Lebensversicherung Rückkaufswert

Ja das ist richtig. Weil die Finanzmarktaufsicht FINMA ab März 2022 den maximal zuläßigen Höchstsatz für den technischen Zinssatz von 0,25 Prozent auf 0,05 Prozent senkt, lohnen sich gemischte Lebensversicherungen erst recht nicht mehr.

Hallo Community

Ich werde diesen Monat 32 Jahre alt und nächstes Jahr sehr wahrscheinlich Vater. Angesichts dessen mache ich mich jetzt schon Gedanken, wie ich meine zukünftige kleine Familie absichern kann.
Denn wie sieht es aus, wenn meine Familie schon viel früher nicht mehr auf mein Einkommen zählen kann? Wie geht es meinem Kind, aus finanzieller Sicht, wenn ich morgen bei einem Autounfall sterbe? Oder so krank werde, dass ich bald den Löffel abgeben muss.

Der Austausch mit euch würde mir das Leben erleichtern. Denn ich vertraue den Versicherer und Banker einfach nicht. Der Fall oben zeigt es ja, ich möchte die Dinge verstehen und dann selber entscheiden.

Was mir von Anfang an klar ist, dass ich keine 3a Säule bei einer Versicherung machen will. Ich möchte eine reine Risikolebensversicherung, keine Prämienbefreiung, keine Sparraten. Einzig und alleine der Tod als Risiko wird versichert.

In der Schweiz sind wir in der ersten und zweiten Säule gegen Risiken versichert, Invalidität und Tot.

Bin ich zum Zeitpunkt des Todesfalles verheiratet, wird eine Witwenrente aus der AHV bezahlt. Bei der Pensionskasse gibt es eine Witwenrente und Waisenrente.

Jetzt kommen ein paar Daten:

Ich verdiene ca. 90k Brutto im Jahr/ Partnerin ca. 50k Brutto im Jahr

Investiert ca. 25k → ETF/Aktien/Krypto
3a. Säule ca. 70k → Viac, Frankly und Finpenison

AHV:
Es gibt bei uns beiden keine fehlende Beitragsjahre, die Vollrente bewegt sich bei der Witwen- und Witwerrente zwischen CHF 956.- und CHF 1912 pro Monat. Die Waisenrente bewegt sich zwischen CHF 478.- und CHF 956.-

Hat ein Kind Anspruch auf eine doppelte Waisenrente oder auf eine Waisen- und Kinderrente, so darf dieser gesamte Betrag nicht höher als CHF 1’434.00 sein.

Pensionskasse:

Todesfallkapital ca. 100k / Einmalig
Waisenrente ca. 9k / Jährlich
Ehegattenrente ca. 30k / Jährlich
Invaliden-Kinderrente ca. 9k / Jährlich
Invalidenrente 44k / Jährlich

Lohnt sich in jeden Fall eine Lebensversicherung oder/und Erwerbsunfähigkeitsversicherung?

Wie hoch sollte die Versicherungssumme sein? Bei welchem Anbieter habt Ihr gute Erfahrungen oder wie habt Ihr es gelöst. Habt Ihr Erfahrung mit Emmalife?
Danke für den Austausch

Schlussendlich wird es dazu wohl keine abschliessende Antwort geben im Sinne von ja es lohnt sich oder nein es lohnt sich nicht. Das Sicherheitsbedürfnis jedes Menschen ist unterschiedlich und somit fällt auch die Antwort dazu wohl entsprechend aus.

Wenn dich meine persönliche Meinung dazu interessiert, dann bin ich der Meinung das es sich nicht lohnt aus folgenden Gründen:

  • Versicherungen sind immer darauf ausgelegt, dass die Versicherung damit Profite macht und nicht der Kunde. D.h. in den allermeisten Fällen gewinnt die Versicherung. Man muss schon extrem Pech haben das man aus einer Versicherung mehr herausholt als das man jemals eingezahlt hat. Zudem ist der Auszahlungsbetrag ja dann auch nicht so gross das die Hinterbliebenen nicht mehr arbeiten müssten.

  • Ihr habt zusammen 140k Einkommen, da könnt ihr ja gut ein paar Tausend pro Monat auf die Seite legen und investieren. Somit würde ich das Geld also eher da rein stecken statt in irgendwelche Versicherungen. Das Einkommen reicht auch dass im Notfall eine Person alleine die Familie durchfüttern könnte. Mit 50k ist das zwar nicht gemütlich aber möglich. In dem Fall gäbe es ja sowieso noch etliche Leistungen vom Staat die dazukommen plus eben ggf. die Leistungen der AHV/PK, etc.

  • Wir haben in der Schweiz ein dermassen luxuriös ausgebautes Sozialsystem das es eigentlich fast schon verschwenderisch ist nochmals zusätzlich Geld in eine Versicherung zu stecken. Es gibt soviele Leute die sich selbstverschuldet in Notsituationen bringen oder völlig kopflos und unüberlegt Kinder haben obwohl sie sich das gar nicht leisten können. Diese Leute, ob selbst verschuldeter Tagelöhner oder alleinerziehende Mutter, lassen sich dann für den Rest ihres Daseins von der Allgemeinheit durchfüttern, da ist es ja nur die logische Konsequenz das immer mehr Leute ebenfalls auf diese Leistungen vertrauen anstatt selbst sich abzusichern. Der Anreiz ist falsch aber ich kann Leute verstehen die das machen wenn das System schon solche Anreize setzt. Die Versicherung „Schweizerisches Sozialsystem“ hast du mit deinen Steuern ja schon bezahlt. Warum also nochmals bezahlen.

Aber eben, dass ist nur meine Sicht und wie ich es handhaben würde.

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Das sehe ich genau so. Jedenfalls zum Thema Lebensversicherung. Meist sind bereits sehr gute Leistungen in AHV/PK drin, was ich bei dir auch als gut bezeichnen würde. 40k pro Jahr aus diesen Versicherungen zu erhalten ist doch schon mal nicht schlecht. Das Todesfallkapital würde ich selber ansparen. Hier ist die Frage, wie schnell habe ich 100k zusammen bzw. ab wann hast du den Break Even erreicht. Die Gelder aus deinen Anlagen (Depot & 3a) würden dann ja auch als Erbe weitergegeben.

Bei Erwerbsunfähigkeiten sehe ich es ein bisschen anders. Hier fällt nicht nur ein Verdiener und somit Einkommen weg sondern es erzeugt meist auch hohe Zustzaufwände, welche nicht immer über UVG/KK oder IV abgegolten werden. Ob das aber am Schluss „rentiert“ muss wohl wirklich jeder selber entscheiden.

Emmalife kenne ich nicht und versuche solche Versicherungen grundsätzlich zu meiden, da ich über AHV/PK noch besser abgesichert bin als du.

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Vielen Dank für eure ausführliche und schnelle Antwort. Ich sehe es im gross und ganzen genau wie Ihr, ich werde mir noch ein paar Gedanken dazu machen.

Beste Grüsse aus Luzern

Wir haben unsere LV rückabwickeln lassen. Sind jetzt beide um 1 Versicherung leichter und haben + 1,5-fache des Rückkaufwertes bekommen😊. Würde ich jedem Empfehlen durch das BGH Urteil. Wir wussten das vorher nicht, dass gewisse Altverträge quasi NICHTIG gesprochen wurde.