finance (gibt es heute nicht mehr in dieser Form) nach 5-jährigen Return on Assets gefiltert und die KBV verglichen:
Bei eher hohen ROA (über 10%) war das KBV im Durchschnitt für schweizer, aber auch US-Aktien bei 2 oder 3.
Bei tiefen ROA (um 5%) wurden die Aktien meist unter Buchwert (KBV unter 1) gehandelt.

Alleine diese Stichprobe, die ich mehrmals durchgeführt habe für die Schweiz, Deutschland, und USA, ist zumindest ein Indiz, dass die Kapitalrendite (eigen- oder fremd-) eine Korrelation zum KBV des Börsenkurses aufweist.

Man kann sich auch einzelne Aktien anschauen.
Unternehmen mit hohen Gewinnmargen werden an der Börse höher bewertet, während Unternehmen mit Verlusten seit mehreren Jahren entsprechend tief bewertet werden.

So weit scheint der Markt auch recht Informationseffizient zu sein.

Jetzt gibt es aber Ausnahmen, wo dieser Zusammenhang (EKR und KBV) nicht ganz stimmt.
Meiner Meinung nach muss es da zu einer Korrektur des Börsenkurses kommen.
Was könnte die Ursache sein, dass ein Unternehmen mit hohen Gewinnen trotzdem niedrig bewertet ist oder umgekehrt?

Es sind die Emotionen der Anleger und die falschen Zukunftserwartungen.

Das Beispiel von TX Group zeigt das sehr schön.
Der User Fabe hat beispielsweise geschrieben

Genau das ist oder war vermutlich die Meinung der Mehrheit der Börsenteilnehmer.

Mit dieser Argumentation von Fabe müsste der Kurs von TX Group ins Bodenlose fallen, jährliche Rückgänge von 20-30% wären gerechtfertigt.
Und genau das passierte auch von September 2016 bis März 2020,
also 3,5 Jahre lang.
Die Kurse sanken von 183,90 auf 60,10.

Nach der Effizienzmarkthypothese war jeder einzelne dieser Kurse zu 100% gerechtfertigt durch die verfügbaren Informationen.

Aber das ist eigentlich klar widerlegt:
Denn die Kurse sanken oder stiegen auch an Tagen, wo es keine Neuigkeiten der TX Group gab.
Wenn man sich die öffentlichen Mitteilungen und Kommentare dazu anschaut, so sind das vielleicht 1 bis 2 pro Monat. Aber die Kurse änderten sich täglich.
Das könnte mir noch kein Anhänger der Effizienzmarkthypothese erklären: Wieso ändern sich Kurse auch ohne neue Informationen, die dieses Unternehmen betreffen?

Eine höhere EKR (Eigenkapitalrendite) rechtfertig eine höhere Bewertung (zB nach KBV) auch deshalb, weil ja die künftigen Unternehmenswerte steigen.

Beispiel obige Zweirad AG:
Bei einem Eigenkapital (=Buchwert) von 100 pro Aktie, und verschiedenen Eigenkapitalrenditen, ergeben sich auch andere Zahlen.

Beispiel mit 25% (wie oben):
Da würde das Eigenkapital (EK) jährlich um 25% wachsen (wenn keine Dividende ausgeschüttet wird).
Dann wäre das Eigenkapital am 31.12.2031 bei 100 mal (1,25 hoch 10) = 931 pro Aktie.

Bei nur 5% EKR hingegen wäre das EK am 31.12.2031 bei 100 mal (1,05 hoch 10) = 162,89 pro Aktie.

Wegen dieses Unterschiedes im zukünftigen EK rechtfertigt sich beim 1.Fall (25% EKR, 931 Wert in 10 Jahren) ein höherer Einkaufskurs, als im 2.Fall (5% EKR, 163 Wert in 10 Jahren).

Mit diesen 2 Kennzahlen bewerte ich quasi die künftigen Gewinne, da diese direkt von der EKR bestimmt werden.
Alle grossen Investoren bewerten die zukünftigen Aktiengewinne, und ich mache das einfach auf meine eigene Weise.

Im 1.Fall (25% EKR, 931 Wert in 10 Jahren) würde ich die Aktie (bei heute 100 Buchwert pro Aktie) für maximal KBV 1,875 (25*0,075) dh für einen Aktienkurs von 187,50 kaufen.

Im 2.Fall (5% EKR, 163 Wert in 10 Jahren) würde ich die Aktie für maximal KBV 0,375 (5*0,075) kaufen, was einem Aktienkurs von 37,50 entspricht.

Einen möglichen Wert von 931 in 10 Jahren kaufe ich also für bis zu 187,50 und verkaufe ihn bei 375.
Einen möglichen Wert von 163 in 10 Jahren kaufe ich bei maximal 37,50 und verkaufe ihn bei 75.

Das ist eben wieder die von Benjamin Graham eingeführte Margin of Safety (Sicherheitsmarge).
Das schützt mich beispielsweise davor, dass der Buchwert plötzlich nach unten korrigiert werden müsste, oder dass sonst etwas schlechter als erwartet läuft.

Da könnte man eine Zwischenfrage einschieben:

Woher willst du wissen, dass die zukünftigen Gewinne gleich weiter laufen wie bisher?

Nun ja, mit Sicherheit wissen kann ich das natürlich nicht.

Man weiss aber, dass auch die Schätzungen von professionellen Analysten sehr oft daneben liegen.
Das heisst, niemand kann mit Sicherheit sagen, wie sich Unternehmen in Zukunft entwickeln.

Ich habe daher das gemacht, was aus meiner Sicht am Besten ist:

Ich nehme die Entwicklung des Eigenkapitals (plus ausgeschüttete Dividende) und berechne daraus die reale 5-jährige Eigenkapitalrendite.

Im derzeit verwendeten Zeitraum 31.12.2015 bis 31.12.2020 sind beispielsweise schon die Verluste der Corona-Krise mit drin.
Sobald im Frühling 2022 die neuen Geschäftsberichte vorliegen, verwende ich den Zeitraum 31.12.2016 bis 31.12.2021.
Dann sind sogar 2 Corona-Jahre mit drin.

Das wiederum senkt die Eigenkapitalrendite massiv.
So werde ich weniger negativ überrascht, sondern bei sehr starker Erholung werde ich eher positiv überrascht.

Also es sind nicht nur 5 Super-Jahre dabei, sondern eben auch 2 Krisen-Jahre (2020 und 2021), und nur 3 normale Geschäftsjahre.

Unternehmen, die 2021 ihre Gewinne wieder stark steigern konnten, die haben dann halt mit 2021 wieder ein positives Jahr drin, was die 5-jährige EKR wieder massiv steigt.

Meine Logik dahinter ist also:
Nimm die letzten 5 Jahre der Geschäftsentwicklung und gehe einfach davon aus, dass es so weiter geht. Weil ob es eine internationale Finanzkrise gibt, die schlimmer als 2008 wird, oder ob es jetzt so läuft wie in den 20er Jahren des 20.Jahrhunderts (1920-1929), das weiss ich schlicht nicht.

Aber mit den 5 Jahren aus der Vergangenheit, wo eben auch ein und bald zwei Krisenjahre drin sind, glaube ich, habe ich durchaus eine realistische Zahlrenreihe, die sich grob in die Zukunft fortschreiben lässt.

