Investments für die Klimakatastrophe

Hoi zame, derzeit sind ja eines der gehypeten Themen in Sachen Investments Fonds oder ETFs mit den wichtigen Buchstaben ESG. Thematisch sollen das ja eher „ethische“ und den Klimawandel eher bremsende Unternehmen sein - also werden Titel wie Kernkraftwerks- oder Braunkohlekraftwerksbetreiber sowie Tabak- und Mineralölkonzerne da ausgeschlossen.
Ein anderer Hype (schon seit etlichen Jahren) sind ETFs mit dem Schwerpunkt „Wasser“, wobei das Thema meiner Meinung nach etwas arg breit ausgelegt wird.

Ich habe mir aber nun Folgendes überlegt: aus meiner Sicht ist die Menschheit schon zu spät dran. Der Klimawandel wird sich nicht mehr verhindern lassen, sondern im allerbesten Fall ein bisschen bremsen lassen. Die Klimakatastrophe (Anstieg der Meeresspiegel, folglich Vernichtung von Siedlungsfläche, Wüstenbildung und infolge überlebensfeindlicher Hitze Unbewohnbarkeit ganzer Landstriche - siehe Indien) wird sich nicht mehr verhindern lassen.
Das ist zwar kacke, meines Erachtens aber bereits ein feststehender Fakt. Wie gesagt, die Frage ist für mich nicht mehr „ob“ es dazu kommt, sondern nur noch „wann“. Bremsen ja, verhindern nein. Dazu ist schon viel zu viel CO2 in der Atmosphäre.

Also stellt sich die Frage, wie man aus dem Schlimmen das Beste machen kann. Auf gut deutsch: welche Branchen werden am wahrscheinlichsten den grössten Profit aus dieser Menschheitskrise schlagen, und welche Länder und Regionen sollte man längerfristig eher meiden, weil dort schlicht die bewohnbare Landmasse abhanden kommt (Indien habe ich beispielsweise schon seit Jahren untergewichtet in meinem Portfolio)?

Der eine oder die andere mag es unethisch finden, sich darüber überhaupt Gedanken zu machen, doch ist es zeitlebens meine Devise, dass jede Krise auch Chancen bietet. Warum sollen immer nur andere diese ausnutzen?

Bin gespannt auf eure Meinungen dazu.

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Das Thema ESG ist sicherlich ein Hype und gewisse Studien sagen, dass ESG ETFs höhere Renditen abwerfen als non-ESG. Ich denke das könnte aber durchaus mit dem Hype zu tun haben und ein zeitlich limitierter Effekt sein und nicht zwingend weil die Leute die Welt retten wollen. Könnte aber durchaus sein, denn wenn man den Leuten was von Katastrophe erzählt und den Weltuntergang prognostiziert öffnen alle freiwillig ihr Portemonnaie und werfen dir das Geld hinterher.

Ich persönlich lebe nach dem Motto: Wenn jeder für sich selbst schaut, ist auch für alle geschaut. Ich würde sogar sagen, dass wir eine moralische Pflicht haben, für uns selbst zu schauen damit wir anderen nicht zur Last fallen. Insofern, habe ich kein Problem mit Finanz-, Waffen-, Kernenergie-,Öl-/etc.-investments und es ist mir eigentlich auch ziemlich egal wie die Welt in 200-300 Jahren aussieht, ich kann es sowieso nicht ändern. Vielleicht haben wir bis dann Methoden, dass das gar alles gar kein Problem mehr ist oder wir besiedeln den Mars etc.

Ich finde es daher grundsätzlich falsch wenn man Investments anfängt zu moralisieren und sagt man sollte jetzt aus ethischen Gründen in ESG Titel investieren und noch falscher finde ich den ganzen Ablasshandel der stattfindet rund um die ganze CO2 Thematik. Gebühren und Abgaben werden kein Gramm CO2 verhindern und ich sehe auch nicht ein warum wir uns als Menschheit jetzt wieder ins Neandertaler Zeitalter zurückentwickeln sollten um CO2 einzusparen. Solange das Bevölkerungswachstum weiterhin so stark ansteigt bringt das alles sowieso rein gar nichts egal wieviel wir einsparen.

