Hallo und es Grüezi

Ein kräftiges Hallo in die Runde

Ich bin Oli, Baujahr 81, eigentlich eher per Zufall über das Rudel hier gestolpert (Websuche) und hängen gebliebt. Warum? Weil man immer was lernen kann und Geld bei vielen im öffentlichen, realen Leben halt immer noch so ein wenig „tabu“ ist. Ich finde das schade, denn kein Anleger ist gleich wie der nöchste, jeder Angestellte geht etwas anders um mit Erspartem. Würden wir darüber sprechen ohne Absolution zu suchen oder Selbstvestätigung zu erwarten, könnte jeder etwas von einem anderen lernen.

Ich arbeite seit über 20 Jahren im Schienengüterverkehr als Angestellter. Also kein Grossverdiener sonder eher „Büezer“.

Finanzen, begonnen bei meinem allerersten Haushaltsbudget als 18 Jähriger, haben mich in gewisser Hinsicht schon immer interessiert. Ich hatte zu keiner Zeit die Intention, vermögend zu werden oder Wunder zu erwarten, denn viel eher einfach zu wissen, wieviel ich bis wann übrig habe, was ich sparen kann und dass ich von Rechnungen und dergleichen nicht böse überrascht werde. Diese innere Ruhe und Sicherheit gefunden zu haben, brachten mich mit zarten 18 Jahren bereits zur Einsicht, dass Ersparnisse auf einem Konto tendenziell unbefriedigend zu lagern sind. Zinsen sanken Ende 90er Jahre, AHV und Pensionskassen kamen wirtschsaftlich unter Druck, Immobilien waren gleichzeitig sehr hoch bezinst, Lebenshaltung wurde stetig teurer.

Diesen Erkenntnissen nach beschloss ich, dass ich in ferner Zukunft möglichst nicht von diesen kaum prognostizierbaren Szenarien abhängig sein will, bzw. nicht darauf vertraue dass das gesamte System so lange ohne Revisionen und Einbussen überlebt. Meine Intuition von damals, hat mich heute mit 43 weitestgehend sorgenfrei gemacht.
Ich konnte mit 28 ein Haus bauen und finanzieren und hatte hatte meiner Lebtage ausser Hypotheken nie irgendwelche Verschuldungen zu tragen oder Rückstände abzutragen. Heute mit 43 sind Sicherheiten da welche mit Haus und mehr garantieren, komme was wolle und zur Pensionierung habe ich immerhin weitere 22 Jahre.

Im jugendlichen Leichtsinn erwarb ich mit 18 Jahren meine ersten Aktien über meine Hausbank für 2000.- und für mich damals ein Heidengeld als Lehrling. Seit diesem Moment an bis heute, bin ich nun seit 26 Jahren an der Börse investiert nach einem simplen ⅓ - ⅔ Plan und ausschliesslich langfristig und Kapitalertragsorientiert. Aktien habe ich seither aber nur wenige angerührt, denn nach holprigen Anfängen am Aktienmarkt lernte ich schnell dass auf Erfolge auch Misserfolge kommen können. Und es sollte ja nicht mein neues Hobby werden über Anlageplänen zu brüten oder nach Ertragsmaximierung zu streben, ich wollte einfach einen anständigen Zins über Jahre erwirtschaften, denn ich hatte Träume.

Nach recht kurzer Zeit begann ich mich in einen mit meinem Bankberater auserwählten Fonds einzukaufen um mich mit beschränktem Guthaben weiter am Aktienmarkt zu beteiligen ohne Totalverlust zu riskieren. Gewinnmitnahmen zahlte ich periodisch in den Fonds ein. Unterdessen bin ich bis auf wenige Positionen ausschliesslich in Fonds und ETF investiert, von letzteren absichtlich ein, zwei, welche hohe Dividenden ausschütten.
Mir gefällt die Diversifizierung so besser als mit Einzelaktien. Da ich nie mit Hebeln, Optionen, Futured und anderen Werkzeuge gearbeitet habe, bieten mir auf lange Sicht beide Produkte recht stabile Renditen bei wenig Aufwand und über die Jahre läppern sich da gute Summen und Gewinne zusammen. Mein Fonds ist auf starke Märkte weltweit mit Fokus auf die Schweiz ausgerichtet, die ETF haben die USA, Schwellenländer und Private Equity Märkte im Visier. Beide nutzen Edelmetalle als Stabilisatoren.
Das hat sich während Corona und auch der Ukrainekrise bis anhin mehr als nur ausgezahlt.

Ich bin unterdessen zum klassischen Langzeitanleger geworden.

Mit Aktien spiele ich nach 26 Jahren nur noch im Mikrobereich und habe es mir zum Spass gemacht, Aktien vor oder nach Refinanzierungen zu Kleinstpreisen mit gutem Tauschverhältnis, dafür in grösseren Mengen zu kaufen und darauf zu spekulieren, dass diese binnen 5-10 Jahren wieder an Fahrt aufnehmen. Klappt es, gibt das hübsche „Belohnungen“, klappts nicht, hält sich ein Totalverlust einer Position in engen Grenzen. Ich nenne sie liebevoll „meine Schrottpapiere“ :star_struck:

Jetzt habe ich lange geschwafelt, aber ich denke, Ihr habt jetzt ein wenig eine Vorstellung meines einfachen Daseins finanzieller Natur.

