Finanzkrise 2023

Nachher sind wir alle schlauer. Trotz der vielen Vorfälle hatte die CS einen guten Ruf, nicht nur bei Kleinsparern, sondern auch bei den Finanzprofis, den institutionellen Anlegern. Noch im Oktober 2022 konnte die CS sogenannte AT1 (Tier-1) Anleihen in zweistelliger Milliardenhöhe ausgeben, welche wegen des besonderen Verlustrisikos nur institutionelle Anleger kaufen können. Sie gingen weg wie frische Semmeln.
Wäre die Bank nicht systemrelevant, wäre sie auf dem üblichen Wege abgewickelt worden. Interessenten hätten den Aktionären öffentliche Kaufangebote gemacht mit einem Zuschlag auf den tagesaktuellen Kurs der Aktie, die Mehrheit und somit die Bank übernommen.

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Das sehe ich auch so und deshalb war ich bis zuletzt CS Kunde. Die CS wäre auch weiterhin eine Top Bank gewesen wenn sie nicht durch irgendwelche Moralaposel, sensationsgeilen Medien, und nicht zuletzt durch unseren Bundesrat vernichtet worden wäre für nichts und wieder nichts.

Klar die CS hat viel Scheisse gebaut und nicht alles davon war prickelnd. Ich war z.B. kürzlich über ein Datenleak von Mitarbeiterdaten informiert worden welches mich betrifft obwohl ich schon seit Jahren nicht mehr für die CS arbeite. Find ich nicht besonders cool. Aber für die Private Banking, Retail- und Corporate Banking Kunden war das nicht von Relevanz.

Nun ist es halt so wir können es nicht mehr ändern. Wir können nur in die Zukunft schauen und dafür sorgen, dass unsere Regierung nicht auch noch die UBS zugrunde richtet. Klare Kommunikation, Notrecht abschaffen, Bundesrat zur Verantwortung ziehen, und wir müssen uns überlegen wie wir in Zukunft mit Medien und sozialen Medien umgehen wollen. Es kann nicht sein das es zum Standard wird das ein wütender Mob im Internet die Existenz von Privatpersonen und ganzen Firmen vernichten kann.

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Die Regierung hat die UBS gerettet und jetzt die CS. Will nicht wissen, was geschehen wäre, wenn die CS weiter Ihre gemacht hätte, wie sie es die letzten 10 Jahre gemacht hat. Dass die Regierung Schuld daran sein soll, kann ich nicht verstehen.
Das mit Social-Media ja, damit konnte das Vertrauen in die CS so stark gedrückt werden, wie es vor 15, 20 Jahren nicht möglich gewesen wäre.

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Ich weiss noch immer nicht wie in der Corona Krise gefühlt 80% der Leute dem WC Papier nach gerannt sind….

Manchmal gibt es eine Dynamik aus dem nichts und „niemand“ ist Schuld

Bei der Social Media Geschichte finde ich halt, dass unser alten Dinosaurier in der Politik und in den Gremien und vielleicht ja auch bei der CS, die Hausaufgaben nicht gemacht wurden…

Wenn jemand nur eine kleine negative Bemerkung auf den Sozialen Medien wie Linkedin oder Glassdoor usw bei dem Grosskonzern macht für den ich arbeite, wird das sofort von irgendwelchen Moderatoren aufgeriffen und dafür gesorgt das der Ruf gut bleibt.
Ich denke es werden die Socialen Medien und der „Mob“ immer noch zu sehr unterschätzt.
Es ist nicht so, dass ich für Staatliche Propagandamaschinen bin, aber bei gewissen Sachen müsste schon stärker vielleicht eingegriffen werden?

Gerettet?

Die CS gibt es bald nicht mehr, d.h. die Regierung hat die CS nicht gerettet, sie haben sie vernichtet.

