Ich habe vor mir ein Dividenden Portfolio aufzubauen um später im Alter davon leben zu können. Auf der Suchen nach geeigneten Positionen stellt sich mir die Frage warum ich nicht einfach alles in die Top 3 der Dividenden-Aristokraten in unterschiedlichen Branchen stecken soll.
Dies wären Altria für Food, Rubis für Energie und W. P. Carey für Immobilien.
Damit wäre ich diversifiziert in Branchen des täglichen Lebens und da die Firmen seit 25 Jahren die Dividenden erhöht haben auch auf einer einigermassen sicheren Seite.
Ich sehe einfach bei der Portfolio Analyse von anderen dies keiner macht, frage mich aber was der Grund dafür ist.
Die Diversifikation von nur drei Unternehmen ist natürlich deutlich schlechter als z.B. VWRL. Solange du gegenüber dem Markt keine Informationsvorteile hast, gibt es keinen Grund mit einer höheren Gesamtrendite zu rechnen. Niemand weiss wie diese drei Unternehmen in den nächsten 25+ Jahren rentieren werden im Vergleich zum Gesamtmarkt. Damit gehst du gegenüber VWRL ein nicht kompensiertes Risiko ein (abgesehen von der VWRL TER).
Bei identischer Nettorendite spielt es kaum eine Rolle, ob du von CHF x Dividendenausschüttungen lebst oder ob du Anteile im Wert von CHF x verkaufst und davon lebst. Und steuerlich gesehen sind in der Schweiz Dividenden schlechter als Kapitalgewinn, d.h. bei identischer Bruttorendite erzielen Aktien mit einer tieferen Dividendenausschüttung eine höhere Nettorendite.
Das mit der Diversifikation dachte ich schon ist das Hauptargument, da ist man mit 3 Unternehmen natürlich nicht so wie beim VWRL oder gar VT.
Wegen Dividende vs. Verkauf der Anteile dachte ich in die Richtung Aristokraten zu suchen welche sowohl eine hohe Dividendenausschüttung als auch historisch steigende Kursgewinne haben wie Roche oder Exxon. Hier kann man währen der hold-time von den Dividenden profitieren und diese reinvestieren und ebenso Kursgewinne mitnehmen, welche dann später der Notgroschen bzw. das Vermächtnis sind.
Der Punkt mit der nicht-vorhandenen Diversifikation wurde ja bereits genannt. Ein anderer Punkt ist noch weil eine Dividendenstrategie nicht attraktiv ist da sie einem nur Steuernachteile einhandelt im Vergleich zu Investments ohne Dividendenfokus.
Weil man hier in der Schweiz die Dividenden und die Kursgewinne versteuern muss?
Dafür hätte man aber auch doppelt Gewinne und unterm Strich wäre 5% Dividende und 3% Kursgewinne auch 8% im Totalen, wobei die 5% bei den Dividenden Aristokraten relativ sicher sind.
@AlephOne stimmt, das ist die Sache mit den Sachwerten. Vermögenssteuer ist halt noch fällig aber minim.
Werd aber trotzdem hauptsächlich bei der Dividendenstrategie bleiben, weil es sich einfach besser anfühlt und für mich somit stimmt. Das hat der Sparkojote auch schon ähnlich erläutert, ist für mich irgendwie nicht stimmig wenn ich kein wirklich „passives“ Einkommen im Alter habe sondern meine „Sachwerte“ nach und nach verkaufen muss um davon zu leben. Zum Schluss ist alles weg und ich lebe 120 Jahre, und die letzten 30 davon in Armut.
Ist ähnlich wie bei den Immobilien abzahlen, hier fühlt es sich für mich auch „falsch“ an wenn mir bis zu meiner Rente mein Haus nur zu 70% gehört, auch wenn eine Hypo mit Verlängerung steuerlich Vorteile hat.
Bedenke bei einer Dividendenstrategie unbedingt auch, dass die Dividenden (bzw. das, was Du nach Abzug der Steuern dann wirklich in CHF bekommst) mindestens so stark wie Deine persönliche Teuerung wachsen müssen und die Dividende auch nicht garantiert ist.
Ja und das Einkommen spielt natürlich auch eine Rolle und z.B. wo man wohnt. Je mehr man verdient desto mehr Steuern zahlt man auch auf Dividenden, und desto unattraktiver wird eine Dividendenstrategie. Wenn man dann auch noch in einer Steuerhölle wohnt wie z.B. Neuenburg, Bern oder Jura, dann wird es noch schlimmer.
Wenn man etwas zusammengespart hat und mitterweile eine hübsche Summe an Dividenden bekommt die schön dem Einkommen dazugerechnet werden, dann verschenkt man so relativ rasch mal hübsche Summen ans Steueramt jedes Jahr.
Umsatz/Gewinn ebenfalls stabil. Für meinen Geschmack haben die etwas zu viel Schulden und wenig Bargeld für jemanden der fleissig Dividenden zahlt. Insbesondere bei der aktuellen Zinswende sehe ich das weniger gern.
W. P. Carey wächst schön, wenn auch mit diversen Kapitalerhöhungen. Wahrscheinlich ist das für REIT’s üblich? Bin mir auch nicht sicher ob man einen REIT wie eine Firma bewerten kann.
@Chris007 hab mal die individuelle Teuerung ausgerechnet, da gibt’s ja nen ganz coolen BFS OnlineRechner. Unser Haushalt liegt momentan bei 19.7%, weil Zürich die Mieten mega teuer sind. Wird aber billiger da wir bauen und auf’s Land ziehen, genug Stadt. Trotz sinkender Teuerung will ich die Dividenden doch eher erhöhen.