Interactive Brokers - Neues Agreement

Hoi zusammen,

ich habe eine Notiz für mein IB UK Konto erhalten, wo ich aufgefordert werde den neuen Vereinbarungen zuzustimmen. Da werden zunehmend Unterschiede zwischen den US und UK Konten gemacht und - wenn ich es richtig verstanden habe - die Haftung für UK Konten auf die gesetzlich vorgeschriebenen 85k Pfund begrenzt. Mit der alten Vereinbarung sind die UK Konten noch über die SIPC versichert, die bis zu 500k USD haftet. Habe ich das richtig verstanden und ist sonst noch jemand davon betroffen?

Grüsse
Epiktet

Wo genau siehst du das im neuen Client Agreement?

C1.1.1 erklärt, dass der IBUK Account aus zwei Subaccounts besteht, einen für Securities und Equity Options und einen für Futures und Future Options. Aber beide werden von IBLLC (US) getragen.

C1.1.3 sagt, dass SIPC (+ excess coverage) nur den Securities Subaccount deckt.

Im ersten Teil (Notice of Execution and Clearing Agreement) steht ausserdem bei den Punkten 6 und 7, wofür IBUK und wofür IBLLC verantwortlich ist. ‚Custody services‘ ist nur bei IBLLC gelistet (7.3).

So wie ich das verstehe steht der Account weiterhin unter dem Schutz von SIPC, solange man den Futures Subaccount nicht nutzt. Also für reine ETF- und Aktieninvestitionen sollte es in dieser Hinsicht nie ein Problem geben. Wenn man auch mit Futures handelt, dann gibt es bei Futures selbst gar keinen Schutz und bzgl. Cash-Deckung spielt es eine Rolle in welchem Subaccount Cash ist (C1.1.2).

SIPC deckt bis zu USD 500k in Cash+Securities, höchstens USD 250k davon in Cash. Gehaltene Fremdwährungen sind geschützt sofern sie dem Kauf von Securities dienen, aber nicht bei Währungsspekulation. IBKR hat zusätzlich noch eine ‚excess SIPC policy‘ mit Lloyd’s in London, womit pro Account zusätzlich USD 30 Mio. in Securities geschützt sind (aber limitiert auf total USD 150 Mio.).

Ich kann mich natürlich auch irren, wäre daher sicher interessiert, wenn das jemand anders sieht. Aber bei einem Schweizer Broker gibt es keine ähnliche Versicherung (zumindest nicht von Gesetzes wegen), also wüsste nicht wo meine Securities sicherer wären als bei IBKR. Vielleicht würde in gewissen Fällen auch nur die FSCS (GBP 85k) greifen. Das Wichtigste für mich ist, dass Aktien und ETFs als Sondervermögen gehalten werden und dass der Broker gut reguliert ist und bzgl. Verwahrung vertrauenswürdig ist. Securities Lending habe ich deaktiviert und ich investiere normalerweise auch nicht auf Margin.

Disclaimer: IBKR ist mein primärer Broker und ich halte den grössten Teil meines Vermögens dort, aber ich benutze auch noch Swissquote für Schweizer Investments (und VIAC für 3a).

Hallo Jay,

danke für Deine ausführliche Antwort und die darin enthaltenen Verweise auf das neue Agreement. Ich hätte mir gewünscht die Angabe zur Einlagensicherung etwas konkreter in dieser Vereinbarung vorzufinden, anstatt darauf über mehrere Absätze schlussfolgern zu müssen. Tönt aber logisch und nachvollziehbar Deine Argumentation.

Ich habe mich auf den den Absatz A9.1 und A9.2 bezogen. Dort steht folgendes:

Grüsse

Ja, A9 ist etwas unklar. Denke jedoch daran, dass dieses gesamte Client Agreement nur für IBUK-Kunden ist. D.h. auch ‚A9.1 US compensation‘ ist an IBUK-Kunden gerichtet, so wie ich das verstehe. Es geht also um Kompensation von IBLLC (US), nicht um Kompensation für US-Kunden. Ich hätte es natürlich auch lieber, wenn ganz klar stehen würde, dass IBUK-Accounts (ohne Futures) den vollen SIPC-Schutz haben. Aber ich limitiere mein Konto bei IB auch nicht auf USD 500k, somit vertraue ich sowieso nicht alleine auf SIPC.

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