Ein Traditionsunternehmen seit über 160 Jahren welches zwei Weltkriege überstanden hat und tief in der Schweizer Gesellschaft verankert war und wie auch von Theo oben erwähnt bei vielen Kunden weiterhin einen guten Ruf genoss. Sie hatten auch viele gute Produkte. Auch finanziell war dieser Entscheid nicht nachvollziehbar. Alleine die Marke „Credit Suisse“ hatte mehr doppelt soviel Wert wie nun die ganze Bank verkauft wurde. Das alles wurde durch unsere inkompetente Regierung die Toilette runtergespühlt.

Das war unnötig und wohl so ziemlich die schlechteste Lösung von allen. Man kann sich ja uneinig sein bzgl. was die beste Lösung gewesen wäre. Oswald Grübel hat die Regierung ja ebenfalls stark kritiersiert und er hätte ein TPO über die SNB besser gefunden. Man hätte meinetwegen Garantien durch die SNB abgeben können, meinetwegen einen TPO über die SNB so dass die CS später in Ruhe hätte verkauft werden können, meinetwegen wäre auch eine private Lösung ähnlich UBS okay gewesen jedoch nicht mit der zweiten Grossbank, mit einer staatlichen Garantie, aber mit der Auflage dass die CS nicht integriert werden darf. Klar das wäre kurzfristig nicht möglich gewesen daher hatte wohl Grübel Recht und kurzfristig wäre ein SNB Deal wohl besser gewesen.

So wäre in ein paar Jahren alles wieder gut gewesen, die Marke Credit Suisse hätte weiterbestanden, wir hätten nun kein Klumpenrisiko einer Mega-Grossbank, weniger Rechtsverletzungen / Aushebelungen via Notrecht wären auch besser gewesen. Eigentlich wäre alles besser gewesen ausser das was wir jetzt haben.

Aber das verwundert mich ja nicht wenn wir Klavierlehrerinnen (ok jetzt nicht mehr), Dolmetscherinnen, Politikwissenschaftler, Bauern, etc. in den Bundesrat wählen und solche Entscheidungen fällen lassen. Nichts gegen diese Berufe, überhaupt nicht, aber man muss sich schon fragen nach sovielen Fehltritten, Rechtsbrüchen via Notrecht und damit die Infragestellung der Schweizer Rechtsstaatlichkeit, etc. ob es sinnvoll ist das so stark berufsfremde Persönlichkeiten solche Entscheidungen fällen. Klar es gibt immer Berater aber offenbar hat es diesmal nicht funktioniert.

Unklar was davon die Schuld der Regierung ist?

  • Sie hat eine Schweizer Top Firma / Bank vernichtet
  • Sie hat unnötigerweise eine Schweizer Traditionsmarke abgeschafft
  • Sie hat damit ca. 20’000 Arbeitsplätze auf den Gewissen
  • Sie hat mit der wiederholten Anwendung von Notrecht unsere Rechtsstaatlichkeit in Frage gestellt und damit unserem Ruf international enormen Schaden zugefügt. Wir werden im Ausland mit einer Diktatur verglichen. Firmen werden sich Fragen ob die Schweiz hinsichtlich Rechtsstaatlichkeit noch ein sicherer Ort ist. Bürger, Firmen, etc. werden einfach unnötig Enteignet, wer will an solch einem Ort noch investieren? Das könnte sogar ein Abwandern von Firmen zur Folge haben.
  • Sie hat nun eine Mega-Grossbank geschaffen die viel zu Gross für unser Land ist so dass ein enormes Klumpenrisiko entstanden ist und es unklar ist ob dieser Megakonzern überhaupt noch durch die Schweiz gerettet werden könnte da wir gar nicht soviele Mittel zur Verfügung stellen könnten.
  • Sie hat damit unser Land, die gesammte Volkswirtschaft und auch den international Finanzplatz einem enormen Risiko ausgesetzt. Dieses Risiko sehen natürlich auch andere, vorallem fragt man sich das nun auch international. Es könnte nun sein, dass weil sich eben viele bewusst sind, dass sich die Schweiz eine UBS Rettung nun in der Grösse nicht mehr leisten könnte, nun ebenfalls viel Gelder von der UBS abfliessen. Einige Leute mit denen ich geredet habe in den letzten Tagen haben z.B. gesagt sie werden nun ihre Gelder bei der UBS abziehen und ein Konto bei einer anderen Bank aufmachen.
  • Sollte dieser Fall eintreten hätte der Bundesrat dann auch noch die UBS auf dem Gewissen sowie der Kollaps der gesammten schweizer Volkswirtschaft und ggf. den Zusammenbruch des Frankens.
  • Sie hat das Wettberwerbs-/Kartellrecht ausgehebelt und so einen ansonsten nicht möglichen Zusammenschluss ermöglicht und so nicht nur ein Klumpenrisiko sondern auch noch ein Monopol mit marktbeherrschender Stellung geschaffen. Viele kleinere Banken hatten früher Dienstleistungen über die CS oder die UBS bezogen weil es zu Aufwändig wäre selber alles zu entwickeln. Jetzt gibt es nur noch einen Anbieter und der kann nun beliebige Preise diktieren.

