Erbvorbezug von 300’000 € für 2 Jahre parken

Hallo Community

Ich habe demnächst ein Luxusproblem über das ich mich gerne mit euch austauschen möchte.

Aus einem Erbvorbezug bekomme ich bald eine Summe von 300’000 € welche ich aber fix im Sommer 2025 für den Kauf einer Immobilie in St. Gallen verwenden werde. Ich selbst lebe und arbeite momentan in Zürich und bin dort steuerlich ansässig, eine DE Wohnsitz habe ich nicht. Jetzt stellt sich die Frage wo ich das Geld am besten für die Zeit parken soll, in Deutschland oder in der Schweiz, da es sich ja um nur 2 Jahre handelt steht Sicherheit an erster Stelle.

Dazu mal meine Gedankengänge zu den zwei Optionen:

  • Drei Tages oder Festgeldkonten in DE anlegen (zwischen 3.5% und 4%) da ich somit die Einlagensicherung von 100’000 € habe oder einen Geldmarktfonds in € kaufen (ähnlicher Zins)
  • Darauf spekulieren dass der € wieder stärker wird und ich dann mit einem besseren Wechselkurs bekomme und erst 2025 umtauschen, denke auch nicht dass die Schweiz Nationalbank den CHF Kurs wieder drücken wird, soweit wie 2011

oder

  • Wegen der hohen Inflation in DE und der stabilität in CH das Geld gleich in CHF umzutauschen
  • Hier in Obligationen oder einem CHF Geldmarktfonds bis 2025 investieren
  • Momentan fehlt es mir hier an sicheren Investitionen mit über 2.5% Rendite, eventuell habt ihr da einen Tipp.

Was denkt ihr darüber?

Gruss,
Markus

Ich würde im grossen Stil Bitcoin kaufen.
Es jetzt eine sehr gute Gelegenheit

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Dir geht es um Sicherheit. Dann würde ich mir keine Gedanken über Wechselkurse / Zinsdifferenzen machen. Direkt in CHF wechseln um damit die Unsicherheit zu eliminieren.
Das grosse Geld wirst du mit wenig Risiko nicht machen, das ist aber auch gut so, da du ja das Geld bald “produktiv” für eine Immobilie einsetzen möchtest.
Festgeld ist wieder “attraktiver” geworden, einzelne Anleihen von qualitäts Unternehmen auch (Risiko beachten). 1.5-2.5% p.a. wäre wahrscheinlich realistisch in diesem Umfeld.

Schon mal daran gedacht den Euro-Betrag in US-Dollar zu wechseln und damit 2 Jahre Treasurys zu 5% zu kaufen? US-Dollar deshalb, weil die SNB sich stark nach dem Dollar ausrichtet und dieser dann eben ähnlich wie CH-Fränkli für die kurze Zeit von 2 Jahren gelten können.
Dollar dürfte eher an Stärke zulegen und aufgrund der besseren Konjunktur parallel zu CHF oszillieren. Der Euro wird weiter an Kaufkraft verlieren und sich weiter so in Richtung alte italienische Lira entwerten. Der Euro hat gegenüber Gold seit der EU-Gründung um ca. 83% an Kaufkraft verloren, leider.

In der Art würde ich mich orientieren und vielleicht ist es ja bedenkenswert

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Ich würde vermutlich die Hälfte in Euro belassen und die Hälfte in Franken tauschen.

Je 50k in CHF und EUR könntest du z.B. bei willbe parken (Investment App zum Sparen und nachhaltig Geld anlegen | wiLLBe)

Ich würde mir als Deutscher eine Bundesanleihe ins Depot legen, die 2025 zur Rückzahlung fällig ist.
Zum Beispiel diese, derzeit mit einer Rendite von 3,135 Prozent garantiert bis zur Rückzahlung.
Deutschland, Bundesrepublik 2,8% 23/25 Anleihe | BU2201 | DE000BU22015 | Kurs (boerse-frankfurt.de)

Hallo Theo. mit Anleihen kenn ich mich noch nicht aus, ist mir aber auch schon des öfteren bei meinen Recherchen über den Weg gelaufen. Das geht aber schon auch wenn ich das Geld in CHF tausche und dann die Anleihe investiere oder muss ich es in EUR behalten?

Hallo Mike, USD sind mir grad zu heikel da das ein Neuland für mich ist. 5% sind aber schon verlockend, da gab es meines Wissens einen rechten rum auf die US Treasury Bonds.

Tja Treasury’s kaufen ist ein simpler Kauf z.B. über deine Bank, einfach auf die gewünschte Laufzeit achten. Der Coupon-Zinssatz ist eher egal, bzw. wird durch den Kurs bestimmt und entspricht dann der aktuellen Fed-Verzinsung, z.Zt. ca. um die 5%.

Verkauf ist ja jederzeit möglich oder kann auch als sicheres Wertpapier hinterlegt / belehnt werden. Einfach Bargeld nicht als Festgeld bei einer Bank anlegen, wäre dann a) sehr sehr schlechte Rendite und b) nicht sicher angelegt, da dies als Kredit an die Bank bei Verlust abgewickelt würde.