Von daher, nein ich finde es nicht unethisch wenn man sich darüber Gedanken macht und auch die Situation nutzt und davon profitiert. Andere machen es ja auch. Möchte ja gar nicht erst wissen wieviel gewisse Herrschaften in der jetzigen Krise profitiert haben z.B. Bundesräte oder Angestellte im BAG die frühzeitig wussten welche Impfstoffe gekauft werden bzw. von welchen Firmen etc. Bin mir sicher dass es da einige neue Multimillionäre gegeben hat. Aber so what, so ist das Leben. Von daher habe ich da auch keine Skrupel um selbst zu profitieren wo man kann. Ich investiere grundsätzlich in das was Profite abwirft und nicht in Sachen welche uns aus moralischen Gründen aufgedrängt werden.

Welche Branchen den meisten Profit aus der Sache ziehen werden und welche Märkte zu vermeiden sind? Schwierig zu sagen, ich denke dafür ist die Sache noch zu weit weg aber so wie das Befinden der Leute im Moment scheint, fährt man mit ESG vermutlich nicht schlecht. Die Frage ist wie lang der Trend anhält oder ob bald ein neues Thema kommt welches das Alte überschattet. Von Klima ist ja heute nicht mehr soviel zu hören wie auch schon. Gestern war grad Klima, heute Virus, morgen vielleicht schon was anderes wonach die Welt untergehen soll. Wir werden sehen :slight_smile:

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Da bin ich genau eurer Meinung.

Das Thema Klima ist wichtig ja, man kann auch seinen Beitrag dazu leisten um ein besseres gewissen zu haben. Dennoch würde ich beim Investieren nicht bewusst darauf schauen sondern wie bereits erwähnt auf das was Profit schlägt.

Das Thema Klima wird gerade bei uns in der Schweiz sowieso zu gross diskutiert.
Wir hier in unserer kleinen Schweiz sollten darauf achten weniger CO2 auszustossen, während in China die Emissionen weiter ansteigen und bis 2030 den Höhepunkt erreichen.

In einem Grundsatzpapier zur Klimapolitik steht zwar das China bis 2060 Klimaneutral sein sollte.

Jedoch von einem Höchststand im 2030 bis 2060 auf Null zu fahren hört sich für mich eher unrealistisch an.

Die ESG Titel sehe ich als einen zeitlich begrenzten Hype.

Ja man muss die Umwelt ja nicht absichtlich oder unnötig verschmutzen, aber ich bin nicht bereit auch nur einen Rappen zu bezahlen für irgendwelche Umweltmassnahmen. Wir werden ja immer öfters gefragt wieviel mehr wir für Fleisch zahlen würden, wieviel mehr für Benzin, etc. Die Antwort ist klar: rein gar nichts. Null. Nada. Und ich bin auch absolut nicht bereit weniger Auto zu fahren oder weniger zu fliegen oder weniger Fleisch zu essen, kommt gar nicht in Frage.

Wenn jemand ernsthaft das Thema Klimaschutz angehen will dann sollten sie beim Bevölkerungswachstum anfangen, denn das ist eigentlich das wahre Problem. Wenn das Bevölkerungswachstum so steil ansteigt wie in den letzten 200 Jahren, dann bringt alles einsparen von irgendwas, absolut rein gar nichts, da die neuen Verbraucher das einfach wieder wegmachen. Das will aber niemand, denn durch das Bevölkerungswachstum war auch das ganze Wirtschaftswachstum möglich und darauf möchte natürlich niemand verzichten.

Sehe ich auch so. Das Problem ist das man damit halt auch wieder Geld machen kann und das ganze Klimatheater eine ganze Industrie geworden ist. Leute verdienen Geld mit dem ganzen Klimathema, selbst für rein gar nichts wie z.B. CO2 Zertifikate und die Banken mit ESG etc. oder die ganze Industrie die irgendwelche Geräte herstellt. Ebenso die ganzen Klimaorganisation haben wieder einige Management Positionen zu besetzen und irgendwelche Klimafonds wollen natürlich verwaltet werden, deren Verwalter jeweils gut bezahlt werden.

Und man sieht ja auch relativ gut wie man Leute in eine Richtung lenken kann damit sie das tun was die Obrigkeit will. Man muss den Leuten einfach Angst machen, von Katastrophe und Weltuntergang reden und schon machen alle das Portemonnaie auf und zahlen freiwillig irgendwelche Abgaben und Gebühren, Spenden. Je mehr Panik geschürt wird, desto mehr Geld fliesst. Einige politische Parteien existieren nur solange das Thema gehyped werden kann. Es haben also viele Leute ein Interesse daran, das Thema auf der Front Page zu behalten und möglichst viel Panik zu schüren, damit mehr Geld fliesst und mehr Macht gebündelt werden kann.