Bei sovielen Fehltritten wäre es denke ich schonmal an der Zeit und angebracht gewisse personelle Konsequenzen zu ziehen aber man wird sie wohl weiter wurschteln lassen. Rösti und Baume-Schneider könnten meinetwegen erstmal noch bleiben weil sie neu sind und vermutlich erstmal etwas mitspielen müssen, aber der Rest sollte nach den Strapazen der letzten Jahre zurücktreten oder dann halt abgewählt werden. Auch eine persönliche Haftung für all die angehäuften Schäden der letzten Jahre wäre auch prüfenswert aber das ist wohl leider aussichtslos.

Auch nachträgliche Forderungen nun dass man die UBS nun zwingen sollte die CS Schweiz abzuspalten damit die CS weiterhin existiert sind nun halt zu spät. Deal ist Deal. Die UBS könnte das von sich aus machen, wird sie jedoch kaum tun. Ein nachträglicher Zwang ginge gar nicht, das wäre eine weitere Katastrophe für die Rechtsstaatlichkeit. In der Privatwirtschaft kann niemand einen Vertrag abschliessen und danach einseitig die Bedingungen nochmals ändern. Das darf auch beim Staat nicht möglich sein.

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Fractional Reserve Banking: Alle Banken sind pleite. Die einen dank Fehlinvestitionen und Zinsanstieg etwas mehr als andere. Da das Asset einer Bank die Verpflichtung einer anderen Bank ist, fallen die jetzt wie Dominosteine. Die Situation ist so dramatisch dass man kurz am Wochenende Gesetze ändert und Geldmengenerweiterungen von 100+ Milliarden beschliessen muss damit nicht gleich alles in sich zusammenbricht. CDS der UBS und nun auch der Schweiz gehen dennoch hoch. Eine kleine Gruppe von Zentralbankern entscheidet ob wir einen deflationären Kollaps erleben bei dem so gut wie alle Bankguthaben weltweit futsch sind oder ob wir das nochmals wieder mit mehr Geld zupflastern und damit die Inflation weiter antreiben. Wie immer entscheidet man sich für Letzteres. Ich erwarte noch detulich mehr Interventionen. Got Bitcoin? :grinning:

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Naja, Wenn das erste eintreffen sollte (alle Banken pleite) dann nützt dir der Bitcoin nichts. Dann würde ich eher auf Metall in Form von Schusswaffen setzen!

Ich weis nicht warum immer wieder der Aberglaube aufkommt, dass wenn die Weltwirtschaft komplett tod ist dann eine alternative Kryptowährung die Rettung wäre. Wenn 50% der Weltbevölkerung ruiniert sind haben wir Krieg und nichts anderes.

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Der deflationäre Kollaps wird nicht zugelassen, da werden wie letzte Woche vorher Gesetze über Nacht geändert bevor man das auch nur ansatzweise zulässt, dann bleibt Option 2. Geldmenge weiter erhöhen und hoffen. Wird wohl nicht die letzte Bank gewesen sein und in den nächsten Wochen folgen wahrscheinlich weitere, denn wie schon gesagt, alle Banken sind pleite, nur nicht alle gleich extrem. Ein alternatives System scheint mir unter diesen Gesichtspunkten ganz attraktiv.