Es ist mir klar, dass die Geschäfte in der Zukunft viel besser oder viel schlechter laufen könnten.
Aber das weiss ja eben niemand, auch die Profianalysten liegen mit ihren Schätzungen massiv daneben.
Daher stütze ich mich auf konkrete Fakten, nämlich die Zahlen der letzten 5 Jahre.

Das ist sicher nicht ideal und die Steigerung des Eigenkapitals (=Buchwert) wird sicher nicht exakt gleich fortschreiten.
Aber es ist die beste mir bekannte Prognose-Möglichkeit.

Und sie ist frei von Emotionen, dh ich erhöhe die Prognose bei einer coolen Aktie nicht unbewusst, sondern berechne das rein mathematisch, so dass meine subjektiven Einschätzungen schlicht nicht in die Berechnung einfliessen.

Wenn dein System so gut funktioniert, wieso übernimmt es nicht jeder auf der Welt?

Nun, auch wenn ich meine eigene Methodik entwickelt habe, so ähnelt sie doch sehr stark dem, was Warren Buffett und Andere Value Investoren machen:
Nämlich den inneren Wert versuchen, anhand von objektiven Kennzahlen und möglicherweise zukünftigen Gewinnen einzuschätzen und ein gutes Geschäft zu machen, nach dem Motto „Im Einkauf liegt der Gewinn“.

Und wie Warren Buffett sagte:

Also das System ist zu einfach, als dass es die Leute glauben können oder wollen.

Wo sind die von dir erwähnten wissenschaftlichen Studien?

Such nach KBV Studie oder KBV KGV Studien oder auch Norbert Keimling.

Wie sahen deine internen Kursprogrosen für TX Group im Jahr 2019 und 2020 aus und wie hoch war die Trefferquote im Vergleich zum realen Kurs?

Am 10.09.2019 machte ich diese Prognose, wobei anzumerken ist, dass die Methodik damals leicht anders war.

		Aktienkurs
Jahr	80%-Bereich
2019	40	110
2020	49	134
2021	60	164
2022	91	200
2023	148	245
2024	227	299
2025	316	366

Am 11.09.2020 sah es nach Detail-Anpassungen und natürlich mit neueren Geschäftszahlen und jeweils aktuellem Kurs so aus:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	80%-Bereich	KBV
12.2021	157		51	76		0.5
12.2022	162		60	119		0.6
12.2024	170		82	164		0.7
12.2027	184		132	263		1.1
12.2030	198		212	423		1.6

Am 19.09.2020, mit Anpassungen der Regeln:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	80%-Bereich	KBV
12.2021	158		51	102		0.5
12.2022	162		60	119		0.6
12.2024	170		82	164		0.7
12.2027	184		132	264		1.1

Am 11.03.2021, mit Geschäftszahlen 2020:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	50%-Bereich	KBV
12.2021	166		59	89		0.4
12.2022	172		57	114		0.5
12.2023	178		66	133		0.6
12.2024	185		77	154		0.6
12.2027	205		121	241		0.9
12.2030	228		189	378		1.2
12.2032	245		255	510		1.6

Und ja, ich stehe dazu, dass man auf ganz unterschiedliche Prognosen kommen kann, je nach Regelwerk (zB wie schnell der Aktienkurs den fairen Wert aufholen kann, wie hoch die faire Bewertung überhaupt ist).
Daher müssen diese Parameter stets der besten Erfahrung und dem aktuellesten Wisen entsprechen.
Daher gab es immer wieder leichte Regel-Anpassungen, die die Prognose verbessern sollten.

Jetzt könnte man auch noch die Prognosen vergleichen und auswerten.

Hierbei ist anzumerken, dass natürlich niemand die Corona-Krise und auch nicht die anschliessende rasche Erholung vorher sehen konnte.
Dass dann also die Prognose aus dem Jahr 2019 viel zu hoch liegt, liegt in der Natur der Sache.

Prognose von September 2019:

		Aktienkurs
Jahr	80%-Bereich
2019	40	110
2020	49	134
2021	60	164

Kurs 30.12.2019: 93,70
Kurs 30.12.2020: 70,80
Kurs 08.10.2021: 151,20

Alle 3 Prognosen vom September 2019 trafen ein.
Allerdings war der Prognose-Bereich damals auch noch bei fast Faktor 3.
Aber 100% Trefferquote bei angekündigten 80% Trefferquote.

Am 11.09.2020:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	80%-Bereich	KBV
12.2021	157		51	76		0.5

Kurs 08.10.2021: 151,20

Tja, die Prognose war falsch, weil die Aktie viel stärker stieg, als erwartet. Aber das konnte man natürlich nach den Tiefstständen in der Corona-Krise nicht erahnen (oder wer will sagen, dass er eine Kursverdoppelung innert weniger Tage vorher gesehen hat?)

Am 19.09.2020, mit Anpassungen der Regeln:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	80%-Bereich	KBV
12.2021	158		51	102		0.5

Hier gilt das gleiche sinngemäss.

Am 11.03.2021, mit Geschäftszahlen 2020:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	50%-Bereich	KBV
12.2021	166		59	89		0.4

Ich hatte inzwischen die Eintreffwahrscheinlichkeit neu mit 50% angegeben (bisher 80%), weil meine Untersuchungen über viele Aktien eine Eintreffquote von rund 70% aufwies. Daher dachte ich mir, ich stable lieber tief als hoch.

Die Prognosen mögen den plötzlichen Kurssprung am 31.August und anfang September 2021 nicht vorher gesehen haben. Schlicht, weil das unmöglich war.
Aber ich hatte damals klar immer die Ansicht, dass diese Aktie extrem unterbewertet sei und ein Potential von 20% oder mehr pro Jahr in der Aktie haben müsste.

Es war die am stärksten unterbewertete Aktie, die ich kannte.

Wozu veröffentlichst du hier deine Strategie und deine Prognosen hier gratis und ohne Gegenleistung?

Weil ich den Leuten helfen will. Gerade ärmere Leute sollen die Chance haben, ihr Mini-Vermögen langsam und dauerhaft zu steigern.

Und verkaufen kann ich es sowieso nicht. Wer würde schon für ein unbekanntes System beispielsweise 1000 Euro zahlen?
Daher gebe ich es gratis ab und hoffe, dass jemand damit erfolgreich ist und mir das berichtet.

An dieser Antwort arbeitete ich von 04:15 bis 04:40 und von 05:20 bis 06:15 Uhr am 10.Oktober 2021.
Also 80 Minuten harte Arbeit steckt da drin.

So, hier noch ein Beispiel, wo ich ausgelacht wurde, aber am Ende doch Recht hatte.

Ich beschränke mich mal ausschliesslich auf Volkswagen, da es ein Beispiel ist, das jeder kennt, und ich seit 2015 viel darüber geschrieben hatte.

