Yuh ETF: in CHF oder USD hinsichtlich Gebühren und Steuern

hallo zusammen

Ich habe vor bei Yuh meine ersten Investments zu tätigen. Einerseits weil mir SQ zu hohe Gebühren verlangt für mein kleines Startinvestment (ca. 10’000 CHF/a) und ich andererseits noch nicht 100% überzeugt bin, wie sicher/unproblematisch ausländische Broker sind (ich lasse mich gerne überzeugen :wink: )
nun die Frage: ich habe vor in 1 Welt ETF zu investieren. Bei Yuh stehen diese 2 zur Auswahl:

iShares MSCI World CHF Hedged UCITS ETF, IWDC, MSCI World, TER=0.55%, CHF, thesaurierend
und
Vanguard FTSE All-World UCITS ETF, VWRD, FTSE, All-World Index, TER=0.22%, USD, ausschüttend

nun ich sehe noch nicht ganz durch was mich an Gebühren respektive Steuerabzüge erwartet. Mein Verständnis ist folgendes:

iShares: höhere TER, aber keine 0.95% Währungsumrechnung → ab 3 Jahren Haltedauer teurer als VG
Vanguard: tiefere TER, aber 0.95% Währungsumrechnungsgebühr → ab ca. 3 Jahren Haltedauer günstiger

grundsätzlich bevorzuge ich einen tesaurierenden ETF, ist aber nicht entscheidend.

Wo mir noch das 100% Verständnis fehlt: Versteuerung.
Mein Verständnis:
iShares: 35% Verrechnungssteuer fallen an und können zurückgefordert werden → effektive Steuern auf Einkommen
Vanguard: wieviel „ausländische“ Steuern werden abgezogen? wird die Verrechnungssteuer auch abgezogen? kann die Verrechnungssteuer zurückgefordert werden?

Mache ich noch einen Überlegungsfehler? respektive welcher der beiden ETF bietet (bei gleicher Performance) die höhere Rendite aufgrund von Gebühren, TER und Steuern.
Vielen dank für die Hilfe bei der Klärung! Gruess tb2

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Die 0.95% Währungswechsel zahlst du beim VWRD sowohl beim Kauf wie auch beim zukünftigen Verkauf. D.h. gleich teuer sind die beiden wohl erst bei ca. 6 Jahren Haltedauer.

Ausserdem denke daran, dass der IWDC die Fremdwährungen ‚absichert‘, was sowohl positiv wie auch negativ sein kann, ich aber allgemein für einen globalen Aktienfonds nicht empfehlen würde. Beim IWDC fehlen auch noch die Emerging Markets.

Mich überzeugen beide Varianten nicht. Wenn Yuh VWRL in CHF anbieten würde, dann könnte es einigermassen interessant sein, aber die aktuelle Auswahl ist schlecht.

Beide ETFs haben das Domizil in Irland. Schweizer Verrechnungssteuer wird von den Fondsdividenden daher bei beiden nicht abgezogen. Die Fonds selbst zahlen Quellensteuern auf gewisse Unternehmen (z.B. 15% auf US-Aktien im Fonds), welche du nicht zurückfordern kannst. Auf die Fondsdividenden zahlst du normal Schweizer Einkommenssteuer. Gibt steuertechnisch keinen Unterschied ausser dass du beim thesaurierenden Fonds die Steuern nicht von den Ausschüttungen bezahlen kannst (spielt wohl keine Rolle in der Ansparphase).

Ich würde dir Interactive Brokers empfehlen. Ein sehr grosser Broker, welcher sowohl in den USA von der SEC wie auch der FINRA reguliert wird und der SIPC angeschlossen ist. Ausserdem in der UK reguliert von FCA und in anderen Ländern von weiteren Organisationen. Und im Gegensatz zu z.B. Degiro, ist bei IKBR Safe Custody ohne Security Lending möglich und das zu fairen Konditionen.

