Steuern auf Prop-Trading - Fremdkapitalhandel

Hallo
Ich bin aktuell auf der Suche nach Informationen bzgl. Prop-Trading und Steuern in der Schweiz. Hat jemand Erfahrung damit? Wie wird das gehandhabt bzw. besteuert?
Leider findet man da nicht so viel

Danke

Jaepen

Genauere Informationen wären hilfreich.

Wie willst du Prop Trading (Eigenhandel) umsetzen, als Privatperson oder mit einer Firma?

Als normaler Privatanleger sind Kursgewinne nicht steuerbar.
Wenn du als Privatperson von der Steuerbehörde als gewerbsmässiger Wertschriftenhändler eingestuft wirst (Kriterien findet man auf dem Web), sind Kursgewinne steuerbar, Verluste können aber abgezogen werden.

Mit einer Firma sind Gewinne steuerbar, Verluste können aber ebenfalls abgezogen werden.

Man findet zu diesem Thema sehr viel auf dem Web, wahrscheinlich aber nicht unter dem Begriff “prop trading” bezüglich der Schweiz.

Hallo
Danke für deine Rückmeldung.

Ob privat oder Gewerblich, das ist bereits die gute Frage. Ich denke am Ende des Tages kann / darf ich mir das nicht aussuchen. Sondern ich werde ggf. eingestuft.
Könnte ich es mir aussuchen würde ich privat natürlich bevorzugen.

Aber die Erste Frage wäre bereits was mache ich da überhaupt steuerlich gesehen.

  • Erziele ich Kursgewinne mit Wertschriften? Oder
  • Biete ich eine Dienstleistung als Signalgeber an. Weil ich ja nicht direkt ein Konto handle. Meine „Signale“ werden ja nicht an der Börse ausgeführt.

In Deutschland z.b. wird Proptrading daher ganz klar als Unternehmerische Tätigkeit gewertet und nicht als Kursgewinne.

Aber wie ist das in der Schweiz…?

Schau dir mal die Kriterien für gewerbsmässige Wertschriftenhändler (als Privatanleger) hier an (Link).
Als Privatanleger kannst du dir den Status nicht selbst auswählen, das macht die Steuerbehörde. Ich denke mal 99% der Privatanleger werden nicht als gewerbsmässiger Wertschriftenhändler eingestuft, da sie die meisten Kriterien nicht erfüllen.

Wenn du eine Dienstleistung anbietest, dann führt glaube ich nichts an einer Firma vorbei.

Ich denke das kann dir niemand abschliessend hier genau sagen, denn vieles hängt von bestimmten Bedingungen ab die man im Detail anschauen müsste. Kommt noch dazu das hier nicht nur der steuerliche sondern auch aufsichtsrechtliche Aspekte zu beachten sind. Am besten nimmst du dir einen Anwalt der dir die aufsichtsrechtlichen Aspekte abklären kann und einen Steuernberater der die steuerlichen Aspekte beleuchten kann.

Die Kriterien für gewerbsmässige Wertschriftenhändler müssen kumulativ erfüllt sein damit man nicht als gewerbsmässiger Wertschriftenhändler eingestuft wird, d.h. sobald ein einziges Kriterium nicht erfüllt ist, steht es den Steuerbehörden frei dich entsprechend einzustufen. Das muss nicht passieren aber kann und die Chance steigt je mehr Kriteriun nicht erfüllt sind.

Bei dir wären wohl schon einige der Punkte nicht erfüllt, z.B. Haltedauer 6 Monate, ev. Volumen?, Einkünfte für Lebensunterhalt (d.h. du machst das um den Lebensunterhalt zu bestreiten), nicht fremdfinanziert, d.h. 3 von 5 Punkten schon nicht erfüllt ev. sogar 4, d.h. die Chancen auf eine Einstufung sind hier wohl relativ hoch. Damit müsstest du dann auch Kursgewinne versteuern was ein Privatanleger normalerwise nicht muss.

Klar, zum punkt fremdfinanziert kann man jetzt argumentieren, das du ja nur ein Demo Konto handelst, aber das könnte man auch relativ leicht als Umgehung von aufsichtsrechtlichen/steuerlichen Aspekten ansehen und das haben die Behörden in der Regel nicht so gerne und legen das dann extra zum deinem Nachteil aus.

Weiterhin, selbst wenn man dir die Demo Konto Nummer abnimmt, ist das dann wenn nicht Handel, dann zumindest gewerbsmässige Anlageberatung (du bekommst Geld für deine Trades auf dem Demo Konto) und da gibt es je nach Ausmass etc. allfällige FINMA Bewilligungen die benötigt werden oder zumindest eine Eintragung nach FIDLEG. Dazu müssen wieder Kriterien erfüllt sein, z.B. musst du über eine fachliche Ausbildung verfügen (YouTube und Bücher zählen da nicht), etc.

Die steuerlichen Aspekte wie auch aufsichtsrechtliche Aspekte (weiss deinen Ausbildungsstand z.B. nicht) und Kosten für Abklärungen, machen das wohl jetzt nicht wirklich die attraktivste Option um Geld zu verdienen bzw. da gibt es wohl schläuere Optionen, aber wenn du es dennoch tun möchtest dann ist wohl der einzige Weg um sich Ärger und Überraschungen zu ersparen der Gang zum Anwalt und Steuerberater.

1 „Gefällt mir“