Ich gebe immer die öffentliche Quelle an und zitiere dann mich oder andere:

https://timschaefermedia.com/amanda-und-travis-millionaer-mit-30/#comment-13670

Da hatte ich am 1.Dezember 2015 folgende Prognose gemacht:

Prognosen für 31.12.2020:
Buchwert pro Aktie: 256.76
Aktienkurs: 514

Am 4.November 2015 schrieb ich in
https://timschaefermedia.com/mit-dem-kaffee-dosen-depot-reich-werden/#comment-13090

Daraufhin gab es solche Antworten:

Diese Antworten kamen alle zwischen 1. und 5.November 2015, als der Diesel-Skandal noch ganz frisch war.
Also 4 Leute antworteten mir, davon 2, die VW niemals kaufen würde, einer der eigentlich nicht wollte, aber von seinem Spieltrieb zu einer kleinen Position gezwungen wurde.
Und einer, der fand, man könne VW ins Depot packen und mit Glück erzielt man nach 20 oder 30 Jahren Gewinne.

VW (VOWe, Vorzugsaktien) stand bei 97,70 am 6.November 2015 (laut Google).
Heute steht sie bei 190,18.

Laut

wurden seither folgende Dividenden ausbezahlt:
22.06.2016 0,11
10.05.2017 2,00
03.05.2018 3,90
14.05.2019 4,80
07.05.2020 6,50
30.09.2020 4,80
22.07.2021 4,80

Das heisst, aus einem Investment von 97,70 am 6.November 2015 wäre bis heute geworden:
217,09 (urs 190,18 und Dividende 26,91).

Das entspricht Faktor 2,22, oder 14,23% p.a. .

Der DAX stand damals bei rund 11’000 Punkten und heute bei 15’206.
Das ist total Faktor 1,38 oder 5,5% p.a. inklusive Dividende.

Man hätte den DAX also um rund 8,7 Prozentpunkte pro Jahr geschlagen, oder anders, fast die 3-fache Rendite eingefahren im Vergleich zum DAX.

In diesem Zusammenhang sind halt obige Kommentare schon interessant:
Niemand nahm VW als Investment ernst.
Es ist auch klar: Wäre es anders, wäre der Börsenkurs nie so weit gesunken.

Diese Geschichte mit VW ist einfach mal wieder ein gutes Beispiel, wo sich alle geschlossen gegen mich stellen.
Und wenn man nachträglich in Ruhe überprüft, wer Recht hatte, sieht man, dass meine Aussagen gar nicht so lächerlich und doof waren, wie man aufgrund der Gruppendynamik meinen könnte.

So, dann suche ich mal nach
site:timschaefermedia.com „Zen Investor“ Volkswagen

und schaue, was sich so findetn lässt.

Am 30.September 2015, zu beginn des Diesel-Skandals, schrieb ich uA
https://timschaefermedia.com/der-unterschaetzte-zinseszins/#comment-12401

Schauen wir uns doch das mal an, was wurde aus meinen Aussagen:

Coca Cola war bei 38,98$ am 18.September 2015.
Heute bei 54,12. Rendite ohne Dividende: 38,8% bzw. 5,6% p.a. .

IBM: Kurs am 18.September 2015: 144,51$.
Kurs heute: 143,22$.
Also quasi 0% über 6 Jahre (ok, ein wenig Dividende dürfte dabei gewesen sein).

Pax Anlage stieg kurz darauf stark und wurde 2017 vom Markt genommen (aufgekauft).

56,20 am 25.September 2015 war BB Biotech, heute steht sie bei 81,40.
Immerhin hätte sie IBM und Coca-Cola geschlagen.

HBM Healthcare war am 25.September 2015 bei 96,25, heute bei 339,50.

Ich würde übrigens heute beide Aktien nicht mehr empfehlen, auch nicht zu den damaligen Bedingungen.
Einfach weil ich keine Beteiligungsgesellschaften und keine Biotech-Unternehmen mehr kaufe.
Die sind zu unberechenbar aus verschiedenen Gründen.
Bei Beteiligungsgesellschaften sinkt der innere Wert während eines Bärenmarktes, was ich ja eigentlich möglichst nicht will.

Aber meine Kernaussage, dass man mit Pax Anlage, HBM Healthcare und BB Biotech Schwergewichte wie Coca Cola oder IBM schlagen würde, wurde wahr.
Damals glaubte man mir nicht, weil sowas wie Coca Cola bringt immer Geld.

Aber die Leute denken eben nicht weiter. Nämlich, dass auch Coca Cola überbewertet sein kann, und der Kurs irgendwann auf eine vernünftige Bewertung zurück kehren muss.

Hier dran arbeitete ich 06:33 bis 07:08 Uhr.

Ich schrieb in einem der Beiträge auch, dass die Gesamtkapitalrendite (Return on Assets) oder die Eigenkapitalrendite (Return on Equity) einen Zusammenhang zum KBV der Aktie hätten.

Ich prüfe jetzt mal neutral, ob das im aktuellen schweizer Markt auch der Fall ist.
Leider gibt es kaum Seiten, wo man die EKR von 5 Jahren prüfen kann, ich beschränke mich daher mal auf 1 Jahr, wo der Zusammenhang schwächer ist.

Und zwar mache ich das so:

Auf

gebe ich folgende Filter ein:

Filterkombination 1: KBV bis 1, EKR über 20%.
Filterkombination 2: KBV bis 1, EKR unter 5%
Filterkombination 3: KBV über 3, EKR über 20%
Filterkombination 4: KBV über 3, EKR unter 5%

Wenn ich Recht habe, müssten die Filterkombinationen 2 und 3 viel mehr Treffer im schweizer Aktienmarkt haben, als die Kombinationen 1 und 4.

Filterkombination 1
5 Treffer

Filterkombination 2
19 Treffer

Filterkombination 3
37 Treffer

Filterkombination 4
8 Treffer

Ja, es bestätigt einmal mehr meine Theorie bzw. meine früheren Beobachtungen, dass da ein Zusammenhang besteht.
Die Korrelation ist natürlich nicht besonders stark, weil für die aktuelle Bewertung spielen auch die Gewinne aus mehreren Jahren eine Rolle.

Aber die obige kurze Auswertung beweist oder indiziert zumindest:
Höhere Eigenkapitalrenditen führen systematisch zu höhrerer Bewertung.

Und da ist auch mein Ansatzpunkt:
Ich suche nach Unternehmen, die ein bisschen nach Filterkombination 1 gehen, also niedrige Bewertung, hohe Gewinne.

Das ist selten, wie man oben auch an der Trefferanzahl sieht.

Und wenn es solche Unternehmen gibt, kehrt der Kurs irgendwann in einen vernünftigen Bereich zurück.

Aber wer will, kann natürlich auch einfach behaupten, alle meine Vorhersagen von früher, dass VW, Swiss Life HBM Healthcare, TX Group, etc. den Markt schlagen, sind nur zufällig eingetroffen.

Kann man so sehen, muss man aber nicht.

Ich wollte hier nochmals ein paar wichtige Dinge zusammenfassen.

Nachkauf-Strategie am Beispiel TX Group

In obigem Beitrag 44 habe ich ein Beispiel gezeigt, wie meine Nachkaufstrategie in der Praxis angewendet werden kann.

25.03.19 - 99,95 - Kauf von TX Group
04.10.21 - 150,84 - Verkauf mit 70,7% Gewinn

Bei einer Steigerung von 100 auf 150 CHF wären es eigentlich 50% Gewinn.
Wie konnte ich in dieser Zeit 70% Gewinn einfahren?
In dem ich bei sinkenden Kursen (in der Corona-Krise) nachgekauft habe.

