Interactive broker vs Swissquote

Ich möchte 100k CHF anlegen und danach quartalsweise 10k CHF.
Dies entspricht in etwa dem Szenario von Melanie in Mastachianpost’s blog (Best Broker in Switzerland (Updated 2023)).
Die jährlichen Gebühren wären gemäss den Berechnungen im Blogpost bei Swissquote 407.27 CHF und bei Interactive Brokers 14.46 CHF.

Das ist eine enorme Differenz. Nichtsdestotrotz wird Swissquote von vielen Schweizer Finanzbloggern wie Sparkojote und Finanz Fabio empfohlen und scheint beliebter zu sein.

Was ist der Grund? Ist es das Misstrauen sein Geld bei einem Broker im Ausland zu investieren oder gibt es noch andere Gründe?

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Durch Empfehlungen gibt es Trading Credits oder andere Kommissionen, d.h. für die Finanzblogger selbst kostet Swissquote am Schluss wohl nicht viel bzw. sie verdienen durch Affiliate-Links Geld damit.

Von den Affiliate-Links abgesehen denke ich, dass das Vertrauen in den Schweizer Standort in der Tat der Hauptgrund ist. Gewisse Leute möchten vielleicht auch nicht auf einen Schweizer Steuerausweis verzichten (bei Swissquote erhältlich aber kostet zusätzlich CHF 100). Ausserdem vergleichen einige Leute die Gebühren nicht so genau. Oder schauen nur einen Schweizer Broker-Vergleich an, wo Swissquote im Vergleich zu traditionellen Schweizer Banken gut dasteht.

Auf der anderen Seite können die Swissquote-Gebühren unter Umständen auch stark optimiert werden. Wenn du nur „ETF Leader“ in CHF kaufst, dann ist die Kommission fix CHF 9 pro Trade (zzgl. min. CHF 2.85 Börsengebühren und Stempelsteuer). Je nach Anlagebetrag und Anzahl Trades kann das akzeptabel sein. Die Auswahl an „ETF Leader“ in CHF ist ziemlich gross, da sind auch viele internationale ETFs dabei. Die Depotgebühren kommen allerdings trotzdem dazu.

Interactive Brokers ist mein Hauptbroker, aber ich habe auch ein Swissquote-Konto, welches ich für Schweizer Fonds verwende (alle mit der CHF 9 Flat Fee). Gewisse Schweizer Fonds gibt es bei Interactive Brokers nicht und ich fühle mich mit zwei Broker wohler. Ich zahle bei Swissquote total deutlich weniger als 0.1% pro Jahr, was ich akzeptabel finde.

Ich deine ein weiterer Grund ist, dass du dich dort in das Aktionärsregister eintragen lassen kannst.

Vielen Dank für euer Antworten. Was ist der Vorteil darin, wenn man im Aktionärsregister eingetragen ist? Ich nehme an, dass man an den Generalversammlungen teilnehmen und dort abstimmen kann? Gibt es noch andere Vorteile?

Die Möglichkeit an der GV teilzunehmen oder online abzustimmen, ist meist der einzige Grund, sich ins Aktienbuch eines Unternehmens eintragen zu lassen. Einige Firmen geben neben der Bewirtung an der GV auch Naturalien ab, die nur Aktionäre bekommen. Swatch, Lindt, Calida, Jungfraubahn, einige Schiffahrtslinien usw.

Ich finde Interactive Broker sehr gut. Handle viel US Aktie und dann spart man extrem. VOO ETF den du auch in einem anderen Post hast. Bespare ich auch.
9 CHF oder 1$ machen schon etwas aus.

Wenn du Interactive Broker Fragen hast kann ich dir gerne helfen.

