Hallo alle!
Heute haben wahrscheinlich der eine oder andere hier die unschöne Nachricht des FlowBank Konkurses erhalten. Möchte hier vor allem mich mit anderen austauschen bezgl. der Rückzahlung gemäss Einlagesicherung (max. 100’000 SFr.) und wichtiger der Übertragung von Aktien, ETF’s. Kann jemand hier bestätigen, dass Letzteres Sondervermögen darstellt und jedem Kunden übertagen wird? Bei einer von der FINMA regulierten Bank sollte das schon zwingend der Fall sein?
Cheers Olympus
Korrekt, die Transfermodalitäten von Titeln sollten in nicht allzu weiter Ferne kommuniziert werden.
Auch Barvermögen sollte nicht betroffen sein, da die FINMA genug früh eingeschritten ist. Aber garantiert ist hier, im Gegensatz zu Titeln, lediglich 100k.
Im Bundesgesetz über die Banken und Sparkassen gibt es den Art. 16 (über die abzusondernden Werte)
SR 952.0 - Bundesgesetz vom 8. November 1934 übe… | Fedlex (admin.ch)
Artikel 1 betrifft Aktien usw., Artikel 2 fiduziarisch verwahrte Werte (wie Anteile, fractional shares) die unter Umständen nicht individuell zuteilbar sind. Die ersten werden ausgeschieden und können direkt auf ein Depot bei einer anderen Bank übertragen werden, letztere werden auch ausgeschieden, müssen aber evtl. an der Börse verkauft werden und der Kunde bekommt den anteiligen Wert in Cash.
Geld:
Client’s cash deposited with the Bank in Switzerland in an account opened in their name will be reimbursed in the short tem up to a maximum amount of CHF 100,000 (one hundred thousand Swiss francs).
The Liquidators are currently preparing the repayment terms and conditions, which will be communicated to the clients as soon as possible.
Aktien:
Custody assets according to Article 16 of the Banking Act (such as shares, bonds, funds, certificates etc.) remain the property of the clients, do not form part of the bankrupt estate and will be transferred to them subject to any compensation or restrictions.
The Liquidators are currently preparing the modalities of transfer, which will be communicated to the clients as soon as possible.
Quelle: https://www.flowbank.com/
Ja das Konkurs Mail hat auch mich erreicht, ich hatte bei Flowbank ein Konto eröffnet, es zum Glück aber für gar nichts benutzt.
Es ist schon echt unheimlich, solche Mails zu erhalten, aber die 100000 Franken in Bar sind immerhin sicher und die Aktien auch, das ist nicht in der Konkursmasse. Tja vielleicht erfahren wir auch mal was da schief gelaufen ist.
Das zeigt eben wieder einmal mehr das Schweizer Banken nicht besser sind als solche in anderen Ländern, und das eben auch all diese Fintech und App Banken am Schluss profitabel sein müssen. Alles gratis anbieten oder übertrieben günstig geht halt auf Dauer nicht. Da wird es wohl noch den einen oder den anderen Anbieter über die Klippe schnetzeln.
Bzw. ich verstehe nicht warum immer noch so viele Leute auf Schweizer Anbieter/Broker bestehen. Das ist ein internationaler Markt und da wird es halt schwierig mit Schweizer Preisen und einer Stempelsteuer konkurrenzfähig zu bleiben auf Dauer.
Fazit: Auf bewährte Anbieter setzen.
Denke, hier denkt niemand, dass schweizer Banken nicht Konkurs gehen und daher lieber eine CH-Bank wählen. Die Finma hat einen guten Job gemacht, regelmässig geprüft und am Schluss rechtzeitig Stecker gezogen, damit der Schaden im Griff gehalten werden kann.
Ob das bei jeder Bank im Ausland auch so wäre, na ja.
Ich bin leider auch betroffen von dem Konkurs und auf der Suche nach einem neuen Broker. Vermutlich wird es IBKR.
Soweit ich es verstanden habe kann ich meine Aktien/ETFs irgendwann auf mein neues Depot übertragen.
Ich habe noch eine Swatch-Aktie mit Eintrag im Aktienregister. Was passiert, wenn ich diese transferiere? Verliere ich dann den Eintrag im Register?
IBKR habe ich mir auch angeschaut, werde nun aber zur Saxo-Bank wechseln. Fühle mich bei einer Schweizer Bank (immer noch, wahrscheinlich unberechtigt) wohler.
Ja, die Liquidatoren der Walder Wyss AG sollten sich in Kürze bei uns melden, um zu informieren, wie die Transfers in die Wege geleitet werden. Wann das geschieht versuche ich momentan herauszufinden, da die Vermögen mittlerweile doch schon 4 Tage eingefroren sind.