Wenn dein Vermögen dort mal gross ist, kannst du dir immer noch einen zweiten (ev. Schweizer) Broker zulegen.

Wenn es unbedingt ein Schweizer Broker sein soll, dann wäre wohl FlowBank der günstigste. Aber ich kenne FlowBank nicht wirklich, dies soll also keine Empfehlung sein.

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Dem würde ich beipflichten. IBKR ist weltweit einer der Big Players in dem Bereich. Ich bin bei ausländischen Brokern auch eher skeptisch und würde da auch nicht jede marode Firma nehmen. Aber IBKR kann ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Nicht schlechter als manch Schweizer Firma, im Gegenteil wohl oftmals wesentlich besser :slight_smile:

Mich auch nicht.

Yuh hat einfach kein gutes Angebot in dem Bereich und ich würde was anderes nehmen. Für die Preise 0.55% TER oder 0.5%+0.95% pro Transaktion könntest du grad so gut zu irgend einer regulären Bank gehen und hast wesentlich besseren Service als bei Yuh.

Würde wie gesagt IBKR empfehlen, wenn es unbedingt ein Schweizer Broker sein muss dann würde ich vorher SQ nehmen.

Ja FlowBank ist preislich sicher günstiger als andere aber ich fand das Verhalten der Firma äusserst unprofessionell. Konnte meinen Account über mehrere Monate hinweg nicht schliessen, war ein riesen Drama. Würde da nie wieder einen Account machen selbst wenn es gratis wäre.

Dem würde ich beipflichten. IBKR ist weltweit einer der Big Players in dem Bereich. Ich bin bei ausländischen Brokern auch eher skeptisch und würde da auch nicht jede marode Firma nehmen. Aber IBKR kann ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Nicht schlechter als manch Schweizer Firma, im Gegenteil wohl oftmals wesentlich besser :slight_smile:

Second that - seit über 3 Jahren bei IBKR, nur gute Erfahrungen - geringe Kosten, übersichtliche Ansicht und most important eine breite Auswahl an Fonds (ausser Schweizer Sachen?)

vielen Dank euch für die Antworten und Empfehlungen. Ja mir waren die Angebote von Yuh auch nicht 100% sympathisch… ich mache mich nun mal schlau über IBKR. scheint wohl die beste option zu sein. und da für Schweizer das britische IBKR zu wählen ist, kann ich immerhin USA vermeiden als Firmensitz, was schon mal positiv ist.

Bei yuh bietet sich die Möglichkeit via Revolut das Geld zu tauschen und zu überweisen. Da bezahlt man nur eine Gebühr bei Revolut für die Überweisung. Umtausch ist bis 1250 Fr im Monat gratis. Da ich nur 800 Fr monatlich investiere (und nur alle 3 Monate überweise), reicht mir das aus. Mit dem Umweg via Revolut komme ich so auf Total Gebühren von 0.8% und bleibe unter den angepeilten 1%.

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interessant, wie geht das, dass du nur auf 0.8% kommst?
habe dies letzte woche versucht, aber Revolut belastet nun über 1% für überweisungen mit schweizer KK… habe von Neon (ohne Währungsgebühr) direkt USD nach Revolut überwiesen via Kreditkarten-Aufladung…

eine andere Frage: investierst du bei Yuh in ETF? falls ja, welche hast du für dich gewählt? bin immer noch etwas unentschlossen, welche es werden sollen, falls ich bei Yuh bleibe

Mach eine Banküberweisung in CHF von deiner Schweizer Bank zu Revolut. Dann gibt es keine Kartengebühren.

Ich überweise das Geld von Neon an Revolut per Dauerauftrag. 800 pro Monat. Dann monatlichen umtausch in USD. Nach 3 Monaten Überweise ich 2400 CHF in USD zu Yuh. Dafür wird erstmalig eine Gebühr für ca. 3.5 USD fällig was ca 0.15% entspricht. Der Rest ist die 0.5% von Yuh plus Stempelge ühr von nochmals 0.15%.