(Bonus entfernt)

Habe für meine CH Aktien noch Postfinance. Fürs Aktienregister. Aver nutze so ca. 90% IB und 10% PF

Vielen Dank für die Antworten. Ich war kurz davor mein Interactive Brokers account zu eröffnen als ich dies gelesen habe:
" Offenbar gibt es hier für CH-Kunden eine Änderung, wie uns auf unsere Anfrage am 28.3.2023 seitens des deutschsprachigen IBKR-Support mitgeteilt wurde. So sollen die Barmittel und Wertschriften von CH-Kunden im Konkursfall von IBKR neu durch die britische Organisation FSCS in der Höhe von 85’000 £ geschützt sein statt bisher durch die Securities Investor Protection Corporation (SIPC), welche eine maximale Deckungssumme von 500’000 USD anbot, davon 250’000 für Barmittel." (Quelle: Exklusiv unsere Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen 2023).
Das wäre ein no-go Kriterium für mich. Ich habe Interactive Brokers kontaktiert um diese Info zu verifizieren aber warte auf Antwort.

Weiss jemand der/die einen IB account hat mehr dazu?

Yep, in der Schweiz werden wir regelrecht abgezockt. Daher würde auch ich eher IBKR empfehlen.

Weil man mit Werbung für Swissquote etc. Prämien kassieren kann. Leider ist eine vielzahl der Blogs daher komplett unbrauchbar und totaler Unsinn. Die meisten Blogger sind einfach auf den schnellen und günstigen Buck aus und das sieht man dann auch an den inhaltlich total nutzelosen Posts und grundsätzlich wird einem da alles empfohlen was irgendwo die Möglichkeit anbeitet irgendwelche Codes und Ref Links zu verteilen.

Bei den meisten Bloggern findest du in den Posts nichts mehr als du auch direkt auf den jeweiligen Websites finden würdest, d.h. absolut null Inhalt.

Der Sparkojote liefert meines erachtens aber auch regelmässig guten Inhalt und kopiert nicht nur 1:1 einfach irgendwo eine Tabelle von irgend einem Anbieter. Auch wenn ich jetzt auch nicht alles gut finde und auch nicht alle Investment-Ideen gut finde, liefert er dennoch immer wiedermal gute Beiträge mit eigenem Inhalt und das kann man natürlich nicht einfach ohne Kompensation machen, daher platziert natürlich auch er gewisse Werbung von Werbepartnern. Das finde ich auch okay, 1. werden die Werbepartner transparent offen gelegt und es wird auch immer alles transparent ausgewiesen. Dann ist es auch okay wenn dafür auch eigener Content geliefert wird. Thomas hat auch ein gutes Video dazu gemacht, kannst du dir ja mal anschauen. Und das heisst dann ja auch nicht nur weil er gewisse Produkte anpreist, dass man dann auch genau die Produkte verwenden muss :wink:

Das machen aber viele nicht und gefühlt 95% der Blogs and YouTube Channels kann man komplett rauchen. Und nein einfach Infos von den Webseiten kopieren oder rezitieren ist kein eigener Content :slight_smile:

Ich glaube der Sparkojote hat auch viele Nachahmer, d.h. Leute die sehen dass es möglich ist durch Youtube und Blogging gut Geld zu verdienen und das dann auch wollen, aber das Gefühl haben das könne man einfach so nebenbei 2-3 Mal die Woche am Feierabend machen und dann Millionen scheffeln. Das sind dann die die einfach alles anpreisen was irgendwo irgendwelche Codes und Ref Links anbietet.

Primär das du an die GV eingeladen wirst du teilnehmen kannst. Finde ich jetzt nicht wahnsinnig wichtig, da die Infos da 1. relativ langweilig sind und 2. auch online eingesehen werden können. Zudem finde ich dass man sich als Kleinaktionär an einer GV auch ein bisschen zum Affen macht und als Möchtegern-Business-Man dasteht. Zudem gegen die Grossaktionäre kommst man mit seinen paar Einzelstimmen sowieso nicht an. Es bringt also wenig bis nichts.

Bei wenigen Firmen git es noch die Naturaldividenden, allerdings sind das je länger je weniger und meistens kaum brauchbares Zeugs. Die Swatch Uhren z.B. sehen in der regel billig aus und gefallen mir nicht.

