Hallo aus der Region Bern

Was mich am VT von Yuh stört ist die US ISIN Nummer, also Domizil USA.
Stichwort Erbschaftsteuer/Quellensteuer. Wieso bietet Yuh genau diesen an??

Denn die amerikanische Erbschaftssteuer kann für Anleger in der Schweiz tatsächlich zu einem Problem werden – auch dann, wenn weder der Verstorbene noch die Erben einen US-Pass haben. Auch in dieser Konstellation kann man unter Umständen US-erbschaftssteuerpflichtig werden, sofern der Nachlass Aktiven enthält, die als in den USA gelegen gelten.

Die grossen US-ETF-Anbieter wie Blackrock, State Street und Vanguard haben für europäische Anleger neben ihren in den USA domizilierten und dort gehandelten ETFs – die an einer mit US beginnenden ISIN-Nummer erkennbar sind – ein grosses Angebot an in Europa domizilierten ETFs. Diese werden auch an der Schweizer Börse und anderen europäischen Handelsplätzen gehandelt.

Aus Quellensteuerüberlegungen am vorteilhaftesten sind bei Investitionen im US-Aktienmarkt ETFs mit Domizil Irland». Das habe damit zu tun, dass aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Irland und den USA der Fonds die Hälfte des Quellensteuerabzugs von 30 Prozent, also 15 Prozent, direkt zurückfordern kann.

Weil es der Beste ETF mit sehr tiefer TER ist :wink:

Gut inhaltlich ist das sicher nicht verkehrt, allerdings geht es Yuh vermutlich mehr darum mit den 0.95% Umrechnungsgebühren viel zu verdienen.

Ja gut in den meisten Fällen serbelt man ja nicht unerwartet von heute auf morgen ab, d.h. kann man noch rechtzeitig alles abzügeln. Ansonsten den Hinterbliebenen die Möglichkeit geben, das in so einem Fall selbstständig zu tun. Und zudem, das ist einem danach auch ziemlich egal :slight_smile: Daher, einfach dem Ehepartner oder so eine Vollmacht geben auf das Depot und das Problem ist gegessen.

Dadurch verliert man aber 15% Withholding Tax. Mit US ETF nicht. Daher ist es besser je höher der US Anteil in einem ETF ist, auch den US domizilierten ETF zu nehmen. Und beim VT ist der US Anteil 58%.

Das stimmt nicht unbedingt. Mit einem US ETF kannst du mit der W8-BEN Deklaration erreichen, dass die L1 Tax gar nicht erst abgezogen wird (geht jetzt bei Yuh noch nicht aber SQ kanns und daher wirds wohl irgendwann auch bei Yuh gehen), und die L2 Tax kannst du in der Steuererklärung mit DA-1 zurückfordern. Mit einem Irland ETF sind die 15% L1 Tax verloren.

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Stimm deine Aussage, hast du das mal selber gemacht? Es irritiert mich einwenig, habe jetzt einige Experten aussagen nachgelesen, welche das sagen was Reto gesagt hat.

Bitte um Aufklärung :blush:

Reto’s Aussage stammt von einem TA Artikel wo es in erster Linie um die US Erbschaftssteuer geht. Vor der Aussage bzgl. Quellensteuerabzug kommt noch folgende Aussage:

Schweizer Anleger, die an der Entwicklung des US-Aktienmarkts partizipieren möchten, sollten in Europa domizilierte ETFs und Fonds wählen, um sicherzustellen, dass sie nicht US-erbschaftssteuerpflichtig werden

Sprich, in diesem Kontext stimmt die Aussage natürlich (wenn man sie in diesem Kontext sieht), denn wenn man US ETFs ausschliesst wegen der Erbschaftssteuer sind IE ETFs steuerlich die besten, und LU, DE, FR so ziemlich die schlechtesten.