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Und jetzt hat auch der Blick noch ein „CS-Opfer“ gefunden, wo wieder nur die anderen Schuld am Verlust sind.

Falls dieser Satz wirklich stimmt und er genau wegen dieser plötzlichen Übernahme 50k verloren hat, wie viel hat er dann als langjähriger CS-Aktionär die letzten Jahre verloren?
„Mehr als 50’000 Franken hat der langjährige CS-Aktionär durch die plötzliche Übernahme der CS durch die UBS verloren.“
Und dass er dann überstürzt gleich letzten Mo. verkauft hat, sind dann auch wieder andere Schuld.

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Ich glaube da reicht schon eine Quote von weit unter 50%. Alleine in Europe/USA würde wohl eine signifikante Wohlstandsveränderung für eine relativ kleine Quote schon ausreichen.

Ja das schon. Aber eben wenn dann kaum jemand davon profitiert ändert das nicht viel an der oben beschriebenen Situation.

Zudem: Das jetztige System könnte jederzeit das alternative System verbieten, was sie wohl bei einem zu starken androhenden Machtverlust auch tun werden. Klar, jetzt kommt wieder das Argument, dass sich gewisse Systeme technisch nicht verbieten lassen.

Aber, wenn wir dein Bitcoin Beispiel aufnehmen, was würdest du tun wenn das alternative System verboten würde? Ich gehe mal davon aus du hast alles schön deklariert in den Steuern. Würdest du nun verkaufen wenn das angeordnet würde und heftige Bussen (z.B. mehrfacher Gesamtwert der Vermögensanlage) anstünden für diejenigen die sich weigerten?

Als Zahlungsmittel wäre die Alternative ja auch tot wenn es ein solches Verbot gäbe, weil dann ja kein Laden mehr offen ein solches Zahlungsmittel akzeptieren würde. Man wäre also gezwungen trotzdem ein Grossteil in Währungen des Systems zu halten für Steuern, Einkäufe, Miete, täglicher Bedarf etc.

Ja ich finde das auch eine skurrile Story. Vorallem entweder hat dieser Renter mind. 1 Million investierbares Vermögen ansonsten hat er mit 50’000 CHF in einer Einzelaktie wieder massiv schlecht diversifiziert und ist somit selber schuld. Zudem weiss man ja das sowas jederzeit passieren kann bei jeder Firma und damit muss man bei Investments nun mal rechnen.

Das Argument das man als Aktionär nicht hätte mitreden können stimmt jedoch und da bekomm ich auch einen dicken Hals.

Klagen ist denke ich ziemlich aussichtslos und wird nichts bringen, bzw. wird nur dazu führen das noch mehr Leute noch mehr Geld verlieren werden, denn klagen ist nicht billig :slight_smile:

Bei Haftungsfragen ist unter anderem relevant wer denn den Schaden verursacht hat und das ist in diesem Fall ja nicht die CS sondern der Staat mit Notrecht. D.h. eine allfällige Klage müsste sich nicht gegen die CS sondern gegen die Schweizer Eidgenossenschaft richten. Das Notrecht ist jedoch gesetzlich verankert und der Bundesrat hätte sich da wohl wesentlich gröbere Verfehlungen leisten müssen als dass ein Gericht hier auch nur annährend einen Magistraten verurteilen würde :slight_smile: Zudem geniessen Bundesräte Immunität da wird also strafrechtlich nichts zu holen sein. Zivilrechtlich müsste ein Kläger eine kausalen Zusammenhang nachweisen können zwischen Handlung des Bundesrates und der Misere, sowie die Widerrechtlichkeit nachweisen. Da aber eben das Notrecht verankert ist, ist das praktisch aussichtslos. Zudem müsste ja auch ein Richter die Eier haben hier den Staat schuldig zu sprechen. :slight_smile: Da glaube ich so fest daran dass das passiert wie an den Osterhasen.