Das behaupte ich auch nicht im Nachhinein, sondern ist in meinem Wikifolio unter Trades öffentlich einsehbar.

25.03.19 - 99,95 - Kauf von TX Group
27.08.19 - 99,93 - Kauf von TX Group um Positionsgrösse anzupassen
12.03.20 - 79,14 - Kauf von weiteren Aktien, Positionsgrösse wird verdoppelt
04.10.21 - 150,84 - Verkauf mit 70,7% Gewinn

Anzumerken ist, dass ich heute TX Group nur unter 75 CHF kaufen würde, nicht mehr bei 100, weil sich meine Kursgrenzen für den Einstieg verschärft haben.

Es gibt noch ein weiteres Beispiel, Hochdorf.
Hochdorf würde ich heute auch nicht mehr kaufen oder empfehlen.
Ausser sie wären bei 20 unten.

Hier die Käufe und Verkäufe von Hochdorf im Wikifolio:

27.12.2018 - 99,93 - Kauf
20.08.2019 - 64,32 - Kauf
20.08.2019 - 54,94 - Kauf
18.02.2020 - 80,11 - Teil-Verkauf, Gewinn 23,9% (gemäss Wikifolio)

Hätte ich keine Nachkäufe getätigt, wären das -20% (von 100 auf 80 gesunken) gewesen, so sind es plus 23,9%.

Ich kaufte danach Hochdorf erneut:

21.02.2020 - 79,03 - Kauf
23.02.2020 - 75,31 - Verkauf mit 1,6% Gewinn (vrtml. noch Teil der 2019er Position)

Danach kaufte ich erneut Hochdorf und zwar inmitten der Corona-Krise:

24.02.2020 - 74,78 - Kauf
12.03.2020 - 59,72 - Kauf
18.03.2020 - 20,97 - Kauf (siehe Hinweis unten)
23.03.2020 - 54,54 - Verkauf mit 47,8% Gewinn

Den Kurs von 20,97 gab es real gar nie. Es muss irgendein Fehler bei Wikifolio sein. Ich hatte aber 2 limitierte Nachkaufaufträge eingegeben, die dann für 20,97 ausgeführt wurden, was für mich nicht erklärbar ist.
Entsprechend ist der Gewinn von 47,8% eigentlich nur durch den Fehler von Wikifolio entstanden.

Anzumerken ist auch, dass ich grundsätzlich nicht so viele Käufe und Verkäufe mache. Aber Nachkäufe mache ich immer bei entsprechend gesunkenem Kurs.
Damals machte ich aber zusätzliche Käufe, um die Positionsgrösse zu vergrössern, was ich heute nicht mehr tue (ich hatte damals mit zu kleinen Positionsgrössen begonnen).

Ich kaufte später erneut Hochdorf.

12.06.2020 - 59,58 - Kauf
27.08.2020 - 72,18 - Verkauf mit 21,1% Gewinn

Wie viel Rendite erziele ich beim Verkauf?

Hier sind mal ALLE Verkäufe, die ich in meinem Wikifolio seit dessen Erschaffung vor 3 Jahren gemacht habe.

23.10.2019 - -5,4% - Feintool
25.10.2019 - 5,7% - Leonteq
18.02.2020 - 23,9% - Hochdorf
23.02.2020 - 1,6% - Hochdorf
23.03.2020 - 47,8% - Hochdorf
14.04.2020 - -0,1% - Adval Tech
27.08.2020 - 21,1% - Hochdorf
19.11.2020 - 27,0% - Feintool
15.02.2021 - 26,5% - Swiss Life
25.02.2021 - 29,1% - Valora
16.03.2021 - 30,0% - Rieter
22.06.2021 - 55,2% - Volkswagen
30.06.2021 - 22,6% - Kraft Heinz
04.10.2021 - 70,7% - TX Group

Das sind also ALLE Verkäufe, die in den letzten 3 Jahren in meinem Wikifolio getätigt wurden.
Total sind es 14 Verkäufe, davon 12 mit Gewinn und 2 mit Verlust verkauft.

5 wurden mit 25 bis 50% Gewinn verkauft, 2 mit mehr als 50% Rendite.
Der grösste Verlust war 5,4%.

Vergleich zwischen den Wikifilios von Fabe und mir

Ich habe einen Vergleich zwischen dem Wikifolio von Fabe und mir erzeugt:

Anzumerken ist, dass er sich offenbar seit März nicht mehr darum gekümmert hat.
Man kann leider nur bestimmte, vorgegebene Zeiträume auswählen.
Auf Sicht von 1 Jahr habe ich 27,1%, sein Wikifolio 0,6% erzielt.

Erfahrungen mit Wikifolio investierbar machen

Ich habe beantragt, mein Wikifolio investierbar zu machen.

Daraufhin musste ich mit Wikifolio telefonieren und ein paar Fragen beantworten und Detail-Anpassungen an der Beschreibung vornehmen.
Man teilte mir mit, innert 8 Wochen würde es investierbar sein.
Das steht auch an mehreren Orten auf wikifolio.com so.
Das war am 30.Juni.
Seither sind bald 16 Wochen vergangen, und ich habe nichts mehr von Wikifolio gehört.
Ich weiss aber, dass es auch bei Anderen so lange gehen kann.

Welche Logik steckt hinter meiner Strategie?

Dass meine Strategie im Kern dem Value Investing entspricht und sehr nahe an dem ist, was Warren Buffett und andere Investor-Grössen machen, soll hier nebensächlich sein.

Vielmehr geht es hier um um die Mechanik meiner Strategie.
Also wieso sollten die Aktien, die ich als unterbewertet betrachte,
überhaupt stärker steigen als der Markt?

Unternehmen PC-Service AG besitzte am 31.12.2016 ein Eigenkapital
620’921,32 CHF.

Das Eigenkapital jeweils zum Jahresende betrugt laut Bilanz:

Jahr Eigenkapital
2016 620’921,32
2017 683’013,45
2018 751’314,80
2019 826’446,28
2020 909’090,90
2021 1’000’000

Das Aktienkapital war ursprünglich in 1’000 Aktien eingeteilt.
2018 gab es einen Aktiensplit 1 zu 10, seither ist das Unternehmen
in 10’000 Aktien geteilt, wobei jede Aktie 0,1% entspricht.

Das Unternehmen wurde 1997 mit einem Startkapital von 100’000 gegründet.
Das Eigenkapital wuchs seither zufälligerweise immer um genau 10% pro Jahr.

Der Firmengründer möchte das Unternehmen nun verkaufen.

Die Zahlen 2020 waren wie folgt:

Umsatz: 720’000.
Aufwand: 637’355,38
Gewinn: 82’644,62

Der Eigentümer und Geschäftsführer möchte pauschal 2 Millionen für das gesamte Geschäft haben.

Ein Investor aus der Umgebung bietet ihm genau 1 Million dafür.

Bei 1 Million sähen die Kennzahlen so aus:

KBV 1,1
KGV 12,1

Bei 2 Million wären die Kennzahlen:

KBV 2,2
KGV 24,2

Wie würdet ihr vorgehen, um den fairen Wert zu bestimmen?

Das Unternehmen hat neben dem Geschäftsführer noch 3 weitere Angestellte, total also 4 Mitarbeiter.