Das Erbschaftssteuer Argument gilt aber nicht nur bei US ETF’s sonderlich generell auf US Anlagen wie z.B. auch Aktien in US Firmen oder Immobilien etc. von dem her müsste man das dann auch meiden :slight_smile:

Kommt noch dazu, dass US ETFs immer schwerer zu kaufen sind in Europa, bzw. in Europa praktisch gar nicht mehr möglich wegen übertriebener EU Regulation (vermutlich weil sie lieber EU Produkte verkaufen wollen) wie PRIIPs / MiFID II. Die Schweiz, obwohl eigentlich davon nicht betroffen da nicht EEA, als vorbildlicher Vasallen-Staat der EU machen wir diesen Unsinn natürlich zumindest teilweise mit (FinSA). Also auch hierzulande wird das Eis für US-ETFs immer dünner und wird vielleicht nur noch institutionellen oder Qualified Investors zur Verfügung stehen bald. Auch in dieser Hinsicht sind dann IE ETFs die nächst bessere Wahl.

Nichtsdestotrotz, ist es so, dass je höher der Anteil an US Aktien in einem ETF, es sich rein aus dem Aspekt der Quellensteuer, der US-ETF bei sehr hohem Anteil an US Aktien am meisten lohnt da man rein technisch am meisten zurückbekommt an Quellensteuern, sofern man bei einem Broker ist, der diesen Prozess auch unterstützt, und man auch selber bereit ist den Papierkram zu erledigen und je nach Investment auch z.T. Mindestbeträge etc. erfüllt.

In allen anderen Fällen sind die IE ETFs besser geeignet. Zwar bist du damit 15% der Quellensteuer so oder so los, dafür ist das aber immer noch weniger als bei anderen Domizilen und es braucht keinen Papierkram und du deine Erben zahlen auch keine US Erbschaftssteuer.

Was sich nun am ehesten lohnt kommt darauf an wie man sich Fragen beantwortet wie, um welche ETFs geht es denn bzw. wie hoch ist der US Anteil, um welche Beträge geht es bzw. erfüllt das die Mindest-/ oder Freibeträge der jeweiligen Regelungen, habe ich einen Broker der die ganzen Prozesse unterstützt z.B. W8-BEN, etc. oder nicht, habe ich Erben?, ist es mir egal ob meine Erben dann US Erbschaftssteuer zahlen oder nicht oder habe ich Vorkehrungen getroffen das sie das nicht müssen, e.g. Vollmacht auf Depot und vorher abzügeln, etc. Um welche Beträge handelt es sich bzw. mache ich wegen ein paar Franken einen riesen Aufwand bzw. brauche sogar einen Steuerberater der mich mehr kostet als der zurückerhaltene Betrag, etc. ist mein Broker überhaupt in einem Land wo man noch US ETFs beziehen kann?, etc. Kann auch sein, dass z.T. einzelne Kantone Unterschiede machen, das weiss ich aber nicht.

Ich persönlich würde weiterhin direkt in US-ETFs investieren solange dies noch möglich ist in der Schweiz, weil sie viel günstiger sind als europäische Produkte, ich so mehr herausholen kann bzw. weniger Quellensteuern bezahle, und drittens es mir egal ist ob meine Erben dann US Erbschaftssteuern zahlen oder nicht, sollte ich plötzlich unvorhergesehen sterben. Und wenn mich das doch stören würde, dann gebe ich meinen Angehörigen halt eine Vollmacht auf meine Konten und könnten somit, sollte mir was zustossen alles Geld abziehen bis irgendjemand was davon merkt. Sollte ich irgendeines dieser Kriterien nicht erfüllen oder mir das ganze zu riskant oder zu blöd sein mit den Formularen, dann würde ich in diesem Fall IE ETFs nehmen.

Wow vielen Dank für diese ausführliche Antwort
In diesem Fall ist es für mich besser einen ETF aus Irland zunehmen, da ich den Papierkram nicht sehr mag :wink: