Warum gibst du ihnen dann dein Geld? Kann ja jeder seine Bank frei wählen.
Ich persönlich würde auf keinen Fall bei der PostFinance ein Konto haben, aus verschiedenen Gründen:
- Finde es falsch das der Staat mit PostFinance private Banken konkurrenziert und damit den Wettbewerb verzerrt.
- Die Post hat die Aufgabe sich um Briefe und Pakete zu kümmern. Sie soll weder Bank noch Kiosk noch sonst sowas sein. Stattdessen würde sie sich schläuer mal darum kümmern das wir da vorwärts machen und das sie sich da den neuen digitalen Gegebenheiten anpassen, z.B. dafür sorgen das 95% der Briefe nur noch digital versendet werden. Völlig unnötig das heute praktisch alle Briefe immer noch in Papierform versendet werden. Wenn das Angebot gut wäre würde es auch genutzt. Es gibt zwar was, wird aber von kaum jemand genutzt weder auf Versender noch Empfängerseite.
- Das E-Banking ist etwas vom mühsamsten und hässlichsten auf dem Markt
- Die gelb-grüne Aufmachung gefällt wir nicht
- Der Brand spricht mich überhaupt nicht an
Aber, wenn ich mich schon dazu entschliessen würde bei der Post ein Konto zu haben dann hätte ich wohl auch gleich das Investment Konto (E-Trading) bei denen. Das ist im Prinzip Swissquote einfach mit einer etwas hässlicheren Post Aufmachung aber im Prinzip das gleiche einfach alles mit einem Post Vertrag und etwas anderen Preisen. Aber so hätte man alles bei einem Anbieter.
Damit sollte dann ja das 25’000 CHF Kriterium erfüllt sein und die Kontogebühren fallen weg oder nicht?
Ist halt so das Retail Kunden mit wenig Geld, sprich weniger als 25k CHF auf dem Konto den Banken eigentlich gar nicht rentieren. Da wundert es mich das die Gebühren eigentlich noch so tief sind, ich denke die werden tendenziell bei allen Banken eher noch steigern.
Als Kunde vielleicht gut zu wissen, die meisten Banken teilen Kunden in Kundensegmente ein. Einfaches Beispiel zur Veranschaulichung: 0-25’000 CHF = Stufe 1, 25k-75k = Stufe 2, 75k-150k = Stufe 3, 150k-250k = Stufe 4, 250k-500k = Stufe 5, 500k-1m = Stufe 6, etc.
Je höher man da ist desto besser wird man da behandelt. D.h. Stufe 1-3 oder so Kommunikation ausschliesslich über Contact Center, Stufe 1 am besten ghosten da man die sowieso eher nur toleriert und eigentlich gar nicht haben möchte. Kommunikation wenns geht mit Bot, und wenn persönlich dann höchstens mit Lehrling oder Junior Mitarbeiter, alles andere zu teuer. Stufe 2 ok hat etwas Potential da streichen wir mal die Gebühren ansonsten gleich. Stufe 3 ok wird langsam interessant da könnte man ab und zu mal persönlich anrufen und ab und an ein paar Goodies schicken. Stufe 4 etwas mehr Goodies und Betreuung durch erfahrerene Mitarbeiter. Stufe 5 ok da könnte man mal einen persönlichen Berater zuweisen anstatt Contact Center, das wirkt etwas persönlicher und der Berater hat auch genügend Erfahrung im etwas anspruchsvollere Kunden zu betreuen. Stufe 6 ok da könnte man mal einen Senior Berator zuweisen und dem Kunden ggf. das Private Banking Angebot schmackhaft machen. Mehr Goodies, mehr und persönlichere Beratung. Im Private Banking geht das dann weiter, nur da gibts je höher der Kunde desto bessere Goodies (Gratis Eintritte für gesponsorte Events der Bank z.B. Konzerte, Fussball Spiele der Nationalmannschaft, F1 Rennen, etc. je nach Kunde mit VIP Access) und die wirklichen Top Shots an Beratern.
Das alles variert natürlich von Bank zu Bank stark aber soll einfach die Idee aufzeigen. Wenn man das weiss, versteht man auch besser warum man ggf. von einer Bank so behandelt wird. Es ist nicht unbedingt die Bank schlecht, vielleicht ist man auch einfach ein schlechter Kunde der jetzt eben halt nicht die Zuweisung von Top Mitarbeitern rechtfertigt. Die Top Shots bekommen die besseren Kunden.
Und wenn ich hier zum Teil lese das Leute bei Kontosystemen irgendwie 2-3 Depots, 5 Apps, 3 Banken, etc. aufzählen ja dann wundert mich das nicht wenn man von jedem diese Anbieter wie Luft behandelt wird. Man ist einfach überall ein Stufe 1 Kunde und dem entsprechend wird man betreut. Viele dieser gratis Apps haben auch gar keine andere Betreuung vorgesehen als diejenige für Stufe 1 Kunden bei regulären Banken.
Was ich damit sagen will: Einfach mehr konsolidieren, möglichst viel bei einem Anbieter haben, dann sinken auch die Preise, und die Betreuung wird je nach Institut um Welten besser. Viele Banken waiven die Kontoführungsgebühren ab gewissen Beträgen z.B. 25k CHF. Und 25k CHF sollten jetzt wirklich nicht eine allzu grosse Hürde darstellen.