Es bietet Dienstleistungen, Beratungen, etc. für KMU im Bereich Netzwerk, Computer einrichten, Computer-Support, etc. an.

Wie würdest du das Unternehmen bewerten, wie viel würdest du maximal zahlen, um das zu kaufen?
Der Geschäftsführer würde für 10 Jahre garantiert das Geschäft weiter führen, wenn der neue Eigentümer das wünscht, zu einem Lohn von 100’000.

Nach welcher Logik bewerte ich so ein Unternehmen?

Wir hatten also folgende Kennzahlen für die PC-Service AG:

Jahr Eigenkapital
2016 620’921,32
2017 683’013,45
2018 751’314,80
2019 826’446,28
2020 909’090,90

Die Zahlen 2020 waren wie folgt:

Umsatz: 720’000.
Aufwand: 637’355,38
Gewinn: 82’644,62

10’000 Aktien.

Wenn ich das nun in meine eigens entwickelte Software
Value Calculator eingebe, errechnet es mir diese Werte:

Buchwert pro Aktie 2016: 62.09
Buchwert pro Aktie 2020: 90.91
Total Dividende ausbezahlt 01.2017 - 12.2020:
0
EKR: 10 %

Kauf-Limit
KBV: 0.75
Kurs: 68
Verkaufs-Limit
KBV: 1.5
Kurs: 136

Nehmen wir an, das wäre ein börsenkotiertes Unternehmen,
und der Kurs stünde bei 100 CHF, dann sähe der komplette Output aus meinem Programm so aus:

Value Calculator 1.0.15
Analyse vom 13.Oktober 2021

Modifikationen:

Eigenkapitalrendite begrenzt auf 25 %.

Ausgangswerte:

4 Jahre bis KBV 1.5
Buchwert pro Aktie 2016: 62.09
Buchwert pro Aktie 2020: 90.91
Total Dividende ausbezahlt 01.2017 - 12.2020:
0
Aktuelles KBV ist 1.1 bei
Kurs 97 - 102
EKR: 10 %
Langfrist-KGV: 11

Kauf-Limit
KBV: 0.75
Kurs: 68
Verkaufs-Limit
KBV: 1.5
Kurs: 136

PROGNOSE:
Faktor 2.2 in den nächsten 4 Jahren.
21.7 % p.a.

Aus 10’000 werden in 4 Jahren 22’000

Buchwert im Jahr 2025: 146
Gesamte Dividende bis 2025: 0 (0/Jahr)

Jährliche Kursprognose:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	50%-Bereich	KBV
12.2021	100		94	106		1
12.2022	110		81	162		1.1
12.2023	121		99	198		1.2
12.2024	133		120	241		1.4
12.2025	146		146	293		1.5

Annahmen dieser Prognose:

Die Entwicklung vom aktuellen KBV 1.1 bis zum Ziel-KBV 1.5 wird 4 Jahre dauern.

In diesem Zeitraum entwickelt sich der Buchwert von aktuell 91 auf 146
(zu über 50% zwischen 117 und 175).

Daher würde der Aktienkurs in 4 Jahren bei etwa 219 stehen
(zu über 50% zwischen 146 und 292).

Fazit:

Nicht kaufen
(Hohe Rendite erwartet, aber zu teuer).

Welche Logik steht nun eigentlich dahinter?

Ich wiederhole hier den Output und schreibe dazwischen,
was die einzelnen Zeilen bedeuten:

4 Jahre bis KBV 1.5

Bei einem Kurs von 100 und einem derzeitigen Eigenkapital von 90,909 pro Aktie entspricht das einem aktuellen KBV von 1,1.
Das Ziel-KBV (Erklärung weiter unten) ist 1,5.
Die Differenz von 1,1 auf 1,5 ist 0,4. Mal 10 gibt 4 Jahre für die Entwicklung von KBV 1,1 auf 1,5.
Das ist eine Erfahrung von mir und ist ein Schätzwert, der sich in der Praxis bewährt hat.
Natürlich könnte man leicht andere Werte nehmen.

Aktuelles KBV ist 1.1 bei
Kurs 97 - 102

Als Eingabe wähle ich KBV 1,1, was bei einem Kurs im genannten Bereich erfüllt ist.

EKR: 10 %

Dies errechnet das Programm aus der Differenz im Buchwert, aufs Jahr umgerechnet und unter Dazurechnung ausgeschütteter Dividenden.

Langfrist-KGV: 11

Das ist das KGV, wenn man die jährlichen Gewinne der letzten X Jahre (je nach Start- und Endjahr) auf den durchschnittlichen jährlichen Gewinn umrechnet und das im Verhältnis zum aktuellen Kurs setzt.

Kauf-Limit
KBV: 0.75
Kurs: 68
Verkaufs-Limit
KBV: 1.5
Kurs: 136

Ich habe aufgrund meiner Erfahrungen eine Formel entwickelt:
Und zwar nehme ich die durchschnittliche EKR und multipliziere sie mit 0,075. Das Ergebnis (hier 0,75) ist das maximale Kauf-KBV.
Dh wenn ich ein Unternehmen mit 10% EKR kaufe für einen Preis, der 25% unter dem Eigenkapital liegt, bin ich auf der sicheren Seite.

Ich sollte das Problemlos für das Doppelte (KBV 1,5, errechnet aus 10% EKR mal 0,15) verkaufen können.
Würde heute der Kurs bis 136 steigen, würde das KBV 1,5 entsprechen und das wäre der heutige Verkaufspreis.

Der Gedanke dahinter ist, dass ein Unternehmen mit einer höheren Rendite auch zu einem höheren Preis gekauft werden darf.
Würde dasselbe Unternehmen 50% Eigenkapitalrendite pro Jahr machen, wäre sicher auch ein KBV von (50 mal 0,075) 3,75 gerechtfertigt und ein Verkaufspreis vom 7,5-fachen des Eigenkapitals wäre plausibel.

Dabei ist hier eine Margin of Safety (Sicherheitsmarge) schon eingerechnet, dh die Limits sind besonders niedrig angesetzt.
Ein Unternehmen mit 10% EKR ist an der Börse normalerweise im Bereich KBV 2 bis 3 bewertet.

Mein Programm rechnet dann weiter.
Und zwar so:

Die Erfahrung sagt, dass für die Entwicklung vom KBV 1,1 auf 1,5 etwa 4 Jahre benötigt werden (1 Jahr für 0,1-Schritt).
Natürlich stimmt das dann nicht mehr bei KBVs über 3, weil es von 3,0 auf 3,3 nur 10% Kursentwicklung bräuchte, aber von 1,0 auf 1,3 wären es 30%.

Auch rechne ich für in 4 Jahren (31.12.2025) mit einem bestimmten Buchwert und einem Kurs, obwohl natürlich real im Dezember 2025 erst der Buchwert von 2024 zur Verfügung stünde, und somit eine Bewertung von KBV 1,5 schon vorher erreicht wäre, da man den Kurs mit dem Buchwert von ende 2024 vergleichen würde.
Aber das heisst nur, dass bei steigenden Kursen real das Ziel-KBV sogar schon eher erreicht ist, weil man vom früheren (in der Regel niedrigeren) Buchwert ausgeht.

