Anlagestrategie 3a Konto

Ich habe vor einer Weile meine Investmentstrategie meines VIAC 3a Kontos von Global80 auf eigene Strategie angepasst.

Dies ist meine Strategie:
35% iShares Core S&P500
25% iShares Nasdaq 100
20% Swisscanto SMI
19% Swisscanto World ex CH hedged - IPF

Erläuterungen zu meiner Wahl:
„nur“ 35% S&P500 weil ein ETF max 35% des Kontos ausmachen kann
25% Nasdaq trotz hoher Gebühren weil die historische Performance sehr gut ist und ich an den Wachstum des Technologiesektors glaube.

Die Performance meines Kontos hat sich seither deutlich verbessert. Ich habe in den letzten Monaten aber viel Zeit auf Schweizer Finanzblogs und Youtube Channels etc verbracht und nirgends wurde es empfohlen beim 3a Konto eine eigene Strategie zu fahren.

Deshalb stellt sich bei mir die laute Frage: übersehe ich hier etwas Wesentliches?
Wie sieht eure 3a-Anlagestrategie aus?

Um Feedback - insbesondere kritisches - wäre ich sehr dankbar.

Der „CSIF US – Pension Fund“ oder „Swisscanto US – IPF“ wäre steuertechnisch besser (keine Dividendensteuern in 3a) und du würdest dir auch die 0.07% TER des ETFs sparen. Ist nicht identisch zum S&P 500, aber von der Performance vermutlich ziemlich nah.

Das hat vermutlich auch mit dem Timing zu tun.

Grundsätzlich gibt es nichts gegen eine eigene Strategie bei 3a einzuwenden. Ich benutze selber auch eine eigene Strategie. Allerdings verwende ich ausschliesslich Indexfonds (CSIF oder Swisscanto), um die Gebühren und Dividendensteuern zu minimieren.

Siehe z.B. https://finpension.ch/de/etf-in-der-saeule-3a-nur-zweite-wahl/

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Meine 3a Strategie besteht darin keine Einzahlungen (mehr) zu machen.

Die Opportunitätskosten aufgrund der (gesetzlichen) Einschränkungen wie du dein Geld in einer 3a anlegen darfst sind die Steuerreduktionen nicht wert.

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Das wundert mich wie du das rechnest.

Selbst wenn es komplett verboten wäre 3a überhaupt zu investieren. Ich könnte meine gesammten 3a Einzahlungen einfach in Cash auf einem Konto lassen und von der Inflation langsam auffressen lassen und selbst dann würde es sich bei weitem noch lohnen trotzdem in die 3a einzuzahlen wegen den Steuerersparnissen.

Das bezweifle ich stark. Zumindest wenn das Geld 20+ Jahre auf einem 3a-Konto gelassen wird, so würde ich selbst mit einer moderaten Anlage ausserhalb von 3a (und somit ohne Steuerersparnisse) bei der Pensionierung ein grösseres Vermögen erwarten. Kurz vor der Pensionierung (oder bei vorzeitiger Entnahme z.B. für Wohneigentum) sieht es natürlich anders aus, dann wird die Rendite typischerweise durch die Steuerersparnisse dominiert.

Aber so schlimm sind die Gesetze und Anbieter bzgl. 3a in der Realität zum Glück nicht. Ich bin völlig einverstanden, dass sich 3a in vielen Fällen auf Grund der Steuerersparnisse lohnt, mit einem vernünftigen Anbieter.

Ich rechne so:

Angenommen du investierst in 3a. Der Einfachheit halber 1x 7000 CHF. Rendite 10% (mit den erlaubten ETF, max 12% Rohstoffe oder was auch immer). Steuern am Ende lassen wir mal weg. Nach 10 Jahren sind das ca. 18’150 CHF und nach 20 Jahren 47’000 CHF.

Angenommen du investierst ohne 3a. Dann steht dir Alles offen inklusive Value Investing in Einzeltitel oder alternative Investitionen … Aus den 1x 7’000 CHF werden Dank Steuern 5’000 CHF. Rendite 15%. Nach 10 Jahren sind das ca. 20’200 CHF und nach 20 Jahren 81’800 CHF. Steuern am Ende gibt es keine. Zugriff darauf hast du immer.

Für mich ganz klar besser ohne 3a.

Eine Durchschnittsrendite von 15% über 20+ Jahre werden nur ganz wenige erzielen. Eine solche Rechnung ist also für den typischen Anleger nicht hilfreich.

Auch zu beachten, falls deine Strategie zu einem grossen Teil (aber nicht komplett) aus Anlagen besteht, welche in 3a nicht verfügbar sind, so könntest du 3a immer noch für den Teil benutzen, wo äquivalente Anlagen in 3a verfügbar sind, angenommen dein gesamter Sparbetrag pro Jahr ist entsprechend grösser als was du in 3a einzahlst.

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Ja war wohl leicht übertrieben. Dennoch in meiner Rechnung lohnt sich die Einzahlung in 3a auf alle Fälle. Man muss ja auch einberechnen dass man die gemachten Steuerersparnisse ja auch wieder ‚regulär‘ investieren kann. Das macht dann auf 20 Jahre oder so auch wieder einen enormen Betrag aus.

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Statistisch gesehen sind 15% p.a. und somit eine deutliche Outperformance gegenüber dem Markt sehr unwahrscheinlich und nur von einer kleinen Anzahl an Personen erzielbar. Wenn du das trotzdem schaffst, dann Kompliment an dich. Outperformance über einen kurzen Zeitraum ist durchaus möglich, aber über einen längeren sehr schwierig.