Ich würd’ mich freuen auf interessante Gespräche.
Liebe Grüsse,
Oli

Willkommen!

Was ist so deine ETF-Auswahl und bei welchem Broker?

Ich lege nicht über Broker an. Im Spiel sind Saxo Bank, Valiant und JSS, letzte beiden als Vermögensverwalter.

iShares Core S&P 500 UCITS ETF
ISIN IE00B5BMR087

S&P Euro High Yield Dividend Aristocrats Index
ISIN IE00B5M1WJ87 (der wird nur mit Überschüssen und in Euro gefüttert)

Amundi MSCI Emerging Markets
ISIN LU1681045370

iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE)
ISIN DE0002635307

iShares Core MSCI Japan IMI UCITS ETF
ISIN IE00B4L5YX21

UBS ETF (CH) - SPI®
ISIN CH0131872431

iShares Listed Private Equity UCITS ETF
ISIN IE00B1TXHL60

UBS ETF (CH) - Gold
ISIN CH0106027193

ZKB Silver ETF
ISIN CH0183135976

JSS Multi Asset Fonds
ISIN LU1111702151

Diverse Termingkontrakte in Schwellenländern, im nachhaltigen Energiesektor, der Royal Bank of Canada, sowie der Luzerner Kantonalbank (mehrjährig mit bis 7% Jahreszins), basierend auf Marktunsicherheiten, Stichwort Corona und Ukraine zur Zinsstabilisierung.

VF(CH)-VALIANT HELVÉTIQUE DYNAMIC - ID CHF DIS FONDS
ISIN CH0364960192

Sowie gleichnahmige 3a Fonds für die 3. Säule

Dazu kommen aktuell „Schrottpapiere“ von diversen Rekapitalisierungs-Aktien als Spekulationsteil in siebenstelliger Anteilshöhe (nicht Frankenbetrag!) - und das ist mein Spassportfolio.

Sowie immer variable Käufe zur Vermögensstützung bei wirtschaftlicher Notwendigkeit durch die Vermögensverwaltung(en).

Gelegentlich Kryptowährungen als Cash Cow.

Mein Gesamtportfolio ist natürlich über die Jahrzehnte gewachsen und mehrfach umgeschichtet worden, entstanden in Zeiten, in welchen Onlinetrading noch nirgends war und man knapp Onlinebanking auf Konten basierend hatte. Ich habe diese Praxis beibehalten, da sie Kapitalgewinnorientiert seit jeher tadellos funktioniert hat. Einzige Aussnahme ist der JSS Fonds.
Über 95% sämtlicher Geschäfte verfügen die Vermögensverwalter. Daher kann ich Dir nur sehr oberflächliche Infos zu den Details des warum und wieso leisten da ich mich nicht im tieferen Detail damit befasse. Ich geniesse unterdessen - und das sage ich offen - individuelle Preise mit den verwaltenden Banken weil ich da seit ich handlungsfähig bin anlege sowie meine Immobilien finanziere und/oder die Bestände Summen aufweisen welche dies zulassen.

Und was kostet dich diese Vermögensverwaltung? Das ETF Portfolio sieht mir etwas künstlich aufgeblasen auf als ob man das auch relativ gut selber machen könnte mit weniger Positionen. Vermutlich könntest du da einiges an Gebühren sparen.

Würde ich heute mit den aktuellen Möglichkeiten beginnen, gebe ich Dir absolut Recht. Auf der anderen Seite hat mich meine Vermlgensberatung- und später Vermögensverwaltung in den letzten 26 Jahren durch jegliche Unsicherheiten navigiert und ich hatte höchst selten schlechte Jahre trotz Dotcom Blase 2000 , Finanzkrise 2007/08, Corona 2020/21 und jüngst Ukraine- und Nahostkrise. Es war genau 2007 ein Jahr das unweigerlich herbe Verluste zeichnete und auch die jüngsten Ereignisse warfen immernoch einen Vermögenszunahme von durchschnittlich 5% pro Jahr ab dank alternativen stabilisierenden Masdnahmen.

Wäre ich mit 100 oder 200k investiert, wären Gebühren vermutlich ein Thema. Ich muss mir ab den 0.35% des Vermögens welches mich dies jährlich kostet, zum Glück keine Gedanken (mehr) machen und zu Zeiten in welchen ich das musste, waren Börsengeschäfte noch meist nicht so einfach per Mausklick zu haben wie heute. Ich bin da noch bissel altbacken, geb’ ich zu aber die guten Bankbeziehungen sind es mir wert, zumal die jährliche Rendite ein Mehrfaches der Verwaltungskosten ausmachen und die Mandatskosten per individuellem Vertrag fixiert sind. Die Kontinuität siegt. Somit ist es vermutlich offensichtlich, dass wir von einem relativ hohen Anlagevermögen sprechen und die Renditen in absoluter Höhe immernoch beträchtlich sind. Darum relativiert sich das dann doch ziemlich. Ansonsten würde das nicht rentieren. Dafür hab ich ausser zweimal jährlich, eigentlich einen Nullaufwand.