wenn man in der Schweiz als Privatperson an eine Privatperson oder an ein Unternehmen ein Darlehen gewährt, wie werden die daraus resultieren monatlichen Zinsen versteuert?
Gibt es wie in anderen Ländern einen fixen Prozentsatz im Rahmen der Kapitalertragssteuer oder wie wird das verrechnet das?
Beispiel 1: Kein Lohn, aber Zinsen in Höhe von 1.000 Franken
Beispiel 2: Kein Lohn, aber Zinsen in Höhe von 10.000 Franken
Die beiden Beispiele würden in den Ländern mit klassischer Kapitalertragssteuer nach einem festen Protestsatz versteuert. Wie sieht das in der Schweiz aus?
Nein, Zinsen zählen zum steuerbaren Einkommen und werden grundsätzlich gleich wie Erwerbseinkommen besteuert. Es gibt keinen Sondersteuersatz für Zinsen oder Dividenden.
In gewissen Fällen müssen von den Zinsen 35% Verrechnungssteuer abgeliefert werden (z.B. Bankkontozinsen ab CHF 200 pro Jahr und Zinsen von Obligationen). Aber diese 35% erhältst du zurück bzw. werden nach korrekter Deklaration deinen Steuern angerechnet.
Das gewährte Darlehen zählt ausserdem zum steuerbaren Vermögen (identisch wie wenn du das Geld nicht ausgeliehen hättest).
Die Steuersätze hängen von Kanton und Gemeinde ab. Wenn die CHF 1’000 dein einziges Einkommen sind, dann bist du vermutlich überall unter dem Freibetrag und zahlst keine Steuern darauf. Bei einem Einkommen von total CHF 10’000 zahlst du vermutlich etwas, aber sehr wenig.
Wenn du einem Unternehmen Geld leihst oder umgekehrt, dann achten die Steuerbehörden auch auf den Zins.
Du kannst nicht 0% setzen, und auch nicht abusiv hoch 8% oder mehr.
0% wäre kein Darlehen. 8% kann als versteckter Geldtransfer gewertet werden.
1,5% p.a. war mal vor 10 Jahren ok.
Vielen Dank für die Antwort. Das hat mir schon weitergeholfen.
@Jay
Hieraus ergeben sich ein paar weitere Fragen:
Auf swisstaxcalculator, unter 8. Einkommensart, fallen dann die Zinseinnahmen aus einem Darlehen unter „Bruttoeinkommen“?
@Benutzername
Das ist bekannt bei einem „normalen“ Darlehen. Allerdings sieht es bei einem Risikokapital anders aus und da fallen die % deutlich höher aus - entsprechend auch das damit verbundenen Risiko.
Du musst „Detaillierte Berechnung“ anwählen und dann die Zinseinnahmen bei „Vermögenserträge“ eintragen. Die einfachere Berechnung nur mit einer Zahl würde die Steuern zu tief berechnen auf Grund von Abzügen beim Erwerbseinkommen.