Einlagenschutz vs. Gebührenoptimierung - ein oder mehrere Broker?

Hallo zusammen

wie steht ihr zu dem Thema Einlagenschutz vs. Gebührenoptimierung?

Es wäre zwar besser sich einfach für den günstigsten Broker zu entscheiden und dort „alles“ zu investieren, allerdings weiss man ja nie und es spricht auch einiges dafür mehrere Portfolios bei unterschiedlichen Brokern zu haben.

Aktuell investiere ich über mehrere Broker mit dem Ziel bei keinem mehr als 100K zu haben aber das ganze wird langsam sehr unüberschaubar und aufwändig.

Sie seht ihr das? Vermeidet ihr das „Klumpenrisiko“ wenn ihr alles bei einem Broker habt oder spielt dieser Aspekt für euch keine Rolle?

Gruss!

Die 100’000 CHF Einlagenschutz beziehen sich vor allem auf den Cash den du bei einer Bank rumliegen hast, nicht auf die Wertschriften, denn Wertschriften sind keine Einlagen.

Wertschriften in der Schweiz gehören dem Kunden und können bei einem Konkurs transferiert werden an eine andere Bank. Sprich, mehrere Depots mit max. 100k CHF macht in der Regel keinen Sinn, im Gegenteil sie sind was Gebühren angeht eher kontraproduktiv. Bei Swissquote z.B. kommt man erst ab 200’000 CHF in den Genuss von abnehmenden Depotgebühren da man hier den max. Betrag von 200 CHF pro Jahr erreicht und je mehr das Depot Wert hat, desto günstiger sind die 200 CHF in Kontrast zum investierten Betrag.

Sprich, mehrere Depots bei Schweizer Banken machen gar keinen Sinn meiner Meinung nach.

Anders sieht es aus, wenn man auf ausländische Broker zurückgreift. Diese sind was Gebühren anbelangt um ein Vielfaches günstiger als Schweizer Broker, meiner Meinung nach auch risikobehafteter je nach Land. Das Risiko ist da dann nicht nur Konkurs, sondern auch das die Regelungen nicht überall gleich ist was den Besitz der Wertschriften anbelangt, z.T. halten Broker Wertschriften im Namen der Kunden, was ungünstig sein kann. Die meisten haben aber da dann eine Asset Segregation in einer zweiten Firma die nur die Assets lagert, so das in einem Konkursfall nicht viel passiert. Es ist jedoch anzunehmen das dieser Prozess dann relativ mühsam ist. Weitere Issues mit ausländischen Brokern könnten sein, politischer Krach zwischen Ländern, Überregulierung, gerade die USA sind mühsame Querulanten und bekannt dafür Konten zu sperren, Gelder zu beschlagnahmen und sonstige Sachen wenn ihnen etwas nicht passt, man das falsche Land bereist hat und per Zufall seinen Kontostand geprüft hat, oder an eine Firma die ihnen nicht passt Geld überweist etc. wenn man da dann zur Risikominimierung ein zweites Depot macht, könnte ich mir vorstellen dass das durchaus Sinn macht. z.B. IB und Degiro.

Fazit: Bei zwei Schweizer Banken sehe ich viel mehr Nachteile und eigentlich keinen Vorteil. Bei ausländschen Brokern könnte es Sinn machen, mehr als 2 würde ich aber auch da nicht machen, das wäre mir zu mühsam.

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Hi

vielen Dank. In meinem Fall hätte ich tatsächlich an internationale Backups gedacht und die Investitionen auf Schweizer Broker (SwissQuote, TrueWealth, Selma, …) und internationale verteilt (DEGIRO, IB).

Gruss

Wenn du sowieso schon Swissquote hast, lohnt sich eine weitere Aufteilung wahrscheinlich nicht, mit Swissquote bist du sowieso schon gut geschützt. Die Barbestände auf dem SQ Konto sind bis 100’000 CHF versichert und die Wertpapiere gehören bei einem Konkurs sowieso dir, in unlimitierter Höhe.

Mehr als 100’000 CHF Bargeld total würde ich generell total nicht haben, das sind meiner Meinung nach zuviele Reserven, ausser du bist Multimillionaire und 100k CHF sind für dich sowas wie die Portokasse :slight_smile: Normalerweise lohnt es sich aber mehr einen Grossteil davon zu investieren.

Von TrueWealth, Selma, Yova und anderen Robos würde ich generell abraten, das sind reine Geldvernichtungs-Apps. Der billigste hat Gebühren ab 0.5% p.a. also 5 mal teurer als SQ und SQ ist schon kein günstiger Anbieter, die anderen sind noch teurer.

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Vielen Dank. :slight_smile:
Mein Denkfehler war, dass sich die Absicherung nicht auf das Portfolio sondern die Bargeldbestände bezieht und nein, ich habe nicht vor jemals mehr als 100K an Reserve auf dem Konto zu halten.

Was die Robos betrifft… nun, ich investiere erst seit ca. 2 Jahren und bin kein Profi aber die Robos haben mich immer knapp geschlagen und ich gehe davon aus, dass es auch nach den Gebühren vielleicht doch eher ein Nullsummenspiel ist.

Ich möchte unbedingt von Swissquote weg da ich mit der Plattform überhaupt nicht zurechtkomme und diese für mich sehr umständlich ist. Ist aber wohl Geschmackssache und ich will die ganzen Konten und Portfolios so weit wie möglich verschlanken und vereinfachen.

Das kann ich verstehen ich möchte in Zukunft auch etwas meine Konten konsolidieren und ja SQ ist nicht extrem komfortabel. Da ich sowieso nur in weniger als 5 ETFs investiere werde ich vermutlich mein Portfolio nach Yuh umziehen, sofern das mit den Gebühren ab 2022 passt und der Dauerauftrag noch kommt und E-Bill. Dann habe ich alles in einer App ausser die 3a Sachen noch bei Frankly und VIAC, das ist schon praktisch. Gut Neon und Revolut noch für Währungsumtausch :slight_smile: Wenn Yuh jetzt noch die 0.95% auf Währungsumtausch streicht würde ich auch das noch konsolidieren können aber denke das wird nicht kommen.