Da ich länger dabei bin bei Yuh, hatte ich noch den VT zur Auswahl. Diesen werde ich bis zu ca 30k besparen, damit ich die DA-1 zurück bekomme (15% müssen 100 Fr entsprechen). Anschliessend schaue ich, wie ich weiter sparen möchte und evtl aktiver den VWRLD bespare. Insbesondere wegen der Erbschaftssteuer welche beim VT fällig werden könnte. Die Problematik mit dem DA-1 hast du beim VWRLD ja nicht.

Da sparst du aber bei 800 CHF pro Monat relativ lange bis du in den Bereich kommst (ca. 1000+ Jahre, Kursentwicklung + Dividenden mal nicht berücksichtigt).

Gemäss meinem Wissen werden diese ab 60k fällig. Was bei 800 monatlich 6.25 Jahre sind. Oder lieg ich da falsch mit den 60k?

Das gilt für Länder ohne Steuerabkommen mit den USA. Die Schweiz hat jedoch ein Abkommen und profitiert daher von grösseren Freibeträgen, welche jedoch regelmässig ändern. Im 2023 waren es USD 12’920’000. Im Endeffekt kommt es auf die Proportionen der US Anteil im Vergleich zur Gesamterbschaft an.

Man kann jedoch vereinfacht zusammenfassen, dass wenn du nicht vor hast mehrere Millionen zu vererben, sind die US Erbschaftssteuern relativ ungefährlich.

Wenn man die US Erbschaftssteuern als Problem betrachtet und deswegen keine US ETFs kaufen möchte, dann dürfte man ja aus gleichem Grund auch generell keine US Aktien wie Microsoft, Google, Apple, Meta, etc. besitzen.

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Hallo tb2,

Ich und meine Frau besitzen je ein unterschiedliches Depot und da kann ich auch gleich vergleichen. Vielleicht findet du hier etwas an Informationen.

Meine Frau möchte ein super unkomplizierter und in der Schweiz ansässiger Broker haben und sich am besten um nichts kümmern. Daher habe ich für sie TrueWealth gewählt. Kostet zwar etwas, weil es RoboAdvisor ist. Jedoch sind dann sämtliche Transaktionen und Depotführung umsonst. Gut finde ich auch, dass der Steuerausweis kostenlos ist. SQ verlangt hier stolze 100 CHF. Bei TrueWealth zahlst du 0.5% + 0.15% TER. Transaktionen in Fremdwähurngen etc. sind inkl. Nett finde ich auch dass Immobilien (REITS) und Rohstoffe beigemischt sind. Wenn du über einen Kollegen eingeladen wirst sind die Kosten für das erste Jahr halbiert. Daher finde ich es eine gute Alternative zu SQ. Die Steuern in den USA kannst du über das Formular DA-1 anrechnen lassen. Dies macht jedoch erst ab hohen Dividenerträgen dann erst Sinn, ist hier aber möglich.

Ich persönlich mag mich lieber selber um mein Depot kümmern und bespare zur Zeit 3 ETF’s. Damit es mir nicht allzu teurer wird benutze ich DEGIRO. DEGIRO bietet dir ein Depot in CHF an obwohl im Hintergrund die ETF’s in EUR gehandelt werden. Vorteil ist ich habe eine Schweizer IBAN Nummer und kann klassisch einzahlen und gleich handeln. FX kosten sind bei 0.25%. Bei DEGIRO sind über 200 ETF kostenlos besparbar (unter gewissen Konditionen). Dafür muss ich mit den Steuern selber schauen (kein schweizer Steuerausweis). Ich benutze daher ETF mit irischen Domizil, da es mir sonst schwierig bis unmöglich wird die Quellensteuer USA so anrechnen zu lassen.

Ich hoffe dies hilft dir weiter.
Liebe Grüsse Leonardo

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