Yuh neu mit Zinsen!

… und genau das habe ich ja beschrieben: Wenn man verkaufen MUSS. Oder seid ihr hier alle in einem so zarten jungen Alter, dass ihr noch nie vor einem Scherbenhaufen gestanden habt im Leben? (Schwerer Schicksalsschlag, Krankheit, Scheidung)…

Genau dafür sollte man ja genügend Cash auf der Seite haben.
Eine Notreserve für irgendwelche unvorhergesehene Sachen im Leben.

Damit du in einem solchen Moment nicht auf deine Investierten Mittel zurückgreifen musst.

Das wurde hier im Forum schon genügend diskutiert.
Aber das habe ich ja auch bereits hier erwähnt…

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… und heute steigt auch die Handelszeitung in das Thema ein, dass Aktien wohl keine sooooo gute Idee sind für die Zukunft.

Naja, also der Artikel ist ja eigentlich nicht wirklich gut geschrieben oder?

Die historische Wahrscheinlichkeit spricht für einen baldigen Börsencrash, denn die fanden in der Vergangenheit oft in den Monaten September und Oktober statt.

Halte ich jetzt nicht für wissenschaftlich das abzuleiten.
Leider kann ich nicht den ganzen Artikel lesen. Evtl. käme da ja dann noch Gutes.

Kann’s Dir dann schreiben, wenn ich die Printausgabe gelesen habe :slight_smile:

Ich würde das Argument ja verstehen wenn wenigstens statistische Indikatoren genannt würden wie z.B. die inverse Zinskurve. Diese ist zur Zeit tatsächlich ein Indikator dafür dass eine Rezession ziemlich wahrscheinlich bevorsteht, auch wenn sich die Fed jetzt etwas weniger aggressiv verhält wie eigentlich erwartet.

Bezüglich der Inflation bin ich jedoch nicht optimistisch, die ganzen Gelder die während Corona mehr oder weniger im Giesskannenprinzip verteilt wurden und jetzt womöglich auch im Winter der Staat schon wieder grosszügig Gelder spricht für Energiekonzerne, dann wird die Inflation in nächsten Jahr weiter zunehmen. Das bedeutet das Cash nach und nach vernichtet wird.

Daher jetzt längerfristig ausschliesslich auf Cash zu setzen halte ich nicht für eine gute Idee, gerade in den kommenden 2-3 Jahren nicht. Cash ist King wenn es darum geht genügend Liquidität bereitzuhalten wenn die Rezession und ggf. ein Crash kommt, damit man dann genügend Mittel bereit hat um günstig einzukaufen.

Es ist mir natürlich durchaus klar, dass ich hier in einem Gourmet-Steak-Forum über vegetarisches Essen schreibe :wink: Und dass mir eine steife Brise entgegen wehen würde, war mir von Anfang an klar.

Ich bin halt einer der alten Schule: Kauf nur, was du dir leisten kannst (resp. darauf gespart hast) und lebe weder über deine Verhältnisse noch kaufe Aktien.

So gesehen, habe ich (wäre ich Bauer) meine eigenen Kartoffeln im eigenen Schopf gelagert. Die Mäuse (Teuerung) fressen mir zwar ab und zu was weg, aber die Kartoffeln sind bei mir. Jederzeit verfügbar, essbar und jederzeit verkaufbar. Ich könnte die Kartoffeln auch ins Zentrallager karren (Börse) und dort werden diese von Monat zu Monat (auf wundersame Art und Weise) etwas mehr. Weiss der Geier, wem die dazugekommenen dann fehlen - aber egal :wink: Den Preis der dort gelagerten Kartoffeln bestimme aber nicht ich. Und wenn ich mir im dümmsten Moment einen neuen Mähdrescher anschaffen muss, erhalte ich für die Kartoffeln nur den halben Preis.

Gut, zugegeben, das war jetzt sehr polemisch und bildlich gesprochen. Aber vor Aktien und der Börse halte ich mich weiter fern. In den Augen vieler hier sicher äusserst unklug, dafür aber sicher. DotCom-Blase im Jahr 2000, Finanzkrise 2008: Alle getrieben durch extreme Gier und ein Überborden. Ein kluger Kollege sagte mir mal: Wenn die lokale Sparkasse aus Hiterfultigen dem 80-jährigen Grosi am Schalter Aktienfonds aufschwatzen will, dann ist der Zenith überschritten. Und tatsächlich ist es ja so: Postfinance macht Werbespots, dass schon Jugendliche ihr Taschengeld in Fonds anlegen sollen.

Die Perversität des Systems ist zeitgleich kaum zu übertreffen: Pharmariesen spucken gigantische Dividenden aus - welche letztendlich durch immer höhere Krankenkassenprämien finanziert werden. Wie geil ist das denn? Das dieses System in Kürze in sich zusammenfallen wird, will man als Anleger natürlich nicht wahr haben. Der See mit den exponentiell wachsenden Seerosen ist ja auch am Vorabend erst halb zugewachsen…

Coronakrise, Ukrainekrieg, Energiemangellage… eine Krise jagt die andere. Das System wird kollabieren - und ich bin weiss Gott nicht der Einzige, der diese Gefahr auf dem Radar hat.

Darum Cash ist King. Aktien die keiner mehr will, sind Altpapier.

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Hier bin ich voll bei dir. Der Banker wollte meiner Schwiegermutter (73) auch Fonds und Anlagen aufschwatzen und das trotz ihrer Aussage das es primär um Werterhalt geht.

Die von dir erwähnten Crashes sind nicht von der Hand zu reden aber du investiertst ja auch dazwischen und musst nicht im Tal verkaufen. Klar muss nicht jeder machen, deshalb gibt es ja auch diese Risikobereitschaftsanalysen und das ist auch gut so.