Bei der 3a Anlage muss auch die Steuerersparnis miteinbezogen werden. Im Idealfall kann diese Steuerersparnis ebenfalls selbst investiert werden, was zusätzlichen Ertrag liefert.

Ich wusste gar nicht, dass man eine eigene Strategie auswählen kann. Hab immer gemeint es gibt vorgegebene Strategien bei den Anbietern. Dass man die Produkte selbst auswählen kann war mir nicht bewusst, danke für den Hinweis :slight_smile: .

Das wird möglicherweise auch ein Grund sein, warum du nicht viel darüber gefunden hast, da nicht viele davon Bescheid wissen? Gibt es ausser VIAC noch andere Anbieter wo das möglich ist?

mMn kann eine eigene 3a Strategie Sinn machen, wenn man zB mit dem privaten Portfolio schon eine andere Strategie fährt. Beispielsweise kann jemand sein CH-ausgerichtetes privates Portfolio mit einer globalen Anlage in der 3a ergänzen.

Auf 20 Jahre musst du lediglich ca. 2% ‚besser‘ sein als die Alternative um die Steuern zu Beginn wett zu machen und du kannst immer frei über dein Geld verfügen.

„Lediglich“ 2% besser sein als der Markt ist aber auch nicht wenig. Wenn man das natürlich schafft dann wäre es ein Grund den 3a Betrag selbst zu investieren. Aber die Wahrscheinlichkeit dass ein Privatanleger das schafft ist statistisch gesehen gering.

Das sind sehr wertvolle Informationen, vielen Dank Jay. Ich werde mich da etwas mehr einlesen und meine Strategie anpassen.

Habe seit Anfang an eine eigene Strategie zimlich identisch zu deinem Vorschlag

35% S&P 500
20% Nasdaq

Für die Diversifikation sind es mir die Produktkosten wert. Und da auch bei CS und Swisscanto gewisse Firmen ausgeschlossen sind.

Die VIAC Standard Strategien kann ich jedenfalls schlagen.

Was sagt ihr zu meiner Strategie? Ich bin mir noch am überlegen, ob ich den Schweizeranteil reduzieren soll und den „Swisscanto World ex CH hedged“ ETF erhöhen soll(wegen CHF). Dann würde ich wohl den USA Anteil noch etwas verringern, da der World aus 70% USA besteht und die restlichen Prozente gleichmässig verteilen

Du hast deine Antwort bzgl Quellensteuerbefreiung auf den „iShares Core S&P500“ bezogen. So wie ich den verlinkten Artikel verstehe ist aber auch der „iShares Nasdaq 100“ von der Quellensteuer betroffen. Die beiden iShares ETFs sind in Irland basiert.
D.h. was ich konkret mit diesen beiden ETFs verliere sind die 15% Quellensteuer auf die Dividenden, korrekt?

Mein Anlagehorizont für die 2.&3.Säule sowie auch meine privaten Investitionen sind alle mit einem Horizont von 30 Jahren. In meinem Fall würde es deshalb wohl Sinn am meisten Sinn machen, den Anteil an US ETFs meines Portfolios gänzlich über meine privaten Anlagen abzudecken mit der 3.Säule vorwiegend auf Schweiz/World ETFs zu fokussieren? Natürlich unter Berücksichtigung der Gewichtung in meiner Gesamt-Anlagestrategie.

→ SMI Anteil ausschliesslich via 2.&3.Säule („Swisscanto SMI“ in der 3.Säule; SMI in der 2.Säule)
→ Swisscanto World ex CH hedged via 3.Säule
→ VOO / VGT / VWRL / andere ausländische ETFs wie via private Investitionen

Ja, du verlierst die 15% US WHT und bezahlst höhere Gebühren (VIAC-Pauschalgebühr + ETF-TER).

Ja, dies wäre wohl besser in Bezug auf Steuern und Gebühren.

Wenn du die US ETFs nicht mehr in deiner VIAC-Strategie sind, so kannst du zumindest teilweise den unhedged Swisscanto World ex CH einsetzen, ausser du bevorzugst die hedged Variante.

Ich nehme an du bist dir bewusst, dass die Übergewichtung des S&P 500 und des US Tech-Sektors das Risiko deiner Gesamtanlage erhöht.

Hallo Sirene, wie ist deine Strategie jetzt:)?

Du hast praktisch nur US Exposure weil im Swisscanto World ex CH hedged, 70% in US Werte investiert wird. Der Fonds repliziert den MSCI World und dort hat USA ein Gewicht von 70%. Das heisst es kommt sicherlich zu überlappungen zu 35% Core S&P 500 und zum Nasdaq.
Sodann würde ich zusätzlich in der Schweiz noch den SPI Extra einbauen. Mid & Small Caps aus der Schweiz haben im langfristigen Durchschnitt den SMI um Längen (2x oder 3x SMI Performance) geschlagen. In Baissephasen dagegen verlieren sie mehr, wie seit dem Ukrainekrieg zu sehen ist. Glücklicherweise sind jedoch die Haussephasen länger als Baissephasen.

Was sagt ihr den zu meiner Strategie? Könnte wie gesagt den SPI Extra etwas verringern und mehr den World besparen. Wie man sieht bin ich nicht Fan vom SMI :wink: