Beginner Set-Up

Hi Julian,

wie bereits geschrieben, kann ich dir keine Auskunft dazu geben. Ich bin kein Freund von ETFs und bin Deutscher, daher nicht bei SQ.

Liebe Grüße,

Seesi | Phillip :raising_hand_man:t2:

SQ hat keine Sparpläne, das ist in der Schweiz eigentlich nicht so verbreitet. Gibt es nur bei wenigen Anbietern, meistens bei Banken mit hoffnungslos überteuerten Depots und aktiv verwalteten Strategiefonds.

Sparpläne sind eher für Leute die einfach regelmässig via Dauerauftrag etwas einzahlen aber ansonsten nichts mit der Sache zu tun haben wollen. Das ist natürlich immer noch besser als gar nicht investieren oder einfach alles auf einem Sparkonto lassen.

Würde aber eher von Sparplänen abraten sondern direkt und gezielt in ETFs investieren. So kann man seine Käufe steuern und z.B. auch mal den richtigen Moment abwarten (zum Beispiel wenn man darauf spekuliert, dass es im Herbst nochmals eine Corona Welle geben wird und die Wirtschaft nochmals so richtig taucht). Man kann auch das Portfolio entsprechend der Wirtschaftslage spontan anpassen. Bei Sparplänen wird einfach stupid immer bei Einzahlung investiert, auch wenn gerade zum Beispiel eine super Hochpreisphase ist.

Nein, haben sie leider nicht. Früher hatte Swissquote Sparpläne im Angebot, aber momentan nicht.
Du kannst natürlich mittels manuellem Sparplan in ETFs investieren, aber mehr als ein ETF lohnt sich bei den relativ hohen Transaktionsgebühren der meisten Broker kaum.
Kennst du schon Avadis? Für den langfristigen Vermögensaufbau ist das eine sehr einfache und kostengünstige Möglichkeit. Nebenher kannst du immer noch einen „normalen“ Broker für Einzelaktien haben.

Seh ich das richtig, dass Aktienkäufe bei ca. 12 CHF Gebühren erst ab 800 CHF Sinn machen (12/0.015)

und der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF somit erst ab 5000 CHF (76/0.015) in Frage kommt

wenn man seine Gebühren unter den 1.5% halten will? (Swissquote)

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Es gibt im Handel eine Regel die besagt, dass Gebühren für eine Einzeltransaktion niemals höher sein sollte als 1%. Und das ist auch wirklich nur die Höchstmarke, d.h. selbst 1% sind eigentlich sehr hoch und das absolute Maximum, da kann man teilweise noch einiges optimieren. Deine 1.5% sind also definitiv viel zu hoch.

Zum Aktienkauf von 800 CHF bei 12 CHF Gebühren, bin ich jetzt nicht sicher was du da genau alles einrechnest, aber selbst bei all inclusive wären 12 CHF für 800 CHF deutlich über der 1% Regel (nämlich 1.5%) und somit definitv zu hoch. Kommt noch dazu, dass bei der Preisangabe vom Broker noch andere Gebühren dazu kommen in der Schweiz. D.h. nebst denn 12 CHF bezahlst du dann ggf. noch Mwst, Börsengebühren und Stempelsteuer und bist dann schnell mal bei 24 CHF anstatt der 12 CHF. Da wärst du dann schon bei 3% Gebühren für deine 800 CHF. Weiterhin musst du damit rechnen, dass du deine Titel irgendwann mal wieder verkaufen musst um die Gewinne zu realisieren und da fallen dann nochmals Gebühren an, da hast du dann im schlimmsten Fall schon 6% für Gebühren ausgegeben. Zusätzlich musst du noch jedes Jahr Depotgebühren zahlen, das macht dann über die Zeit vielleicht nochmals ein bisschen was aus. Bei SQ wäre die Courtage für die 800 CHF zudem 20 CHF plus Gebühren.

Fazit: Einzeltitelhandel lohnt sich bei diesen kleinen Beträgen definitiv nicht mit einem Schweizer Broker, auch mit SQ nicht. Selbst für ETFs sind 800 CHF ein wesentlich zu kleiner Betrag als das sich das lohnen würde.

Beim ETF bei Swissquote einfach darauf achten, dass es einer ist der bei den ETF Leadern gelistet ist damit der Pauschalpreis von 9 CHF zu tragen kommen (plus Gebühren!). Bei Fremdwährungen beachten das Transaktionen in Fremdwährungen nochmals zusätzliche Gebühren verursachen und und zudem Investitionen in Fremdwährungen die fremde Währung immer nochmals zusätzlich als seprarate Investition zu begutachten/abzuwägen sind.

