Bald vorbei? Steuervorteil bei kapitalbezug aus 2. und 3. säule

Und schwups werden wieder die Leute bestraft die für sich selbst vorsorgen wollen.

Damit wäre dann die 3. Säule definitiv unnrauchbar.

Das wäre ein Skandal.
Der Entscheid für eine Einzahlung in die zweite und dritte Säule wurde durchaus wegen der Steuerprivilegierung getätigt. Das jetzt im Nachhinein zu ändern halte ich nicht für gesetzeskonform (Bestandsschutz)
Ich glaube nicht, dass das kommt. Zumindest nicht für bisherige 3a Vermögen.

Die Formulierung ist nicht vollständig. Es geht darum, dass Kapitalbezüge aus 2 und 3a bei der Bundessteuer nicht mehr steuerlich bevorteilt werden gegenüber einem 2.-Säule-Bezug als Rente.

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Ja dennoch ist es ja dann kein Steuerprivileg mehr wenn 2. und 3. Säulen Einzahlungen nicht mehr von einem Steuervorteil profitieren. Das war ja gerade der Vorteil von der 3. Säule und 2. Säule mit Kapitalbezug, weil man für die 2. Säule und AHV die volle Einkommensteuern zahlen muss und für das entnommene Kapital nicht (sondern lediglich eine reduzierte Kapitalbezugssteuer).

Es wird ja sicherlich nicht die Einkommensteuer auf AHV und 2. Säulen Renten abgeschafft, dem würde ich sogar zustimmen, sondern es wird vielmehr so sein, dass Kapitalbezüge aus der 2. und 3. Säule als Einkommen versteuert werden müssen (und wenn sie ganz gierig sind wird das dann auch noch satzbestimmend sein im schlimmsten Fall). Sprich, wenn man sich die PK mit 1 Million sagen wir mal auszahlen lässt, dann gilt das als 1 Million Einkommen und 500’000 CHF davon gehen dann schön ans Steueramt. Irgendwie müssen ja all die Gelder die wir überall hin verschenken und die immer grösser werdene Anzahl Schmarotzer hierzulande die man ja grosszügig finanzieren will, auch finanziert werden.

Ich denke man will hier einfach durch die Hintertür die Auszahlung der PK Gelder abschaffen ohne das explizit so zu sagen, das würde ja ein Aufschrei geben. Wenn man die Auszahlung weiter zulässt aber exorbitant besteuert dann sieht das besser aus auf dem Papier.

Und das Parteiprogramm gewisser Leute die ja sowieso am liebsten die 2. und 3. Säule abschaffen wollen und in die AHV integrieren wollen ist ja weitgehend bekannt, von daher verwundern solche Schritte auch nicht.

Im Prinzip ist es dann einfach Vorsorge ohne Steuervorteil, denn wenn Kapitalbezug gleich besteuert wird wie eine Rente, dann ist es ja kein Steuerprivileg mehr sondern nur noch eine aufgeschobene Steuer. Man bezahlt die Steuern einfach nicht am Anfang sondern beim Bezug ohne Vorteile.

Im Prinzip eine Frechheit sowas, aber wir lassen ja alles mit uns machen. Aber genau solche Attacken auf die 2. und 3. Säule werden immer mehr zunehmen deshalb sage ich ja immer, auf gar keinen Fall, never ever, auch nur einen Franken freiwillig in die 2. Säule einzahlen. Und in die 3. nur noch solange es sich unter dem Strich lohnt. Wenn die 3. Säule dann beim Bezug als Einkommen versteuert werden muss, lohnt es sich ggf. gar nicht mehr 3. Säule überhaupt einzuzahlen dann die Anbieter sind i.d.R. teurer als wenn man selbst investieren würde. Mit dem Steuervorteil kann man die Gebühren akzeptieren aber wenn dieser wegfällt, sind die meisten 3. Säule Lösungen vermutlich nicht mehr attraktiv.

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Genau, eine wichtige Ergänzung.
Ausserdem kann sich noch viel an den Vorschlägen ändern, wie in der Politik üblich. Die Abschaffung der Heiratsstrafe wird auch schon Jahrzehntelang diskutiert…

Muss gestehen, dass der Kapitalbezug für mich ein no-brainer ist (Voraussetzung dass man mit Geld umgehen kann), aufgrund der einmaligen höheren (absoluten) Steuerlast zu einem reduzierten Steuersatz im Gegensatz zur jährlichen Steuerlast der Rente. Finde dass der Kapitalbezug diesbezüglich einen (wichtigen) Vorteil hat. Deshalb überrascht es mich nicht, dass die Politik diesen Vorteil etwas schmälern möchte.

Zuerst müssen wir die Vernehmlassung und die Disskusionen in den Sessionen nächstes Jahres abwarten. Ihr könnt aber natürlich eure Politiker/Parteien über eure Wünsche Informieren.

