Eure Erfahrungen mit einer nachträgliche ordentlichen Veranlagung

Hey zusammen,
ich lebe seit Herbst 2022 in Zürich und habe mal für mich geprüft, ob sich eine Steuererklärung für das Jahr 2023 lohnen würde. Ich habe alle Daten in das Steuerprogramm PrivateTax eingegeben und war auch noch zusätzlich beim Steuerberater. Laut Berechnung würde ich etwa 1500 CHF zurückbekommen, u.a. auch weil ich eine teure Weiterbildung von 3500 in dem Jahr bezahlt hatte. Aber auch ohne das lohnt es sich bei mir.

Ich frage mich jetzt nur ob es sich auch für die nächsten Jahre lohnen würde, da ich ja dann verpflichtet bin jedes Jahr eine zu machen. Bei meiner Partnerin beispielsweise macht es keinen Sinn eine zu machen, da sie mit dem Quellensteuerabzug besser dran ist.

Aktuell komme ich auch noch nicht über die 80k Vermögen, die einen dazu verpflichten eine zu machen. Wahrscheinlich erreiche ich das aber im nächsten Jahr. Wobei ich mich frage wie das geprüft wird mit dieser Bedingung. Ich habe viele auf meiner Arbeit, die seit 3-4 Jahren hier sind und schon lange über diese 80k kommen und immer noch keine Steuererklärung gemacht haben. Wird sowas hier auf irgendeine Art bestraft wenn man diese verpflichtende Steuererklärung nicht macht? :smiley:

Ich möchte nur sichergehen, dass ich jetzt nicht eine Steuererklärung mache und dann in den nächsten Jahren feststelle mit dem Quellensteuerabzug besser drangewesen zu sein. Natürlich ist das immer individuell und kommt auf das Gehalt, den Kanton, den Familienstand usw. ein, aber mich interessiert einfach wie eure Erfahrungen hier sind.

Daher die Frage an euch: Habt ihr eine nachträgliche ordentlichen Veranlagung gemacht und musstet ihr auch mal Steuern nachzahlen? :slight_smile:

Gar nicht, in der Schweiz geht man davon aus, dass man sich an Regeln hält. Eigenverantwortung statt ultimative Staatskontrolle. Es ist halt dann schade, dass wenn Leute sich als Gast hier aufhalten und sich nicht an die Regeln halten, dann die Eigenverantwortung halt als Resultat dann für alle gestrichen wird.

Ja, das wäre dann Steuerhinterziehung und ist eine Straftat. Wer erwischt wird muss das halt dann über Jahre hinweg den mehrfachen Betrag nachzahlen und es gibt Bussen etc. Zudem wer wegen sowas verurteilt wird kann dann halt ggf. für gewisse Firmen nicht mehr arbeiten z.B. Banken, Versicherungen, Behörden, gewisse Ämter, etc. weil diese Firmen keine verurteilten Straftäter einstellen.

Für Ausländer kann sich eine Verurteilung auch auf die Erteilung einer C Bewilligung bzw. auf die Einbürgerung auswirken. Und wenn, spätestens dann muss man ja eine Steuererklärung einreichen und wenn man dann eine Steuererklärung mit einem Lohnausweis einreicht und einem Kontostand den man mit dem Lohn nicht innert einem Jahr hat erarbeiten können, spätestens dann fliegt ja alles auf. Btw. C-Bewilligungen können nachträglich jederzeit entzogen werden und auch die Einbürgerung kann bis zu 8 Jahre nach Einbürgerung für ungültig erklärt werden wenn sich herausstellt dass man gelogen hat.

In diesem Sinne: Ich finde gewisse Steuern auch eine Frechheit und würde sie am liebsten auch nicht bezahlen, aber es ist halt leider nunmal so das man gewisse Sachen nicht ändern kann und das halt bezahlen muss. Gerade wenn man in ein fremdes Land geht sollte man sich umso mehr an die Regeln halten. Und wegen Steuern sparen seine Karriere und Aufenthaltsstatus aufs Spiel setzen finde ich ziemlich dumm.

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Danke, das ist gut zu wissen. Ich denke die meisten wissen nicht mal das sie eine machen müssen, aber ich bin auch der Meinung, dass gehört dazu sich darüber zu informieren.

Würdest du in meinem Fall schon eine machen jetzt oder erst wenn ich verpflichtet bin? :smiley:

Kenne mich mit Quellensteuern gar nicht aus da ich schon immer hier gewohnt habe und auch schon immer eine Steuererklärung machen musste, daher weiss ich z.B. nicht wie das mit 3a Abzügen aussieht bei Quellensteuern, die kann man dann wohl auch nicht abziehen? Zusammen mit Ausbildungen, 3a, etc. hätte ich schon massive Steuerabzüge die ich gerne auch abgezogen hätte. Aber das kannst du wahrscheinlich besser sagen was sich eher lohnt in dieser Hinsicht.

Du sagst in deinem Beitrag, dass du dieses Jahr 1500 CHF sparen könntest damit und dass du nächstes Jahr wohl sowieso eine machen musst. Unter dieses Gesichtspunkten würde es wohl Sinn machen, oder?

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Ah verstehe :slight_smile: Die Säule 3a kann ich sonst nicht geltend machen, das war auch am Anfang meine Motivation überhaupt eine Steuererklärung zu machen, da ich im letzten Jahr den Maximalbetrag einbezahlt habe.

Ich denke auch, dass es sich wohl lohnt eine zu machen. Da ich dieses Jahr auch angefangen habe den VT-ETF zu besparen, werde ich wohl nächstes Jahr sowieso eine machen wollen / müssen, um in Fall von ausbezahlten Dividenden die 15% Steuern zurückzufordern.

Hallo. Wenn du keine Steuererklärung machst, solltest du auch keine Säule 3a einzahlen. Dann hättest du ja nur die Nachteile der dritten Säule, die Vorteile nicht. Somit: Wäre wohl besser die Steuern zu erklären.

Hallo dnz,

Ich denke auch, dass es Sinn macht die Erklärung ab jetzt zu machen. Wenn du eh bereits so knapp an der Vermögensgrenze dran bist, macht das Sinn.
Weil wenn du länger wartest, wirst du trotzdem irgendwann die Erklärung machen müssen (so wie AlephOne bereits geschrieben hat) und wenn dein Vermögen dann hoch ist, wird das Steueramt sofort mit unangenehmen Fragen kommen.
Also am besten alles regulär machen und reines Gewissen haben. :slight_smile:

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