Was ist ein guter Budget Plan und Säule 3a als Lehrnende?

Hallo zusammen. Ich bin noch in der Ausbildung und im 2. Lehrjahr von 4 Jahren. Die vergangen Jahren habe ich mein Geld für vieles unnötige Zeug ausgegeben und habe mir nun einen neuen Vorsatz vorgenohmen.
Nach einigen recherchen und Anpassungen, habe ich mir einen Budget Plan erstellt.
Er sieht wie folgt aus:
50/30/20
Was bedeutet dass ich meinen Nettolohn wie folgt einteile:
Nettolohn= 583 CHF

Budget pro Monat:
50% MAXIMAL Ausgeben: 292 CHF = Fixkosten und Ausgaben
30% MINDESTENS Investieren: 175 CHF
20% MINDESTENS Sparen: 116 CHF

Wie findet ihr meinen Budget Plan? Von wo sollte ich meine Säule 3a beziehen, meiner Ausgaben Quote oder der Spar Quote? Positivie und Negative Kommentare sind herzlich Willkommen! Habt ihr für mich einen besseren Budget Plan als empfehlung? Würde mich aufjedenfall über jede hilfe freuen.
freundliche Grüsse
VerbesserungsTiger aka Eric :slight_smile:

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Hallo Eric

Toll das du dich bereits in deinem jungen Alter für Finanzen interessierst!
Was verstehst du unter deinen einzelnen Budgetpunkte? Ich verstehe die Punkte so:

  • Ausgaben = Deine Fix- und variablen Kosten
  • Investieren = Dein Invest in Humankapital, Aktien, ETFs, 3a Säule etc.
  • Sparen = Notgroschen, Cashaufbau auf deinem Konto

Um also auf deine Frage zurückzukommen, ich persönlich sehe deine 3a Säule unter dem Punkt „Investieren“ in deiner Aufstellung.

Meine Anregungen/Tipps dazu:

  • Bezahle dich immer zuerst. Heisst wenn dein Nettolohn am 25. jedes Monats ankommt, direkt Daueraufträge für den 26. jedes Monats einrichten. So ist dein 3a Konto, Sparkonto oder Broker bereits gefüttert und kannst dein Budget von maximal 50% Ausgaben gar nicht überschreiten da die Hälfte bereits weg ist. :wink:
  • Die Budgetaufteilung ist deine Sache. Du musst dir überlegen was monatlich an Ausgaben (Fix- und variabel) anfällt und ob man noch bestimmte Dinge optimieren kann. Falls du noch keinen Gesamtüberblick über deine Ausgaben hast, würde ich dir raten für einige Monate ein Haushaltsbuch zu führen.
  • Investiere in dein Humankapital das bringt dir langfristig die beste Rendite. Gerade in der Ausbildungszeit würde ich dir raten in dich selbst zu investieren. Probiere neue Dinge aus und eigne dir neue Fähigkeiten an oder lies Bücher.

Ich persönlich habe während meiner Ausbildungszeit die 3a Säule nicht genutzt. Während der Lehre zahlst du normalerweise keine Steuern, vorausgesetzt du hast keine weiteren Einkommensquellen… Ich hatte somit keinen Anreiz in die 3a einzuzahlen. Was ich jedoch bereits während meiner Ausbildungszeit genutzt habe war, ein monatlicher Sparplan auf einen Indexfond (SPI) bei meiner Hausbank. Tolles Angebot, geringe Gebühren und ich hatte so meine ersten Kontakte mit der Aktienwelt.

Falls du Unterstützung benötigst melde dich bei mir.

Liebe Grüsse
Schweizer-Minimalist

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Hallo Schweizer-Minimalist

Danke für deine Tolle Rückmeldung, finde deine Infos sehr hilfreich!
Meine Budgetpunkte hast du so genau richtig verstanden, nur dass ich eben mir nicht sicher war von wo aus ich die Säule 3a beziehen sollte.

  • Ich liebe Daueraufträge und mache dass schon seit einiger Zeit, ist wirklich eine gute Funktion
  • Zurzeit benutze ich die App Homebudget, bin da noch einige Funktionen am lernen
  • Ich habe mir vorgenohmen jeden Monat in den ETF Vanguard FTSE All-World einzusparen und wenn ich mehr erfahrung gesammelt habe und auch mehr verdiene mein Portofolio auszubreiten.

Du hast da schon recht, ich zahle momentan keine Steuern, aber ich denke je früher desto besser für meine Vorsoge zu sorgen würde nicht schaden. Deshalb möchte ich gerne einen kleinen Anteil etwa so um die 20 CHF.- pro Monat in die 3a Säule einzahlen. Zurzeit lerne ich sehr vieles über Finanzen und lese schon einige Bücher. Mal sehen wo hin mich das bringt.

Ich bin dir sehr dankbar für deine tolle Hilfe. Ich konnte einiges neues lernen.

Freundliche Grüsse
Der VerbesserungsTiger aka Eric

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Hallo Eric

Freut mich, wenn ich dir helfen kann.

  • Eine App Lösung für das Haushaltsbuch ist eine tolle Sache. Du musst einfach etwas Disziplin haben um alle Ausgaben einzutragen. Weiter so!
  • Bei welchem Broker hast du vor in den ETF zu investieren? Es ist sehr Vorbildlich, wenn du bereits in den Vanguard All World investieren möchtest. Pass aber auf das du nicht zu viel Courtage und Depotgebühren zahlst. Mit einem jährlichen Invest von 12 x 100 Fr. zahlst du z.B. bei Swissquote definitiv zu viel. Da frisst dir die jährliche Depotgebühr deine gesamte Performance auf.