Daher, jetzt einfach aus Wut irgendwas einklagen wollen ist verschwendete Lebensmühe und herausgeworfenes Geld. Recht haben und Recht bekommen sind zwei unterschiedliche Dinge.

Insofern liebe Aktionäre, es hätte ja noch schlimmer für euch kommen können, bei Investments muss man immer mit Totalverlust rechnen. Nun habt ihr einfach teilweise einen Verlust erlitten. Das ist immer noch besser als Totalverlust. Daher tragt diese Verluste mit Würde und erhobenen Hauptes, zieht allfällige Lehren daraus und dann schaut nach vorne. Alles andere bringt nichts.

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Das ist ja auch noch lustig. Es sei nicht gut kommuniziert worden. Also wer die Pressekonferenz am Sonntagabend verfolg hat konnte ziemlich viel mitnehmen. Auf jedenfall den Wert der Aktie von 76 Rappen was nun mal höher ist als die 70 Rappen.

Es ist immer wieder erstaunlich wie viele Leute bei einem Verlust alles und jeden verantworlich machen wollen. Am Schluss wars doch auch hier bei vielen einfach die Gier! Kenne mehr als einen der die letzten 14 Tage vor dem „Ende“ noch Aktien gekauft hat und auf einen Turnaround „gehofft“ hat.

Und 50k in einer Aktie? Und auf welcher Basis wird der Verlust berechnet? 50k zum Vergleich vom Kaufpreis vor 10 Jahren? Oder zum Kurs Anfang des Jahres?

Ich meine der Staat ist ja maximal für die Summe zwischen 0.76 und 1.70 irgendwo „verantwortlich“. Der Rest hat ja der Markt und die CS selbst noch geregelt.

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Genau, und wenn der Staat da am WE nichts gemacht hätte, wäre der Kurs am Mo. wohl gleich gegen 0 gegangen. Er kann also froh sein, konnte er es bei 0.7 verkaufen und hätte er etwas gewartet, wärs noch etwas besser geworden.
Aber eben, Spekulieren und volles Risiko eingehen und wenns daneben geht, sind andere Schuld. Hätte er vor 3 Monaten alles verkauft, hätte er auch viel mehr gerettet.

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Der CS ist endlich das passiert, was sie sich selber heraufbeschwört haben! Dass es soweit kommen wird, war schon die letzten paar Jahren bekannt.

Was aber der BR geleistet hat, das ist sehr, sehr hässlich. Das wird noch ein sehr übles Nachspiel für die gesamte Schweiz geben. Da hätte es andere Lösungen gehabt dieses Problem zu lösen, aber nein, sie haben sich genau für die Option entschieden, bei der man den grösstmöglichen Teil an Unfairness, Ungleichheit, Betrug und grösstmögliches Risiko rausholen kann… man hätte es wenn man es gewollt hätte, nicht „besser“ hinkriegen können.

Habe viel von der Schweiz und deren Politik gehalten, aber dieser Move ist ein 1A Bananenrepublikmove, den die EU gemacht hätte.

Kann ich so nicht sehen. Das grössmögliche Risiko wäre gewesen einfach zuzusehen und nichts zu machen. Ich möchte nicht wissen was es für die Wirtschaft bedeuted hätte, wenn die CS so Ende März plötzlich die Gelder nicht mehr hätte bedienen können.
Das Risiko ist bei dieser Lösung ja genau abschätzbar zumindest in Franken. Das wäre bei vielen anderen Lösungen nicht der Fall gewesen was aus meiner Sicht das Risiko in Sachen Schadensausmass massiv erhöht.
Und der Move wurde vom Ausland ziemlich sicher so gedrückt was aber nun niemand so hinstehen kann und die Eier hat dies offen zu kommunizieren.

Ich glaube viele sind sich nicht bewusst was die Effekte gewesen wäre, wenn eine solche Bank nicht mehr zahlen kann. Und was der Domino Effekt gewesen wäre bzw. wie der aussehn hätte können.

Finde ich die Lösung gut? Nein. Habe ich was besseres parat? Nein.

