Ich wollte ein kleinen Teil meines Portfolios in P2P investieren. Nun sind zu Beginn der Kriese bestimmt mehr Kredite nicht mehr gezahlt wurden, was sich wohl auf die Rendite ausgewirkt hat. Oder liege ich da falsch?
Wie sind eure Erfahrunen jetzt mit P2P. Läuft es wieder wie vor der Kriese?
Ich würde über Bondora oder Mintos investieren. Läuft da eine Plattform besser?
Oder hab ich ein Denkfehler und p2p lief auch in der kriese gut, wenn man das rückkaufrecht benutzt hat?
Ich kann dir zu den Plattformen nichts sagen da ich sie nicht benutze, allerdings möchte ich anmerken dass das Ganze P2P Ding nicht sonderlich viel mit investieren zu tun hat sondern eher in die Ecke der Spekulation gehört genau wie der ganze Crypto Hype. Da werden Kredite in Ländern vergeben in die ich nie Geld verleihen würde und an Leute die bei den meisten regulären Banken wohl keinen Kredit erhalten würden. Von daher, wenn du investieren willst ist P2P wohl der falsche Weg. Wenn du dir im Klaren darüber bist dass du dich damit in die Spekulanten Welt begibst okay, aber auch dann ist es fraglich, denn die Renditen bzw. Risk Premium erscheinen mir relativ klein für das Risiko das man eingeht.
Also ich investiere in P2P.
Und spekulativ? Ich weis nicht? Kommt drauf an wo (Plattform) und in was (Kreditobjekt) du investierst.
Bei den CH Platfformen lend.ch und Cashare sind viele Kredite durch Grundpfand gesichert. Somit ist ein Totalschaden sehr unwahrscheinlich. Cashare bietet dabei deutlich höhere Zinsen. Mit Grundpfand zum Teil bis zu 9,9%. Wichtig ist einfach auf diverse Kreditnehmer verteilen. Dies ist in der CH Plattformen aber schwer, da meist bei KMU Krediten die kleinste Stückelung 1’000 CHF ist.
Weiter bin ich seit einem Jahr auch bei Bondora dabei. Dort aber nur im Go & Grow mit einem kleinen Betrag. Hier ist das Geld halt über eine Vielzahl von Kreditnehmern automatisch verteilt. Dafür hast du eher wenig Infos wie diese Kredite gesichert sind. Da musst du dich auf die Ratingangaben von Bondora verlassen.
Mintos habe ich angeschaut aber nach all der Kritik die im ganzen Netz ist. Inkl. hier vom Kojoten, habe ich das gelassen. Rückkaufsrecht wird nicht lange gut gehen, wenn das die Leute in grossen Mengen nutzen müssen/werden.
Ausfälle hätte ich nicht mehr gehabt als vor COVID-19. Aber dass kann ja noch kommen.
Bei den CH Anbietern habe ich aber zu 80% Kredite mit Grundpfand was eher einem Immo Invest gleichkommt. Habe hier im Forum schon mehr dazu geschrieben.
Ich habe bei lend.ch einen Kredit nun in Betreibung. Bei Cashare sind es jetzt noch 3 Stück. Ein Kredit war dort ein Identitätsdiebstahl und wurde durch Cashare beglichen! Keiner der genannten Kredite ist Grundpfand geschützt. und stammt aus meiner Phase mit rosaroter Brille.
Man weiss, dass der Diversifikationseffekt mit steigender Anzahl Assets abnimmt, d.h. die Kurve flacht ab und geht sogar irgendwann wieder ins Negative (diminishing returns), weil der weitere Nutzen einfach nicht mehr vorhanden ist jedoch die Verwaltungskomplexität zunimmt (Kosten, Aufwand, Verwaltung, zusätzliche Risiken, etc.).
Mit einem guten Aktien / ETF Portfolio kann man also gut ein Portfolio mit optimalen Diversifikationseffekt erreichen wo auch die Risiken überschaubar sind.
Zur Diversifikation trägt P2P wohl also nicht mehr wirklich was bei und die Risiken sind doch beachtlich. Wozu also der Aufwand und diese zusätzlich Risiken eingehen? Und dann am Ende noch mit Leuten rumschlagen die nicht mehr zahlen, Betreibungen etc… wofür?
Ich habe auch Bondora und Mintos im Einsatz. Um es kurz zu machen. Bei Bondora würde ich nur das Go & Grow empfehlen. Das sind immerhin 6.75% Zins, inkl compounding Effekt (Zinseszins), da der Zins täglich ausbezahlt wird. Das Go & Grow hat sich bis jetzt gut durch sämtliche Krisen manövriert und kann so als geringes Risiko betrachtet werden. Die direkten Kredite bei Bondora (Portfolio-Pro) kann ich weniger empfehlen, da gibt es doch beträchtlich ausfälle, was im dümmsten Fall mehr als die Rendite auffrisst.
Mintos kann ich auch empfehlen. Allerdings gab es da unter Covid ein paar Insolvenzen der Kredit-Anbahner-Firmen. Ob da noch Geld zurück kommt, kann man nicht so genau sagen. Man kann aber auch hier gut mit dem Rating von Mintos arbeiten, sich mit etwas tieferen Zinsen begnügen, dafür auch mit etwas tieferem Risiko arbeiten. Bei Mintos bin ich so auf ca. 10% im Schnitt. Bis jetzt in Theorie noch 0 Ausfälle, aber es steckt da etwas Geld im Status „In Rückforderung“ , und da muss ich mit ausfällen rechnen, sollte 100% ausfallen, was „In Rückforderung“ steckt, dann war es ein 0-Summenspiel.
Als pure Spekulation würde ich das jetzt nicht bezeichnen, da kann ich mit dem einen Votum nicht anschließen. Aber auch diese Investitionsform ist natürlich nicht frei von Risiken.
Danke Stefan. Ich hab auch an Bondoras GG oder Mintos mit dem gleichen Typus gedacht. Ich würde eh nur 5% vom investieren Vermögen maximal rein tun.
Naja ich bin bei Yuh mit dem VT Etf als Grundbasis den ich monatlichen fülle. Ich möcht gern meine Asset Alocation verbessern und hätt gern ein breit gestreuten Rohstoff ETF oder Reits ETF dort zur Auswahl. Gibt’s aber noch nicht. Deswegen bin ich auf P2P gekommen.
Mit Einzelaktien bin ich noch vorsichtig, da ich wenig Plan hab.