Das ist meine Situation:
Im November 2021 ist mein Vater gestorben und ich als Sohn soll mich jetzt um die Finanzen kümmern da meine Mutter das nicht möchte und kann. Zum Glück hat mein Vater eigentlich bereits ausgesorgt für meine Mutter. Sie Wohnt in einer wunderschönen Eigentumswohnung. Sie hat genug Liquidität auf dem Konto (ca. 400’000.-) bekommt 2’500.- AHV pro Monat, hat eine weitere Wohnung an der Sie 1’500 - 2’000.- nach allen Kosten (Hypothek, Verwaltung usw.) verdient. Zusätzlich hat Sie bereits ca. 500’000.- bei der Credit Suisse in „konservative“ Aktien wie Swiss Re, Nestlé und so ähnliches investiert. Das Portfolio habe ich aber noch nicht angeschaut. Das weiss ich einfach, weil mein Vater es mir mal gesagt hat vor ca. einem Jahr. Durch den Tod meines Vaters kommt nun eine weitere Million nach Abzügen auf das Konto, welches dann auf fast 1,5 Millionen anwachsen würde. Ich weiss es ist ein riesen Luxusproblem welches aber mit grosser Trauer belastet ist. Wir würden alle sofort auf das ganze Geld verzichten um nur ein paar Jahre mehr mit Ihm zu verbringen. Ich möchte dass meine Mutter Ihr Leben richtig geniesst und die Kohle ausgeben soll ohne zu denken „das ist jetzt aber schon etwas teuer“. Klar sollte man immer bei grösseren Ausgaben 2-3x überlegen aber ich hoffe Ihr versteht was ich meine. Immer noch mit gesundem Menschenverstand natürlich. Sie sagt, dass Sie maximal 50-60’000.- im Jahr braucht. Also wenn Sie jetzt auch 80’000 ausgeben würde was ich hoffe, hätte Sie bis zu Ihrem Tod keine Sorgen. Jetzt kommt aber hinzu, dass Sie natürlich auch gerne uns Kindern und Ihren Enkelkinder etwas hinterlassen will. Wenn Sie jetzt durch Dividenden oder Rendite zusammen mit der AHV welche Sie bekommt gut Ihren Lebensstandard leben kann, ist sie viel Glücklicher, als wenn Sie sich jetzt ein Luxusauto oder sonstiges kaufen kann. Sie ist mega Happy mit ihrem 10 Jahre alten A3. Im grossen und ganzen halt nur ein kleiner weiterer Grund weshalb Sie das beste Mami ist, dass man sich wünschen kann.
Die Frage:
Wie soll ich die 1’500’000.- am besten investieren um eine Lücke von jährlich ca. 30’000.- an Ausgaben für meine Mutter zu füllen? Diese sollten schon immer realisierbar sein, auch zu schlechten Zeiten und auch wachsen um die Inflation möglichst auszugleichen. In welchen Tranchen und zeitlichen abständen würdet Ihr in was investieren? Mit dieser Summe hat man ja doch einige Möglichkeiten aber es birgt auch einige Risiken; vor allem zur jetzigen Situation mit Inflation, Unruhen im Osten oder einer hoffentlich jetzt zu ende gehender Pandemie… haben wir ja doch eine spezielle Situation.
Ich bin auf jeden Fall dankbar über eure Meinungen und Ideen.
Vielen Dank
Mein Beileid. Ich weiss leider nur zu gut wie schwer es ist sich dann um so weltliche Dinge zu kümmern. Aber irgendwie ist es auch Ablenkung. Viel Kraft weiterhin.
Zu deinen Fragen.
Du willst also das Kapital so anlegen, dass deine Mutter die 30’000 ohne Wertverzehr bekommt? Oder?
Das wären ja „nur“ 2% (ohne Inflation) da sollte ja ein klassischer Welt ETF schon genügen evtl. mit 2-3 Dividenenstarken Einzeltiteln dazu.
Kleiner Tipp. Wenn deine Mutter wirklich was den Kindern übergeben will, dann rechtzeitig verschenken. Sonst wird ein mögliches Altersheim viel wegfressen. Auch Wohneigentum vorher vererben mit Wohnrecht drauf.
Mein Mitgefühl, auf das Geld verzichten bringt aber nichts.
Menschen sind Geselschafts Tiere, Geld und Alter macht einsam.
Hier kannst du bei dem Helfen.
Hier ist hat es meistes mehrere Gesichtspunkte welche du berücksichtigen / beachten solltest im Finanzielenbereich:
Lebenserwartung mit und ohne Kapitalverzehr
Mit Kapitalverzehr hätte deine Mutter ja Bereits 50 Jahre an 30k CHF. → Problem Gelöst
Ohne Kaptialverzehr würde ich Konservativ mit 2-4% Rechnen da hast du bei dem Kaptial von jezt auch 30k CHF Problem Gelöst
Schenkungen an Erben / 3-Personen / Einrichtungen
Den je nach Wohnkanton kann ein Altersheim relativ schnell vom Kapitalverschlingen für die Unterbringung. Hier sollte mann sich Infromiren und min. 10 Jahre vor dem Eintritt ins Altesrheim gedanken machen.