Je früher desto besser, da gebe ich dir recht.
Ich persönlich würde diese 20 Fr. in deinem Alter anderweitig nutzen und nicht in die 3a einzahlen. Nach deiner Ausbildung mit einem monatlichen Anfangslohn von 4-5k kannst du mit der 3a Säule an Steuern einsparen. Geh deinen Weg und mach weiter so. Nicht viele in deinem Alter lesen Finanzbücher :wink:

Liebe Grüsse
Schweizer-Minimalist

Hallo Schweizer-Minimalist

Ich bin beim Broker Degiro und dort bespare ich den ETF. War das eine gute entscheidung? Ich recherchierte viel nach und bekam oft Degiro empfohlen, wegen den tiefen Gebühren.

Ja ich werde mal schauen wohin mich das Budget bringt und ob ich noch einiges anpassen sollte. :grin:

Freundliche Grüsse
Der VerbesserungsTiger aka Eric

Hallo Eric

Ich kenne Degiro nicht sehr gut aber für kleinere Beträge und zum Anfangen ist das sicher eine sehr gute Wahl.

Liebe Grüsse
Schweizer-Minimalist

Hi VerbesserungsTiger,
Das wäre mir neu, dass Degiro Sparpläne anbietet…haben die das tatsächlich neu?
Wenn ich auf die Seite von denen gehe, dann steht immer noch, dass dies nicht möglich ist.
https://www.degiro.de/helpcenter/faq/handel/1187

Hallo Denis

Degiro hat keinen Sparplan, ich zahle mir einfach immer jeden Monat einen Betrag von 100 CHF über einen Dauerauftrag aufs Debot und dann kaufe ich mir den ETF manuell.

Davon merkt man leider gar nichts.

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sehe ich nicht so. 3a hat ja den Vorteil das du keine Verpflichtung hast. Und auch ein Lernender kann da schon 500 CHF pro Jahr oder so einzahlen, wenn er das will. Sinn macht es freilicht noch nicht so viel, da Steuern wohl eh = 0.

Aber wenn man sich das von Anfang an angewöhnt und das Geld immer schon weg ist, dann zieht man dies dann evtl. auch besser über 45 Jahr einfach durch.

Erstens hat das niemand empfohlen, zweitens sehe ich das wie NaTakk. Besser als dein Vorschlag mit CFD und Edelmetalle ist es auf jeden Fall. Wenn man schon in der Lehre in 3a einzahlt und das alles über 40+ Jahre in einen Equity 100 ETF steckt hat man bei der Pensionierung alleine in der 3. Säule an die 800’000 CHF zusammen, das haben viele nicht mal in der 2. Säule. Mit steigendem Einkommen kommen dann noch die Steuervorteile dazu. So grottenschlecht ist also 3a nicht auch für ein jüngeres Publikum, wenn auch zu Beginn die Vorteile noch nicht so überragend sind.

CFDs sind hochspekulative Derivate die dafür entwickelt wurden um geldgierige Anleger abzuzocken die aufs schnelle einfach verdiente Geld aus sind. Es funktioniert, ein Grossteil der Anleger macht Verluste mit CFDs und die Anbieter verdienen sich eine goldene Nase. Daher sind sie in einigen Ländern auch verboten. Mit CFDs handelst du zudem nur den Contract, nicht die physischen Werte dahinter und wenn der Issuer Bankrott geht oder keine Lust mehr hat zu zahlen ist dein Geld komplett weg. Zudem handelst du i.d.R. mit Leverage somit kannst du mehr verlieren als du zu Beginn eingesetzt hast. CFDs sind Schrott, sowohl für professionelle, geübte / fortgeschrittene Anleger, und für Anfänger sowieso.

Deine Edelmetall Empfehlung ist auch nicht nachvollziehbar, denn rein Edelmetalle halten als Investment macht sowieso nicht sonderlich viel Sinn da z.B. Gold längerfristig nur sehr schwache Renditen abliefert und zudem keine Dividenden und Zinsen zahlt. Wenn man dann noch die Inflation einberechnet sieht es noch ernüchternder aus. Gold wird meistens verwendet zum Hedging bzw. um die Risiken etwas auszugleichen (Ausreisser abzudämpfen), da sich Gold i.d.R. in Krisen in die andere Richtung entwickelt wie die Aktienkurse (weil viele Anleger Angst kriegen und dann in Gold investieren). Da reden wir aber von einem kleinen Goldanteil. Also auch hier einem Anfänger zu Edelmetall zu raten der noch nicht mal ein umfassendes Portfolio hat, ist einfach schwachsinnig. Selbst Experten sind sich uneinig darüber ob das Gold Hedging wirklich Sinn oder ob man die höheren Schwankungen einfach in Kauf nimmt und das Geld stattdessen gewinnbringend investiert (Vermeidung von Opportunitätskosten).

Und wenn dann schon Gold kaufen macht es vielfach mehr Sinn einfach einen Gold ETF zu kaufen, statt physisches Gold, da so die Kosten für die physische Lagerung wegfallen und zudem profitiert man von besserer Liquidität. Die TER die man dafür zahlt ist oftmals günstiger als die Lagerung von physischem Gold.

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