Ja gut das ist einfach mal der erste Schritt. Die Regierungen bedienen sich seit jeher der Salami-Taktik, das hat selbst im zweiten Weltkrieg schon so funktioniert und funktioniert auch heute noch so. Man nimmt den Leuten einfach immer nur ein kleines bisschen, so das dieser eine Schritt alleine nicht so schlimm wäre wenn es denn der einzige wäre, sobald man sich aber an die erneute negative Entwicklung gewöhnt hat kommt der nächste Schritt, und wieder denken die Schafe, ah komm ist ja nur das bisschen mehr ist ja nicht so schlimm.

Siehe Rentenalter. Jeder Politiker der heute Rentenalter 70 fordern würde, würe damit seine Karriere ruinieren. Also macht man es kleverer. Erst Frauen ein jährchen mehr, und kaum ein Jahr später geht die Diskussion um 66 los, sobald das akzeptiert wird, geht dann ein Jahr die Diskussion um 67 los, dann um 68. Und bis die meisten hier in Pension gehen ist es dann doch 70. Und gleichzeitig wird hier noch ein Prozentchen gekürzt und da noch ein Prozentchen. Und alle machen mit weil es immer eben dem Muster folgt → kleiner Schritt der nur wenig schmerzt → Gewöhnungszeit → nächster Schritt.

Ist ja nicht so das die Politiker und Parteien das nicht wüssten. Aber mit den effektiven Forderungen darf man ja nicht kommen sonst ruiniert man seine Karriere. Im Prinzip herscht immer mehr ein „Klassenkampf“ oder „Kalter Krieg“ zwischen 3 Bevölkerungsgruppen. Die unterste Schicht, der Mittelstand, und die Reichen. Die Reichen sind natürlich nur wenige und denen kommt es solange die Änderungen nicht zu extrem sind nicht gross drauf an ob sie nun etwas mehr oder weniger bezahlen. Der Fight ist also zwischen Mittelstand und der Unterschicht. Für den Mittelstand haben auch kleine Änderungen sehr grosse Auswirkungen und dewegen verschwindet der Mittelstand auch immer mehr.

Es gibt immer mehr Leute die der Gesellschaft nichts oder wenig bringen und auch Kosten der Steuerzahler leben oder sich zumindest davon subventionieren lassen mit Prämienverbilligungen, Zulagen, Ergänzungsleistungen, Sozialhilfe, etc. Und dann gibt es diejenigen auf der anderen Seite die dafür bluten müssen, so das im Prinzip die Unterschiede zwischen Unterschicht und Mittelstand immer mehr verschwinden und es am Ende nicht mehr gross draufan kommt ob man zur einen oder anderen Gruppe gehört, man hat am Ende ungefähr gleich viel aber die ganze Leistung dafür erbringen muss nur die zweite Gruppe. Und leider gibt es immer noch eine sehr grossen Teil von Politikern die auch noch von Leuten gewählt werden, die dann findet die zweite Gruppe muss der ersten Gruppe noch mehr und noch mehr helfen.

Damit denke ich nicht das es um Wünsche geht oder so, dann was die beiden Seiten wollen ist ja im Prinzip klar. Es geht in der Politik nur noch darum wer die besseren Taktiken liefern um den Kampf in die eine oder die andere Richtung zu lenken.

Damit ist das im Prinzip einfach wieder einmal mehr ein frontaler Angriff auf die zweite Gruppe (Mittelstand). Gruppe 1 zahlt sowieso keine Bundessteuer, Gruppe 3 kratzt es nicht gross. Aber Gruppe 2 - der Mittelstand sind diejenigen die einmal wieder wieder bluten müssen und das ist eine Frechheit da gerade die Bundessteuer im Prinzip sowieso nur temporär im zweiten Weltkrieg eingeführt wurde und eigentlich schon wieder längst hätte abgeschafft werden sollen. Aber wenn der Staat temporär etwas einführt wird man es nacher nicht mehr los.

Wieder einmal mehr geht es hier um Umverteilung vom Mittelstand zur Unterschicht da die Gruppe 1 keine Bundessteuer zahlt aber die Bundessteuer gerade für die besser verdienenden im Mittelstand doch ein beachtlicher Teil der Gesamtsteuer ausmacht.

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Denke dein model macht soweit sinn.
Inwiefern zahlt grupp1 gar keine bundessteuer? Ist das ein gefühl oder gibts da daten dazu?

Die Progression bei der Bundessteuer ist viel stärker als bei den restlichen Steuern von den Kantonen und Gemeinden. Mit tiefen Einkommen bezahlst du keine oder praktisch keine Bundessteuer dafür zahlen die obersten Einkommen praktisch den grössten Teil der Bundessteuer.