Wenn du mit dem FTSE All-World also z.B. den Valor 18’575’459 bei SQ meinst in CHF (VANGUARD ALL WORLD ETF DIST (VWRL)), dann gehört der zu den ETF Leader und würde bei 5000 CHF Kosten von in etwa 20 CHF verursachen (9 CHF + Börsengebühren + Stempelsteuer). Das wären dann also Kosten von ca. 0.4% und somit tragbar (immer noch kein sonderlich guter Preis, aber ok innerhalb der 1% Regel).

Du siehst also bei 5000 CHF kommt man so langsam zumindest bei ETF’s in den Bereich des machbaren. 800 CHF würde ich erstmal auf einem Sparkonto lassen bis eben 5-10k CHF zusammen sind und dann diese investieren.

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Wie kommst du auf 76 CHF Gebühr beim FTSE All-World? Dieser ETF gehört zu den ETF Leaders bei Swisquote, du bezahlst also flat CHF 9
Dazu kommen: Die Kommission von Swissquote, die Eidg. Stempelsteuer (0.15% für ausländische Wertschriften) und eine Börsengebühr.

Beim Kauf von Aktien sind die Tarife gestaffelt:


Zu diesen Tarifen kommen dann auch noch wie oben: Die Kommission von Swissquote, die Eidg. Stempelsteuer (0.15% für ausländische Wertschriften, 0.075% für inländische) und eine Börsengebühr.

Der letzte Preis des All-World ETFs VWRL notiert bei CHF 80.36. Dies sagt aber nur aus, dass ein Anteil des ETFs momentan eben einen Wert von CHF 80.36 hat. Über die Gebühren von Swissquote sagt dies noch nichts aus.

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Super, vielen Dank! Sehr hilfreich.

Wisst ihr das, ist es auch OK das Geld solange bei Swissquote zu parken bzw. da einzuzahlen auf die IBAN?
(Fallen da Gebühren an, wenn man noch nicht investiert hat und das Geld einfach da liegt?)

Die 75chf wurden mir bei Swissquote angezeigt, ich hatte wohl nicht den ETF Leader zur Ansicht ausgwählt sondern einen anderen Vanguard

Nein, solange du nicht mehr als CHF 500’000 auf deinem Trading-Konto hältst, bezahlst du keine Strafgebühren, danach werden 0.75% fällig. Du bekommt allerdings auch keinen Zins auf dein Guthaben.

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bei mir zeigt es folgendes an bei 6 Stück:

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Eines muss man hier schon noch anmerken bzw. eine Warnung aussprechen, da man hier immer wieder sieht, dass Leute mit sehr kleinen Beträgen traden wollen. Nicht nur die gerade in der Schweiz sehr hohen Transaktionskosten sind zu beachten, sondern auch die Depotgebühren.

Bei Swissquote gibt es keine harte Mindesteinlage wie bei anderen Brokern, allerdings gibt es bei SQ quasi eine softe Mindesteinlage, sprich kann kann auch weniger investieren bezahlt dann aber wie eine Strafgebühr inform von höheren Depotgebühren.

Die Depotgebühren sind: 0.025% quarterly (min. CHF 15, max. CHF 50)

Das sieht von weitem nach wenig aus, doch gibt es den Mindestwert von 15 CHF bzw. Maxwert von 50 CHF pro Quartal.

Das heisst soviel wie: Ab dem Mindestwert sind die Gebühren effektiv 0.025% und somit tragbar. Wer nicht auf diesen Betrag kommt zahlt unter Umständen horrende Depotgebühren jedes Jahr. Wirklich lohnen tut sich das Ganze aber erst wenn man den Maximalbetrag von 50 CHF überschreitet, denn dann sind die Depotgebühren weniger als 0.025% und nehmen je höher das Depotvolumen ist, kontinuerlich ab.

Ab welchem Betrag erreicht man nun den Mindestwert? Ab 60’000 CHF investiertem Vermögen im Depot kommt man genau auf die 15 CHF, sprich 0.025%. Sprich ab 60’000 CHF fangt sich das Ganze an zu lohnen, ansonsten zahlt man quasi Strafgebühren. Aber ab den 60’000 CHF zahlt man dann also tatsächlich 0.025%, ansonsten wesentlich mehr. Wirklich rentieren tut das dann ab einem Betrag von 200’000 CHF, denn da erreicht man die 50 CHF Schwelle und somit nehmen ab diesem Betrag die Gebühren prozentual ab, je höher der Betrag wird. Sprich man zahlt ab diesem Betrag weniger als 0.025%.