Ambesten mit dem „Erbrecht“ und den Aktien befassen, eine Generation Runter mit dem Geld und Mama jedes Jahr die Benötigten Geldmittel wieder Hochknallen.
Für mich tönnt das ganze nach vom Tod-Überascht, anstelle sich frühzeitig gedanken über seine Vermögen und seine Nachfahren zu machen.
Bei den Anlagen Grosse Veränderung vorzunehmen würde ich nicht umbedingt machen, arbeite mit den Instutionen, mach eucht Gedanken ob deine Mutter nicht noch eine GmbH oder AG für Immobilien Gründen möchte. Immobilien gehen an die Firma, deine Mama kann den Lohn mit nehmen als Geselschafterin / Inhaberin.
Es giebt unzählige Konstrukte welche sinvoll sind, jedoch zu aktiv zu sein ist immer ein grosses Risiko.
Disclaim: Wir bei uns Zuhause war der Tod allgegenwertig, bei uns haben wir ab Kindesbeinen darüber Gesprochen
Würde vielleicht das Geld etwas konsolidieren und zu einem günstigeren Anbieter wechseln, die CS ist einer der teuersten Anbieter überhaupt nebst der UBS. Auch Einzelaktien würde ich eher vermeiden, sondern eher auf ein gutes ETF Portfolio setzen welches auch gerne etwas konservativer sein darf. Warum? Lediglich 4% der Aktien haben längerfristig eine bessere Rendite als ein nahezu-risikofreies Asset und das du genau diese ausgewählt hast ist unwahrscheinlich. Mehr als 52% der Aktien machen längerfristig sogar Verluste. Daher ist ETF für die allermeisten Leute die bessere Wahl.
Bei benötigten 2% Rendite pro Jahr ist da auch sehr gut möglich und sollte mit sehr geringen Risiko machbar sein. Wenn die Zinsen in Zukunft steigen kannst du ggf. sogar einen guten Teil davon in Obligationen umwälzen und so das Risiko noch mehr minimieren. Da würde ich aber noch etwas zuwarten da steigende Zinsen sich negativ auf bestehende Obligationen auswirken.
Das würde ich vielleicht mit einem Steuerberater mal genau anschauen. Das könnte auch nach hinten losgehen da zahlst du dann einfach 2x Steuern einmal als Firma und danach nochmals als Einkommen einer Privatperson.
Bezüglich Vermögen möglichst frühzeitig auf die Kinder übertragen finde ich aber eine sehr gute Idee. Unser Sozialsystem ist leider so ausgerichtet dass wenn die Mutter ins Altersheim muss oder Betreuung benötigt, dass dann alles von ihrem Vermögen verbraucht wird und derjenige der vorher alles verjubelt / verschenkt hat oder gar nichts hatte, kriegt alles gratis.
Ich würde also eher versuchen das Vermögen auf die Erben frühzeitig aufzuteilen damit jede Partei möglichst wenig zusätzliche Vermögenssteuern bezahlt, und jeder legt das Geld an und lässt es quasi gesperrt. Mit den Zinsen und Dividenden wird dann so die praktisch mittellose Mutter die nur noch eine AHV hat, unterstützt. Das dann sogar noch versuchen den Steuern abzuziehen als Unterstützungsleistung. Und wenn sie dann doch mal ins Altersheim muss oder spezielle Betreuung benötigt bezahlt das der Staat anstatt das Vermögen aufgebraucht wird.
Am besten dazu mal 1-2 Stunden mit einem guten Steuerberater investieren der das auch genau ausrechnen kann welches Modell sich am ehesten lohnt und auch legal ist.
Das stimmt so nicht ganz. Wenn du das Gehalt ja rausnimmst, dann bleibt da nicht mehr viel zu versteuern in der GmbH. Was steuerlich nun besser ist, ist mir nicht klar und vorallem auch ob die erhöhte Komplexität die Steuerrendite entschädigt.