Etwa ein Viertel aller Steuerpflichtigen zahlen keine Bundessteuer und ca. die Hälfte aller Familien zahlen keine Bundessteuern. Einerseits weil die Progression dies so verursacht und andererseits auch weil es für diese Gruppe immer mehr Abzüge und Sonderleistungen gibt.

https://www.kgeld.ch/artikel/artikeldetail/ein-viertel-aller-steuerpflichtigen-bezahlt-keine-bundessteuer

Die aktuellen Zahlen gibt es auf der Seite des Bundes:

D.h. Gruppe 3 zahlt am meisten (obersten 5% zahlen zwei Drittel) aber die kratzt es nicht gross weil sie das zahlen können ohne das sich sich dafür einschränken müssen. Gruppe 2 bekommt das voll ab weil die sich immer mehr einschränken müssen weil die Kosten durch diese Umverteilung an die Gruppe 1 immer grösser und grösser wird. Es wird also auch für Leute aus der Gruppe 2 immer weniger attraktiv überhaupt zu arbeiten, ein Studium zu machen oder sich generell anzustrengen in der Gesellschaft? Denn wozu anstrengen wenn die Politik immer mehr in die Richtung geht das Gruppe 1 am Ende gleich viel hat wie Gruppe 2 und wenn die Gruppe 1 einfach alles in den Hintern geblasen bekommt vom Staat und Gruppe 2 sich dafür abrackern und immer mehr einschränken muss und am Ende doch nicht viel mehr hat als Gruppe 1. Das ist problematisch.

Es wird am Ende wohl darauf hinauslaufen, dass es bei Säule 2 in naher Zukunft keine Kapitalbezüge mehr geben wird, sondern nur noch Rente. Den Umwandlungssatz für die Rente im über-obligatorischen Bereich können die Pensionskassen frei festlegen und er ist teilweise unter fünf Prozent. Deshalb lassen sich viele Rentner das Geld auszahlen. Fünf Prozent kriegen sie fast sicher, wenn das Geld in guten Aktien anlegen und haben zudem noch das Kapital, statt nur einer Rente von fünf Prozent. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass viele Rentner ihr ausbezahltes Pensionskassenkapital ausgeben und es nicht für das Pflegeheim aufsparen wollen. Die Kosten muss dann der Staat übernehmen, wenn man ein Pflegefall wird.

Ja genau, wenn nicht explizit verboten wird es einfach steuerlich so unattraktiv gemacht das die Leute freiwillig lieber die Rente nehmen.

Und das ist eben ein Systemfehler unseres Schlaraffenland-Systems.

Hast du Geld? Ok hier ist die Rechnung du bezahlst alles selber.
Hast du kein Geld? Ok kein Problem der Staat zahlt dir einfach alles.

Da ist es ja logisch das die Leute lieber noch ein paar schöne Reisen machen und sich sonst Sachen gönnen, wenn sie unter diesen Premisen wählen können. Man ist ja eigentlich fast schon blöd wenn man unter diesen Gesichtspunkten noch Geld spart für den Fall. Kein Geld für Pflegeheim muss eben heissen gut dann gibts kein Platz im Pflegeheim, nicht ok du armer easy dann kriegst du’s halt gratis und der dumme neben dir bezahlt selber weil er blöd genug war selber zu sparen.

Das ist kein faires System und da finde ich es nicht verwunderlich bzw. sogar verständlich wenn immer mehr Leute lieber ihr Geld ausgeben.

Hast du irgendwo Hinweise dazu gefunden? Ich frage für einen Freund.

Eigentlich ist Kapitalbezug für Pensionskassen eine klasse Sache, da der Versicherte weg ist und die Kasse kein Risiko mehr trägt (scheiss Langleber :wink: ).
Ich als Mgtowler hoffe auf die bisher gültige Frühpensionierung mit 58 um den Frauen wenigsten einen der zahlreichen Vorteile wie die Quersubventionierungen bei der Rente, zu entziehen.

Ja eben, Abschaffung der Steuervorteile vom Kapitalbezug gegenüber Rente ist doch klar wohin es gehen soll, nicht? Wenn du am Ende deine PK auszahlen lässt und dann erstmal die Hälfte abgeben darfst weil es als Einkommen versteuert wird, dann nimmst ggf. doch lieber die Rente?

Als erster Schritt wird der Kapitalbezug nicht verboten aber einfach unattraktiv gemacht da du dadurch dann einfach ein Grossteil der PK Gelder an den Staat abgeben würdest. In einem zweiten Schritt wird geschaut, das Kantone und Gemeinden nachziehen, in einem dritten Schritt wird es ggf. dann ganz verboten und man wird dann das Argument bringen: „Das betrifft sowieso nur 0.3% der PK Mitglieder der Rest bezieht sowieso jetzt schon eine Rente“. Weil durch die 10 Schritte davor geschaut wirde das es so unattraktiv ist. Und jeder denkt sich aha ja logisch das macht Sinn, weil niemandem mehr bewusst sein wird dass das über 10 kleine Schritte abgeschafft wurde so das es niemand merkt.

Nicht wenn man Renten aus der 2. Säule zunehmend mittels Umlageverfahren finanziert. Dann gibt das schnell einmal finanzielle Engpässe. Und gewisse Kräfte wollen genau noch mehr Umlageverfahren.