Hallo zusammen
Ich beschäftige mich jetzt eine Weile mit Digital Banking Produkten wie Zak, Neon, etc. und habe auch Konten bei den diversen Apps die es mittlerweile gibt. Da kein Produkt schon gut genug ist damit ich effektiv umsteigen kann, bin ich noch in der Evaluation, welches davon denn mein tägliches Konto werden soll.
Bei Neon fehlt mir noch Apple Pay und bei Zak sind das fehlende E-Bill und die extrem tiefen Limiten ein Problem. Ich versuche natürlich bei beiden herauszufinden was ggf. bis wann gefixt wird. Zu Apple Pay bei Neon gibt es keine weitere Infos, da wollen sie leider nicht mit mehr rausrücken ausser, dass man auf die Kooperation verschiedener Partner angewiesen ist.
Bei Zak habe ich mit Bank Cler telefoniert und da sind erstaundliche Erkenntnisse zu Tage getreten. Ich habe nachgefragt, wann E-Bill erhältlich wäre, ob man die Kreditkarten Limite von Default 1000 CHF anheben kann, und ob man die Zahlungslimiten von 5000 CHF pro Tag bzw. 10’000 CHF pro Woche anheben kann.
Zu den Punkten hat man mir gesagt, es handle sich mit Zak um ein Gratisprodukt, daher wäre es halt eine abgespeckte Version ihrer Privatkontos von Bank Cler. D.h. die Kreditkartenlimite könne man nicht erhöhen dafür müsse man eine normale Bank Cler Karte beantragen. In Ausnahmefällen wäre es möglich wenn man z.B. zu Betragssperren auf dem Konto einwilligt aber das auch erst wenn der Kunde das Konto eine weile gebraucht hat. Die Tages und Wochenlimiten sind unveränderbar. Und E-Bill gäbe es in Zak nicht, es handle sich dabei um die Gratisversion, wenn man E-Bill wolle müsse man ein reguläres Bank Cler Konto aufmachen, da gäbe es dann eine App die ähnlich aussieht aber mit mehr Funktionen.
Ich hab dann nochmals nachgefragt, was das denn genau heisse, ob E-Bill bei Zak gar nicht kommen wird, so wäre das Konto ja praktisch nicht verwendbar ohne E-Bill und mit diesen extrem tiefen Limiten. Ja das wäre halt eben so weil es sich bei Zak um die Gratisversion handelt, wenn man höhere Limiten und mehr Funktionalität will muss man ein reguläres Bank Cler Konto eröffnen, das wäre ein Entscheid der Geschäftsleitung.
Ich habe dann im AppStore mal nachgeschaut und tatsächlich die reguläre Bank Cler App sieht ähnlich aus wie Zak und da ist E-Bill etc. vorhanden. Die Anbindung hätten sie also und auch der App Code (der Code für Zak wurde offenbar mehrheitlich der regulären Bank Cler App entnommen) für E-Bill ist vorhanden. Es drängt sich also der Verdacht auf, dass die Limitationen in Zak gar nicht irgendwie ein Rückstand sind den man aufarbeitet, sondern das diese Limitationen (kein E-Bill, extrem tiefe Limiten) sogar so gewollt sind. Wenn die E-Bill Anbindung vorhanden ist durch Bank Cler und auch der Code dazu könnte man das extrem rasch in Zak integrieren aber ich gehe davon aus dass man sich bewusst dagegen entschieden hat und das gar nie kommen wird (man hätte es sonst längst im 2019 bringen können wie ursprünglich geplant).
Sprich, ich habe das Gefühl, Zak ist was für Schüler und Studenten, und allem voran, eine Marketingaktion und den Brand Bank Cler zu pushen in der Schweiz. Man will gar nicht wirklich gross da im Fintech Business mitmischen, sondern vor allem den Brand Bank Cler (ehemals Coop Bank) etablieren und pushen. Durch den ganzen Medienhype um Fintech Produkte kann die Bank Cler so enorm von Medienpräsenz profitieren, viele probieren dann das Produkt aus und dann versucht man diese Kunden die auf diese Limiten stossen dann zu überreden ein reguläres Bank Cler Konto zu eröffnen (wie bei mir am Telefon).
Ähnlich wie in einem Freemium Model, gibt man Zak kostenlos ab für Leute denen das reicht. Und versucht nacher die Kunden für den Premium Upgrade zu begeistern weil sich der Kunde über die künstlichen Limitationen nervt (kein E-Bill vorhanden, tiefe Limiten). Dann sagen sich vermutlich viele ja ok, dann mach ich halt ein reguläres Konto und hab dann dafür E-Bill und bessere Limiten. Weil welcher Erwachsene kommt mit diesen Limiten klar oder kann eine 1000 CHF Kreditkarte brauchen? Und wer möchte Rechnungen weiterhin manuell bezahlen und scannen? Und wer hat Lust jeden Monat die Hotline anzurufen um Zahlungen freizugeben? Vermutlich die wenigsten, d.h. ein riesen Potential für potentielle Kunden die dann auf ein reguläres Bank Cler Konto wechseln.
Das wird öffentlich natürlich nicht so verkauft, weil man den Hype aufrechterhalten möchte und möglichst viele Kunden dann für die regulären Cler Produkte gewinnen möchte. Aber wenn das so ist, dann ist Zak einfach ein riesen Fake bzw. eine reine Marketingkampagne für Bank Cler. Für mich ist das Konto so unbrauchbar, denn ich werde weder auf ein E-Bill warten das niemals kommt, noch werde ich Zahlungen wieder manuell einscannen jeden Monat, noch werde ich jeden Monat da anrufen um sie freizugeben, noch werde ich eine Kreditkarte mit 1000 CHF Limite brauchen können.
D.h. die Bank Cler Zak Geschichte ist für mich vom Tisch. Ich werde mich somit auf Neon fokussieren sobald da Apple Pay vorhanden ist. Und mal sehen vielleicht kommt ja irgendwann mal noch die eine oder andere weitere Fintech App raus.