CH Besteuerung von Finanzinstrumenten im Vergleich

Könnt ihr dem zustimmen…

Wenn wir mal die Diversifikation sowie das Psychologische bei Seite lässt und sich nur auf einen schnellen Vermögensaufbau betrachtet dann kommen die Schweizer ja mit reinen US Wachstumsaktien ohne irgendeine Dividende am besten Weg.

Hintergrund:

In der Schweiz müssen Kursgewinne nicht versteuert werden, Dividenden und Kuponzinsen aber schon.

Ebenso müssen Erträge aus ETF’s, ganz egal ob Thesaurierend oder Ausschüttend hier versteuert werden und zwar 1x an der Quelle sowie in der Schweiz selbst. Klar kann man sich bei den ETF’s, welche in einem Land mit Doppelsteuerabkommen sind einen Teil der Quellensteuer zurückerstatten lassen, aber dennoch nimmt sich der Schweizer Steuerapperat hier seinen Teil.

Wenn man also in der Ansparphase ist, und schnell ein Vermögen aufbauen möchte, dann am besten voll auf US Wachstumsaktien die keine Dividende ausschütten und in Dollar gehandelt werden. Der CH-EUR Kurs ist mir zu volatil und der Franke orientiert sich dann doch eher am Dollar, somit hätte man beim Verkauf und Währungsumtausch ein kleineres Risiko.

Hab ich was übersehen?

Gruss,
Markus

Das kann man nicht so pauschal sagen da man das nicht weiss. Wenn man es wüsste, würden ja alle nur noch in US Growth Stocks investieren.

Yep.

Yep.

Kann man wie erwähnt nicht sagen da man nicht weiss wie sich der Markt entwickeln wird. Für Retail Investoren ist es wohl am einfachsten und am besten einfach den Marktquerschnitt zu kaufen in Form eines World ETFs. Also eben keinen Fokus auf irgendwas sondern einfach alles. Damit ist man sehr breit diversifiziert.

Die Sache mit den Dividenden ist eine hypothetische Rechnung wenn man annimmt dass du zwischen zwei Investments wählen kannst A oder B und beide Investments die genau gleiche Rendite abwerfen. Investment A zahlt aber eine hohe Dividende und Investment B zahlt keine oder nur eine kleine Dividende. Du hast also vor Steuer mit beiden den genau gleichen Profit, nach Steuern aber hast du mit A weniger da du eben für A Profite Steuern zahlst und für die B Profite nicht.

In der Realität kann es aber sein, dass sich A viel besser entwickelt aber auch das sich B viel besser entwickelt. Man weiss es einfach nicht und bei 50/50 Chance ist es besser Investment B zu wählen weil sich die Wahrscheinlichkeit ja nicht ändert aber solltest du richtig gesetzt haben du weniger Profite ans Steueramt verlierst. Aber eigentlich möchte man ja vermeiden dass man eine 50/50 Wahl eingehen muss und somit wählt man einfach ein Marktportfolio um das zu vermeiden.

Wenn du von einem World ETF abweichst hast du als professioneller Investor eine Chance von wohl 60-90% das deine Performance schlechter ist.

Als Hobby Investor ist deine Chance das du schlechter abschneidest wohl 99%. Warum also der Aufwand? Ich weiss World ETF klingt einfach, langweilig und simpel und viele denken es müsse wahnsinnig kompliziert sein damit man besser abschneidet. Ja klar, aber realistischerweise ist es für eine alleinige Privatperson gar nicht möglich sich so tief mit der Matterie zu beschäftigen.

Jetzt kommt vielleicht der Einwand, ja man kann ja auch einfach das Risiko erhöhen. Ja klar das kann man und und es ist sehr gut möglich dass du damit in einem Jahr 20% Gewinne machst oder noch mehr statt vielleicht die 5% der World ETFler. Vielleicht schaffst du das auch 2-3 in Folge.

Investieren ist aber eine langfristige Sache. Und mit höherem Risiko können auch höhere Verluste kommen und dann machst du vielleicht mal -40% oder -60% statt nur -12% wie der World ETFler. Was zählt ist was du über 20-30 Jahre hinweg oder wie lange dein Anlagehorizont auch ist, hinbringst und da ebnet sich das Ganze dann eben aus und resultiert dann eben in der Tatsache das die meisten es wohl nicht hinkreigen mehr Vermögen erzielt zu haben statt man einfach den Markt gekäuft hätte.

Dividenden werden meist dann ausgezahlt, wenn die Firma selbst intern keine gute Verwendung für das Kapital hat. Typischerweise ist das bei reiferen Firmen der Fall.

Steuertechnisch willst du lieber Firmen die ihre eigenen Aktien zurückkaufen als Firmen die Dividenden ausschütten.

Streng genommen ist jedoch der Aktienrückkauf nur dann sinnvoll, wenn die Firma unterbewertet ist, andernfalls wäre eine Dividende besser, auch wenn das zu Steuern führt oder die Rückzahlung von Verbindlichkeiten oder der Aufbau einer Cash-Reserve. Die meisten Firmen legen beim Rückkauf wenig Wert darauf. Ist ein guter Bullshit-Detektor und sagt viel darüber aus ob das Management im Sinne der Aktionäre handelt oder nicht.

Persönlich achte ich jedoch viel stärker darauf, ob der Kaufpreis für eine Firma gerechtfertigt ist oder nicht. Gemessen daran sind die Steuern quasi irrelevant.

Wenn du natürlich mit einem ETF einmal quer den Markt kaufst, dann müsstest du dir eher überlegen ob der Preis aller Firmen gerechtfertigt ist was deutlich schwieriger ist. Desshalb kaufen viele dann einfach periodisch über die Zeit um auch da keine Entscheidung treffen zu müssen. Das deckt sich dann auch schön mit dem eigenen verfügbaren Cashflow aus Job & co. Dazu kommt die Hälfte der Investoren schlechter sein muss als der Mark - allerdings die andere Hälfte auch besser :slight_smile: