Meinungen zum Buch „Souverän investieren in Indexfonds und ETFs“ von Gerd Kommer

Hallo liebe Community😊

Nach dem lesen des oben genanten Buches, bin ich gespannt, ob und welche Meinungen ihr zum Inhalt und dessen Ansätze habt.

Kannst du den Inhalt kurz zusammenfassen? Ich habe das Buch nicht gelesen (lese selten deutsche Bücher), von dem her ist es etwas schwierig zu beurteilen nur mit dem Titel.

Vom Titel her klingt der Ansatz aber recht gut, aber eben um das abschliessend beurteilen zu können müsste man wissen was er denn so genau empfiehlt. Aber ja, Index basierte ETFs sind sicher der Way to Go für die allermeisten Privatanleger.

Gerd Kommer empfiehlt im Buch eine langfristige Anlagestrategie mit passivem Investieren in Welt-ETFs.

Zusammenfassung von Chatgpt:
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„Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“ ist ein Buch von Gerd Kommer, das sich auf die langfristige Vermögensbildung und die Strategie des passiven Investierens konzentriert. Der Autor argumentiert, dass die meisten Anleger besser fahren, wenn sie kostengünstige Indexfonds und ETFs nutzen, anstatt einzelne Aktien zu kaufen oder aktiv gemanagte Fonds zu wählen. Kommer erklärt die Prinzipien des passiven Investierens, wie Diversifikation, Risikostreuung und die Auswahl der richtigen Indexfonds und ETFs. Er betont auch die Bedeutung von niedrigen Kosten und langfristigem Denken für den Erfolg beim Investieren. Insgesamt bietet das Buch eine klare Anleitung für Anleger, die eine solide finanzielle Grundlage aufbauen möchten.
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Ich selbst hab das Einsteiger-Buch von ihm gelesen und kann dieser Zusammenfassung zustimmen.

Für jemanden wie mich (Anfänger) der sich zuvor nicht allzu viel mit diesen Themen beschäftigte damals, bevor ichs gelesen habe wusste ich glaube ich nicht mal was ETFs sind, fand ichs sehr informativ und auch überzeugend. Er nahm mir, u.A. mit Statistiken der vergangenen 100 Jahre, definitiv die Angst des Investierens.

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Klar, im wesentlichen werden folgende Aspekte betrachtet:

  • Grundsätze der Wertpapiermärkte
  • Warnung vor „Investment Pornografie“
  • Rendite und Risiko sind nicht voneinander trennbar.
  • Der Ansatz von aktivem investieren ist dem vom passiven investieren, wissenschaftlich belegbar, unterlegen.
  • Es einfacher und günstiger in die „Welt AG“ zu investieren, anstelle markettiming oder performance chasing zu betreiben.
  • Anlageberater, welche nicht unabhängig agieren, sind in der Regel nicht zu trauen (Interessenskonflikt).
  • Diversifikation ist der einzige „free lunch“.
  • Produkte von denen man die Finger lassen soll - Lebensversicherungen etc.
  • Erklärung von Faktorprämien und wie diese „ausgebeutet“ werden können.
  • Eine Menge von Prinzipien und Erfahrungen im Umhang mit den eigenen Finanzen und Investitionen.
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Ich habe das Buch vor wenigen Tagen fertig gelesen (550 Seiten!). Es ist sehr gut. Aber: der Untertitel „für fortgeschrittene Privatanleger“ ist nicht zufällig gewählt. Für die meisten Menschen reicht „bezahl deine Schulden ab, leg dir ein Notpolster auf die Seite, und den Rest investiere über günstige Broker in breit diversifizierte Indexfonds mit niedriger TER“.

Jetzt gibt es aber Leute, die mehr in die Tiefe gehen wollen – nach dem „Warum?“ bei all den Ratschlägen, Angaben und Richtlinien fragen. Eine Auswahl an Themen:

  • Welche Risiken gibt es, und bei welchen Assetklassen?
  • Wie resilient sind die Märkt (Weltkriege, Pandemien etc.)?
  • Wie sind die Durchschnittsrenditen, maximum drawdown und längste Erholungsphasen: weltweit/pro Region, mit/ohne Inflation, pro Assetklasse?
  • Was ist der jeweilige Nutzen der verschiedenen Diversifikationsmöglichkeiten, und wie diversifiziert man (EM ja/nein, Gewichtung nach Market Cap oder BIP, Small Caps ja/nein etc.)?
  • Wie stark gewichte ich den risikoarmen Teil und womit (Obligationen, Geldmarktfonds etc.) stelle ich ihn zusammen?
  • Wann ist Währungsabsicherung nützlich?
  • Was ist mit Factor Investing?
  • Was sind die in konkreten, belegten Zahlen nachgewiesenen Nachteile von aktiven Fonds etc.?
  • Was ist mit anderen Assetklassen wie Gold, Immobilien etc.?