Das bildet eine Art versteckte Reserve, wo die Realität sogar besser sein wird in vielen Fällen als die Prognose.

Weiters rechnet das Programm immer damit, dass ende des laufenden Geschäftsjahres der Kurs gleich steht wie heute, und erst dann der Kursanstieg beginnt.
Auch das ist eine Art von stiller Reserve, die gute Chancen hat, übertroffen zu werden.
Die Jahreszählung beginnt quasi auch erst mit ende des Geschäftsjahres.

Mein Programm rechnet nun also basierend auf dem bisher Gesagten wie folgt weiter:

Das KBV von 1,5 wird in 4 Jahren erreicht.
Der Kurs heute ist 100.
Das Eigenkapital wächst um 10% pro Jahr.

Dann rechnet man so:

Schritt 1
Das Eigenkapital in 4 Jahren ist 90,909 mal 1,1 mal 1,1 mal 1,1 mal 1,1 mal 1,1 oder 90,909 mal (1,1 hoch 5).
Es muss 5 statt 4 mal gerechnet werden, weil der erste Schritt ist ja erst der Buchwert für ende 2021, also das laufende Jahr. Erst danach kommen die 4 Jahre in der Zukunft.
Das Ergebnis ist 146,41 ist der Buchwert ende 2025, unter der Annahme, dass die EKR unverändert bei 10% bleibt und keine Dividende ausgeschüttet wird.

Schritt 2
Das KBV soll ende 2025 bei 1,5 liegen, weil das das Ziel-KBV ist.
Der Aktienkurs liegt also theoretisch ende 2025 bei 1,5 (erwartetes KBV) mal 146,41 (erwarteter Buchwert ende 2025) = 219,615.

Schritt 3
Vom heutigen Kurs von 100 auf 219,615 ist es ein Faktor von 219,615 durch 100 = 2,19615. Davon die 4.Wurzel genommen ergibt 1,217.
Die Zahl 1,217 bedeutet Faktor 1,217 pro Jahr oder +21,7% p.a. in der Kursentwicklung.
Dies ist mehr als die Eigenkapitalrendite, da ja die Bewertung von KBV 1,1 auf 1,5 steigen muss.

Schritt 4
Daraus lassen sich jetzt jährliche Werte errechnen.
Der Buchwert wächst um die EKR (mit Dividende wirds komplizierter).
Der jährliche Kurs wächst um 21,7% p.a. .

Schritt 5
Daraus werden dann noch Unsicherheitsfaktoren mit einbezogen.
Denn die Realität hält sich nie zu 100% an die Berechnungen.
Aber aus empirischer Beobachtung können wir die Abweichung schätzen.
Für den Ziel-Kurs nehme ich als Untergrenze 1/3 unter dem errechnten Kurs, als Obergrenze 1/3 darüber, also +/-33%.
Das trifft in 50-70% aller Fälle ein nach meinen Beobachtungen.
Für den Buchwert reicht eine Ungenuigkeit von +/-20%.

Damit erklärt sich auch der weitere Output meines Programms:

PROGNOSE:
Faktor 2.2 in den nächsten 4 Jahren.
21.7 % p.a.

Der Faktor 2,2 ergibt sich aus obigem Schritt 2 (110 auf 219,615).
Die 21,7% p.a. haben wir in Schritt 3 errechnet.

Aus 10’000 werden in 4 Jahren 22’000

Das ist einfach nochmals der Faktor von 2,2, der verwendet wurde, um zu zeigen, was aus einer Investition von 10’000 werden könnte.

Buchwert im Jahr 2025: 146

Dies haben wir oben im Schritt 1 ausgerechnet.

Jährliche Kursprognose:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	50%-Bereich	KBV
12.2021	100		94	106		1
12.2022	110		81	162		1.1
12.2023	121		99	198		1.2
12.2024	133		120	241		1.4
12.2025	146		146	293		1.5

Für die jährliche Kursprognose wurden obige Berechnungsschritte angewendet, und ein Unsicherheitsbereich bei der Kursnentwicklung angewendet.
Fürs erste Jahr wird eine andere Methodik verwendet, weil die Kurse in den wenigen Monaten bis ende Jahr weniger stark rechnen.

Am Ende gibt das Programm die Kennzahlen noch als Text aus:

Die Entwicklung vom aktuellen KBV 1.1 bis zum Ziel-KBV 1.5 wird 4 Jahre dauern.
In diesem Zeitraum entwickelt sich der Buchwert von aktuell 91 auf 146
(zu über 50% zwischen 117 und 175).
Daher würde der Aktienkurs in 4 Jahren bei etwa 219 stehen
(zu über 50% zwischen 146 und 292).

Das ist die Berechnungsweise meines Programms Value Calculator.

Man mag jetzt die getätigten Annahmen kritisieren, nämlich das maximale Kauf-KBV und Verkaufs-KBV,
oder auch dass es von KBV 1,1 auf 1,5 genau 4 Jahre dauern soll.

Aber dies wird ausgeglichen durch den Unsicherheitsbereich der Prognose.
Und die Erfahrung zeigt, dass die Prognosen in deutlich über 50% innerhalb des vorher gesagten Bereichs liegen.

Im heutigen Beitrag soll es um die Frage gehen

Was tust du in einem Bärenmarkt?

und ich will aufzeigen, wieso es nicht relevant ist,
welche Marge, Umsatzwachstum, oder Marktstellung ein Unternehmen hat.

Dazu nehmen wir als Beispiele VW, IBM, Coca-Cola, Cisco und zeigen auf, dass die Bewertung mindestens genauso wichtig ist, wie das Geschäftsmodell oder die Marktstellung.

Was tust du in einem Bärenmarkt?

Ich tue gar nichts. Oder das gleiche wie immer.
Selbst wenn wir am Anfang eines Bärenmarktes stehen, kann das niemand erkennen.

Es kann auch niemand erkennen, wie lange der Bärenmarkt dauert oder wie tief es runter geht.

Es gibt Dinge, die man erkennen kann.
Beispielsweise wenn es in einem Bärenmarkt schon über 25% nach unten ging, ist in jedem Fall ein besserer Einstiegspunkt, als vorher.
Allerdings weiss man nicht, wie weit es noch runter geht,
und man kann nicht jahrelang auf den Bärenmarkt warten,
da verliert man zu viel Rendite.

Was also tun?

Nun, in einem Bärenmarkt bleibe ich investiert.
Warum? Weil man den Bärenmarkt erst erkennt, wenn man schon mitten drin sind, die Kurse also schon gesunken sind.
Dann zu verkaufen wäre genau das Falsche.

Meine Lösung für dieses Dilemma sieht wie folgt aus:

Ich bin nicht immer voll investiert, sondern meist nur 50 bis 80%.
Der Rest ist Cash.
Warren Buffett sagte, Cash sei eine mächtige Call-Option ohne Verfalldatum.
Damit meint er, dass man bei tiefen Kursen kaufen kann, und damit eine sehr hohe Rendite erzielt.

Ich bin nicht 0% in Aktien investiert bis zum Bärenmarkt, weil ich so die Rendite verschenken würde.
Und nicht 100%, weil dann kein Geld für Nachkäufe übrig wäre.