Also @bussyslayer wie sähe deine Lösung aus? Und das durchüberlegt auf 5-10 Jahr mit möglichen Sideefects? Bin gespannt!

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Das Problem hätte man auch mit weniger Schaden lösen können indem die SNB einfach Liquidität garantiert hätte in einem gewissen Umfang. Das passiert ja sowieso der BR hätte den Umfang ja einfach erweitern können. Das Problem war ja nicht in erster Linie dass die CS finanzielle Probleme hatte oder kein Vertrauen in das jetztige Managemenet da war. Zudem hätte die FINMA der Bank Auflagen machen können. Ein umfassendes Statement mit Pressekonferenz mit dem Vorhaben der SNB und der FINMA zusammen mit dem CS Management hätte da gereicht.

Und selbst wenn man zur Ansicht gekommen wäre dass das nicht gereicht hätte, auch wenn ich der Meinung bin das hätte gereicht, dann geht man halt so vor wie man in diesem Fall vorgehen würde. Die SNB garantiert wiederum Liquidität, die SNB kauft die Aktien zum aktuellen Preis vielleicht etwas drunter. Zustimmung der Aktionäre hätte eingeholt werden müssen, das hätte man auch mit einer ausserordentlichen GV machen können. Dann wird eine Auffanggesellschaft gegründet, die sogenannte „Bad Bank“ wo die problematischen Teile dahin abgespaltet werden. Die Bad Bank geht pleite, die CS Schweiz und ggf. andere profitable Einheiten, also das was für uns für die Menschen in der Schweiz, die KMU’s und sonstigen Firmen relevant ist, hätte man so belassen und wären einfach kurzzeitig im Vollbesitz der SNB gewesen, und man hätte dann in Ruhe einen Käufer gesucht bzw. man hätte viel mehr Zeit gehabt eine bessere Lösung zu finden. Die SNB hätte so den Deal ihres Lebens gemacht nach einiger Zeit die CS wieder für das doppelte oder dreifache verkaufen können. Die Marke Credit Suisse wäre so erhalten geblieben und die Marke selbst hat ja weit mehr Wert als die ganze CS jetzt verkauft wurde, die Aktionäre wären nicht übergangen worden, und für CS Kunden hätte sich nichts geändert ausser das die CS dann irgendwann einmal einem anderen Käufer gehört hätte. Da hätte man dann ja auch wieder Auflagen machen können, z.B. das der Käufer nicht einfach einen Asset Transfer hätte machen dürfen wie das wohl jetzt die UBS macht. Und man hätte jetzt nicht eine Monster Bank, keine Probleme mit dem Wettbewerbsrecht, etc.

Die Grossbanken haben für solche Fälle, mit Abspaltungen, Bad Bank etc. Konzepte, das ist nichts was man erst hätte erfinden müssen und man hätte das relativ schnell über die Bühne bringen können.

Ahja? Die 259 Milliarden liegend ja zumindest ebenfalls bei dieser Lösung auf dem Tisch. Und sind da die 20’000 arbeitslosen CS’ler eingerechnet? Die Mehrkosten die nun infolge des Monopols entstehen. Und am wichtigsten: Was wenn jetzt viele Kunden der UBS finden, das Balance Sheet der UBS wäre zu gross für die Schweiz und nun dort die Gelder abziehen? Was machen wir dann? Legen wir dann nochmals 600 Milliarden zusätzlich auf den Tisch für die UBS? Ist das auch schon eingerechnet? :wink: Und was wenn selbst das jetzt nicht passiert aber in einer späteren Krise die UBS ins wanken kommt. Was machen wir dann? Dann ist die Bank so gross das wir tatsächlich 600 Milliarden auf den Tisch legen müssten. Können wir das (einfach so mal als Vergleich die komplette Staatsverschuldung der CH-Eidgenossenschaft liegt derzeit bei ungefähr 200 Milliarden)? Und was ist mit den Firmen die jetzt möglicherweise abwandern ins Ausland weil man denkt die Schweiz werde wie eine Bananenrepublik-Diktatur regiert? Auch eingerechnet?

