Die Pensionskasse meines Unternehmens hat mir folgende Möglichkeiten gegeben den Sparplan anzupassen.
Aktuell bin ich standardmässig im Standard Plan angesiedelt, überlege mir aber in den Basis Plan zu wechseln. Folgenden Vorteil sehe ich aktuell hauptsächlich.
Vorteil: Ich müsste 2% weniger einzahlen und könnte diesen Betrag in mein ETF Portfolio (Standard ETFs MSCI World etc.) investieren. Die erwirtschaftete Rendite könnte ich dann kurz vor Renteneintritt wieder in die Pensionskasse einzahlen. Damit würde ich vermutlich die Verzinsung durch die Pensionskasse übertreffen. Der Projektionszinssatz beträgt 2%. Das müsste man meiner Meinung nach übertreffen können.
Wenn du viel verdienst und/oder in einer Steuerhölle wohnst dann könnte es sich lohnen auf Plus zu wechseln da damit die Steuerlast sinkt, denn alles was du in die PK einzahlst zahlst du keine Steuern drauf und senkt dein Nettoeinkommen. Das kann bei hohen Einkommen und Steuern schon einschenken.
Dann ggf. beim nächsten Wechsel schauen dass die Hälfte der PK auf Finpension oder so gezügelt wird, natürlich nur temporär bis du den neuen Job annimmst. Und schauen das du jaaa nicht vergisst alles zu transferieren zum neuen Arbeitgeber.
Oder du machst es so wie du schon sagtest und gehst auf Basis dafür hast du dann mehr Einkommen und zahlst mehr Steuern, dafür hast du eine höhere Chance eine bessere Rendite zu erzielen, dafür auch mehr Risiko, wiederum dafür bist du vor allfälligen Übergriffen auf die PK besser geschützt, somit gleicht sich das Risiko wohl etwas aus. Müsstest dir mal ausrechnen was sich eher lohnt, aber ich würde entweder auf Plus oder Basis gehen, nicht Standard.
@AlephOne Danke dir für deine Antwort. Ich dachte die Entscheidung ist leichter/eindeutiger ;).
Also aktuelle Steuerbelastung (Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuer) wäre 13,85% bei 125’000 Brutto-Einkommen.
Meine Überlegung ist noch folgende. Klar senkt ein höherer Sparplananteil die Steuer über die Jahre. Wenn man effektiv aber einen grossen Betrag kurz vor der Pensionierung einzahlt, drückt man ja auch das steuerbare Einkommen und hat damit entsprechend Einsparungen. Das einzige was dagegenspricht ist die Steuerprogression. Was ist nun besser? Regelmässig etwas oder einmal viel einzahlen?
Meines Wissens kann man sich nur alle 5 Jahre in die Pensionskasse einkaufen, und zwar auch nur wenn es eine Kapitallücke gibt.
Der Plussparplan gibt insgesamt mehr als 1/4 des Lohns als Sparleistung. Das ist sehr ordentlich. Chapeau!
Einkäufe kurz vor dem Rentenalter zwingen zur Verrentung für die Einkaufssumme. Es gilt da eine 3 Jahresfrist.Genaueres muss man aus dem Reglementen der Pensionskasse herauslesen.
Daher: Ist das Ziel eine Rente? Wie viele Jahre fehlen noch bis zur regulären Pension?
Existiert eine selbstbewohnte Liegenschaft? Wer Angst vor „Übergriffen“ auf die PK hat, der kann ja rechtzeitig mittels WEF sein Kapital in die Liegenschaft rein retten. Ätschi-bätsch
Eine Einzahlung ist jährlich möglich. In meinem Fall ist es so, dass ich durch Zuzug aus DE, in den ersten 5 Jahren, pro Jahr, nur 20% des versicherten Lohns einzahlen kann. Durch den Zuzug habe ich eine Beitragslücke von ca. 140.000 CHF habe (ca. 8 Jahre nicht eingezahlt). Ab dem 5. Jahr in der Schweiz könnte ich dann den Rest der Beitragslücke theoretisch auf einmal schliessen. Dies natürlich auch erst im Jahr vor der Pensionierung.
Ausser: „Ein Einkauf in die Pensionskasse ist bis zur Pensionierung möglich, falls Sie sich für den Bezug einer Altersrente entschieden haben. Anders sieht es aus, wenn Sie einen Kapital- oder Teilkapitalbezug planen. In diesem Fall muss der Einkauf in der Regel spätestens drei Jahre vor der Pensionierung erfolgen.“
Ein Kapitalbezug vorab ist ebenfalls mit der Dreijahresregel belegt. D.h. dass freiwillige Einzahlungen in die zweite Säule erst nach einer Wartezeit von mindestens drei Jahren wieder bezogen werden können. Das bedeutet, dass nach der Einzahlung drei Jahre vergehen müssen, bevor das Geld unter den spezifischen Bedingungen (z.B. für Eigenheim, Auswanderung oder Selbständigkeit) wieder entnommen werden kann.
