Ich habe neon-free quasi fast seit der ersten Stunde. In den Anfängen war neon mal Pionier, wenn es darum ging, frischen Wind in die etwas angestaubte Schweizer Bankenlandschaft zu bringen. Die Konditionen waren wirklich top und die App wurde laufend verbessert. “Die Gratis- Kontoapp für dein Smartphone” lautete 2017 der Slogan. Im Mai dieses Jahres passte aber dann neon sein Gebührenmodell an, für die bisher kostenfreien Leistungen wurden Gebühren eingeführt. Früher konnten neon-free Kunden 2x pro Monat im Inland Gebührenfrei Bargeld beziehen, fortan kostet es CHF 2.50 pro Bezug. Für das Bezahlen im Ausland in einer Fremdwährung war neon lange Zeit einer der günstigsten Player und für mich DIE Schweizer Revolut- Alternative. Aufschlagsfrei ist vorbei, neon knöpft nun seinen Kunden Wechselkursaufschlag von 0.35% ab. Dies ist zwar, im Vergleich was gewisse traditionelle Banken und Kreditkartenherausgeber abschöpfen immer noch human, aber halt nicht mehr das gleiche wie bis anhin.
Die Einführung von neuen, kostenpflichtigen Plänen war eigentlich schon ein Wiederspruch zum ursprünglichen neon- Gedanken. Die Webseite heisst ja noch heute: neon-free.ch und nicht etwa neon-plus.ch, neon-global.ch oder neon-metal.ch
Was mich aber mehr beschäftig, ist die Art und Weise, wie man nun versucht, den Kunden, der nicht alles ganz genau liest und recherchiert, in eine mögliche Abo- Falle zu locken.
Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, der diese Tage folgende Mail erhalten hat:
Hoi xy
Der Sommer hat sich schon lange verabschiedet.
Der Regenschirm hat die Sonnencreme abgelöst und die Füsse stecken seit Wochen in festem Schuhwerk statt in Flip Flops. Nichts währt ewig – und das gilt auch für deine neon-Karte, denn sie läuft am 31. Januar 2026 ab.
Zum Glück ist der Ersatz ganz einfach erledigt: Öffne deine neon-App, tippe im Startbildschirm oben links auf das Karten-Icon, dann auf «neue Karte bestellen» und wähle mit dem Grund «Läuft bald ab» deine neue Karte aus. Anschliessend bestätigst du deine Adresse – fertig.
Bitte beachte, dass es sich bei der neuen Karte um eine Debit Mastercardhandelt – diese wird 4 Jahre gültig sein und hat zudem eine höhere Akzeptanz als die bisherigen Prepaid Mastercards.
Zur Auswahl steht dir die neon-Karte im «free»-Design für 10 CHF. Und wenn du Lust auf Abwechslung hast, kannst du eine der wenigen Karten in limitierter Auflage für 20 CHF kaufen – die beiden Spezial-Designs «Night Star»
und «Optimism»
kannst du ebenfalls direkt in der App bestellen. Achtung: «Es hät, solang’s hät»!
Karte gratis erhalten? So geht’s:
Alternativ kannst du dir deine neue Karte auch ganz einfach kostenlos holen, indem du bis zum 09.11.25 deinen Plan upgradest.
Mit einem Wechsel zu neon plus erhältst du die neue Karte gratis. Mit einem Wechsel zu neon global oder neon metal erhältst du sowohl die neue Karte gratis als auch die ersten 3 Monate ohne Grundgebühren. Folge dazu diesen Schritten:
Öffne deine neon-App und gehe zum «Profil»-Tab.
Tippe oben rechts auf «Entdecke Pläne & Erweiterungen».
Wähle deinen neuen Plan neon plus, global oder metal.
Wähle die jährliche Zahlungsart für den Wechsel zu neon plus oder die monatliche Zahlungsart für den Wechsel zu neon global oder neon metal.
Wähle unbedingt eine neue Karte aus.
Wichtig: Ignoriere die in der App angezeigten Kartenpreise und wähle unbedingt die korrekte Zahlungsart (monatlich oder jährlich) – nur so können wir sicherstellen, dass dir die neue Karte kostenlos zugestellt wird und dir für den Wechsel zu neon global resp. neon metal die ersten drei Monate keine Grundgebühren verrechnet werden.
Du siehst: So wie der Wechsel der Jahreszeiten neues Wetter mit sich bringt, eröffnet auch der Wechsel deiner neon-Karte neue Chancen.
Und: Bestellst du deine neue Karte frühzeitig – egal ob mit oder ohne Wechsel deines Plans – hast du keine Zahlungsunterbrüche, wenn deine alte Karte abläuft. Win-win!
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Dein neon-Team
Naja, win-win gilt wohl hier eher für neon, bzw. deren Partnerbank, die Hypothekarbank Lenzburg, welche die Konten der neon- Kunden führt.
Was mich an dieser Kommunikation stört und mein Vertrauen in die Macher von neon dauerhaft geschwächt hat, ist die Tatsache, dass versucht wird, einem mit einem angeblichen Gratis- Kartenersatz um den Finger zu wickeln, der in Wahrheit eben dann doch nicht gratis is!