Ich kaufe nur neue Aktien (die bisher nicht in meinem Depot sind),
wenn nach dem Kauf die Aktien-Quote unter X % bleibt.
Der Wert von X ist abhängig von der Höhe des Marktes.

Derzeit und für die nächsten Jahre lautet die Formel:
X = 20’000 minus SPI-Stand, Ergebnis geteilt durch 50.

Beispiel bei einem SPI-Stand von 15’500 Punkten:
20’000 minus 15’500 = 4’500.
4’500 / 50 = 90.

Ich dürfte also neue Aktien kaufen, bis die Aktien-Quote 90% beträgt.

Steigt jetzt der SPI auf 20’000 oder mehr Punkte, sinkt meine maximale Aktien-Quote auf 0%.
Ich verkaufe deswegen aber trotzdem nicht.
Sondern es bedeutet einfach, dass der Cash-Anteil nicht mehr für Kauf neuer Aktien, sondern ausschliesslich für Nachkäufe genutzt werden darf.

Es kann also passieren, dass der SPI in 2 Jahren bei 20’000 steht,
und ich trotzdem 80% Aktien-Quote habe.
Ich darf dann einfach nur noch Nachkäufe tätigen.

In einem Bärenmarkt würde ich dann mit der Cash-Quote Nachkäufe von bereits vorhandenen Aktien bei -20% und -50% durchführen.

Wenn im Bärenmarkt der SPI weit genug gesunken ist,
und noch Geld übrig ist, darf ich natürlich auch neue Aktien kaufen.

Im Prinzip kann man für jeden Index solche Limits ansetzen.

Beim DAX würde ich wegen der tieferen Bewertung das Limit eher höher ansetzen.
Bei S&P 500 könnte die Formel lauten:
X = 5’000 minus S&P 500, geteilt durch 10.

Beim Stand von 4’360 von gestern Abend hiesse das für US-Aktien:
5’000 - 4’360 = 640
640 / 10 = 64% maximale Aktienquote.

Wichtig ist es zu verstehen, dass deshalb keinesfalls Aktien verkauft werden sollen, sondern einfach keine neuen Aktien mehr gekauft werden sollen.

Im Corona-Crash im März 2020 habe ich beispielsweise Hochdorf nachgekauft im Wikifolio und so Gewinne erzielt.
Ebenso TX Group.

Dies zeigt, dass dies nicht nur Geschwätz eines Theoretikers ist.
Sondern sobald es abwärts geht, kaufe ich nach, erhöhe dadurch automatisch die Aktien-Quote, und habe dann in der Erholung mehr Gewinn, als ich davor Verluste erlitten hatte.

So, nun noch ein anderes Thema:

Die Bewertung kann wichtiger sein, als die Marge, das Umsatzwachstum oder andere Kennzahlen

Erklärung:
Im Einkauf liegt der Gewinn.
Der Gewinn kommt also primär aus einem guten Einkaufspreis.

Telsa hat beispielsweise das grössere Wachstum als VW.
Aber Tesla ist massiv überbewertet, VW massiv unterbewertet.

Daher ist VW auf Sicht von 5 bis 10 Jahren sicher da bessere Investment als Tesla.

Dann gibt es Value Investoren die ernsthaft behaupten, grosse Unternehmen, Marktführer wie IBM, Coca-Cola, Cisco, Microsoft, könne man immer kaufen, weil diese hätten einen Burggraben, wie Warren Buffett es definierte.

Doch stimmt das wirklich?
Nein. Auch diese Unternehmen unterliegen einer klaren Bewertungsregel.

Wer Microsoft im März 2000 für 26$ gekauft hätte,
hätte danach sinkende Kurse gehabt und hätte in den folgenden 10 Jahren bis anfang 2010 nur rund 10% Kursrendite erzielt.
Ja, die Dividende, die auch noch 2-3% pro Jahr ausmachen könnte, berücksichtige ich hier der Einfachheithalber nicht.

Aber 10% Kursentwicklung in 10 Jahren ist nicht viel, für einen Marktführer und Monopolisten wie Microsoft.
Das ist aber kein Zufall!
Denn im Jahr 2000 waren die Bewertung sehr hoch, 2010 sehr tief.

Die Bewertung hätte also eine Rolle gespielt beim Kauf.

Nehmen wir Coca-Cola, welche im Juli 1998 bei 43$ stand.
Heute stehen die bei 54$.
Das sind 12,5% in 23 Jahren oder 0,5% p.a. .
(Ja, es gäbe auch Dividenden, aber von den 3% würde man auch nicht reich).

Obwohl Coca Cola seit 120 Jahren unangefochtener Marktführer ist.
Es ist eine Geldmaschine.

Aber man hätte damit nur 0,5% p.a. Kursgewinne erzielt über 23 Jahre.

Vielleicht hatte man mit IBM mehr Glück.
Im September 1999 wären die für 135$ zu kaufen gewesen.

Heute für 141$.

Kurs-Rendite in 22 Jahren: 4,44%.
Das entspricht 0,2% p.a. .

Ja, auch hier hätte die Dividende vermutlich 2-3% pro Jahr eingebracht.

Aber vielleicht hätte man damals lieber in Cisco investiert, die ja Netzwerk-Hardware und Ähnliches herstellt, was damals gebraucht wurde, und heute um so mehr.

Cisco gab es im April 2000 für 80$ zu kaufen.
Heute für 55$.

Das wären insgesamt -31,25% oder -1,8% p.a. . über einen Zeitraum von 21 Jahren.

Ja, ich habe extra die Dividenden weggelassen, die aber kaum mehr als 3% p.a. gebracht hätten.

Und ja, ich habe extra den Höchstkurs der 90er Jahre (inkl. 2000) genommen.

Aber ich habe nicht den Tiefstkurs in der Corona-Krise als Vergleich genommen, sondern die gestrigen Schlusskurse.

Und wir befinden uns seit 12 Jahren in einem Bullenmarkt.

Und trotzdem hätte man mit diesen Weltmarktführern und Monopolisten Verluste oder nur geringe Gewinne erzielt.
Und das über 2 Jahrzehnte am Stück.

Und davor warten viele Leute schon vor 25 Jahren, und sagte, die Bewertungen seien zu hoch.

Es zeigt eben, dass einerseits die Bewertung sehr wohl etwas über die künftige Kursentwicklung verrät.
Und andererseits, dass Bewertungen möglich sind, die man kaum glauben kann.

Also kann man auch eine Coca-Cola, IBM, Microsoft, Cisco und Andere nicht einfach jederzeit kaufen, weil die so gross sind, dass nichts passieren kann.

Volkswagen ist ein gutes Beispiel:
Ende 2015 waren die meisten Anleger überzeugt, VW werde sich nie oder nur langsam erholen, es sei ein schlechtes, risikobehaftetes Investment.

Aber niemand verstand, dass die Bewertung so lächerlich tief war (auf 1/3 des Buchwertes), dass man selbst bei sinkenden Gewinnen in Zukunft durch die Erholung des Aktienkurses dennoch gewinnen müsste.

Und das habe ich schon im September 2015 gesagt, und danach hat VW den DAX deutlich geschlagen.