Ja das kann sein, dass der Steueranteil der Firma vernachlässigbar ist oder sie auch gar keine zahlt wenn denn wirklich aller Gewinn als Lohn ausbezahlt wird. Aber trotzdem die Firma hat dann ja auch operative Kosten und Einkommensteuer ist so ziemlich die schlimmste Steuer von allen. Könnte mir daher gut vorstellen, dass man mit weniger Steuern wegkommt wenn man das Ganze Vermögen einfach an die Erben verteilt und die dann einfach ein bisschen mehr Vermögenssteuern zahlen. Die für die dann mittellose Mutter dann mit den Zinsen und Dividenden Unterhalt zahlen und das dann wiederum im besten Fall von ihrem Einkommen abziehen können. So holen sie ev. sogar mehr raus als sie Vermögenssteuer mehr zahlen müssen
Bei dem Betrag würde ich sogar noch prüfen ob es sich lohnt vorher umzuziehen für eine Weile wenn man in einem Kanton wohnt wo es Schenkungs- oder Erbschaftssteuern gibt, in einen Kanton wo es das nicht gibt.
Aber eben ich bin kein Steuerexperte würde das mit einem entsprechend anschauen und der kann das alles berechnen und Tipps geben in diese Richtung. Unbedingt auch schauen das auch schön alles legal ist, d.h. legale Steueroptimierung
Danke vielmals für die grosse Anteilnahme und die Tipps. Ich werde zu erst mal mit einem Steuerexperten sprechen. Das macht sicher Sinn. Je nachdem wie wir dann das Geld aufteilen, muss man sich wieder neu überlegen was und wie zu investieren. Wir wohnen in Zürich also wenn ich das richtig aus der Tabelle die von „Waswuschel“ verlinkt wurde herausgelesen habe, dann wäre die Schenkung- und Erbschaftssteuer gratis.
Ich werde gerne wieder berichten was wir gemacht haben. Falls euch das auch interessiert? Aber ich denke, dass es schon hilfreich sein kann, falls sich jemand mal in einer ähnlichen Situation befinden sollte.
Eine Erbschaftssteuer fällt in Zürich bei nahen Verwandten und Ehepartnern nicht an. Somit ist es auch nicht nötig, das Erbe frühzeitig zu verteilen.
Als erstes würde ich in Betracht ziehen, dass die Depotgebühren bei der CS sehr hoch sind. Das günstigste Angebot ist „Credit Suisse Invest Compact“. Die Courtagen für Trades sind zwar etwa so wie bei Swissquote, doch die Depotgebühr ist 0,5 Prozent pro Jahr und das ungedeckelt. Schon bei CHF 500’000 macht das ein rechtes Sümmchen aus. Ein Steuerverzeichnis kostet extra.
Angesichts des Alters deiner Mutter würde ich mich auf defensive Aktien beschränken mit Schwerpunkt auf der Schweiz. Einen ETF auf den SPI Index mit 213 Schweizer Aktien. Oder einen entsprechenden Indexfonds, zum Beispiel diesen hier, mit einem TER von 0,16 Prozent, aber nur wenn dir die Bank einen Ausgabeaufschlag gewährt, bei Swissquote zum Beispiel CHF 9 pauschal. Das ist natürlich keine Empfehlung, https://www.fundsquare.net/security/documents?idInstr=305845
Das sehe ich absolut nicht so. Mit den Regelungen in der Schweiz wo Schenkungen und Erbverzichte bei der Berechnung des Wertverzehrs bei Ergänzungsleistungen mit Berücksichtigt werden, macht es sehr wohl sinn das Erbe frühzeitig zu einem gewissen grad zu verteilen.
Auch macht es sinn dies zu tun, da es meist nicht viel bringt als 60 jähriger von der 90 jährigen Mutter zu erben sondern kann das Erbe besser bewirtschaftet und vermehrt werden, wenn es in jüngeren Jahren zukommen lässt.
Weiter hat auch die Vermögenssteuer eine leichte Progression, weshalb auch hier Steuern gespart werden können bei einer früheren Verteilung.
Gibt es noch Enkel? Das ist auch ein guter Grund früher zu verteilen, da die Enkel sonst leer ausgehen könnten, wenn nur die normale Erbfolge betrachtet und ein Kind (also Mutter/Vater des Enkels) vor der „angedachten“ Erblasserin stirbt.
Da es unter Ehegatten und nahen Verwandten keine Erbschaftssteuer gibt, st es wegen der Erbschaftssteuer nicht nötig, das Geld vorzeitig zu verteilen; es kann aber aus anderen Gründen sinnvoll sein, es dennoch zu tun, da hast du recht. Da ich aber davon ausgehe, dass der Sohn sich späteren Stress mit seinen Geschwistern, Kinder, Nichten und Neffen usw. sparen will, muss man sich das gut überlegen und sich auf langjährige Prozesse nach dem Tod des Erblassers einstellen, besonders mit den Enkeln- und Großenkeln, denn diese sind natürlich auch erbberechtigt, wenn ihre Eltern vor ihnen sterben
Art. 457 ZGB I. Nachkommen 1Die nächsten Erben eines Erblassers sind seine Nachkommen. 2Die Kinder erben zu gleichen Teilen. 3An die Stelle vorverstorbener Kinder treten ihre Nachkommen, und zwar in allen Graden nach Stämmen.