Einfach mal ein paar Beispiele:

Depotwert / Gebühren pro Quartal in Prozent

1000 CHF -> 1.5%
5000 CHF -> 0.3%
6000 CHF -> 0.25%
12000 CHF -> 0.125%
15000 CHF -> 0.1%
60000 CHF -> 0.025% konstant bis 200k CHF
200000 CHF -> 0.025% abnehmend
1000000 CHF -> 0.005%

Also bei einem einfachen Beispiel, wenn jemand z.B. 5000 CHF einzahlt und damit Aktien kauft in einer Transaktion, dafür die Gebühren zahlt und dann nach 10 Jahren die Aktien wieder verkauft und so 10 Jahre Depotgebühren bezahlt hat unter dem Schwellwert, dann musst du mind. ca. 1.4% Wachstum PRO JAHR haben um am Schluss keinen Verlust zu machen. Hätte man z.B. nur 1% Wachstum pro Jahr wäre das Depot nach 10 Jahren nur noch 4800 CHF. Bei 0% wäre der Stand nach 10 Jahren 4260 CHF, sprich einen Verlust von ca. 700 CHF rein durch Gebühren. Das ist natürlich jetzt nur eine vereinfachte Rechnung die nicht 1:1 genau so in der Realität aussieht, aber es ist einfach eine Veranschaulichung was es heisst mit kleinen Beträgen hier im Aktienhandel aktiv zu sein.

Bei 100’000 CHF würde ein jährliches Wachstum von 0.1% schon reichen um in der Gewinnzone zu bleiben trotz Gebühren. Sprich mit kleineren Beträgen ist es nicht nur schwieriger Geld zu verdienen, sondern man geht auch ein viel höheres Risiko ein.

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Danke für den extrem wertvollen Input! (mehrere Posts oben)

Ich werde letztlich bei Swissquote eröffnen. Kurzfristig sicher ein Schlag ins Gesicht aufgrund der Gebühren. Sollte man sich aber über die Zeit (3+ Jahre) von den kleinen Anlagebeträgen emanzipieren und auf ein breites Produktangebot Wert legen als Schweizer sicher die effizientere Lösung als ausländische Broker.

@AlephOne Ich sehe derzeit keine andere Alternative als erstmal Performance einzubüßen, dafür aber hands-on an alle Instrumente zu bekommen und einen soliden Broker zu haben. Wenn ich es richtig sehe wäre bei kleinen Anlagebeträgen auch Interactive Brokers nicht besser, oder?

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Fast jeder ausländische Broker und somit auch IB sind günstiger als die Schweizer Anbieter auch bei kleinen Beträgen (zum Teil wesentlich günstiger), die Frage ist einfach ob du bereit bist die politischen Risiken zu tragen und allenfalls Einschränkungen, keinen Einlageschutz und internationale Rechtssprechung (viel Spass wenn das Konto eingefroren wird und man dann in den USA vor Gericht muss). Zudem ist halt bei IB wirklich das Interface nicht so Beginner-freundlich, aber das ist am Ende eigentlich kein wirkliches Argument. Ich kenne einige Leute in meinem Umfeld die verwenden IB, haben aber beruflich nichts mit Handeln zu tun, und kommen scheinbar gut klar damit. Bei IB hast du auch einen Mindestbetrag den du anlegen musst. Sprich, diesbezüglich würde eigentlich alles für IB sprechen, aber mir passt halt das nicht ganz, dass ich da viel Geld bei einem ausländischen Anbieter habe, wo ein fremdes Land im Prinzip von heute auf morgen da meine Kohle beschlagnahmen oder mein Konto einfrieren kann und ich mich dann kaum wehren kann ausser in die USA oder so vor Gericht zu gehen. In der Schweiz hat man es da schon einfacher, aber es ist halt teurer.

Wenn ich also rein auf den finanziellen Aspekt achten würde, würde ich für mich IB nehmen, das mach ich eigentlich in allen Belangen meines Lebens so, ich hab kein Problem z.B. alles im Ausland einzukaufen, Online bei Amazon zu bestellen, oder auch ein Auto zu importieren wenn ich dafür 10kCHF spare im Vergleich zum Schweizer Anbieter. Aber beim Broker hab ich ein zu grosser Anteil meines (kleinen) Vermögens, als das ich bereit wäre da diese Risiken zu tragen und habe mich daher auch für SQ entschieden.

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Ich denke es ist wichtig langfristig zu schauen! Da du ja nicht für ein par Jahre Investierst sondern hoffentlich für Dekaden. Kann mich da @AlephOne anschliessen!

Danke für die Tolle Diskussion hier im Finanzrudel Forum.

Aktuell komme ich fast nich nach mit allem, umso Dankbarer bin ich wenn wir uns Gegenseitig in der Finanzrudel Community
helfen können.

Und dir @Julian wünsche ich natürlich viel Erfolg beim Investieren, habe damals sogar in der Lehre über die UBS gehandelt noch viel teurer gewesen! Bis ich dann zu Swissquote gewechselt bin :heart::pray:t2:

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