Ja eben das ist wohl die kurzfristigste Lösung von allen die kurzfristig zwar am ruhigsten ist aber langfristig die grössten Risiken und Folgen birgt.

Ich denke da wurde vieles einfach ausser Acht gelassen. Es war ein Schnellschuss der zwar kurzfristig die Lage beruhigt aber längerfristig viel mehr Schaden anrichtet. Aber so funktionieren Politiker halt. Wichtig ist die Wahlen überstehen 2023, bis dahin muss es möglichst ruhig sein, dann ist man ja wieder 4 Jahre gewählt und was dann kommt is ja egal und die Fette Bundesrats-Rente winkt. Nach mir die Sintflut.

Das Problem dieser „Bank“ ist nicht gestern bekannt geworden, auch nicht vorgestern oder vor einem Jahr. Diese „Bank“ ist schon seit Jahren negativ aufgefallen. Ich verweise gerne hier auf folgenden Beitrag der SRF: Liste der Skandale der CS - Credit Suisse: von Beschattungen und Corona-Verstössen - News - SRF

Ich sehe hier nicht nur den BR sondern allen voran besonders die Finma in der Schuld. Wie kann es sein, dass sich eine „Bank“ so verhält? In jedem anderen Land (sogar sehr viel dritte Weltländer) und in jeder Branche wäre man nach dem ersten „Big Scandal“ schon weg aus dem Fenster. Nein, des Schweizers Liebling die CS darf natürlich mit dem Saustall weiter machen, als wäre nichts passiert.

Es gab verdammt viele Anzeichen, dass es mit dieser Bank nicht mehr lange gut geht, dennoch hat hier die Finma und die Behörden geschlafen. Wir haben alle 2008 erlebt und es gab sehr viele Medien und Experten die hingewiesen haben, sich mal diesen mafiösen Soustall genauer anzuschauen.

Ist es denn dem lieben BR nicht von Relevanz, wenn eine systemrelevante™ „Bank“ die potentiell die gesamte Schweiz in den Abgrund stossen kann wieder die hohle Hand macht? Hier hätte man schon viel früher reagieren sollen. Aber gut, geben wir dem lieben BR doch mal die Unschuldsvermutung, wenn man schon so gut bezahlt ist, kann man ja mal beide Augen verschliessen.

Als dann am 06.03. plötzlich die Meldung kam von Harris Associates, dass sie dicht machen und Ihre CS Aktien verkaufen? Was ist geschehen? Was hat die CS für eine vorbeugende Kampagne gestartet? Genau, keine.

Und als dann am Abend des 08.03. plötzlich eine Meldung einer amerikanischen Finanzmarktaufsicht aufkam, dass der CS Geschäftsbericht so nicht veröffentlicht werden darf, aufgrund von „Kommentare zu Abschlüssen früherer Geschäftsperioden“ wo war dann die Finma oder der liebe BR, der Notrechtaktionen liebt? Da werden wohl einige Zahlen zum Geschäftsjahr nicht stimmen, ich wette mit dir in ein paar Jahren, wenn sich die Lage normalisiert, werden dann plötzlich Nachrichten erscheinen, dass die CS frisierte Zahle in ihren GB hatte.

Alles in allem, hat der BR und Finma den Titel als Affentruppe redlich verdient und Ihre Hauptaufgaben NICHT wahr genommen. Es hat erst den Druck aus dem Ausland gebraucht um zu handeln und auch dann hat die Finma nicht reagiert, erst auf Initiative des hochkompetenten BRs, was die Sache ja dann wieder ironischer macht.

Als jemand, der selber in der Bankenbranche tätig war und wenn es nur einen kleinen Aussetzer gab, bei der ein Teilsystem nicht funktionierte, hielt die Finma das Messer am Nacken hin und verlangte etliche Meetings, Improvements und kilometerlange Berichte - was per se sogar gut ist, dass Sie Ihrer Aufgabe nachkommen. Aber bei der grandiosen CS, schläft man weiter. Es könnte ja was „schlimmes“ passieren, wenn wir sie auf systemkritische Fehler hinweisen, die Folgen für die Schweiz, sowie auch Europa haben.

