Was denkt ihr über meine Broker/ETF wahl

Hallo Finanzrudel,

ich werde in den nächsten Monaten 100k CHF erhalten, die ich entweder komplett, mindestens aber 80k in einen ETF investieren werde.

Alles soll so einfach wie möglich sein, ich möchte einmal kaufen und dann 20-25 Jahre keine Arbeit mehr haben, nur noch beobachten. Deshalb möchte ich einen thesaurierenden ETF, der die Welt möglichst breit abdeckt.

Ich habe mir Swissquote und Yuh angeschaut, bei Yuh kommt nur der Vanguard Total World Stock Index Fund ETF Shares (VT) in Frage, der eigentlich schon ziemlich perfekt ist, besonders die TER von 0,08% ist beeindruckend niedrig. Es stört mich lediglich extrem das der ETF in USD gehandelt wird. Nebenbei bemerkt musste ich selber recherchieren welche ETF sich hinter den Kürzeln verbergen die Yuh auf der Website auflistet, ich habe jedenfalls keine Details gefunden, das finde ich eher schwach von Yuh.

Bei Swissquote konnte ich keinen ETF finden der vergleichbar breit gestreut ist, bei den meisten steht im Basisinformationsblatt sogar eine 3% Umtauschgebühr beim kauf, das geht gar nicht. Einzig der Vanguard All World ETF dist käme in Frage, der ist jedoch ausschüttend.

Also eigentlich ist die Sache für mich klar, habe mich für den Einmalkauf bei Yuh entschieden, da kostet mich der Kauf bei 100k und 0,5% Gebühr zwar 500 Fr., aber danach 20-25 Jahre nichts mehr bzw. nur noch die 0,08% TER. Swissquote hingegen nimmt bei 100k jährlich 100 Fr. Gebühren, steigend mit der Zeit. Die 500 Fr. wären somit nach spätestens 5 Jahren schon erreicht, noch früher wenn ich die mit 0,22% wesentlich höhere TER des ETF dazurechne.

Klar ist das jetzt alles nicht die Welt, wenn man sich das aber über Jahrzehnte ausrechnet, kommt schon eine ordentliche Summe zusammen.

Trotzdem habe ich bedenken wegen der Handelswährung des ETF in USD. Ich habe bereits schlechte Erfahrungen gemacht mit meiner Investition in P2P Kredite die in EUR laufen. Habe 2018/19 investiert und seither haben die Währungskursverluste meinen Gewinn so ziemlich komplett aufgefressen, also ein Nullsummenspiel.

Wie seht ihr das, stört es euch einen ETF in Fremdwährung im Depot zu haben? Bevorzugt ihr CHF? Wenn ja, welchen ETF könntet ihr als Alternative empfehlen? Ein klassisches 70/30 oder 80/20 Weltportfolio würde auch gehen.
Was denkt ihr allgemein über meinen Plan, gibt es da etwas das ich übersehen oder nicht richtig bedacht habe? Irgendwelche Nachteile wenn ich eine große Summe in nur einem Depot bei Yuh liegen habe?
Ich bin jetzt wirklich kein Profi, bin für Ratschläge und Hinweise dankbar.

Sorry für den langen Text, vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken, aber die mache ich mir ja nur einmal und danach hoffentlich nie wieder.

Der ist aber ausschüttend (in USD) und du hast geschrieben du möchtest thesaurierend und in CHF.

Naja bei SQ könntest du auch den gleichen VT kaufen halt unter den gleichen Voraussetzungen (ausschüttend, USD) und zudem ist es bei SQ kein ETF Leader somit würdest du die Aktienpreise zahlen und die sind bei SQ schon ziemlich happig. Und bei SQ kommt wie du schon geschrieben hast noch die Depotgebühren dazu. Aber rein theoretisch wäre es möglich.

Bei Yuh fällt halt zusätzlich zu den 0.5% bei VT noch die 0.95% Währungsumrechnung an und das dann auch für alle Dividenden die du reinvestieren möchtest. Zudem kann man bei Yuh keine Quellensteuern auf Dividenden abziehen lassen bei SQ schon. Zudem sind bei Yuh halt für solche Beträge die Kosten schon ziemlich hoch mit 0.5%, die Währungsumrechnung gar noch nicht drin.

Ein ähnliches Produkt allerdings mit viel weniger Titeln und mit IE Domizil wäre VWRL. Hat aber keine Small Caps dabei was mich etwas stören würde, bzw. dann müsste man ggf. einfach noch Small Caps extra dazunehmen und dann fängt auch schon der ganze Zirkus mit ETF Selection an :wink: Dann kommt noch dies und da dazu und am Schluss ist es dann aber nicht mehr die einfache einfach mal einzahlen und schauen Strategie.

Das kommt drauf an in welchem Depot. In einem Schweizer Depot würde es mich stören da die Kosten viel zu hoch sind. Bei IBKR wäre es mir egal und dann würde ich sowieso alles in USD kaufen weil da die Umrechnung praktisch gratis ist.