Dann mal viel Glück bei deiner Entscheidung

Ich muss mir das auch mal überlegen. Denn ich denke, sobald sich die Inflation in der EU und den USA nur ein wenig entspannt, verliert der Reiz des CHFs als Fluchtwährung etwas und der USD könnte wieder an Wert gewinnen.

Hab mich da gestern schlau gemacht, spricht echt einiges dafür. Man kriegt gut 5.3% und kann noch mit dem wahrscheinlich aufwertenden USD gewinn mit dem Wechselkurs machen. Sicher sollte es auch sein da die USA ja die Gelddruck Maschine quasi im Keller hat.

Weisst du wo man das aus der Schweiz am besten kauft. Bin bei DEGIRO und die bietend das nicht an?
Gibt es ne Möglichkeit die Anleihe in EUR zu kaufen und in CHF Rückzahlen zu lassen?

Noch so ein Denkanstoss betreffen Dollar, geht hier ausländische Sparkonten und gegenüber dem Franken

Dollar besonders riskant

Von einem Dollar-Konto ist erst recht abzuraten – auch wenn dort gar noch höhere Zinsen als im Euro-Raum drin liegen. Mit derzeit 88 Rappen pro Dollar hat die US-Währung seit Jahresbeginn beinahe 7 Prozent eingebüsst. Damit hätte sich der Wert eines Dollar-Kontos deutlich negativ entwickelt. Und die Kursprognosen sollten erst recht vor einem solchen Schritt abschrecken.
Ökonomen erwarten, dass der Dollar bis Ende Jahr bei 85 Rappen steht und im Sommer 2024 noch bei 83 Rappen. Experten der Valiant Bank können sich mittelfristig gar einen Dollar/Franken Kurs von 70 Rappen vorstellen.

Das wäre dann natürlich garnicht gut, und ich würde damit sogar Verlust machen. In diesem Szenario würde der USD aber genau in die gegengesetzte Richtung wie MikeL geschrieben hat tendieren. Man weiss es halt nicht wie sich die Währungen verhalten werden aber bei dem starken Franken ist es halt schon risky.

Zurzeit entsprechen 300k € = 326k USD = 286k CHF

326k USD mit einer Rendite von 5,4% pro Jahr und quartalsweiser Ausschüttung wären ca. 37k USD Rendite auf 2 Jahre, also insgesamt 363k USD Endkapital. Klint schon schön aber…

Wenn der Dollar dann bei 78 Rappen stehen würde, dann wären das umgerechnet nur 283k CHF, also 3000 weniger als ich ursprünglich investiert hatte und somit ein Verlust.

Sehe ich das so Richtig oder hab ich einen Rechenfehler?

Wenn der USD gegenüber dem CHF mehr an Wert verliert als du zusätzliche Zinsen kriegst, machst du Verlust, ja. Niemand weiss, welche Währung sich in den nächsten 2 Jahren besser entwickeln wird.

Ich würde sicher nicht die kompletten 300k Euro in Dollar tauschen. Denn du hast für den Dollar in 2 Jahren ja keine Verwendung und würdest nur wegen der hohen Zinsen in den Dollar investieren. Meiner Meinung nach ein zu hohes Währungsrisiko.

Euro macht Sinn, da das Geld bereits in Euro ist. Franken macht Sinn, da du die Immobilie in Franken bezahlen wirst. Aber zum Dollar hast du keinen Bezug. Das wäre einfach nur eine Wette.

Ich würde entweder alles in Euro, alles in Franken oder 50/50 machen

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Denke auch daran, dass du auf die Zinsen Steuern bezahlst und du einen allfälligen Kursverlust nicht abziehen kannst.

Sind mittlerweile recht viel Punkte die gegen eine Investition des Geldes in eine andere Währung als CHF sprechen. Auch der EUR ist für mich mittlerweile recht heikel auf 2 Jahre gesehen, eventuell mache ich nur das bis Ende Jahr da die DKB und C24 Bank die 4% bis dato garantieren. Der Euro wird wohl nicht bis Ende Jahr soweit abrutschen dass alles aufgefressen wird.

Hi Markus,
es ist schon klar dass bei einer Währung man keine Garantie hat was in 2 Jahren sein wird. Deshalb musst du das machen, was deinem Risikotyp entspricht. Auf jeden Fall 1% Zins mehr oder weniger nachjagen bringts nicht wirklich.

Aufgrund deiner Bedenken würde ich auch mal überlegen den Betrag in CHF anzulegen, wie schon erwähnt wurde, du dann auch gleich in der Währung bleiben kannst die für deinen Kauf relevant ist. Kriegst zwar weniger Zins, aber dafür hast du einen fixen Betrag mit dem du jederzeit kalkulatorisch und kaufmännisch auf der sicheren Seite bist - was ja auch was wert ist.

Meine persönliche Meinung zu den Währungen ist, dass der Euro bisher verantwortungslos mit Geldflutung in der Kaufkraft runtergewirtschaftet wurde und von den heutigen Politikern noch weiter in die Tonne getreten wird. Da wird vermutlich die höhere Verzinsung im Euro den Wechselkurs gegenüber CHF eher nicht wettmachen.

Aber wie gesagt, immer das machen, was man selbst am ehesten verantworten kann.