Ob ein erneuter Eintrag ins Aktienregister nötig sein wird, kann ich dir nicht beantworten.
…darum nur dort in grossem Masse investieren, wo Titel auch auf deinen Namen ausgegeben werden. Es gibt unzählige Broker welche ihren Kunden lediglich treuhänderische Rechte abtreten, diese nicht aber namentlich ins Aktienregister eintragen sondern die Rechte selber beanspruchen. In solchen Fällen wird es bei Insolvenzen dann heikel mit der Konkursmasse, da Du rechtlich und regulatorisch nicht der Eigentümer von Assets bist und in den meisten Fällen kein Mitsprache- und Entscheidungsrecht beanspruchen kannst wenns um Refinanzierungen, Neuausgsbe, Splits etc. geht. Yuh ist z.B. ein solcher Broker. Das ist okay für Mikroanleger welche ihr Geld etwas arbeiten lassen wollen aber keine vertieften Kenntnisse haben und ein wenig herumtraden wollen. Grosse Vermögen würde ich allerdings einem solchen Broker in keinem Fall anvertrauen. Genau aus dem Grunde, wie es jetzt bei der FlowBank passiert ist. Hier geht es den rechtlich-regulatorischen Weg, zum Glück, für die Anleger.
Die Eintragung im Aktienregister ist in dieser Hinsicht völlig irrelevant. Man ist trotzdem wirtschaftlicher Eigentümer von Aktien auch wenn sie nicht im Aktienregister eingetragen werden. Praktisch alle Banken verwahren Aktien bei einer zentralen Verwahrungstelle und verwalten sie für Kunden treuhändlerisch. Das ist auch völlig unproblematisch, das schliesst nicht aus das die Titel im Namen des Kunden gehalten werden und der Kunde wirtschaftlicher Eigentümer ist.
Das Aktienregister dient lediglich der Wahrnehmung der Stimmrechte, Teilnahme GV, etc. hat aber für den Konkursfall absolut keinen Einfluss. Für die allermeisten Privatanleger ist die Eintragung im Aktienregister also völlig irrelevant und man kann gut einen Broker wählen wo diese Eintragung nicht möglich ist.
Wo man hingegen aufpassen muss, ist dass die Bank/Broker auch tatsächlich die Aktien kauft die man kaufen möchte und nicht nur Zertifikate davon. Es gibt oftmals Anbieter die geben lediglich Zertifikate als Gegenwert von Aktien heraus, schreiben diese dann virtuell im „Depot“ des Kunden gut, kaufen aber die Aktien selber nicht. So sparen sie natürlich Gebühren da sie gar nicht wirklich irgendwelche Titel kaufen sondern dem Kunden lediglich den Gegenwert dafür gutschreiben. In einem Konkursfall wären diese Guthaben dann aber ggf. verloren. Solche Anbieter sollte man auf keinen Fall wählen.
Zitat: „Es gibt oftmals Anbieter die geben lediglich Zertifikate als Gegenwert von Aktien heraus, schreiben diese dann virtuell im „Depot“ des Kunden gut, kaufen aber die Aktien selber nicht“
Hast Du hier Beispiele (CH-Markt)?
Das Problem ist das wird in der Regel nicht auf der Hauptseite gross erwähnt sondern höchstens irgendwo im Kleingedruckten und ich checke da nicht bei jeden Anbieter das Kleingedruckte durch und führe Buch darüber.
Ich würde einfach irgendwelche unbekannten scheinbare Billiganbieter vermeiden und auf die bekannten Anbieter setzen die hier in diesem Forum auch regelmässig empfohlen werden, dann sollte es keine Probleme geben.
Auch bei den Produkten würde ich schauen dass man auf etablierte und häufig empfohlene Produkte setzt und nicht irgendwelche komischen Anlageprodukten von denen man noch nie was gehört hat. Letzlich sind auch Sachen wie Themes in Mode bekommen, das sind aber oft auch Zertifikate und da würde ich persönlich die Finger von lassen, auch wenn einige Anbieter diese in irgend einer Form absichern.
Investing ist relativ einfach und unkompliziert wenn man bei altem, bewährtem bleibt.
UPDATE
Rückzahlung von privilegierten Einlagen:
Die Rückzahlung der privilegierten Einlagen sind in meinem Fall nun abgeschlossen. Diese wurden mir am 04. Juli 2024 überwiesen.
Status der Wertpapiere:
Die Übertragung wird gemäss den Liquidatoren vorbereitet: „Das Verfahren zur Rückgabe der Wertpapiere wird nach Modalitäten beginnen, die in Kürze bekannt gegeben werden.“