Das ist schwierig dazu könnte man jetzt wieder eine riesige Abhandlung schreiben und man müsste auch viel mehr wissen, es kommt zudem auch auf den Broker drauf an etc. alles hat vor und Nachteile und dann kommt es natürlich auch drauf an welche Strategien man verfolgt. Einfach irgendwie ETFs zu kopieren ohne abzugleichen ob man auch eine ähnliche Strategie fährt würde ich jetzt nicht unbedingt. Mit VT und VWRL machst du grundsätzlich sicherlich nicht viel falsch. Klar optimieren kann man meistens aber du wolltest es ja auch möglichst einfach haben.

Wenn du VT möchtest würde ich eher IBKR als Broker nehmen.

Btw. warum die Gelegenheit nicht nutzen und statt einmal investieren dies in Zukunft regelmässig tun? :wink:

Bei 100k ist das sicherlich kein Problem.

Schau Dir mal diesen ETF an, gibts bei SQ in CHF, Fremdwährungskurs-Gebühren fallen also weg.
Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF (USD) Accumulating

ja ich war tatsächlich der Meinung das der thesaurierend ist. Ich habe so viele ETF’s anschaut, da bin ich wohl irgendwie durcheinander gekommen, verdammt. Eben, ich möchte am liebsten CHF, ich wäre aber auch mit dem in USD zufrieden gewesen wenn sich nichts besseres findet. Das Geld kommt eh aus Deutschland, also muss ich es sowieso mit Wise in Franken tauschen. Kostet ca. 0,48% wenn ich das noch richtig im Kopf habe. Hab das oben nicht erwähnt.

bei Swissquote sind es meines Wissens nach auch 0.95% wenn ich einen ETF in USD kaufe

schon, aber würde sich ja wegen der fehlenden Depotgebühr nach ein paar Jahren locker rechnen

ist auch ausschüttend leider, die Aktienanzahl würde mir persönlich aber noch absolut ausreichen. Small Caps wären nice to have, aber für mich kein Ausschlußkriterium. Wenn es den als thesaurierer und am besten in CHF geben würde, wäre ich froh. Wenn es gar nichts anderes gibt muss ich halt einen ausschüttenden nehmen, halt richtig blöd das man dann wieder Gebühren für das reinvestieren zahlen muss. Schon klar warum hauptsächlich ausschüttende ETF angeboten werden.

so gut kenne ich mich nichts aus, das war mir neu. Guter Hinweis! Warum ist denn das so?

Werde ich ja. Habe das nicht erwähnt weil es mir hier in erster Linie um die Einmalanlage geht. Wäre auch schön wenn ich das irgendwie von meinen restlichen Investitionen trennen könnte. Geht zwar notfalls auch mit Portfolio Performance, aber in einem ganz anderen Depot wäre schöner.

Also dann werde ich mich nochmal hinsetzen müssen um einen vernünftigen ETF zu finden. Wird dann wohl nach meiner bisherigen Recherche ein ausschüttender sein, dafür aber in CHF

Der ist tatsächlich ziemlich gut für mich geeignet. ist mir wohl irgendwie nicht aufgefallen weil ich ESG gelesen habe, das ist mir nämlich bis auf Waffenproduzenten ziemlich egal. Meiner Meinung nach regelt der Markt solche Sachen mit der Zeit automatisch.
Danke für den ETF Tipp

Gibt doch auch noch den gleichen in thesaurierend → VWCE. Ist allerdings auch in USD und weiss auch nicht obs den bei Yuh oder SQ gibt. Soll nur als Hinweis dienen.

Diebei Fonds im Basisdatenblatt angegebene Gebühr für Ausgabe und Rücknahme ist eine Maximalgebühr, welche dir der Broker aus Sicht des Fonds verrechnen darf, aber nicht muss.
Der Ausgabeaufschlag und/oder der Rücknahmezuschlag ist nämlich eine Gebühr, die nicht dem Fonds zugute kommt, sondern dem Broker oder der Hausbank des Anlegers und soll die Kosten des Vertriebs decken. Bei Swissquote zum Beispiel ist es CHF 9 pauschal pro Auftrag, wenn die Fondsgesellschaft ein Prime Partner ist.

Hast du dafür eine Quelle und/oder ein Beispiel wo das so wäre?

Die Ausnahme- und Rücknahmegebühren die ich kenne kommen entweder dem Emittenten zu gute oder dem Fondsvermögen, aber nicht der Bank. Die Bank verlangt ihrerseits eine Courtage/Kommission zusätzlich. Die SQ Pauschale von 9 CHF ist auch nur so eine halb-wirkliche Pauschale da auch da noch Gebühren dazukommen.

Hier gibt es einen Artikel zu diesem Thema. Der Artikel betrifft zwar Deutschland, bei uns ist es ähnlich.

So bietet zB. die Postfinance Fonds der UBS an. Wer nur ein Privatkonto hat, zahlt ein Prozent Ausgabeaufschlag, wer ein Bankpaket hat, 0,5 Prozent.
Weil die Ausgabeaufschläge und die Rücknahmegebühren ein gutes Geschäft für die Banken sind, versuchen die Bankberater der Kundschaft möglichst verwaltete Fonds der eigenen Bank anzudrehen. Denn da verdient die Bank möglicherweise gleich mehrmals:
Courtage bei der Ausgabe, Ausgabezuschlag, jährlichen Gewinn aus der TER, jährliche Depotgebühr, Courtage bei der Rücknahme, Rücknahmezuschlag.