Also, gehen wir die Möglichkeiten aus der Mail mal in Ruhe durch:
- neon- Karte im free design: Kostenpunkt CHF 10.-
- neon- Karte in “limitierter Auflage”: Kostenpunkt CHF 20.-
Der grösste Witz ist nun aber die Aussage: “Gratis Karte erhalten? So geht’s”
- Upgrade auf neon plus (CHF 2.- / Monat) aber man muss die jährliche Zahlungsweise wählen, um die neue Karte mit dem Upgrade kostenlos erhalten zu können! Ich muss also 1 Jahr neon plus nutzen mit einer Jahresgebühr von CHF 20.- und erhalte dafür grosszügigerweise eine gratis Karte

(also mal kurz für einen Monat für CHF 2.- auf plus upgraden, die gratis Karte abstauben und dann wieder auf free wechseln läuft schon mal nicht)
Was gibt es sonst noch für Optionen? Genau, auch hier versucht neon einem wieder zu vera…. ![]()
- Wechsel zu neon Global (CHF 8.- pro Monat, respektive CHF 80.- pro Jahr bei jährlicher Zahlungsweise)
- Wechel zu neon metal (CHF 15.- pro Monat, respektive CHF 150.- pro Jahr, bei jährlicher Zahlungsweise)
Wer den Text noch etwas genauer liest, erkennt, das man für den Erhalt der Gratis karte beim Wechel auf neon plus die jährliche Zahlungsweise auswählen muss, also CHF 20.-, bei neon global oder metal jedoch die monatliche Zahlungsweise. So weit so gut, dann nehmen wir halt für 1 Monat den Plan global, stauben und die Karte im “exklusiven” global Design ab und downgraden unseren Plan dann einfach wieder auf den nächsten Monat auf free!
Doch genau da macht uns neon einen Strich durch die Rechnung, welcher auf den ersten Blick und den Ausführungen in der E-Mail nicht ersichtlich ist! Auch auf der Webseite findet man den entscheidenden Haken nicht, dazu muss man schon die Preisliste als PDF (weiter unten beim Vergleich der Pläne) öffnen.
- Während der Plan “neon plus” eine Mindestlaufzeit von 1 Monat hat
(daher muss man ja für die gratis Karte auch gleich die Laufzeit von 1 Jahr nehmen), - Haben die Pläne “neon global” und “neon metal” eine Mindestlaufzeit von 12 Monaten!
Fazit:
- “Günstigste” Lösung für neon-free Nutzer: Karten- Ersatz unter dem plan “neon free” für CHF 10.-
- Plan- Upgrade bringt zwar gratis eine neue Karte, bei global ist man aber auch gleich CHF 20.- los und bei global blättert man während mindestens 9 Monate (die ersten 3 sind ja gemäss dem Mail geschenkt), dann jeden Monat CHF 8.- hin, macht total CHF 72.- also ein recht teurer “gratis” Kartenersatz. Bei metal hat man dann zwar die metal karte, die hat aber ihren Preis, 12 Monate ist man gebunden für CHF 15.-, die ersten 3 Monate sind zwar geschenkt, aber macht in einem Jahr immer noch satte CHF 135.-
- Noch günstigere Lösung: Überweise des gesamten Guthabens bei neon auf eine andere Bank und danach den Button “Konto kündigen” auswählen. Ach wie süss: Man kann danach nie mehr ein Konto bei neon eröffnen! Dies sagt für mich schon alles über dieses Unternehmen aus! Bei jeder anständigen Firma ist es so, dass man es zwar bedauert, wenn man einen Kunden verliert, wenn es sich der Kunde dann aber nach einer gewissen Zeit doch anders überlegt, ist er jederzeit wieder herzlich willkommen, nur nicht bei neon: Einmal gekündigt = lebenslänglich verbannt! Da fühlt sich neon wohl in seiner Ehre so sehr verletzt, dass sie diesen Kunden niemals mehr zurück haben möchten

Naja, vielleicht gibt es neon ja gar nicht mehr, bis ich mich dazu entschliessen würde, mich wieder anzumelden
Klar, den Mehrwert der Pläne hat man ja schon, die Frage ist, ob die Kunden ihn auch brauchen.
Ich finde die Formulierung in der Mail und vor allem dass nirgends ein Hinweis steht, dass die Pläne global und metal eine Mindestlaufzeit von 12 Monaten haben, absolut unter aller Sau!
Offenbar kann neon mit seinen knapp 240’000 Kunden und ihrer Struktur nicht kostendeckend operieren und versucht, an allen Ecken und Enden neue Gebührenquellen zu erschliessen. Aber wenn man so versucht, den Kunden zu täuschen, dann hat ein solcher Anbieter mein Vertrauen definitiv verspielt! Beinahe währe ich darauf reingefallen und hätte meinen plan für vermeintlich 1 Monat und CHF 8.- auf global angehoben. Das böse Erwachen wäre dann nach 1 Monat gekommen: Mist, ich setze für 12 Monate in dem Plan fest und der vermeintliche Gratis- Kartenersatz hat mich jetzt CHF 72.- gekostet!
Zum Eingangstext im Mail: Nicht währt ewig, das gilt auch für das Vertrauen in neon, welches mit diesen Zeilen nun nachhaltig geschädigt wird.
Der Wechsel der Jahreszeiten bringt nicht nur neues Wetter, sondern auch die Erkenntnis, dass neon nicht mehr das ist, was es einmal war. Die rechtzeitige Erkenntnis kann man durchaus als win-win werten, wenn man nicht in die von neon gestellte Falle getappt ist.
Das Drücken des Buttons “Konto kündigen” welcher sich gut versteckt unter Profil → Konten befindet, eröffnet tatsächlich neue Chancen, solchen Machenschaften klare Kante zu zeigen.
Tschüss neon, es war eine tolle Zeit mit dir, aber eben “es war”.