Hier noch ein einfaches, fiktives Beispiel:

Alpha AG hat folgende Kennzahlen:

EKR 25% (Schnitt aus 5 Jahren)
Eigenkapital pro Aktie: 100
Gewinn 2020 pro Aktie: 20
Aktienkurs: 500
KBV: 5
KGV: 25

Beta AG:

EKR 10% (Schnitt aus 5 Jahren)
Eigenkapital pro Aktie: 100
Gewinn 2020 pro Aktie: 9.09
Aktienkurs: 50
KBV: 0,5
KGV: 11

Welche Aktie lohnt sich mehr?
Welches Unternehmen wächst schneller?

Also Alpha wächst eindeutig schneller (um 25% pro Jahr).

Aber aufgrund der Bewertung ist mit Beta ein viel höherer Gewinn zu erwarten.

Denn Alpha macht zwar die 2,5-fache Eigenkapitalrendite, wird aber mit dem 10-fachen bzw. 2,4-fachen bewertet.

Man weiss aber einerseits, dass so stark wachsende Unternehmen dieses Wachstum selten länger als 10 Jahre halten können.
Hingegen können Unternehmen mit tieferen Gewinnen durch Optimierungen oder sonstige Massnahmen ihre Gewinne leicht steigern.

Also die Wahrscheinlichkeit, dass Beta AG ihre EKR von 10% auf 12% steigern kann bis 2030 ist grösser, als dass die Alpha AG ihre EKR noch steigern kann.

Man weiss aus Value-Studien, dass dann Anleger der hoch bewerteten Unternehmen enttäuscht werden, wenn sich das Wachstum verlangsamt.
Dadurch muss die Überbewertung abgebaut werden.
Bei gleichem Kurs und weniger Gewinn steigt aber die Überwertung sogar noch.

Die Folge ist eine starke schnelle Anpassung der Aktienkurse nach unten.

Wenn also die Gewinne der Alpha AG nicht mehr steigen, und die Anleger plötzlich finden, ein KGV von 15 sei eher gerechtfertig, muss der Aktienkurs fast 50% zurück gehen.

Bei der Beta AG können die Gewinne gleich bleiben, das KGV von 11 ist nicht besonders hoch.
Die Chance auf eine positive Überraschung ist deutlich grösser.

Dass die Beta AG mit dem halben Eigenkapital bewertet wird, zeigt, dass man ihr keine Gewinne mehr zutraut in Zukunft.
Und das ist bei 10% Rendite pro Jahr eine klare Fehleinschätzung.

Und dieser Mechanismus wirkt überall an der Börse.

Beispiele sind VW ab September 2015.
Sie hatten zwar Probleme und es war zu erwarten, dass die Gewinne für 3 Jahre belastet werden.
Aber dass sie auf 1/3 des Eigenkapitals sanken, war rational nicht gerechtfertigt (ausser man hätte die Pleite erwartet).

Die TX Group in den letzten 5 Jahren ist auch so ein Beispiel:
Weil immer weniger Zeitungen gekauft werden, sank auch der Aktienkurs.
Nur: Das Unternehmen wurde dadurch irgendwann nur noch auf halbem Buchwert bewertet.
Während es weiterhin Gewinne erzielte.
Und das Zeitungsgeschäft wird ein immer kleinerer Teil der Einnahmen, weil diverse Marktplätze, Gratis-zeitungen, etc. auch zur TX Group gehören.

So, jetzt habe ich 1 Stunde bis 10:25 hier dran geschrieben.

So, ich habe hier wieder ein paar Prognosen gemacht, die man in ferner Zukunft überprüfen kann.

Diesmal mit dabei sind

Volkswagen, Tesla und Nestlé

Die Prognosen basieren allesamt auf den Daten aus ariva.de, und wurden automatisch erzeugt.

Volkswagen

Aktien-Prognose

Faktor 3.0 in den nächsten 6 Jahren.
19.9 % p.a.

Aus 10’000 werden in 6 Jahren 29’700

Buchwert im Jahr 2027: 423
Gesamte Dividende bis 2027: 19.09 (3.18/Jahr)

Jährliche Kursprognose:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	50%-Bereich	KBV
12.2021	273		186	210		0.7
12.2022	293		189	377		1
12.2023	316		187	375		0.9
12.2024	340		223	447		1
12.2025	366		266	530		1.1
12.2026	393		317	640		1.2
12.2027	423		378	760		1.3

Annahmen dieser Prognose:

Die Entwicklung vom aktuellen KBV 0.78 bis zum Ziel-KBV 1.34 wird 6 Jahre dauern.

In diesem Zeitraum entwickelt sich der Buchwert von aktuell 253 auf 423
(zu über 50% zwischen 338 und 510).

Daher würde der Aktienkurs in 6 Jahren bei etwa 570 stehen
(zu über 50% zwischen 378 und 760).

Tesla

Aktien-Prognose

Faktor 1.2 in den nächsten 20 Jahren.
0.8 % p.a.

Aus 10’000 werden in 20 Jahren 11’800

Buchwert im Jahr 2041: 452
Gesamte Dividende bis 2041: 0 (0/Jahr)

Jährliche Kursprognose:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	50%-Bereich	KBV
12.2021	28		790	890		30
12.2022	32		570	1’130	26.6
12.2023	37		570	1’140	23.1
12.2026	56		580	1’170	15.6
12.2031	112		610	1’220	8.2
12.2036	225		640	1’270	4.2
12.2041	452		660	1’330	2.2

Annahmen dieser Prognose:

Die Entwicklung vom aktuellen KBV 35 bis zum Ziel-KBV 2.2 wird 20 Jahre dauern.

In diesem Zeitraum entwickelt sich der Buchwert von aktuell 24 auf 452
(zu über 50% zwischen 362 und 540).

Daher würde der Aktienkurs in 20 Jahren bei etwa 990 stehen
(zu über 50% zwischen 660 und 1’330).

Nestlé

Aktien-Prognose

Faktor 0.5 in den nächsten 20 Jahren.
-3.6 % p.a.

Aus 10’000 werden in 20 Jahren 4’830

Buchwert im Jahr 2041: 6.59
Gesamte Dividende bis 2041: 48.2 (2.41/Jahr)

Jährliche Kursprognose:

				Aktienkurs
Jahr   Buchwert	50%-Bereich	KBV
12.2021	15.21	108	122		7.6
12.2022	14.59	67	134		6.9
12.2023	13.99	58	116		6.2
12.2026	12.34	38	77		4.7
12.2031	10.01	19.33 39	2.9
12.2036	8.12	9.71 19.42	1.8
12.2041	6.59	4.88 9.75	1.1

Annahmen dieser Prognose:

Die Entwicklung vom aktuellen KBV 7.25 bis zum Ziel-KBV 1.11 wird 20 Jahre dauern.

In diesem Zeitraum entwickelt sich der Buchwert von aktuell 15.86 auf 6.59
(zu über 50% zwischen 5.27 und 7.91).

Daher würde der Aktienkurs in 20 Jahren bei etwa 7.31 stehen
(zu über 50% zwischen 4.88 und 9.75).

Und wer die Prognosen unrealistisch oder unseriös findet, der soll mir doch bitte eine einzige Analysten-Prognose (zu einem der obigen Unternehmen) verlinken, die eurer Meinung nach besser ist.

Dann nehme ich die hier rein, und in ein paar Jahren sehen wir, wer besser war.