Also nur wegen dem würde ich jetzt nicht extra einen teuren Broker nehmen. Für die Gebühren die man sich spart im Jahr mit IBKR kannst du dir gleich mehrere billig Swatch Uhren kaufen und Calida Pijamas kaufen gehen. :wink:

Naja das ist etwas undurchsichtig und ich glaube dazu gibt es keine wirklich abschliessende Antwort. Ich hab das glaub ich schonmal irgendwo gepostet in diesem Forum, auf der IB Website steht:

Interactive Brokers (U.K.) Limited
Interactive Brokers (U.K.) Limited is authorised and regulated by the Financial Conduct Authority. FCA Register Entry Number 208159. Products are only covered by the UK FSCS in limited circumstances.

Your account is cleared and carried by Interactive Brokers LLC and for certain limited products by Interactive Brokers (U.K.) Limited. Interactive Brokers LLC is regulated by the US SEC and CFTC and is a member of the SIPC (www.sipc.org) compensation scheme. Interactive Brokers (U.K.) Limited is authorised and regulated by the FCA and regulated products are covered by the UK FSCS.

Für mich heisst das die meisten Assets werden von IB US gehalten und damit gilt SIPC und für die wenigen Assets welche von IB UK gehalten werden gilt FSCS, so zumindest verstehe ich die offizielle Kommunikation auf der Website und bisher hat sich an dieser Kommunikation nichts geändert.

Welche Assets jetzt genau von IBUS und welche von IBUK gehalten werden ist unklar, daher könnte man natürlich im Zwiefel zur Sicherheit einfach mal von der schlechteren Variante ausgehen.

Warum?

Klar SIPC ist sehr interessant aber FSCS ist mit 85k GBP ziemlich genau bei den 100k CHF von ESI wenn man die Währung umrechnet. Die Schweizer Variante gilt aber nur für Cash, bei FSCS sind auch Wertschriften etc. mit eingeschlossen. Klar die Kundenassets sind so oder so getrennt und im Konkursfall nicht betroffen aber wenn es z.B. einen gröberen Betrugsfall gäbe hättest du mit FSCS immerhin die knapp 100k CHF, mit ESI würdest du leer ausgehen.

Zudem hat FSCS einen wesentlich grösseren Pool als ESI, d.h. die Wahrscheinlichkeit das im Ernstfall alle Forderungen bedient werden können ist denke ich bei FSCS grösser als bei ESI. Somit sieht für mich FSCS immer noch leicht besser aus als die Schweizer Variante. Warum wäre das für dich ein No-Go?

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Ich bin ebenfalls am überlegen ob ich sq oder interactive brokers nehmen sollte. Bisher habe ich yuh benutzt.

Kannst du die genauen Gebühren pro Transaktion und pro Jahr beschrieben, die bei interactive brokers anfallen würde? Und wie machst du das mit den Steuern? Ich bin da noch totaler Anfänger

Vielen Dank für die hilfreiche Antwort AlephOne.
Mir war nicht bewusst, dass die Einlagesicherung nur für Cash gilt und noch wichtiger, dass Wertpapiere von Kunden auch bei einem Konkursfall nicht unter Risiko stehen. Ich bin gerade dabei, mein IB Konto zu eröffnen und bin auf die Wahl zwischen IB-UK und IBLLC-US gestossen.
Ich schreibe einen separaten Post dazu da ich hierzu gerne Feedback hätte.

Ich stütze mich hierbei lediglich auf den Vergleich auf folgendem Link: Der beste Broker der Schweiz (Vergleich 2023).
Die hohen Gebühren bei Swissquote kann ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen.

Swissquote passt sich der Schweizer Situation an. Sie sind zwar teuer, aber im Vergleich zu den Schwizer Grossbanken und Kantonalbanken sind die Gebühren ein Schnäppchen.