Wen das alles interessiert, der soll das Buch lesen. Ist sehe es als Nachschlagewerk, wo man immer mal wieder was nachschauen kann. Es ist wirklich sehr interessant.

Zuletzt: Kommer macht auch Werbung für seinen eigenen Weltportfolio-ETF (all caps, all market, multi-factor, max. 1% pro Aktie, Länder-Gewichtung 50:50 nach Market Cap und BIP). Die entsprechenden Passagen sind aber kurz gehalten und sehr deutlich gekennzeichnet. Er gibt auch (konkrete, inkl. Kürzel) Beispiel-ETFs an, wenn man sein Weltportfolio selbst mit anderen ETFs nachbauen will. Sein ETF ist teuer (0.5% TER) und meines Erachtens primär für Leute gedacht, die sich den Aufwand fürs Rebalancing sparen wollen.

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Klingt nach eine gutem Buch den Zusammenfassungen nach. Vernünftige Strategie.

Eigenwerbung in Büchern mag ich nicht aber wenns kurz gehalten ist naja ok. Den ETF würde ich jetzt aber nicht unbedingt kaufen, sehr viel Schnickschnack drin und wie erwähnt wurde zu teuer. Fairerweise muss man sagen das Factor/Multifactor ETF generell ein bisschen teurer sind aber 0.5% ist schon sehr hoch. Wenn man das möchte gibts bessere Optionen.

Der ETF ist auch nix für mich. Ich glaube aber nicht, dass sich der Kommer hier ein goldenes Näschen damit verdient. Der viele „Schnickschnack“ wird schon nicht ganz trivial sein umzusetzen. Z. B. gewichtet er jedes Land separat nach Market Cap/BIP, dann gibts noch die 1%-Obergrenze für Titel, dann noch 5 Factors und wie ich grade sehe einen leichten ESG-Filter (das mag ich auch nicht, weil das Augenwischerei/Greenwashing ist, aber immerhin ist es nur ein schwacher Filter) und ein Loser-Screening.

Kann mir gut vorstellen, dass der günstiger wird, sollte er mal die Milliardengrenze knacken.

Sehe ich auch recht ähnlich. Ich bin erst im Aufbau meines Portfolios. Deshalb möchte ich euch fragen, ob ihr auch ein multifaktor portfolio „zuusammengeschustert“ habt? Oder Investiert ihr „einfach“ in einen all word etf?

Wenn du erst im Aufbau bzw. am Anfang bist finde ich ist das noch nicht so wirklich relevant. Der Unterschied ist wenn dann minimal und zudem ist Factor Investing jetzt auch nicht nachweislich besser sonst würde es ja jeder machen, d.h. auch hier gibt es keine Garantie, die Produkte sind aber generell etwas teurer, d.h. das muss man dann erst auch wieder rausholen.

Es gibt gute Produkte z.B. von Avantis, dafür brauchst du aber IBKR oder sonst ein Broker mit welchem man US ETFs kaufen kann. Ich finde die Idee grundsätzlich gut und nachvollziehbar. Würde jetzt aber nicht im Smart Beta Bereich einsteigen ohne das man das Ganze auch versteht und dahinter stehen kann, nur weil das jetzt irgend in einem Buch vor kam.

Wenn man noch ein eher kleines Portfolio hat würde ich vielleicht eher mal eine Basis aufbauen mit normalen Welt ETFs. Ausser du sagst du bist total von diesem Konzept überzeugt dann spricht natürlich nichts dagegen direkt einzusteigen.

Kommer ist im Buch auch eher zurückhaltend was Factor Investing angeht. Ich würde jetzt auch mal sagen dass man sich bei den ersten 100k noch keine grossen Gedanken machen muss.

Ich selbst hab in der 3a einen MSCI Quality Factor und „ausserhalb“ einen FTSE All-World. Ich wüsste nicht, ob ich das je gross anders machen würde, selbst wenn’s in den siebenstelligen Bereich gehen würde. Das einzige, was ich mir noch überlege, ist in der 3a einen Schwellenländer-Fonds dazuzunehmen.

Mein einziges, irrationale mentale „Problem“ mit diesen Welt-Fonds: je mehr Geld ich reintu, umso eher krieg ich das Gefühl, ich hätte ein Klumpenrisiko, weil es im Portfolio nur 1 einziger Titel ist und ich müsse jetzt noch anderes Zeug dazunehmen. Ist halt schon seltsam, wenn man für 5 Stutz 95% des Weltmarkts kriegt :sweat_smile:

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Klumpenrisiko 71% USA. Ich mag generell nicht die grossen usa Anteile in den Welt ETFs nicht, vorallem wenn man die Wirtschaftslage dort anschaut