Was passiert mit Wertschriften bei Konkurs der Depotbank?

Habe mir viac mal angeschaut. Was mit derzeit gar nicht passt ist das die Anlage produkte bei der credit suisse liegen. Ein no go momentan finde ich. Was meint ihr?

Das spielt kein Rolle.
Für die Wertschriften fungiert die Credit Suisse als Depotbank. Die Wertschriften werden bei der Credit Suisse geführt. Wertschriften gelten als Sondervermögen, sind im Falle einer Insolvenz der Depotbank ebenfalls geschützt und fallen nicht in die Konkursmasse der Bank. Hier eine Erklärung von moneyland zum Sondervermögen.
Weitere Information findet man im VIAC FAQ, hier.

Dein Geld, welches nicht in Wertschriften investiert ist, wird bei der WIR Bank geführt, einem rein schweizerischen und genossenschaftlich organisierten Institut. Mit dem Konkursprivileg wird das Barvermögen bis 100’000 CHF pro Vorsorgenehmer im Falle einer Insolvenz der kontoführenden Bank bevorzugt behandelt. Ein allfälliger Konkurs einer Bank (in diesem Fall WIR Bank) hätte für Kunden nur mögliche Auswirkungen auf das Barvermögen. Aktien / ETFs etc. in deinem Namen gehören dir, egal wie es um die Depotbank steht.

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In deinem eingefügten Artikel steht, dass Aktien kein Sondervermögen ist.
Ist das bei eingetragenen Aktien anderst?

Das hat damit gar nichts zu tun. Ob eine Aktie eingetragen ist oder nicht ist völlig irrelevant in dieser Hinsicht. Aktien braucht man nur einzutragen wenn du z.B. zur GV eingeladen werden willst oder so, ansonsten macht es keinen Unterschied. Ein normaler Kleinanleger braucht i.d.R. seine Aktien nicht einzutragen.

Wertschriften (also auch Aktien) gehören dem Kunden, du übergibst diese lediglich der Bank zur Aufbewahrung (Custody). Wenn die Bank Konkurs geht, gehören die Aktien immer noch dir genau wie z.B. der Inhalt eines Schliessfachs. Sie fallen also nicht in die Konkursmasse der Bank. Somit braucht man sich keine Sorgen um dieses Vermögen zu machen wenn eine Bank Konkurs geht.

Anders sieht es aus bei Geld. Du übergibst der Bank dein Geld nicht „zur Aufbewahrung“ und die Bank legt das Geld in einen Safe und wartet bis du es wieder abholen kommst. Sondern in dem Moment wo du das Geld bei der Bank abgibst, „gehört“ es in dem Sinne der Bank und die Bank führt es in ihrer Bilanz als Verpflichtung gegenüber Kunden auf der passiv Seite der Bilanz. Im Prinzip hat die Bank so Schulden bei dir und sie ist verpflichtet wenn du an den Schalter oder Bankomat gehst oder eine Zahlung ausführst, in dem Umfang die Schuld zu begleichen in dem Sinne mit ihrem Vermögen. Die Bank kann das Geld aber auch teilweise anderen Kunden ausleihen z.B. als Kredit und führt diesen dann wieder auf der aktiv Seite der Bilanz.

Wenn du Bank Konkurs geht ist sie in dem Sinne einfach ein Schulder der gegenüber ihren Gläubigern (den Bankkunden) ihre Schulden nicht mehr begleichen kann. Ähnlich wie bei anderen Unternehmen auch.

Hoffe das macht das Ganze etwas klarer.

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Das ist aus meiner Sicht falsch. Bzw. kommt es drauf an welche Aktien gemeint sind.
Habe ich Aktien der Bank die Pleite geht, dann ist ja das Eigenkapital und somit kein Sondervermögen.

Es stimmt dass Aktien kein Sondervermögen darstellen. Dies ist aber keineswegs problematisch, sondern hat einfach mit der Eigentumsstruktur zu tun.

Wenn du Aktien besitzt gehören sie dir. Sprich wenn deine Depotbank insolvent wäre, könntest du diese Aktien einfach auf eine andere Bank / Depot transferieren.

Bei Sondervermögen geht es darum, dass ein Vermögenswert durch eine juristische Person verwaltet wird und so zumindest nur indirekt dir gehört. Dies wäre zum Beispiel bei einem ETF der Fall. Ist der Verwalter insolvent, dann wird dieses Vermögen nicht für die Begleichung der Schulden aufgewendet und wird ausgegliedert, daher der Begriff Sondervermögen.

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Solange deine Bank deine Aktien nicht weiterverleiht, werden sie im Konkurs der Bank je nach deinen Instruktionen auf das Depot einer anderen Bank übertragen oder an der Börse verkauft. Die meisten Schweizer Banken betreiben keine Wertpapierleihe und dementsprechend kann man nicht „short“ traden.
Ausländische Broker bieten öfters Short Trading an und verleihen dazu die Aktien von anderen Kunden, damit die Short Trader diese verkaufen können. Diese haben dann bei der Depotposition eine negative Zahl, zahlen Leihgebühr, bis sie die entsprechende Zahl oder mehr Aktien an der Börse zurückkaufen und die Depotposition wieder bei Null oder bei einer positiven Zahl steht.
Sollte nun ein ausländischer Broker, der Short Trading anbietet, Konkurs gehen und die Aktien der Kunden sind ausgeliehen, dann kann er natürlich auch deine Aktien nicht alle zurückgeben. Er wird zwar schadensersatzpflichtig, aber wenn nichts da ist, kriegt man auch nichts mehr.

