Wie verarbeitet IBKR grosse VWRL-Verkaufsorders (z.B. CHF 1 Million)

Ich habe überall gesucht, aber keine klaren Antworten gefunden.

Hier ist mein Use Case:

Ich kaufe VWRL an der SIX-Börse in CHF und investiere jeden Monat CHF 2000. Mit Erreichen des Rentenalters plane ich, meinen gesamten VWRL-Bestand zu verkaufen.

Angenommen, meine Verkaufsorder für VWRL beträgt CHF 1 Million.

Wie verarbeitet der Broker eine so grosse Verkaufsorder? Platziert der Broker die gesamte Order an der SIX oder verteilt er die Order auf andere Börsen wie LSE, AMS, XETRA etc., an denen VWRL ebenfalls gehandelt wird, wenn die Liquidität nicht gegeben ist?

Ich nutze IBKR.

Weiss jemand genau, wie das abläuft?

P.S. Falls diese Frage bereits beantwortet wurde, wären Links hilfreich.

Das kommt drauf an wie du die Order erstellst. Mit IBKR Smart Routing kannst du genau das machen wie du es beschrieben hast.

Allerdings hättest du heute Nachmittag auch kein Problem gehabt die Order auschliesslich an der SIX in ca. 2-3 Tranchen auszuführen mit nur minimalem Preisunterschied, sofern die Tranchen innerhalb deines Limits gewesen wären oder du eine Market Order platziert hättest.

Vermutlich ist aber Smart Routing die bessere Option da so geschaut wird wo es die besten Preise in den Order Books hat.

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Mich interessiert das Thema auch. Ich schließe nicht aus, bei der Pensionsierung alles zu verticken, bevor ich in ein Land auswandere, das Kursgewinnsteuer (CGT) kennt, und nach der Auswanderung erst wieder einzusteigen.
Nicht dass das andere Land sagt: „Wilkommen bei uns, zeige mir für deine heutigen Entsparungsverkäufe mal die 30-Jahre-alten Einstandspreise und jetzt bitte 30% auf den Gewinn zahlen und es interessiert uns nicht, dass es in der Schweiz steuerfrei gewesen wäre.“
Zudem führen schweizer Banken oft langfristig auf den Positionen nur gemittelte Einstandspreise (die lediglich der Perfomanceberechnungen dienen) und nicht Lot-mässig alle Einstiegstranchen. In Frankreich beispielsweise wird steuerlich mit dem FIFO abgerechnet: Der Kurs der verkauften Anteile werden mit den Einstiegspreisen ersten Einkaufstranchen eingerechnet. Also chronologisch.
Jetzt bieten einige schweizer Banken mittlerweile auch Steuerauszüge für Nachbarländer, da müssten die pro Position alle Einstiegspreise führen, sonst können die das ja nicht bewerkstelligen.
Also, es kann kompliziert werden, und da würde ich dann lieber den temporären Komplettaustieg machen. Lieber safe than sorry.

https://www.six-group.com/en/market-data/etf/etf-explorer/etf-detail.IE00B3RBWM25CHF4.html

Unter diesem Link kannst du dir das SIX Orderbook für VWRL anschauen. Wenn der Markt offen ist, könnte dort z.B. ein Eintrag mit bid volume 1000 Stück zum Preis CHF 129.70 stehen, dieser würde CHF 129’700 absorbieren. Die market makers (für VWRL sind das Societe Generale, Jane Street, Flow Traders, …) sollten sicherstellen, dass das Orderbook immer gut gefüllt ist. Bei grossen Aufträgen sollte man natürlich einen limit order machen, keinen market order.

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Genau gem. SIX Ex Reg ist minimum 50’000 EUR pro Seite Bid/Ask pro MM sogar vorgeschrieben. Allerdings werden für solche Big Shots wie VWRL oftmals weit mehr Liquidität zur Verfügung gestellt. z.B. am Freitag zu Öffnungszeiten waren jeweils Quotes auf beiden Seiten über weit über 1m CHF drin.

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Trotz der erwähnten Möglichkeiten finde ich es besser, etwa einen Monat für die Verkaufsphase einzuplanen. Wenn ich das IKBR Preismodell für den Schweizer Aktienmarkt richtig gelesen habe, sind gestaffelte Verkäufe nicht von Nachteil

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Im Tiered-Preismodell ist die IBKR-Kommission bei CHF 49 gedeckelt. Ab einem Transaktionsbetrag von 100k reduziert sich daher die Kommission prozentual. Aber ist auch bei Staffelung immer noch relativ günstig.

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