Yep den meisten Staaten geht es am Allerwertesten vorbei, daher sollte es uns auch am Allerwertesten vorbei gehen. Erstens macht der Anteil der die Schweiz ausmacht sowieso nichts aus, und wenn wir mehr tun als andere, erschaffen wir uns so künstlich einen Wettbewerbsnachteil den andere Staaten nicht haben. Wir schaden uns damit also nur selber während Länder wie China und Russland über uns lachen werden. Das haben wir aber auch der grünen und linken Politik zu verdanken die im Moment am aufblühen ist nicht nur in der Schweiz sondern leider in ganz Europa, und Panik schürt und immer mehr Gelder umverteilen will, etc. Wenn wir so weitermachen mit dieser grünen/linken Politik profitieren damit andere Länder, und Europa wird bald das neue Armenhaus der Welt sein, während China zur neuen Wirtschaftsmacht avanciert. Dem sollten wir entgegenhalten.

Danke. Du sprichst mir aus der Seele.
Die grüne Politik ist in ganz Europa mit dieser Klimapolitik so übertrieben aufgeblüht und profitiert damit mit gewonnen Stimmen.
Europa hat für mich inzwischen bereits am Globalen Wettbewerb verloren, wovon definitiv die Linke/Grüne Politik einen grossen Beitrag dazu leistet. Wie es im Leben ist, profitieren dafür die anderen um uns herum und lachen sich in die Faust.

Wie auch immer - inzwischen schweifen wir bereits zu fest in die Politik ab :grinning_face_with_smiling_eyes:

Die Nachhaltige Investition wie eben auch in ESG Titel ist sicherlich nicht etwas schlechtes, sehe ich jedoch als einen zurzeit vor allem in Europa gesetzter Trend.

Danke für eure Beiträge, die sich spannend lesen und eine recht grosse Schnittmenge mit meinem Meinungsbild haben. Nun sind wir damit allerdings den wesentlichen Schritt meiner Fragestellung noch nicht näher gekommen: wo liegen die Chancen auf der Strasse, wenn die Klimapolitik wie zu erwarten ist scheitern wird?

Ich sehe da beispielsweise die USA tendenziell eher auf Seiten der Verlierer (Anstieg des Meeresspiegels betrifft erhebliche Teile der US-Siedlungsfläche, denn die Küstenregionen sind am dichtesten besiedelt, und die Verwüstung des Dust Bowl haben die Amis sich ja bereits vor zwei Jahrhunderten eingebrockt), China auf der Seite der Gewinner.

In welche Richtungen gehen eure Erwartungen da?

Ich denke nicht, dass wir in den nächsten 20 Jahren oder so irgendwelche kursrelevanten Auswirkungen der gescheiterten Klimapolitik erleben werden, da sich die Auswirkungen nicht so schnell zeigen werden und zudem bis dahin wohl auch noch der eine oder andere technologische Fortschritt kommen wird. Ob wir also überhaupt jemals irgendwelche negativen Auswirkungen in ökonomischer Hinsicht spüren werden ist fraglich und wenn dann wohl kaum kurz- bzw. mittelfristig.

Einzig im Bereich Strom könnte ich mir vorstellen, dass dieser infolge eines irrationalen und überstürzten Ausstieg aus der Atomkraft, knapp werden könnte und das allfällige negative Auswirkungen haben wird. Strom wird teurer, Firmen werden zum Strom sparen gezwungen, dadurch kann weniger produziert werden, dadurch werden Preise teurer, etc. heisst aber nicht das die Firmen dadurch profitieren, im Gegenteil, die Infrastruktur und sonstige operative Kosten wie Personal bleiben bestehen obwohl man weniger verkaufen kann, d.h. ich sehe einen möglichen Schaden an der Wirtschaft durch diese Klimapolitik und den entsprechenden Konsequenzen für uns als Konsumente.

Man könnte also hier vielleicht mit Termingeschäften, Futures / Options, etc. Chancen nutzen aber ich bin eher ein traditioneller Anleger und möchte solche Produkte eigentlich nicht nutzen. Für mich als Anleger sehe ich kurzfristige Chancen im ESG ETF Bereich, da die Klimamühle grad so schön am drehen ist und das vermutlich auch noch ein bisschen so bleiben wird.