Bis auf die letzte Aussage auch völlig einverstanden. Ich kaufe meine Aktien mit dem Geld das „rumliegt“. Wenn alle Aktien 0 CHF wert wären, dann wäre das zwar ultra schade aber ich könnte problemlos weiterleben und alle Rechnungen bezahlen.

Und hier sehe ich den grössten Denkfehler. Cash wird in einer extremen Kriese (die ja jetzt überall proklamiert wird) so schnell weggefressen (Stichwort: Hyperinflation) das es nicht zur Kriesensicherung taugt. Wenn dann eher Rohstoffe wie Gold oder dann wirklich die Kartoffel. :slight_smile:

Grundsätzlich ist deine Einstellung nicht verkehrt: Kaufe was du dir leisten kannst und nur wenn du es auch verstehst (letzteres lese ich zwischen den zeilen). Auch zeigst du Verständnis, dass in diesem Forum wohl die Mehrheit eine andere Meinung vertritt.

Dennoch möchte ich gerne auf deine Punkte eingehen, denn dies ist schliesslich ein Forum wo Diskussion gelebt wird.
Was mir auffällt, ist dass mehrmals die negativen Aspekte angesprochen werden, die aber nur historisch gesehen vereinzelt auftreten. Während den Krisen (Dotcom, Finanz, Schwarzer Montag etc.) haben sicherlich viele Leute sehr viel Geld verloren. Allerdings treten solche Krisen immer wieder auf und werden es auch in der Zukunft, es ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Nur wann ein solches Ereignis eintritt (morgen, in 1 Monat, in 1 Jahr?) weiss niemand. Hätten sie im Jahr vor dem Dotcom-Blase nur cash gehalten, wäre das super gewesen. Hätten sie das aber 10 oder 5 Jahre vorher schon gemacht, würden sie sich natürlich ärgern. Hätten sie seitdem immer noch nur an cash festgehalten, obwohl sie 2007 dann wieder richtig gelegen wären, hätte ihr Vermögen bis heute (im Vergleich zu einer Kapitalmarktanlage) einiges an positiver Entwicklung verpasst.

Doch darum geht es doch beim Investieren (im Gegensatz zum kurzfristigen Handel „Gier“) gar nicht. Beim Investieren möchte man doch langfristig Geld sparen und zusätzlich das Vermögen vermehren. Es ist klar, wenn ich hoch spekulativ investiere und dazu nicht weiss in was ich investiere, hört sich das nicht gerade nach einer nachhaltigen Strategie an. Zudem werden Börsencrashs gerne von den Medien aufgegriffen, denn die Schlagzeile „Verlust von 20% innerhalb eines Jahres“ stösst auf mehr Interesse als „Anleger erwirtschaftet über 30 Jahre 4% p.a. und kann glücklich in Rente gehen“.

Wenn man eine nachhaltige (im finanziellen Sinne) Anlagestrategie fährt, indem man in Unternehmen investiert, dessen Geschäftsmodell man versteht, profitabel sind und sonstige Qualitäts-Merkmale vorweisen können, sollte doch grundsätzlich nichts dagegen sprechen?
„Alle getrieben durch extreme Gier und ein Überborden“, klar wenn man schnell reich werden möchte sollte man das Investieren lieber sein lassen.

Eine 80-jährige Person wird von einem Bankberater zu einem Aktienfonds überredet. Vielleicht passiert das tatsächlich 10 Leuten pro Jahr, aber vielleicht von einer Gruppe von über 100’000 Personen. Das ist natürlich nicht gut, aber statistisch gesehen ist es sehr wahrscheinlich, dass bei einer grossen Menschengruppe ein solches Ereignis eintritt. Natürlich schreiben die Medien dann gerne darüber und die Allgemeinheit hat wieder ein verfälschtes Bild. Als Anmerkung, ihre Schilderung basiert auf einer Anekdote eines „klugen“ Kollegen, ist natürlich nicht gerade ein verlässliche, allgemein gültige Aussage.
Ausserdem verstehe ich denn Zusammenhang zwischen einer 80-jähriger Person und von Jugendlichen nicht. Warum sollte es verwerflich sein, Jugendliche zum Sparen oder allenfalls Investieren zu animieren?

Ich nehme mal an, dass auch sie das Rentensystem nutzen, ob als Einzahler oder Bezüger. Nun nehme ich an, dass sie in die 2. Säule einzahlen oder Gelder davon beziehen. Ich vermute deshalb auch dass ihre Gelder in der 2. Säule angelegt werden oder worden sind. Daher müssten sie doch froh sein, dass ihre Gelder angelegt werden.
Ein kleines (stark vereinfachtes) Beispiel: Sie zahlen jeden Monat 250.- in ihre 2. Säule ein und ihr Arbeitgeber zahlt ebenfalls denselben Beitrag ein, was mit 2% p.a. verzinst wird. 30 Jahre lang zahlen sie ein.

Nach 30 Jahren hätten sie somit rund 245’000.- angespart.
Würden diese 500.- allerdings monatlich auf ein Sparkonto wandern (welches eine Verzinsung von 0.5% p.a. aufweist), hätten sie rund 195’000.- angespart.
Die Differenz beträgt rund 50’000 Franken, was rund 25% entspricht.
Würden sie sich nicht auch freuen, wenn ihr Alterskapital 25% höher liegt? Ausserdem haben sie über 30 Jahre wahrscheinlich einige Krisen erlebt, aber unbeeindruckt hat sich ihr Alterskapital erhöht.

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