Bei Viac gibt es jetzt die Möglichkeit zu Swisscanto zu wechseln. Werdet ihr das nun machen?

Weshalb würde man das tun wollen?

Wenn man irgendwelche Staatsbankenprodukte haben wollte hätte man ja gleich zu Beginn zu Frankly gehen können.

Zudem, Wertschriften blieben ja sowieso auch bei einem Konkurs im Eigentum des Kunden. Es wäre also nichts verloren.

Das wichtigste Argument dagegen ist jedoch: Die CS ist weiterhin eine solide Bank. Der letztjähige Verlust wäre für die CS ohne Probleme zu verkraften und niemand müsste um sein Geld fürchten.

Das Problem dabei sind einerseits die Medien welche wie üblich Medienhetze betreiben für Schlagzeilen und die Deppen die dadurch beeinflusst ihre Gelder abheben. Das ist der Grund warum die SNB Liquidität zur Verfügung stellen muss weil es zu viele Leute gibt die jeden Scheiss aus den Medien glauben und in Panik verfallen und dann ihre Gelder abheben.

Völlig unnötig. Speziell wenn man weniger als 100k in Cash auf dem Konto hat.

Das Problem sind nicht die Medien, sondern das Vertrauen der Kundschaft. Derzeit wird so viel Geld von der CS auf andere Banken überwiesen, dass die CS bald keine Kundengelder mehr hat. Dieser Geldabfluss. Dieser hat im März 2021 nach dem Archegos Debakel begonnen, als die Aktie gut zwölf Franken wert war. Millardenverlust durch Fehlspekulation sind bei einer Bank nicht gerade vertrauensbildend.
Ähnlich war es 1997 bei der Fusion der Schweizerischen Bankgesellschaft mit dem Schweizerischen Bankverein. Die SBG hatte einen Milliardenverlust. Sie hatte sich mit ihrem Engagement beim Hedgefonds LTCM einen Milliardenabschreiber eingebrockt. Dazu kamen Verluste im Gefolge der Asien- und Russlandkrise von 1997-98.

Ja das stimmt schon aber das Vertrauen der Kundenschaft wurde ja mehrheitlich durch die Medien zerstört. Klar sind nicht nur die Medien Schuld aber zumindest massgeblich daran beteiligt mit ihrer reisserischen, skandalisierenden und zum Teil bankenfeindliche Berichterstattung. Hauptsache wieder irgendwo ein Skandal auf der Titelseite der meistens nicht mal einer ist.

Klar die CS hat sich einiges geleistet, dennoch wenn man das ganze nüchtern betrachtet rechtfertigt nichts davon einen Bankrun. Die meisten CS Kunden haben nicht mal eine Ahnung was Archegos ist, und sie haben auch sonst kaum eine Ahnung warum man denn nun Geld abziehen sollte. Sie wissen einfach aus den Medien: CS = ganz böse Firma da muss man jetzt unbedingt sein Geld abheben. Und dann tun es halt viele auch.

Ich finde es halt schon bedenklich wie heutzutage die Medien Personen (hat man ja in den letzten Jahren auch öfters mal gesehen) wie auch ganze Firmen nahezu vernichten können rein durch deren Berichterstattung. Die Leute haben meistens keine Ahnung von der Firma oder der Person, wissen nicht mal wieso die überhaupt böse sein sollen etc., die Medien erklären einfach eine Person/Firma für ‚Excommunicado‘ und dann geht die Masse wie ein unkontrollierter Mob darauf los.

Finde das schon nicht ganz unproblematisch. Darum müssen die Firmen auch immer mehr in Medien / Kommunikation und völlig unnötige Stellen investieren die den ganzen Tag irgend einen sinnlosen Müll produzieren und von sich geben nur um sich den Medienmob vom Hals zu halten so gut es geht.

VIAC hält Cash bei der WIR Bank. Die CS hat nichts damit zu tun.

Es ist es wie es @eisenringtheo sagt, das Vertrauen in diese Bank war auch schon besser. Wieso sollte ich meine Wertschriften an einer Bank anvertrauen, die in den letzten paar Jahren immer wieder für Überraschungen gut war.

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Ja klar das war ja auch nur eine generelle Randbemerkung. Vorwiegend ging es ja darum ob man jetzt von CSIF nach Swisscanto wechseln sollte.

Und welche dieser „Überraschungen“ oder Ereignisse die zu einem angeblichen „Vertrauensverlust“ führten waren denn für dich als Retail Kunde von tatsächlicher Relevanz? Kaum irgendwas davon war ja für die Endkunden von Relevanz bzw. hatte sogar mit der Schweizer Rechtseinheit zu tun.

Daher meinte ich ja, da haben sich wiedermal abertausende Schafe vom Medianbashing verleiten lassen, im Sinne von böse Bank der darf man jetzt nicht mehr vertrauen.