@Benutzername Es sind zwar insgesamt 27,5% Prozent jährliche Einzahlung (Unternehmen und MA). Den Teil, den ich aber maximal beeinflussen könnte wären ±2%, je nach Sparplan
@AlephOne: Hier also nochmals die entscheidende Frage an euch: Vorgehen: Die 140.000 CHF aus der Beitragslücke per heute, und die 2% (1843 CHF) jährlich, in ETF investieren. Diese bis 3 Jahre vor der Pensionierung halten und dann die Lücke schliessen. Ich erhalte beim Einzahlen ungefähr die gleiche Steuervergünstigung, als wenn ich das jährlich mache (abgesehen von der Steuerprogression).
Wie funktioniert das? Kann man Sparbeiträge vom Unternehmen in einer alternativen Pensionskasse unterbringen? Also bspw. alles vom Sparplan siehe oben (AN + AG Anteil) in finpensions anstatt aktuelle Pensionskasse und dadurch eine andere Verzinsung erreichen?
Hast du denn vor eine Rente zu beziehen oder alles auszahlen zu lassen? Mit den sinkenden Umwandlungssätzen und vermutlich laufend höheren Steuern da wir staatlichen Leistungen mehr und mehr ausbauen (die Rente musst du versteuern, bei der Auszahlung nur einmalig eine Kapitalbezugssteuer die aber viel tiefer ist), lohnt sich eine Rente immer weniger.
Wenn du eine Lücke hast dann würde sich der Plus Plan anbieten da du so etwas Steuern sparst jedes Jahr, gleichzeitig auch etwas deine Lücke weniger dramatisch macht, solltest du doch mal die Rente wollen. Das würde sich auch anbieten wenn du dir beide Varianten offen lassen möchtest. Wenn dir die 2. Säule sowieso egal ist und lieber deine privaten Investments maximieren möchtest dann würde auf den Basis Plan gehen und stattdessen alles in die ETFs stecken. Dann hast du zwar die Steuerersparnis nicht aber mit etwas Glück gleicht sich das durch die normalerweise wesentlich höhere Rendite ja mehr als gütlich wieder aus.
Was ich auf keinen Fall machen würde ist die 140’000 CHF jetzt in die PK einzahlen. Die 2. Säule ist mit einigen Unsicherheiten belastet, im Prinzip das ganze Schweizer Vorsorgesystem, und wenn da in den nächsten Jahren eine Revision kommt wo z.B. 1. und 2. Säule zusammengelegt würden, dann werden sich alle grün und blau ärgern die freiwillig Gelder in die PK geschoben haben. Das Geld ist im Prinzip dann weg bzw. es gibt dann vielleicht eine minimal höhere Rente von vielleicht 20 CHF im Monat, ausser du bist eh schon auf dem Max Betrag dann gibts gar nichts und das Geld wurde für nichts eingezahlt.
Daher würde ich mit freiwilligen PK Einzahlungen grundsätzlich warten bis zum Schluss und dann entscheiden ob es sich noch lohnt überhaupt.
Ja wenn du kündigst dann überweist du eine Hälfte an Finpension Stiftung 1 und die andere Hälfte an Finpension Stiftung 2 (das ist wichtig das es nicht ein Account bei der gleichen Stiftung ist sonst müssen sie alle Konten an den neuen AG überweisen). Das ganze kann man natürlich auch machen wenn man schon einen neuen AG hat anstatt die Gelder direkt dahin zu überweisen.
Wenn du einen neuen AG hast dann bist du im Prinzip verpflichtet all deine PK Guthaben an den neuen AG zu überweisen. Also beide Konten. Viele Leute haben aber ein schlechtes Gedächnis und vergessen dass sie eigentlich zwei Konten hatten und überweisen nur ein Konto an den neuen AG. Das zweite Konto bleibt dann bei Finpension und erziehlt so i.d.R. eine viel höhere Rendite als die Gelder beim AG. Sachen können passieren bei Vergesslichkeit
An dieser Stelle möchte ich dich natürlich dazu ermutigen alle Gelder an deinen neuen AG zu überweisen, das Beispiel dient nur zu Schulungszwecken
Wegen der Steuerersparnis ist der Grenzsteuersatz entscheidend. Der kann schonmal das doppelte des Durchschnittssteuersatzes sein.
Prinzipiell lohnt sich der Einkauf aus steuerlicher Sicht mehr, je näher man an das Rentenalter herankommt. Wenn der dünne Sebi eine Rente beziehen will, gibt es da keine Probleme. Wenn er aber das Kapital beziehen will, kann das von den Steuerbehörden als Steuerumgehung betrachtet und penalisiert werden. Daher ist die 3 Jahresfrist üblich geworden.
Von den hohen Sparbeiträgen gehe ich aus, dass der dünne Sebi > 55 Jahre alt ist. Annahme: 62, Grenzssteuersatz 25%, Einkauf 20.000: Effektive Steuerersparnis 23-24% + 3 Jahre Verzinsung von 3,75% (ca. 11,67%) also ca. 35% auf 3 Jahre. Der schlanke Sebi müsste also mit einer ETF-Lösung ca. 11% p.a. nach Steuern und Kosten selbst erwirtschaften, um auf dasselbe zu kommen. Die Kapitalbezugssteuer kann ich jetzt nicht einschätzen.
Daher die Frage: in was legt die Pensionskasse an? Nur in Oblis? => dann lieber ETFs, es sei denn, man ist kurz vor der Pensionierung. Besteht eine Unterdeckung?