Das Risiko ist bei dieser Lösung ja genau abschätzbar zumindest in Franken. Das wäre bei vielen anderen Lösungen nicht der Fall gewesen was aus meiner Sicht das Risiko in Sachen Schadensausmass massiv erhöht.

Dafür haben wir doch unsere hochbezahlten Ökonomen und Politiker, dass ist genau deren Aufgaben sich mit solchen potentiellen Risiken und Gefahren auseinander zu setzen und Lösungen zu finden. 2008 ist wie lange her? Hat die Zeit nicht gereicht? Benötigt es eine weitere Finanzspritze für die liebe CS?

Du und ich sind vermutlich nicht in der Finma tätig, noch sitzen wir neben 6/7 Clowns. Es ist deren Auftrag sich solche Fragen zu stellen und diese idealerweise vor einer Krise zu lösen, statt Däumli zu drehen und dann reisserische Entscheidungen über ein Wochenende treffen.

Auch hier @NaTakk, ist es deiner Meinung nach gut eine Megabank zu kreiren, die eine noch grössere Gefahr werden kann? Einige der Luusbuebe die diese Entscheidungen bei der CS getätigt haben, werden dann in der UBS sitzen und genau so weiter machen. Ist das etwa die bessere Entscheidung?

Hätte man vorher eingegriffen, hätte man dies besser lösen können. Wenn der BR 209 Mia. verschenken kann, warum hat man nicht die Bank komplett oder teilweise einverleibt? Die Fusion kommt einem Bailout gleich, also warum dann nicht klassisch einen Bailout durchführen und sich die CS beanspruchen? Anschliesend, während sich das ganze beruhigt alles intern neu reorganisieren und all diese McKinsey Blutsauger rauswerfen und sämtliche Boni einfrieren.

Ist das die definitive Antwort? Ja? Nein? Vielleicht? Statt Leadership zu zeigen (wie es sich für die oberste leitende und vollziehende Behörde des Bundes gehören würde) haben wir die Verantwortung an die UBS outgesourced, die vor 15 Jahren genau gleich im Scheisshaufen gelangt hat. Statt einen Versuch zu starten, eine marode und im Kern korrupte Organisation endlich mal aufzuräumen, hat man illegal das Gesetz umgangen, Gelder mit denen man einiges bewirken kann verschwendet und die eigene Reputation vernichtet. Und das alles an einem Wochenende.

Eine Bank, die durch menschliche Fehlentscheide konkurs geht ist das eine - eine „Bank“ welche durch Affären, gezieltes wegschauen, schlecht gewirtschaftet und fehlendes Vorausschauen pleite geht ist was anderes. Und ich kann es niemanden übel nehmen, der sich freut, dass so ein Konstrukt in die Brüche geht.

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Investieren hat immer ein Risiko, kleines oder großes geht einher mit der Rendite die Versprochen wird oder der Qualität der Firma in welche man Invertiert. Bei der CS hat sich wieder mal gezeigt, wenn Amerikaner die Finger drin haben, muss man aufpassen. Bei diesen geht es nur um viel Geld in kurzer Zeit zu machen, danach die Sintflut. Nicht nur bei Banken sondern auch in der Industrie habe ich das erlebt.
Wir Anleger müssen, meiner Meinung nach, einfach lernen die Qualität der Inversion besser zu evaluieren und nicht immer auf schnellen Gewinn aus sein.
Habe heute einfach das Gefuehl, der Aktienmarkt ist wie ein Casino, man muss Glück haben. :wink:
Interessant wird es, wie schnell sich die Abkopplung vom US$ vorangeht. Diese wird für die USA nicht gut enden, was wiederum Auswirkungen auf die Finanzwelt haben wird.
Deshalb habe ich nichts in US$ im Portfolio.

Perfekt auf den Punkt gebracht. :ok_hand: :ok_hand: :ok_hand: